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Lindow

Geografische Daten

Bundesland:           Brandenburg
Landkreis:              Ostprignitz-Ruppin
Höhe:                     41 m ü. NHN
Fläche:                   65,46 km²
Einwohner:             ca. 3038
Koordinaten:           52°58`N, 12°59`O

Lindow – die Perle im Ruppiner Land

Das kleine Städtchen Lindow, das auch die Stadt der drei Seen genannt wird, ist eine Perle im Ruppiner Land von der schon der berühmte Dichter Theodor Fontane in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ schwärmte.
Nur 60 km nördlich von Berlin entfernt liegt der staatlich anerkannte Erholungsort Lindow, eingebettet im Naturpark Stechlin, direkt an der Deutschen Tonstraße.
Zusammen mit den Gemeinden Herzberg (Mark), Rüthnick und Vielitzsee bilden sie das Amt Lindow, das sich im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Land Brandenburg befindet. Dazu gesellten sich am 31.12.2001 noch die Gemeinden Banzendorf, Keller und Klosterheide sowie am 26.10.2003 Hindenberg und Schönberg (Mark).

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Der geschichtliche Ursprung Lindows geht auf das frühe 13. Jahrhundert zurück und ist eng mit der Geschichte des gleichnamigen Klosters verbunden. Das Kloster wurde vermutlich um das Jahr 1230 durch die Grafen von Arnstein gegründet, welche sich auch gerne als die Grafen von Lindow bezeichneten.
Eben jenes Kloster diente dem schon erwähnten Dichter Theodor Fontane als Vorlage für seinen Roman „Der Stechlin“.
Umgeben wurde das Kloster von mehreren kleinen Dörfern, welche in dieser Zeit ebenso zum Besitz des Klosters gehörten. Nach dem Tod des letzten Grafen fiel das Kloster im Jahre 1524 an das Land Brandenburg und zählte damals zu einem der reichsten Klöster der Mark.      
Nach der Reformation wurde das Kloster 1542 in einem evangelischen Damenstift umgewandelt.
Eine unrühmliche Rolle spielte der Ortsteil Klosterheide während der NS-Zeit. Die SS-Organisation Lebensborn betrieb hier von September 1937 bis Ende 1944 das Lebensbornheim Kurmark. Der Lebensborn e. V. war ein von der SS getragener, staatlich geförderter Verein im nationalsozialistischen Deutschen Reich, der am 12.12.1935 auf Veranlassung Himmlers in Berlin gegründet wurde. Aufgrund eines starken Geburtenrückganges infolge des 1. Weltkrieges war es das Ziel die Geburtenrate „arischer“ Kinder zu erhöhen. Insbesondere ledige Schwangere, die in der damaligen Zeit gesellschaftlichen Repressalien ausgesetzt waren, wurden in den Lebensbornheimen entbunden und gefördert, wenn sie „rassisch und erbbiologisch“ als wertvoll galten. Um in den Heimen aufgenommen zu werden musste ein „Großer Abstammungsnachweis“, auch als „Ariernachweis“ betitelt, vorgelegt werden. In dem Nachweis mussten die Vorfahren bis zum 1.1.1880 aufgeführt sein und den strengen „rassenhygenischen“ Ansprüchen genügen, die auch von den SS-Bewerbern gefordert wurden. Zugleich war der Verein auch mitverantwortlich für die Verschleppung von Kindern aus den von Deutschland besetzten Gebieten, falls diese im Sinne der SS-Rassenideologie als arisch galten.
Auch nach dem Zusammenbruch der DDR geriet das Städtchen in die Schlagzeilen von Rundfunk und Presse, nachdem sich ihr ehemaliges Staatsoberhaupt Erich Honecker, für einige Tage in ein Regierungsheim in der Nähe der Stadt zurückzog. Heftige Bürgerproteste zwangen ihn schließlich zum Auszug.

Schöne Stadt mit historischem Stadtkern

Die Architektur der Stadt wird durch die vielen prächtigen Häuser, die im klassizistischen Stil erbaut wurden, geprägt. Vor allem der historische Stadtkern mit den zweigeschossigen Traufenhäusern und der sehenswerten Barockkirche sind noch weitestgehend erhalten geblieben. Typisch für diesen Baustil sind die längs und quer gegliederten Fassaden, die nur selten ganz glatt geputzt wurden, sowie die historischen Türen und großen Durchfahrten mit ihren original erhaltenen Holztoren. Diese wurden hauptsächlich von Fuhrwerken genutzt, da eine Zufahrt von hinten durch die Hauswiesen und das Stadtfließ nicht möglich war.

Ein Beispiel dieses Baustils ist das Rathaus, das in den Jahren von 1807-1809 an der Straße des Friedens im frühklassizistischen Stil errichtet wurde.
Ein weiteres spätklassizistisches Gebäude ist dass auch liebevoll als „Puppenhaus“ bezeichnete Bürgerhaus. Jenes befindet sich ebenfalls in der Straße des Friedens und wurde im Jahre 1803 errichtet. Imposant sind hier vor allem die Statuen die sich auf dem Dach befinden und die vier Musen des ernsten Gesangs, der Sternkunde sowie der erzählenden Dichtkunst und der Poesie verkörpern.
Und noch eine weitere architektonische Sehenswürdigkeit befindet sich in der Straße des Friedens. Aufgrund seiner auffälligen roten Klinker erhielt das von 1880-1882 errichtete Gebäude die Bezeichnung „Rotes Schloss“.
Schon von Weitem sichtbar ist der 36 m hohe Turm der barocken Stadtkirche. Die im Jahre 1755 erbaute evangelische Kirche ist mit der berühmten Sauer-Orgel (um 1900) ausgestattet und gehört mit zu den schönsten Kirchen der Mark Brandenburg. Zu den Besonderheiten der Kirche zählt die Ausrichtung des Turmes nach Osten und der in der Mitte der Kirche stehende Kanzelaltar. Ebenso faszinierend sind die Bleiglasfenster der Kirche in denen die „Kreuzigung“ und die „Auferstehung Jesu“ dargestellt werden.

