Neuruppin
Geografische Daten
Bundesland:           Brandenburg
Landkreis:              Ostprignitz-Ruppin
Höhe:                     44 m ü. NHN
Fläche:                   303,32 km²
Einwohner:             ca. 30350
Koordinaten:           52°55`N, 12°48`O
Neuruppin- Die flächenmäßig fünftgrößte Stadt in Deutschland
Neuruppin ist von der Fläche her gesehen die fünftgrößte Stadt in Deutschland und zugleich die Kreisstadt des brandenburgischen Landkreises Ostprignitz-Ruppin. Die Stadt ist eine echte Perle der Mark Brandenburg und liegt nur 60 km nordwestlich von Berlin entfernt am längsten See Brandenburgs- dem Ruppiner See. Mit seinen 13 Ortsteilen, die sich zum größten Teil am südlichen Ufer des vom Rhin durchflossenen Ruppiner Sees befinden, erstreckt sie sich in nördlicher Richtung über die Ruppiner Schweiz bis in die Kyritzer-Ruppiner Heide hinein.
Von den großen Söhnen der Stadt
Neben seiner schönen Lage ist Neuruppin auch eine sehr geschichtsträchtige Stadt, in der sehr viele historische Persönlichkeiten nicht nur lebten, sondern auch geboren wurden. Zu den bekanntesten Persönlichkeiten die hier geboren wurden zählen der Dichter Theodor Fontane, der Maler und Künstler Wilhelm Gentz, der preußische Baumeister Karl Friedrich Schinkel sowie Carl Paul Beiersdorfer, der der Gründer des Chemieunternehmens der Beiersdorfer AG war. Des Weiteren regierte hier der spätere König Friedrich der Große, als Kronprinz, acht Jahre lang ein Regiment. Auch der berühmte Baumeister der Berliner Staatsoper, Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, errichtete in Neuruppin durch den heutigen Tempelgarten sein erstes Bauwerk. 
Von der mittleren Steinzeit bis zum Ende des 2. Weltkrieges
Die Geschichte von Neuruppin begann mit der germanischen und später dann slawischen Besiedlung der Ufer des Ruppiner Sees und reicht bis in die mittlere Steinzeit zurück. 
Seine erste urkundliche Erwähnung fand im Jahre 1238 unter dem Namen „Rapin“ statt. Nur einige Jahre später, um 1246, gründete Wichmann von Arnstein am Ufer des Ruppiner Sees das erste Dominikanerkloster in Brandenburg. Weitere 10 Jahre später (1256) wurde Neuruppin das Stendaler Stadtrecht durch Günther von Arnstein verliehen.
Eine schreckliche Zeit erlebte Neuruppin dann im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648). In jener Zeit war die Stadt ständigen Belagerungen, Brandschatzungen und Plünderungen ausgesetzt.
Im Jahre 1688 wurde Neuruppin eine der ersten Garnisonsstädte in Brandenburg. Von 1732-1742 war sogar der spätere König Friedrich II. der Garnisonschef der Stadt. In seiner Amtszeit ließ er den heutigen Tempelgarten durch seinen Freund Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff errichten.
Einen großen Rückschlag in seiner Entwicklung musste die Stadt am 26.8.1787 verkraften. An jenem Tage brach in einer mit Getreide gefüllten Scheune, am Berliner Tor, ein Feuer aus, dass die Stadt zu zwei Drittel zerstörte. Der sofortige Wiederaufbau durch König Friedrich Wilhelm II. dauerte fast 20 Jahre und erfolgte nach den Plänen des königlichen Baumeister Bernhard Matthias Brasch. Mit der Fertigstellung der Pfarrkirche im Jahre 1806 war auch der Wiederaufbau offiziell abgeschlossen.
Eine weitere schlimme Zeit erlebte Neuruppin während der NS-Zeit von 1933-1945. Etwa 90 jüdische Bürger der Stadt wurden damals verfolgt, deportiert und ermordet. Ihnen zu Ehren wurden am 17.11.2003 Stolpersteine, mit den persönlichen Daten der Opfer, in der Altstadt und in Alt Ruppin verlegt. 
