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Wustrau-Altfriesack

Geografische Daten

Bundesland:           Brandenburg
Landkreis:              Ostprignitz-Ruppin
Höhe:                     38 m ü. NHN
Fläche:                   mit Fehrbellin 270,41 km²
Einwohner:             mit Fehrbellin ca. 8700
Koordinaten:           52°51`N, 12°52`O

Geschichtsträchtiger Ort am südlichen Ufer des Ruppiner Sees

Die Gemeinde Wustrau-Altfriesack ist ein Ortsteil der Gemeinde Fehrbellin und befindet sich nur 70 km nördlich von Berlin entfernt, im Norden des Landes Brandenburg, im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.
Durch seine wunderschöne Lage am südlichen Ufer des Ruppiner Sees empfiehlt sich die Gemeinde vor allem für Wanderungen, Fahrradtouren oder zum Schwimmen und Baden im See.
Zudem ist Wustrau ein Ort, in dem man viel über die Geschichte Brandenburgs und Preußens in den jeweiligen historischen Stätten und Museen erfahren kann.

Die Geschichte vom „Zietendorf“

Die Geschichte Wustraus reicht dabei bis ins frühe 13. Jahrhundert zurück. In jener Zeit wurde die Region von slawischen Stämmen besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung fand dann im Jahre 1462 statt.
Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) war Wustrau mehrfachen Brandschatzungen ausgesetzt und brannte 1638 vollständig nieder.
Auch das Jahr 1675 verhieß kein gutes Jahr für Wustrau. In dieser Zeit drangen die Schweden erneut in Brandenburg ein und plünderten unter anderem auch die Gemeinde von Wustrau.
Unter den Kriegsfolgen wie Brandschatzungen und Plünderungen hatte die Bevölkerung bis weit ins 18. Jahrhundert hinein zu leiden. Der wirtschaftliche Aufschwung begann dann erst wieder als Wustrau im Jahre 1766 in den vollständigen Besitz der Familie von Zieten überging. Hans Joachim von Zieten war ein preußischer Husarengeneral und zudem ein Freund von Friedrich des Großen. Er kommandierte das Leibhusarenregiment der preußischen Reiterei und zeichnete sich besonders während des Siebenjährigen Krieges bei Hohenfriedeberg und Hennersdorf aus.
Für den wirtschaftlichen Aufschwung sorgte dann sein Sohn der Landrat Friedrich von Zieten. Er begann mit der wirtschaftlichen Ausbeutung des Luchs, in der vorrangig für Berlin und Hamburg, Torf als unentbehrliches Brennmaterial gestochen wurde. Dies sorgte für einen gewissen Wohlstand im Ort.

Geschichtsträchtiger Dorfkern

Die Geschichte des Angerdorfes lässt sich noch heute an vielen historischen Stätten der Gemeinde erleben. So erinnert schon die Architektur der Gemeinde an eine brandenburgisch-preußische Gutslandschaft mit Schloss, Kirche und Pfarrhaus. Auch durch die zum Teil unter Denkmalschutz stehenden, liebevoll restaurierten Bauernhäuschen sowie die alten Kopfsteinpflasterwege fühlt man sich in jene Zeit zurückversetzt.

Die historischen Sehenswürdigkeiten

Ein weiterer Zeitzeuge vergangener Tage ist das alte Zietenschloss. Das Schloss war ursprünglich ein im Jahre 1690 erbautes Gutshaus und zugleich der Geburtsort des im Jahre 1699 geborenen Husarengenerals Hans Joachim von Zieten. Dieser ließ das Gutshaus in den Jahren von 1747-1750 im ländlich-barocken Stil zum Schloss umbauen. Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts durch den Grafen Albert Julius von Zieten-Schwerin. Nach der politischen Wende in der ehemaligen DDR wurde das Schloss als Fortbildungseinrichtung der Justiz des Landes Brandenburg genutzt. Seit dem Jahre 1993 dient es als zweite Tagungsstätte der Deutschen Richterakademie.
Wer mehr über die Geschichte Preußens erfahren möchte, sollte unbedingt das Brandenburg-Preußen Museum in Wustrau besuchen. Das im Herbst 2000 durch Erhardt Bödecker eröffnete Museum beinhaltet eine Dauerausstellung über die Geschichte und die historischen Leistungen des brandenburgisch-preußischen Staates. Das Museum befindet sich gleich neben der Kirche wo sich auch die Grabstätte Zietens sowie das Zieten Denkmal befindet.

Der Ortsteil Altfriesack, der Rhin und der Ruppiner See

Sehenswert ist auch das zu Wustrau gehörende ehemalige Fischerdorf Altfriesack. Die Gemeinde befindet sich nur unweit von Wustrau entfernt auf einer Halbinsel zwischen dem Ruppiner See und dem Bützsee. Ist man in Altfriesack angekommen imponiert vor allem die Klappbrücke, die über den Rhinkanal führt. Die Brücke wurde ursprünglich nach holländischem Vorbild aus Holz gefertigt und im Jahre 1927 durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Zudem bildet die Klappbrücke den südlichen Scheitelpunkt des Ruppiner Sees. Der Ruppiner See ist mit einer Länge von ca. 14 km der längste See Brandenburgs und wird von Nord nach Süd vom Flüsschen Rhin durchflossen. Von hier aus gelangt der Rhin über den Ruppiner Kanal in die Oberhavel und ist zugleich die einzige Verbindung der Ruppiner Gewässer mit Havel, Oder und Elbe.
Um die ganze Schönheit des Rhins zu erkunden bietet z. B. die alte Fischerhütte in Altfriesack zahlreiche Kajaks, Canadier sowie Ruderboote mit und ohne Motor zur Ausleihe an.
Auch der Ruppiner See ist speziell im Sommer ein ideales Ziel für einen Familienausflug. Dazu befindet sich etwas versteckt im Wald eine idyllisch gelegene Badestelle mit Liegewiese.
Ein besonderes Highlight in den Sommermonaten ist das alljährlich stattfindende Seefestival Wustrau. Das Festival begeistert seine zahlreichen Besucher mit einem professionellen Sommertheater und einer legendären „Seeschlacht“ auf dem Ruppiner See.
Wer hier etwas mehr Zeit verbringen möchte, findet hier auch Hotels und Campingplätze vor.

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