Beitragsseiten

Region Ruppiner Seenland/ Ostprignitz-Ruppin/ Oberhavel

Geografische Daten

Bundesland:         Brandenburg
Landkreise:          Ostprignitz-Ruppin/Oberhavel
Fläche:                Ostprignitz-Ruppin 2509 km²/ Oberhavel 1796 km²
Einwohner:           Ostprignitz-Ruppin ca. 99000/ Oberhavel ca. 203000


Allgemein

Das Ruppiner Seenland ist eine wunderschöne historische Landschaft im Nordwesten des Landes Brandenburg, im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Zusammen mit der sehr ähnlichen Landschaft des Nachbarkreises Oberhavel erstreckt sich die Region auf eine Fläche von ca. 4305 km². Dabei nimmt der Landkreis Ostprignitz-Ruppin eine Fläche von 2509 km² ein und der Landkreis Oberhavel von ca. 1796 km².
Begrenzt werden die beiden Kreise im Norden durch den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, im Osten durch die Landkreise Uckermark und Barnim, im Süden durch das Land Berlin und das Havelland sowie im Westen durch den Landkreis Prignitz.
In den früher sehr spärlich besiedelten Gebieten wanderten im 6. Jahrhundert vorwiegend slawische Stämme aus dem Osten ein. Erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, nach der Gründung der Mark Brandenburg durch Albrecht den Bären, kam die Region unter deutsche Oberhoheit. In jener Zeit kamen zunehmend deutsche Siedler in das Gebiet und vermischte sich innerhalb weniger Generationen mit der slawischen Bevölkerung. In den folgenden Jahrhunderten zogen auch viele Kurfürsten, Grafen und Prinzen in die Region und bauten prächtige Schlösser und Gutshäuser. Viele der Bauten wurden nach dem politischen Zusammenfall der DDR aufwendig restauriert und legen noch heute ein Zeugnis jener Zeit ab. Zu den bekanntesten zählen vor allem die Schlösser in Meseberg, Rheinsberg und Oranienburg.
Das früher baufällige Barockschloss in Meseberg wurde durch die Messerschmitt Stiftung aufwendig saniert und dient heutzutage als Gästehaus der deutschen Bundesregierung. Das Schloss in Rheinsberg wurde durch den Kronprinzen Friedrich erbaut und gilt als Vorlage für das 10 Jahre später erbaute Schloss Sanssouci. Schon von weiten ist der strahlend weiße Bau des Oranienburger Schlosses zu sehen. Dieses steht für eine der großen Epochen der preußischen Geschichte und ist zugleich das älteste Barockschloss in der Mark Brandenburg. Nicht ganz so pompös und trotzdem sehr schön ist das Schloss in Liebenberg. Jenes war der einstige Sitz der Fürstenfamilie zu Eulenberg und Hertefeld und wurde ebenfalls liebevoll restauriert.

Neben den historischen Hinterlassenschaften ist die Region vor allem ein Paradies für Naturliebhaber. Dieser setzte schon der wohl berühmteste Sohn der Region, Theodor Fontane, ein literarisches Denkmal mit dem ersten Band seiner Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Und so präsentieren sich dem Naturliebhaber grüne Wälder, saftige Weiden, gelbe Felder, klare Seen und sich durch das Land windende Bäche und miteinander verbundene Kanäle. Mit seinen über 170 Seen, Kanälen und Flüssen, lädt die wasserreichste Region in Brandenburg zu Entdeckungsreisen mit dem Kanu, der Jacht oder einem führerscheinfreien Hausboot ein.
Zudem befinden sich in der malerischen Landschaft auch viele Rad- und Wanderwege. Und so bietet eine Wander- oder Radtour durch das Oberhavelländische- oder Ruppiner Seenland, ein traumhaftes Erlebnis mit wechselnden Attraktionen wie Seen, Flüssen, Kanälen sowie weiten Wiesen- und Waldlandschaften an. Viele der Radwege sind zugleich mit anderen Fernradwegen verbunden. Zu ihnen zählt vor allem der internationale Berlin-Kopenhagen Radweg, der die deutsche und die dänische Hauptstadt miteinander verbindet. Sehr beliebt ist auch der Havel-Radweg. Dieser führt entlang der Havel durch die malerischen Landschaften der Mecklenburgischen Seenplatte, über das Ruppiner Seenland nach Berlin Spandau und Potsdam und von dort weiter durchs Havelland bis in die Altmark.