Zum Ende des 2. Weltkrieges bereiteten dann sowjetische Streitkräfte den Beschuss der Stadt, vom gegenüberliegenden Seeufer aus, vor. Eine Zerstörung der Stadt konnte durch das Hissen der weißen Fahne auf der Kloster- und Pfarrkirche verhindert werden.
Dank der frühklassizistischen Städtebaukunst gilt Neuruppin als „preußischste aller preußischen Städte“
Viel interessantes über die Ur-, Früh- und Stadtgeschichte sowie über die berühmten Söhne der Stadt findet man im Heimatmuseum von Neuruppin. 
Auch bei einem Bummel durch die Stadt trifft man auf viele Bauwerke und Denkmäler aus jener Zeit. Dabei fasziniert vor allem die einzigartige klassizistische Stadtanlage. Sie gilt auch als Musterbeispiel frühklassizistischer Städtebaukunst und besteht aus einem rechtwinkligen Netz von Straßen, das von durchgängigen zweigeschossigen Traufenhäusern umsäumt wird. Des Weiteren prägen stattliche Plätze, die Befestigungsanlage, die Kirchen und viele andere Häuser, die auch im frühklassizistischen Stil errichtet wurden, das Gesamtbild der Stadt.
Durch seine einzigartige Architektur wurde Neuruppin auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischem Stadtkern“ des Landes Brandenburg und gilt zugleich als „preußischste aller preußischen Städte“.
Die Geburtshäuser von Fontane und Schinkel
Wie schon erwähnt trifft man bei einem Spaziergang durch die Stadt auf zahlreiche Baudenkmäler vergangener Zeiten. Unter anderem steht hier das Geburtshaus von Theodor Fontane, das sich in der noch heute existierenden Löwenapotheke in der Karl-Marx-Str. 84 befindet. Theodor Fontane wurde 1819 geboren und war ein großer bedeutender deutscher Dichter und Romancier. Ihm zu Ehren trägt die Stadt Neuruppin seit 1998 den Titel „Fontanestadt“. Obendrein würdigen das Fontane Denkmal, eine von Max Wiese im Jahre 1907 gegossene Bronzestatue, sowie die Fontane Gedenkräume im Heimatmuseum, die Verdienste des großen Sohnes der Stadt.
Neben Theodor Fontane gilt auch Karl Friedrich Schinkel als großer Sohn der Stadt. Karl Friedrich Schinkel war ein bedeutender königlicher Architekt und Stadtplaner, der auch hier in Neuruppin am 13.3.1781 geboren wurde. Um ihn zu ehren, befindet sich auf dem Kirchplatz, gleich hinter der Pfarrkirche, ein wiederum von Max Wiese im Jahre 1883 errichtetes Denkmal. Das Denkmal befindet sich genau an der Stelle wo einst das Elternhaus von Schinkel stand und welches nach dem schweren Stadtbrand von 1787 komplett vernichtet wurde. Nach dem Stadtbrand zog die Familie in das Predigerwitwenhaus, das sich noch heute in der Fischbänkenstraße 8 befindet. Das ehemalige Predigerwitwenhaus aus dem Jahre 1736 war eines der wenigen erhalten gebliebenen Gebäude aus der Zeit des großen Stadtbrandes.
Weitere Sehenswürdigkeiten: Der Tempelgarten, die Kirchen und die Seepromenade
Zu den Weiteren Sehenswürdigkeiten die die Stadt zu bieten hat zählen der Tempelgarten, die St. Marienkirche, die Klosterkirche und die Seepromenade.
Der Tempelgarten ist ein exotisches Kleinod, bestehend aus barocken Sandsteinputten, seltenen Gewächsen und dem Apollo Tempel. Angelegt wurde er vom Kronprinzen Friedrich, dem späteren preußischen König, während seiner Regimentszeit von 1732-1740. Im Jahre 1853 erwarb die Familie Gentz dann das Anwesen und baute den Garten im maurischen Stil, mit einer schützenden Mauer, einer Villa sowie einem Gärtnerhaus, um.
