Liebenberg

Geografische Daten

Bundesland:           Brandenburg
Landkreis:              Oberhavel
Höhe:                     58 m ü. NHN
Fläche:                   insgesamt mit Löwenberger Land 245,42 km²
Einwohner:            ca. 250
Koordinaten:          52°53`N, 13°55`O

Naturschutzgebiet „Liebenberger Bruch“

Liebenberg befindet sich in der amtsfreien Gemeinde Löwenberger Land, im Landkreis Oberhavel, das wiederum zum Land Brandenburg gehört. Zu der Gemeinde zählen neben Liebenberg noch weitere 16 Ortsteile wie Falkenthal, Glambeck, Grieben, Großmutz, Grüneberg, Gutengermendorf, Häsen, Hoppenrade, Klevesche Häuser, Linde, Löwenberg, Nassenheide, Neuendorf, Neuhäsen, Neulöwenberg und Teschendorf.
Das Dorf liegt in einer landschaftlich sehr reizvollen Gegend, nahe dem Naturschutzgebiet „Liebenberger Bruch“ und eignet sich vor allem für Ausflüge mit dem Fahrrad oder dem Kremser, die durch die wildreichen Wälder und grünen Wiesen führen.
Interessant sind ebenfalls die herrlichen Wanderungen, die man vom Gutshof aus, durch die sogenannte „Kappe“ unternehmen kann. Auf den gut ausgeschilderten Wanderwegen erreicht man auch das idyllisch gelegene Seehaus, in dem sich ein Hotel und ein Restaurant befinden. Speziell das Restaurant bietet eine wunderschöne Aussicht auf den malerisch gelegenen See „Große Lanke“, der im Sommer zudem hervorragend zum Baden geeignet ist.

Viele politische Persönlichkeiten versammelten sich in Liebenberg zur Jagd

Ansonsten wird der Ort hauptsächlich durch das gleichnamige Schloss sowie der daran anschließenden Kirche, die sich beide im Zentrum des Dorfes befinden, geprägt. Insbesondere das Schloss spielte in Liebenberg eine große Rolle in der viele politische Entscheidungen vorbereitet wurden, die dann die deutsche Geschichte nachhaltig prägten. Genutzt wurde das Schloss früher hauptsächlich für Jagdausflüge, in der so große politische Persönlichkeiten wie der letzte deutsche Kaiser und der historisch gesehen umstrittene Reichsmarschall Göring sowie die ehemaligen DDR Genossen Walter Ulbricht und Wilhelm Pieck, ihre Böcke schossen.

Ein Blick in die Geschichte

Angefangen hatte alles im Jahre 1267 als Liebenberg erstmals als „Leveberge“ urkundlich erwähnt wurde. Im Jahre 1459 wurde die Gemeinde dann in „Lievenberg“ umbenannt, was so viel bedeutet wie „ein Dorf, das an einem lieben Berg liegt“. Dies war in jener Zeit ein typischer mittelalterlicher Name, der etwas schönes ausdrücken sollte, um möglichst viele Siedler anzulocken.
Einige Jahre später, im Jahre 1487, ging der Ort in den Besitz der Familie von Burgsdorf über, die ein altes deutsches Adelsgeschlecht darstellten.
Im 16. Jahrhundert nutzte die Familie von Bredow den Ort als ihren Rittersitz.
Seit dem Jahre 1652 regierte hier das Adelsgeschlecht von und zu Hertefeld. Diese kamen durch die hohe Verschuldung des Gutes und dem anschließenden Konkursverfahren in den Besitz des Gutshofes und führten die Güter zu hohem Wohlstand. Die Adelsfamilie begann dann auch mit dem Bau des Schlosses, das im Jahre 1743 als Herrenhaus begann und zwischen 1875 bis einschließlich 1906 in mehreren Bauphasen ständig erweitert wurde. Zu dem Gut gehört außerdem der ehemalige Barockgarten, der im 19. Jahrhundert, in Anlehnung an die Gestaltungsentwürfe von Peter Joseph Lehne angelegt wurde und zu dem im Jahre 1908 auch das Seehaus dazukam. Durch eine Erbschaft im Jahre 1876 gelangte das Gut in die Hände des Grafen zu Eulenberg.

Schloss Liebenberg nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Schloss Liebenberg, Gut, Dorf, Wälder und Felder sowie das Jagdgebiet entschädigungslos enteignet und der ehemaligen DDR Parteispitze überschrieben. Und so entstanden in dem ehemaligen Schloss Wohnungen, Lehrlingsunterkünfte, Büros, Lager, ein Friseursalon, eine Arztpraxis und ein Kindergarten. Die Schlosskapelle wurde von der Parteispitze zudem auch gerne zum Feiern genutzt.
Nach dem Zusammenbruch der DDR kam das Gut in die Hände der Treuhand.
Heutzutage beherbergt das liebevoll restaurierte Schloss ein Hotel mit Tagungsmöglichkeiten sowie ein Restaurant. Neben Seminaren und Tagungen finden hier auch zahlreiche Feste und Märkte, Reitjagden, Konzerte sowie Ausstellungen des Kunstgewerbes, umgeben von der herrlichen Natur der märkischen Endmoränenlandschaft, statt.

Der Reitstall Luisenhof

Eine weitere Attraktion des Ortes ist der Reitstall Luisenhof, der sich direkt an der B 167 befindet. Der Reitstall ist eine Einrichtung der Lebenshilfe Oberhavel Nord e. V., der Menschen mit Leistungseinschränkungen eine berufliche Perspektive bietet. Und so bewirtschaften die Angestellten des Vereins den Hof, die Weiden und Ställe sowie das Café „Reiterstübchen“. Zu den Besonderheiten des Reitstalls zählen auch die Pensionspferde und Halfinger, die aus der eigenen Zucht stammen und auf den hiesigen Weiden stehen. Diese können sogar für Reitstunden gebucht werden, wobei die Kurse extra in Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse unterteilt sind. Außerdem werden hier Kutsch-, Schlitten- oder Planwagenfahrten angeboten, für die es für Kita- und Schulkinder spezielle Sonderangebote gibt.          

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