Kremmen
Geografische Daten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Höhe: 39 m ü. NHN
Fläche: 208,43 km²
Einwohner: ca. 7100
Koordinaten: 52°46`N, 13,2°0`O
Eingebettet in das landschaftlich Einzigartige und naturkundlich besonders schöne Rhinluch
Die Ackerbürgerstadt Kremmen liegt im Südwesten des Landkreises Oberhavel und ist nur einige Autominuten nördlich von Berlin entfernt.
Die heutige Stadt entstand im Jahre 2001 durch den Zusammenschluss Kremmens mit den umliegenden Gemeinden von Beetz, Flatow, Groß Ziethen, Sommerfeld und Staffelde. Seid dem Zusammenschluss leben dort über 7100 Einwohner.
Eingebettet in das landschaftlich einzigartige und naturkundlich besonders schöne Rhinluch bietet Kremmen abseits der Hauptstadt ideale Bedingungen zum Wandern oder Radfahren.
Mit seiner unberührten Natur ist Kremmen zugleich der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Vor allem im Herbst spielt sich hier ein besonders schönes Naturschauspiel ab. Dann sammeln sich tausende von Kraniche auf den Luchwiesen bevor sie weiter ins warme Südeuropa fliegen. Neben den Kranichen lassen sich hier auch Wildgänse, Biber, Fischotter und manchmal sogar der seltene Eisvogel beobachten.
Ackerbürgerstadt für historisch Interessierte
Neben der Natur ist die Ackerbürgerstadt auch für historisch Interessierte interessant. Die Historie reicht dabei bis ins Jahr 1216 zurück, als die Stadt erstmals als Cremmene urkundlich erwähnt wurde. Der Ursprung des Namens stammt aus dem slawischen und bedeutet so viel wie Kieselstein. Das Stadtrecht bekam Kremmen dann im Jahre 1298 verliehen.
Im Mittelalter kam es dann zwischen den brandenburgischen Markgrafen und den pommerschen Herzögen zu zwei bedeutenden Schlachten. Im ersten Krieg kämpfte der Markgraf Ludwig von Brandenburg gegen die Herzöge von Pommern und verlor. Widersprüchliche Aussagen gibt es über den Aussgang des 2. Krieges aus dem Jahre 1412. Hier kämpfte der Burggraf Friedrich von Hohenlohe gegen die Pommer um die Vorherschaft. Im Gedenken an den Krieg ließ Friedrich Wilhelm der IV. im Jahre 1845 ein steinernes Gedenkkreuz aufstellen.
Große Rückschläge in ihrer Entwicklung musste die Stadt vor allem im 17. Jahrhundert verkraften. Neben der Pest, wie in vielen anderen Städten der Region auch, wurde Kremmen in den Jahren 1606, 1630 und 1680 von mehreren Stadtbränden heimgesucht.
Das Stadtbild wird überwiegend durch seine ländliche Architektur geprägt
So wie es der Name Ackerbürgerstadt schon aussagt, lebten die Bewohner von Kremmen überwiegend von der Landwirtschaft und produzierten neben der Eigenversorgung auch für den Markt. Und so ist das Stadtbild noch heute überwiegend durch seine ländliche Architektur geprägt, was es zugleich zum Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg machte. Viele der älteren Häuser des historischen Stadtkerns weisen dabei ein alter von gut 320 Jahren auf.
Zu den historischen Bauwerken der Stadt zählt neben dem Rathaus, das nach dem Stadtbrand im Jahre 1841 im neoklassizistischen Stil neu errichtet wurde, auch die St. Nikolai Pfarrkirche. Die im Jahre 1200 errichtete Kirche ist das älteste Bauwerk der Stadt und wurde im 19. Jahrhundert zum neugotischen, dreischiffigen Langhaus erweitert. Sehenswert ist auch der Marktplatz dessen Form, ein lang gezogenes Dreieck, auf seinen slawischen Ursprung hinweist.
Das Scheunenviertel von Kremmen
Ein bedeutendes historisches und kulturelles Ensemble ist das Scheunenviertel in Kremmen. Aus Angst vor Stadtbränden musste das historische Scheunenviertel, wie auch alle anderen aus der Region, nach einem kurfürstlichen Erlass aus dem Jahre 1659 an den Stadtrand verlegt werden. Nach einer aufwendigen und liebevollen Restaurierung steht das Scheunenviertel seit 1993 unter Denkmalschutz und beherberg seitdem Künstler, Gastronomen und Handwerker. Außerdem befindet sich hier die Touristeninformation, die zahlreiche Angebote zu Veranstaltungen, Führungen sowie Rad- und Wandertouren bereithält.