Die Pfarrkirche St. Marien befindet sich auf dem Kirchplatz und stammte ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Das einstige Gotteshaus wurde auch beim großen Stadtbrand vernichtet und dann von 1801-1806 als klassizistische Querkirche mit einer Länge von 55 m und einer Breite von 17 m neu errichtet. Seit dem Jahre 2002 dient die Kirche als Kongress- und Kulturzentrum der Fontanestadt, die auch eine ständige Ausstellung über den verheerenden Stadtbrand beinhaltet.
Schon von Weiten grüßt die Klosterkirche des Dominikanerklosters, von der Seeseite aus, seine Gäste. Die Klosterkirche ist das Wahrzeichen von Neuruppin und wurde 1836 nach den Plänen von Schinkel restauriert. In den Jahren von 1906-1908 wurde die Kirche um zwei Türme erweitert. Einer dieser beiden Türme kann heutzutage bestiegen werden und bietet einer herrliche Aussicht auf den Ruppiner See. 
Gleich neben der Klosterkirche befindet sich die Seepromenade mit dem Parzival-Denkmal. Die Seepromenade eignet sich hervorragend zum Spazierengehen entlang der ehemaligen Stadtbefestigung. Außerdem legen von hier aus Fahrgastschiffe zu herrlichen Ausflügen auf dem Ruppiner See ab.
Sehenswürdigkeiten
Tempelgarten Neuruppin
Adresse:
Tempelgarten Neuruppin
Deutschland
Präsidentenstraße 64
16816 Neuruppin
Tel. 03391/3332
Der Tempelgarten befindet sich auf dem nördlichen Stadtwall von Neuruppin und wurde im Jahre 1732 durch den preußischen Kronprinzen, dem späteren König Friedrich II., angelegt. Kronprinz Friedrich war in jener Zeit durch seinen Vater zum Regimentskommandeur mit Sitz in Neuruppin bestimmt worden und verbrachte einen großen Teil seiner Freizeit im Tempelgarten. 
Dieser bestand zuerst aus einem kleinen hölzernen Musentempel der auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel stand. Erbaut wurde er im Jahre 1735 durch seinem Freund dem Maler und Baumeister Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff. 
Im Jahre 1794 wurde der hölzerne Tempel durch den noch heute existierenden steinernen Tempel ersetzt.
Seinen orientalisch-maurischen Charakter erhielt der Tempelgarten ab dem Jahre 1853 durch die Kaufmannsfamilie Gentz. Diese ließ den Tempelgarten in arabischer Baukunst umgestalten und errichtete auf dem Gartengelände eine Villa, ein Gärtnerhaus mit Eingangstoren, einen stilisierten Wachturm, ein Minarett sowie die Umfassungsmauer mit ihrer orientalischer Form. Des Weiteren bepflanzte er den Garten mit botanischen Pflanzen und schmückte ihn mit Sandsteinputten, einem Gedenkstein für den Kronprinzen sowie barocken Sandsteinfiguren, welche mythologische Motive aufweisen. 
Seit dem Jahre 1995 engagiert sich der Tempelgarten Neuruppin e. V. für die Gartenanlage. Ziel des Vereins ist die Erhaltung, Pflege und Förderung des Tempelgartens als Gartendenkmal. Zudem initiiert und unterstützt der Verein Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen und andere kulturelle Veranstaltungen, die hier stattfinden.     
Weitere Informationen unter: www.tempelgarten.de
Tierpark Kunsterspring
Adresse:
Tierpark Kunsterspring
Deutschland
Kunsterspring 4
16818 Neuruppin
Tel. 033929/70271
Über 550 Tiere in fast 100 verschiedenen Arten erwarten die Besucher im Tierpark Kunsterspring der Fontane Stadt Neuruppin. In den artgerecht angelegten Gehegen und Anlagen können vor allem heimische, aber auch seltene und gefährdete Tierarten wie Wölfe, Luchse, Wisente, Weißstörche, Kraniche sowie Eulen, Auer- und Birkenhühner beobachtet werden. 
