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Hennigsdorf

Geografische Daten

Bundesland:           Brandenburg
Landkreis:              Oberhavel
Höhe:                     33 m ü. NHN
Fläche:                   31,47 km²
Einwohner:             ca. 25800
Koordinaten:           52°38`N, 13°12`O

Hennigsdorf- Die zweitgrößte Stadt des Landkreises Oberhavel an der Stadtgrenze zu Berlin

Hennigsdorf ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Oberhavel und liegt direkt an der nordwestlichen Stadtgrenze von Berlin. Die ca. 9 km lange und 6 km breite Stadt grenzt im Norden an die Städte Velten und Hohen Neuendorf sowie in südlicher Richtung an die Gemeinde Schönwalde-Glien die zum Landkreis Havelland gehört. In westlicher Richtung schließt sich dann der Kreis mit dem ebenso zum Landkreis Oberhavel gehörenden Amt Oberkrämer.
Zur Stadt selbst gehören neben der Kernstadt noch die Stadtteile Hennigsdorf Nord, Nieder Neuendorf, Papenberge und Stolpe Süd.



Der lange Weg vom kleinen Fischerdorf zum modernen Wirtschaftsstandort

Die Stadt Hennigsdorf blickt auf eine noch recht junge Geschichte zurück. Erst im Jahre 1375 wird Hennigsdorf im „Landbuch der Churmark Brandenburg“ als „Heynekendorp“ urkundlich erwähnt. In dieser Zeit bestand das Fischerdorf aus lediglich 11 Häusern- 9 Kossätenhäuser wendischer Abstammung, einem deutschen Bauernhof und einem Schulzenhof. Viele Jahrhunderte führten die Menschen dort ein ruhiges und beschauliches Leben und verdienten sich ihren Lebensunterhalt in erster Linie mit dem Fang und Handel von Fisch. Erst mit dem Bau von drei Brücken über die Havel im Jahre 1506, eine hölzerne Zugbrücke ging über den Hauptstrom und die beiden anderen waren feste Holzbrücken die über die Nebenarme der Havel führten, entwickelte sich Hennigsdorf langsam zu einem wichtigen strategischen Standort.
Einige Jahrzehnte später, von 1541-1552, wurden das Zollhaus Neubrück, der Dorfkrug und eine Kirche aus Holz errichtet. Im Jahre 1557 folgte dann das Neuendorfer Schloss, welches vermutlich durch Casper von Klitzing erbaut wurde.
Eine zweite urkundliche Erwähnung fand 1590 im Spandauer Erbregister statt, wo es wiederum als Fischerdorf erwähnt wurde.
Nach schweren Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) rollten dann ab dem Jahre 1650 die ersten Postwagen der Brandenburgischen Post durch Hennigsdorf und Bötzow bis nach Hamburg. Einen schweren Rückschlag mussten die Menschen am 16.5.1681 verkraften, als eine Feuersbrunst große Teile des Dorfes vernichtete.
Nach dem Wiederaufbau der Gemeinde begann im Jahre 1705 der erste Schulunterricht in Nieder Neuendorf.

In den folgenden Jahrzehnten fing die Gemeinde dann langsam an zu wachsen. 1783 bestand das Dorf bereits aus 190 Einwohner, die sich auf 23 Häuser verteilten. Von nun an entwickelte sich Hennigsdorf immer schneller, sodass die Einwohnerzahl bis zum Jahre 1826 bis auf 342 Einwohner anstieg. Infolge der Entwicklung siedelten sich auch immer mehr Firmen in Hennigsdorf an. Angefangen hatte alles mit der Errichtung einer Ziegelei im Jahre 1868 und des Sägewerks durch Hermann Conrad im Jahre 1892. Bereits ein Jahr später (1893) erhielt Hennigsdorf eine eigene Eisenbahnstation.
Seine größte wirtschaftliche Entwicklung erlebte Hennigsdorf aber erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als sich Teile der Berliner Großindustrie in der Stadt ansiedelten. Hier war vor allem die AEG federführend, die auf der Suche nach günstigem Bauland, die „AEG Abteilung Flugzeugbau“ im Jahre 1910 in Hennigsdorf eröffneten. Die AEG Werke waren während des 1. Weltkrieges auch ein bedeutender Lieferant für die Fliegertruppen des Deutschen Heeres. Auch der Bau von Elektrolokomotiven wurde durch die AEG im Jahre 1913/14 nach Hennigsdorf verlegt. Nur drei Jahre später (1917) entstand das Stahl- und Walzwerk, die eine eigenständige Tochtergesellschaft der AEG waren.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges, welchen Hennigsdorf relativ unbeschadet überstand, bestimmten die enteigneten und von nun an volkseigenen Betriebe LEW und Stahlwerk über Jahrzehnte das Leben in der Stadt. In dieser Zeit entstanden viele DDR-typische Plattenbauten die sich mit den wenigen historischen Gebäuden vermischten. Dies ließ auch die Einwohnerzahl stark wachsen und so galt Hennigsdorf lange Zeit als einwohnerstärkste Gemeinde ohne Stadtrecht. Dieses erhielt Hennigsdorf dann im Jahre 1962 wobei das Stadtwappen aus dem Jahre 1938 unverändert übernommen wurde.



Wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Nordwesten von Berlin

Heutzutage ist Hennigsdorf ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Nordwesten von Berlin. Durch die S-Bahnlinie S25 ist Hennigsdorf als Endpunkt mit dem Berliner Stadtzentrum verbunden und zugleich der Ausgangspunkt der sich anschließenden Regionalbahnlinie, die bis nach Kremmen führt. Darüber hinaus verfügt der Hennigsdorfer Bahnhof über Zugverbindungen die nach Berlin Spandau, Potsdam, Oranienburg sowie nach Rheinsberg, Wittstock oder Wittenberge führen.

Von der Arbeiter Wohn- und Schlafstadt zum modernen Wirtschaftsstandort mit familienfreundlichen Wohnumfeld   

Mit seiner Schienen- und Verkehrstechnik, der traditionellen Stahlproduktion sowie der innovativen Biotechnologie präsentiert sich Hennigsdorf als moderne Stadt mit einem gewissen historischen Flair. Das war allerdings nicht immer so, galt die Stadt doch lange Zeit als Arbeiter-, Wohn- und Schlafsiedlung. Dies alles änderte sich erst mit der politischen Wende in der ehemaligen DDR. Nach der Wende wurde kräftig investiert und die Stadt erhielt ein wirkliches Stadtzentrum.

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