Lindow die Stadt der drei Seen

Neben der historischen Altstadt bietet die herrliche Seenlandschaft in und um Lindow noch viele weitere verschiedene Ausflugsziele an. Zu ihnen zählen in erster Linie die drei Seen. Dabei laden vor allem der Gudelacksee und der Wutzsee mit ihrem sauberen und klaren Wasser sowie den gut begehbaren Uferbereichen zum Baden ein. Insbesondere der kleinere Wutzsee bietet zahlreiche Badestellen die sich fernab der Öffentlichkeit befinden.
Natürlich hat auch der Gudelacksee schöne Badestellen die hauptsächlich am Nord- und Südufer liegen. Des Weiteren gibt es hier einen Bootsverleih, bei dem man sich führerscheinfreie Motorboote aber auch Paddelboote und Kanus ausleihen kann.
Der dritte See, der Vielitzsee, ist eher ein Paradies für Angler. Aufgrund seiner geringen Tiefe ist er für Wassersportler nur bedingt geeignet. Trotz allem ist auch er ein schöner See, der gerne von Radtouristen und Wanderer besucht wird.

Die Stadt bietet zahlreiche Sportmöglichkeiten und Sportevents

Allgemein spielen die Sportmöglichkeiten in Lindow eine große Rolle. Speziell Lauf- und Radsportler kommen hier, inmitten einer wunderschönen Natur, voll auf ihre kosten. Lindow ist dabei der ideale Startpunkt für Touren in den Naturpark Stechlin-Ruppiner-Land. Und so finden sie in und um Lindow schöne Waldwege und gut ausgebaute Radwege zum Spazierengehen, Walken, Laufen oder Radfahren. Die hervorragend ausgeschilderten Strecken bieten dafür ideale Bedingungen. Sehr beliebt sind unter anderem die Radwege nach Neuruppin, Rheinsberg oder über Meseberg nach Gransee zum Radfernweg Berlin-Kopenhagen. Für eine sorgfältige Planung der Touren können in der Tourist-Information von Lindow Rad- und Wanderkarten erworben werden. Dort befindet sich auch ein öffentlicher Fahrradverleih.
Auch für Langstreckenläufer ist Lindow ein kleines Paradies. Die Stadt liegt mitten im Laufpark Stechlin und bietet ein Streckennetz von rund 350 km Laufstrecke an. Die aus insgesamt 41 Rundkursen bestehenden Strecken haben dabei eine Länge zwischen 3,4 - 32,8 km.
Eine große Attraktion für Läufer ist der alljährlich im Juni stattfindende Wutzseelauf. Bei diesem Lauf treffen sich seit dem Jahre 2004 zahlreiche Läufer aus nah und fern. Die Strecken sind in unterschiedliche Längen aufgeteilt und reichen von 0,6 km, 3,5 km, 8 km, 15 km bis zu 21 km.
Eine weitere sportliche Attraktion ist das moderne Sport- und Bildungszentrum des Landessportbundes Brandenburg. Dort haben schon so prominente Sportler wie Henry Maske, Axel Schulz oder Franziska von Almsick trainiert. Das Sportzentrum bietet neben seinen vielseitigen Sportstätten auch eine Kegelbahn sowie eine Schwimmhalle mit Saunabereich an, die vor allem von Gruppen und Sportvereinen gerne genutzt werden.

 Attraktive, alljährlich stattfindende Veranstaltungen

Außer dem Sport und der wunderschönen Natur finden in der Gemeinde noch einige weitere, sich jährlich wiederholende, Veranstaltungen statt. Diese reichen vom Kurkonzert, über Stadt und Dorffeste bis hin zu Sportveranstaltungen.
Besonders beliebt im Februar ist der Karneval, der in der Lindower Sporthalle stattfindet.
Das Osterfest wird in der Stadt und in den umliegenden kleineren Ortschaften von den traditionellen Osterfeuern begleitet.
Im Mai gibt es dann gleich zwei Veranstaltungen. Beim Maibaumaufstellen treffen sich die Leute der Umgebung zum geselligen Beisammensein. Für Angler besonders interessant ist der Volksangeltag im Mai. Bei dieser Traditionsveranstaltung kommen jedes Jahr um die 200 Angler sowie zahlreiche Besucher in die Stadt. Neben dem Angeln wird auch ein buntes Programm angeboten.
Im Juni findet dann der schon erwähnte Wutzseelauf statt. Dieser wird durch die berufliche Schule für Sport und Soziales in Kooperation mit dem Laufpark Stechlin ausgetragen.
Bunt wird es dann wieder im Juli. In dieser Zeit findet das traditionelle Stadtfest auf dem Marktplatz statt. Das Fest wird von einem bunten Programm mit viel Musik, Kulinarischem und Verkaufsständen begleitet.
Am Ufer des Gudelacksees wird dann im August gefeiert. Bei dem dann stattfindenden Hafenfest steht das Thema „Wasser“ im Vordergrund, bei dem auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt und sogar das Tanzbein geschwungen werden kann.
Der Dezember läutet dann die beschauliche Adventszeit ein. Speziell der Weihnachtsmarkt, der sich auf dem Platz vor dem Bürgerhaus gleich neben der Kirche befindet, lockt seine Besucher mit einem weihnachtlichen Programm sowie verschiedenen Ständen zum Bummeln und Verweilen.        

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