Natur

Vielseitig und abwechslungsreich präsentiert sich die Flora und Fauna zwischen dem Ruppiner Seenland und dem Landkreis Oberhavel. Tummeln sich in den Wäldern überwiegend Wildschweine, Hirsche, Rehe und Damwild, findet man in Gewässernähe neben dem eher selten anzufindenden, blau schillernden Eisvogel, auch Stockenten, Schwäne, Biber und Fischotter. Auch Kaninchen, Hasen, Füchse und Weißstörche sind hier oft anzutreffen. Besonders die Weißstörche können in vielen Ortschaften beobachtet werden. So z. B. in Linum, wo sie ihre Jungen auf Giebeln und Masten des Dörfchens großziehen.
Des Weiteren sind die großen Waldgebiete der Lebensraum zahlreicher geschützter Arten. Durch die seenreiche Gegend ist vor allem der Seeadler oft zu beobachten, zählt doch der Fischreichtum der Gewässer zu seiner Hauptnahrungsquelle.
Zu den Fischen die überwiegend in diesen Gewässern leben zählen neben den Friedfischen wie Plötze, Rotfeder, Blei und Karausche auch die zu den Raubfischen gehörenden Barsche, Welse und Zander. Dazu gesellen sich Aale, Schleie und Karpfen, die hier ebenso heimisch sind.
Auch die Flora bietet ein vielseitiges Ambiente bestehend aus seltenen Pflanzen, Pilzen, Wiesen und Mischwäldern. Vor allem am Oberlauf der Havel, gedeihen Schwarzerlen und Buchenwälder. Außerdem trifft man dort oft auf Erlenbruchwälder und Weiden.
In der Blumenwelt bietet besonders das Frühjahr ein farbenprächtiges Schauspiel. Dann gedeihen die Buschwindröschen mit ihren Weißen, manchmal etwas Rosa überlaufenden Blättern, sowie die bläulich-violett schillernden Leberblümchen als auch die gelben Anemonen und Schlüsselblumen.
Im Spätsommer beginnt dann die Zeit der Pilzsammler. Die Wälder von Berlin und Brandenburg zählen zu den pilzreichsten Gegenden in Deutschland. Je nach Witterungsbedingungen, meistens in den Monaten von Ende August bis Oktober, machen sich herscharen von Pilzsuchern auf die Jagd nach Pfifferlingen, Maronen, Butter- und Steinpilzen.

Gastronomie

So vielfältig wie die Region, so vielfältig ist auch das Angebot an kulinarischen Spezialitäten. Findet man in den größeren Städten neben den heimischen Gerichten auch viele internationale Speisen, so ist die Speisekarte in den ländlichen Gebieten überwiegend von den regionalen Spezialitäten geprägt. Gerade der Wild- und Fischreichtum dieser Region verspricht ein breit gefächertes Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten. Die Gerichte werden meistens mit Kartoffeln serviert, die ein unverzichtbarer Bestandteil der Brandenburger Küche ist, seid Friedrich der Große, die Kartoffel in Preußen per königlichen Dekret zum Durchbruch verholfen hatte.
Ein wahrer Geheimtipp sind die Bauernhöfe und Märkte der Region. Dort findet man eine breite Palette schmackhafter Erzeugnisse, die die Bauern selbst produziert haben. Viele der Bauern haben sich dabei auf eine artgerechte Tierhaltung und den biologischen Anbau spezialisiert. Und so werden hauptsächlich selbsterzeugte Produkte wie Wurstwaren, Schinken, Eier, Gemüse, Obst und Saisonbedingt auch Spargel angeboten.
Für einen vergnüglichen Familienausflug sorgen die zahlreichen Obstbauern der Region. Diese bieten ihre Früchte auch zum selber flücken an und man erfährt nebenbei auch einiges über den Anbau von Obst und Gemüse.

 

Joomla templates by a4joomla