Komplettiert wird der Tierpark durch das Dammhirsch-, Wildschwein- und speziell das schöne Wolfsgehege. Einen besonders schönen und faszinierenden Blick auf die Tiere garantiert dabei die Aussichtsplattform des Tierparks.
Zu den großen Attraktionen des Tierparks zählen die Tierfütterungen, die täglich (außer Freitags) stets zu festen Zeiten stattfinden. 
Auch den Wölfen kann bei der Fütterung zugeschaut werden. Da diese ab und zu fasten müssen, gibt es hier keine festen Zeiten. Aktuelle Termine dafür erfährt man direkt im Park.
Zu den Weiteren Besonderheiten des Tierparks, speziell für die jungen Besucher, zählen der Abenteuerspielplatz, die Streichelgehege oder die beliebten Themenführungen „Fischotter und Co“ sowie „Wölfe und ihre Beutetiere“. 
Der Abenteuerspielplatz besteht aus einer Kletterburg sowie Wippen und Schaukeln, bei denen sich die Kinder so richtig austoben können. 
Richtig nahe kommen die Kinder den Tieren im Streichelgehege. Dort treffen sie auf Zwergziegen, Kaninchen und Meerschweinchen, die sie sogar mit Futter aus den Automaten füttern dürfen. 
Die größte Attraktion und ein echter Geheimtipp sind die Nachtwanderungen, die der Tierpark anbietet. Bei der Wanderung erhalten die Besucher faszinierende Einblicke in das Nachtleben zahlreicher nachtaktiver Tiere wie z. B. von den Fischottern, Waschbären, Eulen, Marderhunden und Wölfen. Die 2 stündige Tour findet nach Einbruch der Dunkelheit (nur mit Voranmeldung) statt und ist in ihrer Art wirklich einmalig. 
Weitere Informationen unter: www.tierpark-kunsterspring.com
Ruppiner See
Mit einer Länge von 14 km und einer maximalen Breite von 800 m ist der Ruppiner See der längste im Land Brandenburg. 
Das lang gestreckte Binnengewässer befindet sich im Landkreis Ostprignitz-Ruppin im Nordwesten des Landes Brandenburg. 
Entstanden ist der See während der letzten Eiszeit vor etwa 18000 Jahren. In jener Zeit begann das Abschmelzen der Gletscher und es blieb zunächst Toteis in der Rinne zurück. Der eigentliche See bildete sich dann am Ende der Eiszeit vor ca. 12000 Jahren als der Toteisblock infolge der Erderwärmung schmolz.
Heutzutage ist der vom Flüsschen Rhin durchflossene See ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Badefreudige, Angler und Wassersportler. Für Wassersportler gibt es entlang des Sees viele Möglichkeiten sich ein Boot zu leihen und um von dort aus die wunderschöne Natur des Sees aber auch des Rhins zu erkunden. Badefreudige hingegen erfreuen sich an den zahlreichen Badestellen die sich rund um den See verteilen. Einige von ihnen, wie z. B. das Seebad in Alt Ruppin, werden von der DLRG bewacht und sind deshalb besonders für Familien mit kleinen Kindern geeignet. 
Durch die wunderschöne Natur, die den See umgibt, ist er auch ein beliebtes Ziel für Wanderer. Direkt an der Nordspitze des Sees beginnt die Ruppiner Schweiz mit seiner hügeligen Landschaft. Weitere beliebte Ausflugsziele sind die zahlreichen Städte und Dörfer die sich in der unmittelbaren Umgebung befinden. Dazu zählt in erster Linie die Gemeinde Wustrau oder die Fontanestadt Neuruppin. 
Die Gemeinde Wustrau bietet allerlei Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Wustrau oder das Brandenburg-Preußen Museum an. 
Die Fontanestadt Neuruppin lockt seine Besucher mit seinem historischen Stadtkern und seiner wundervollen Strandpromenade. Neben den Flanieren und Bummeln auf der Seepromenade wartet dort auch eine Schiffsanlegestelle, von der aus täglich interessante und unterhaltsame Schiffsrundfahrten auf dem Ruppiner See starten.