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Oranienburg

Geografische Daten

Bundesland:            Brandenburg
Landkreis:               Oberhavel
Höhe:                     34 m ü. NHN
Fläche:                   163,64 km²
Einwohner:             ca. 42000
Koordinaten:           52°45`N, 13°14`O

Oranienburg- Die Kreisstadt Oberhavels

Oranienburg ist die Kreisstadt des Landkreises Oberhavel, welcher sich im Land Brandenburg befindet. Sie liegt nur 35 km vom Stadtzentrum Berlins entfernt, im Süden des Kreises Oberhavel. Außer Berlin befinden sich noch einige andere interessante Orte wie Hennigsdorf, Neuruppin und Bernau in der weiteren Nachbarschaft. Direkt an Oranienburg grenzen die Nachbargemeinden Löwenberger Land, Liebenwalde, Wandlitz, Mühlenbecker Land, Birkenwerder, Hohen Neuendorf, Velten, Leegebruch, Oberkrämer und Kremmen.
Mit einer Einwohnerzahl von über 42000 ist sie die größte Stadt im Kreis und zugleich die fünftgrößte im Land.

Von den Anfängen Oranienburgs im 12. Jahrhundert bis zur dunklen Zeit des Nationalsozialismus

Die Geschichte Oranienburgs führt bis weit ins 12. Jahrhundert zurück. Aufgrund archäologischer Funde besteht die Annahme, dass die Stadt aus einer slawischen Siedlung entstanden ist.
Seine erste urkundliche Erwähnung fand im Jahre 1216 unter dem Namen „Bochzowe“ statt. Weitere 16 Jahre später, im Jahre 1232, erhielt „Bochzowe“das Stadtrecht verliehen. In dieser Zeit lebten die Menschen dort hauptsächlich vom Fischfang und dem Handel mit Fisch sowie weiteren landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Zeitgleich wurde auch eine Burg zum Schutz des Gebietes errichtet.
Im Jahre 1483 wurde die Stadt dann in Bötzow umbenannt. Diesen Namen trug die Stadt bis ca. 1650. Ebenfalls in diesem Jahr schenkte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm seiner Gemahlin Henriette von Oranien den Amtssitz Bötzow zum Bau eines Schlosses. Diese ließ genau an jener Stelle wo einst die mittelalterliche Wasserburg stand, dass barocke Schloss Oranienburg bauen. Der Name des Schlosses wurde dann auch auf die Stadt übertragen. Der ursprüngliche Name Bötzow wiederum wurde 1694 an dem südlich von Oranienburg liegenden Ort Cotzebant neu verliehen.
Erbaut wurde das Schloss unter der Anleitung der holländischen Baumeister J.G. Memhardt und M.M. Smids, die damit zugleich das älteste Barockschloss in Brandenburg erschufen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts (1802) wurde das Schloss an den Apotheker Hempel verkauft und als Fabrikgebäude zur Baumwollproduktion genutzt. Nach dem Krieg gegen Frankreich und dem damit zusammenhängenden Zusammenbruch der Baumwollproduktion im Jahre 1807 wurde 7 Jahre später eine Schwefelsäurefabrik im Schloss errichtet. Dort entdeckte 1837 der Chemiker Friedlieb Ferdinand Runge das Anilin und die Karbolsäure aus der 1835 die ersten Stearinkerzen und dann später ab 1840 die Paraffinkerzen hergestellt wurden.
Neben der Kerzenproduktion spielte Oranienburg auch eine federführende Rolle beim Anbau vegetarischer Produkte. Genau am 18.5.1883 gründeten 18 Berliner Vegetarier im Westteil der Stadt die erste vegetarische Siedlung Deutschlands.
Zu einem großen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt führte die Eröffnung der Bahnstation Berlin-Stralsund und der Bau des Oder-Havel-Kanals in den Jahren von 1906-1912. Einen weiteren großen Aufschwung erlebte Oranienburg durch die Firma Heintze & Blankhardt die hier eine Fabrik für Stahlfedern errichteten.
Ein dunkles Kapitel seiner Geschichte begann mit der Zeit des Nationalsozialismus. Im Jahre 1933 errichtete die SA, in einer alten Oranienburger Brauerei, dass erste nationalsozialistischen Konzentrationslager, in der auch der Schriftsteller Erich Mühsam 1934 ermordet wurde. Drei Jahre später, im Juni 1936 wurde dann das KZ Sachsenhausen errichtet, in dem bis zu 100000 Menschen ihr Leben verloren.
Erst im April 1945 konnte Oranienburg und das KZ Sachsenhausen durch die Rote Armee befreit werden. Bereits vorher wurde die Stadt durch Fliegerbomben stark zerstört. Die Fliegerangriffe richteten sich hauptsächlich gegen die kriegsgewichtigen Werke von Auer und Henkel und hatten das Ziel Deutschland im Kampf gegen den Nationalsozialismus entscheidend zu schwächen.
Noch heute leidet Oranienburg unter der intensiven Bombardierung im Zweiten Weltkrieg. Jedes Jahr werden mehrere Blindgänger geborgen und entschärft. Laut Schätzungen aus dem Jahre 2012 werden noch rund 300 Bomben mit aktiven Langzeitzündern im Boden von Oranienburg vermutet.

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