Spargelhof Kremmen
Viel Wissenswertes über die heutige Form der Landwirtschaft erfährt man auf dem Spargelhof in Kremmen. Während der Spargelsaison von April bis Ende Juni gibt es hier nicht nur frischen Spargel, sondern auch Landwirtschaft zum Anfassen. Dabei erfährt man interessantes über die Ernte, Verarbeitung und die unterschiedlichen Sortierungen des Spargels. Zudem befindet sich auf dem Gelände ein Hofladen, der während der Spargelsaison täglich geöffnet hat. Der Hofladen bietet neben dem erntefrischen Spargel auch andere landwirtschaftliche Produkte wie Obst und Gemüse, Säfte, Marmeladen sowie frische Eier an, die allesamt direkt von den Erzeugern der Region stammen. Frischen Spargel direkt vor Ort bietet die Hofküche. Lecker serviert mit Kartoffeln und Soße oder wahlweise mit Schnitzel kann das Stangengemüse direkt vor Ort genossen werden.
Sehenswürdigkeiten
Spargelhof Kremmen
Adresse:
Spargelhof Kremmen
Deutschland
Groß Ziethener Weg 2
16766 Kremmen
Tel. 033055/2080
Nur wenige Autominuten von Berlin entfernt, inmitten einer der ursprünglichsten und idyllischsten Landschaften Brandenburgs, befindet sich der Spargelhof Kremmen.
Der Spargelhof ist noch ein echter Geheimtipp und bietet neben den frischen regionalen Produkten auch Natur als Erlebnis, Geschichte zum Anfassen sowie jede Menge Freizeitspass für die ganze Familie an.
Wie es der Name schon verrät, dreht sich hier in erster Linie alles um den Spargel. Dieser wird auf einer Fläche von ca. 150 ha angebaut und ist damit einer der größten Anbaubetriebe im weiteren Umkreis.
Erworben werden kann das leckere Stangengemüse während der Spargelsaison die von April bis Ende Juni geht. In dieser Zeit haben auch das Spargelzelt und der Hofladen geöffnet. Im Spargelzelt kommt täglich von 11.00-20.00 Uhr der leckere Kremmener Spargel, feldfrisch zubereitet, auf den Teller.
Der Hofladen bietet neben dem erntefrischen Spargel noch Obst und Gemüse, Säfte, Marmeladen, legefrische Eier sowie weitere direkt vom Erzeuger stammende landwirtschaftliche Produkte an.
Wer etwas mehr über den Kremmener Spargel erfahren möchte, ist auch hier, auf dem Spargelhof, herzlich willkommen. Erfahrene Mitarbeiter führen die Gäste über den Hof und zeigen dort nicht nur wie der Spargel produziert wird, sondern erläutern auch deren Verarbeitung sowie dessen unterschiedlichen Sortierungen.
Speziell für Kinder gibt es ein breites Angebot an Spielmöglichkeiten und Tiergehegen in denen sich Hängebauchschweine, Ziegen, Kaninchen und Hühner befinden.
Weitere Informationen unter: www.spargelhof-kremmen.de
Linumer Teiche
Adresse:
Linumer Teiche
Deutschland
Nauener Str. 54
16833 Fehrbellin
Telefon: 033922 50500
Die Linumer Teiche liegen im Vogelschutzgebiet Rhin-Havelluch, in der gleichnamigen Gemeinde Linum, welches aufgrund seiner großen Anzahl von Storchennestern auch als Storchendorf bekannt ist.
Neben den Störchen ist die Gemeinde auch als größter Kranichrastplatz Brandenburgs bekannt. Jedes Jahr von Anfang Oktober bis Mitte November rasten tausende von Kranichen im Teichland und rüsten sich für ihren Weiterflug in die südlichen Gefilde. Das einzigartige Naturschauspiel ist ein Paradies für Naturfreunde und Vogelkundler, die die Vögel mit einem gewissen Abstand, um sie nicht zu stören, hier beobachten können.
Ein erster Anlaufpunkt ist das Informationszentrum „Storchenschmiede“. Dort werden unter anderem geführte Vogelbeobachtungen während der Kranichzugzeit angeboten.
Neben einer kleinen Ausstellung erhält man auch wichtige Informationen über das Linumer Teichland, dem eigentlichen Herzstück des Naturgebietes. Dieses war ursprünglich ein riesiges, unerschlossenes Moorgebiet, deren Teiche aus abgetorften Flächen entstanden, die sich dann mit Wasser füllten. Heutzutage besteht das Gebiet aus Teichen, Wiesen, kleinen Sümpfen sowie Wäldern und ist die Heimat von Zugvögeln, Enten, Schwänen, Bibern und vielen anderen Amphibien.
Das Teichland ist sehr gut erschlossen, wenngleich auch ein Großteil für die Besucher gesperrt ist. Entlang der Wege befinden sich zahlreiche Beobachtungstürme und kleine Hütten, in denen man die Tiere heimlich beobachten kann.
Weitere Informationen unter: https://storchenschmiede.org
Mühlensee
Der Mühlensee liegt in der Gemeinde Oberkrämer zwischen den Ortsteilen Vehlefanz und Schwante, im brandenburgischen Landkreis Oberhavel. Er ist ein 1979 künstlich aufgestauter See und diente dem ehemaligen landwirtschaftlichen Großbetrieb in Oberkrämer, der in den 1970er Jahren verstärkt Obst und Gemüse anbaute, zur Bewässerung. Seinen Namen verdankt er der Bockwindmühle, die sich direkt am Straßenrand befindet, und auch einen großen Parkplatz für die Besucher bereithält. Heutzutage ist der See nämlich ein beliebtes Ausflugsziel und seit Anfang der 1990er Jahre ein Teil des Landschaftsschutzgebietes Nauen-Brieselang-Krämer.
Zwischen den Jahren von 2011 bis 2014 bauten öffentliche Träger einen Rundweg um den See, der zum Teil das Ufer benutzt, aber auch auf mehreren Stegen mitten über das Wasser führt. Der ca. ein Hektar große See ist übrigens aufgrund seiner hohen Phosphor- und Nitratbelastung nicht zum Baden geeignet und trotzdem eine Perle der Natur, der auch viele Angler anzieht. Das fischreiche Gewässer beherbergt neben Hechte auch Karpfen, Zander und Aale.
Schloss Schwante
Adresse:
Schloss Schwante
Deutschland
Schloßweg 1
16727 Oberkrämer
Tel. 033055/221730
Beim Schwantener Schloss handelt es sich eigentlich um ein ehemaliges Gutshaus, welches aufgrund seines opulenten Aussehens als zweigeschossige Dreiflügelanlage, gemeinhin als Schloss bezeichnet wird.
Es befindet sich südwestlich des gleichnamigen Dorfkerns, in der Gemeinde Oberkrämer und wurde von 1741-1743 vom Gutsbesitzer Erasmus Wilhelm von Redern durch einen unbekannten Architekten erbaut. Um 1888 erwarb Richard Sommer das Anwesen und ließ es mit neuen Wirtschaftsgebäuden ergänzen. Nach Beendigung des 2. Weltkrieges diente das Schloss als Behelfskrankenhaus für Typhuskranke und war dann später eine Bildungseinrichtung der FDJ.
Nachdem das Gebäude viele Jahre leer stand, wurde es 2009 an die Hexenkessel Hoftheater und Strand GmbH verkauft. Diese veranstalten in dem wiedererwachten Gebäude Tanzabende, Märchentheater sowie Feste mit Gipsy Swing oder Operngesang.
Des Weiteren wird das Schloss seit 2015 als Restaurant genutzt. Die Küche bietet regionale Gerichte der gehobenen Spitzenklasse an, bei der die verwendeten Lebensmittel fast alle von den benachbarten landwirtschaftlichen Betrieben stammen. Sogar die Wasserbüffel, die gleich hinterm Schloss auf der Weide grasen, stehen als Steak auf der Speisekarte.
Weitere Informationen unter: www.schloss-schwante.de
Schloss Sommerswalde
Adresse:
Schloss Sommerswalde
Deutschland
Sommerswalde 4-5
16727 Oberkrämer
Das Schloss Sommerswalde gehört ebenso wie das Schwantener Schloss zum Besitz von Richard Sommer, der die Schlossanlage von 1888-1891 durch Berliner Architekten errichten ließ. Dabei entstand ein Schlossensemble, dessen Gebäude und Nebengebäude an bekannte Berliner Bauten wie dem Reichstag und das Rote Rathaus, erinnern sollten.
Nach seinem Tode 1916 verkauften die Erben das Anwesen. Während die Ländereien an die landwirtschaftliche Genossenschaft „Freie Scholle“ überging, gelangte das Schloss in den Besitz des Juristen und Unternehmers Erich Lübbert. Dieser floh am Ende des 2. Weltkrieges vor der Roten Armee, die das Schloss dann besetzten und als Kommandantur für die sowjetische Militärverwaltung nutzten. Von 1949 an wurde dort eine FDJ Schule eingerichtet in der bis 1989 Pionierleiter ausgebildet wurden.
Seit 2009 befinden sich im Schloss verschiedene buddistische Vereine, die das Anwesen erwarben und umfänglich sanierten.