Berlin-Spandau
Geografische Daten
Bundesland: Berlin
Stadtbezirk: Spandau
Fläche: 91,88 km²
Einwohner: ca. 230000
Koordinaten: 52°32`0“N, 13°10`0“O
Spandau Allgemein
Der Bezirk Spandau ist der fünfte Verwaltungsbezirk von Berlin. In ihm leben ca. 230000 Einwohner, die sich auf 9 Stadtteile verteilen.
Seinen Ursprung findet der Bezirk in der Besiedlung Spandaus, die sich bis ins 6. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. In jener Zeit siedelten sich vor allem slawische Stämme im Havelland an.
Die erste urkundliche Erwähnung fand im Jahre 1197 statt, als die Burganlage Spandow, die zugleich der Namensgeber ist, entstand.
Im Jahre 1232, also sogar noch bedeutend früher als Berlin, bekam Spandau das Stadtrecht verliehen. Mit Beginn des Jahres 1920 wurde die Stadt Spandau in die Großstadt Berlin eingemeindet.
Der Bezirk Spandau ist ein ganz besonderer Stadtteil von Berlin. Aufgrund seiner Geschichte, wie schon erwähnt ist der Stadtteil älter als Berlin, fühlen sich die gebürtigen Einwohner eher zu Spandau zugehörig als zur großen Metropole Berlins. Noch heute findet man deswegen an vielen Haltestellen, Straßen und Bahnhöfen den Zusatz „Berlin-Spandau“.
Und so fühlt man sich bei einem Besuch des Bezirks eher in eine Kleinstadt versetzt, die sich zum größten Teil am westlichen Teil der Havel befindet. Zugleich mündet hier auch die Spree in die Havel.
Umgeben ist der Bezirk vom Land Brandenburg mit seinen Landkreisen Oberhavel und Havelland sowie der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam.
Neben seinem immensen Wasserreichtum besitzt der Bezirk auch große Waldgebiete, die zum Wandern oder Radfahren einladen.
Allgemein ist der Bezirk eine interessante Kombination aus Wirtschaftsstandort, Wohn- und Erholungsgebieten.
Zu der Industrie die sich hier angesiedelt haben zählen das Kraftwerg Reuter, die Müllverbrennungs- und Klärwerksanlagen Ruhleben sowie die weltbekannten Konzerne Siemens, Osram und BMW Motorräder.
Das Herz des Bezirkes liegt in der Altstadt, die in den Jahren von 1978-1989 oftmals umgestaltet wurde und heute den kulturellen Mittelpunkt von ganz Spandau bildet.
Geprägt wird der historische Stadtteil durch die schönen Altstadtgassen und –häuser, die sich hier aneinanderreihen, und trotz der großen Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges und dem damit verbundenen Wiederaufbau, ihren altertümlichen Charme versprühen. Entlang der Altstadt mit ihrem Kopfsteinpflaster befindet sich auch die Einkaufsmeile mit vielen kleinen Geschäften. Etwas weiter, gleich hinterm Bahnhof, laden die Spandauer Arcaden zum Erlebnis-Shopping ein.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Altstadt zählen das Rathaus, das Lindenufer, die Nikolai Kirche sowie die Zitadelle.
Etwas südlich der Altstadt liegen die Ortsteile Gatow und Kladow. Diese haben einen eher dörflichen und ländlichen Charakter. Durch ihre Lage an der Havel einerseits und der Gatower Heide andererseits sind sie beliebte Ausflugsziele für Naturliebhaber.
Natur pur bietet auch der Ortsteil Hakenfelde. Dieser befindet sich direkt beim Spandauer Forst und ist ein ebenso beliebtes Ausflugsziel.
Moderne Wohnhäuser inmitten einer intakten Natur bietet die Trabantenstadt Falkenhagener Feld. Sie grenzt unmittelbar an den Ortsteil Spandau.
Zurückversetzt in die Zeit der Industrialisierung Berlins fühlt man sich in Siemensstadt. Dort siedelte sich die Firma Siemens an und errichtete gleichzeitig Wohnsiedlungen für seine Beschäftigten.
Auch außerhalb der Altstadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Einen Besuch wert sind hier vor allem der Eiskeller, ein 52 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet, der Spandauer Forst mit seinen Rad- und Wanderwegen, die Insel Eiswerder, die Dorfkirche und das Luftwaffenmuseum in Gatow sowie das Gut in Neukladow.
Eine große Popularität erlangte Spandau auch wegen seiner guten Erreichbarkeit. Der Bezirk ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt und bietet neben den S- und U-Bahn-Verbindungen auch ein ausgezeichnetes Busliniennetz an. Sogar einen Fernbahnhof gibt es hier seit 1998, der Berlin mit vielen deutschen sowie europäischen Metropolen verbindet.
Stadtteile
Hakenfelde
Hakenfelde ist der nordwestlichste Ortsteil des Bezirkes und grenzt im Norden an das Land Brandenburg mit seinen Städten Hennigsdorf, Schönwalde-Glien und Falkensee.
Bekannt ist Hakenfelde vor allem durch seine grüne Umgebung. Fast zwei Drittel des Ortsteils macht dabei der Spandauer Forst aus.
Ein weiteres Landschaftsschutzgebiet ist der Eiskeller, der sich mit einer Fläche von 51,6 Hektar am westlichen Zipfel des Spandauer Forstes befindet.
Keine Sehenswürdigkeit aber trotzdem über die Berliner Landesgrenze hinaus bekannt, ist die JVA Hakenfelde. Ihre große Berühmtheit verdankt sie den zahlreichen Prominenten die hier ihre Haftstrafen absitzen mussten wie z. B. den ehemaligen DDR Politikern Egon Krenz, Günther Schabowski und Heinz Keßler, dem Schauspieler Karsten Speck oder dem Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer.
Haselhorst
Der Ortsteil Haselhorst liegt zwischen den Ortsteilen Spandau und Siemensstadt und grenzt direkt an der Havel.
Vor allem in der Havelnähe gibt es einige ruhige Wohngebiete, die ein kleinstädtisches Flair ausstrahlen. Zu ihnen zählt unter anderem die „Reichsforschungssiedlung“, die sich mit ihren viergeschossigen Flachbauten rund um die Gartenfelder- und Daumstraße angesiedelt hat.
Gleich in dessen Nähe befindet sich zudem die Havelpromenade mit ihren rund 160 Reihen- und Doppelhaushälften.
Von dort aus gelangt man über eine Gartensiedlung in eine wunderschöne, grüne Parkanlage, die mit ihren Bänken, teilweise mit Wasserblick, zum Ruhen und Entspannen einlädt.
Der südliche Bereich des Ortsteils wird hauptsächlich durch die Industrie bestimmt. Dort haben sich unter anderem so große Firmen wie BMW Motorräder und die Firma Wall angesiedelt.
Die größte Sehenswürdigkeit von Haselhorst ist die Spandauer Zitadelle, die direkt an die Altstadt von Spandau grenzt. Sie ist der wichtigste und bekannteste touristische Anlaufpunkt des Ortsteils, in der auch große Konzerte bekannter Musiker und Bands ausgetragen werden.
Siemensstadt
Siemensstadt befindet sich zwischen dem Hohenzollernkanal im Norden, der Spree im Süden und dem Jungfernheideweg im Osten.
Entstanden ist der Ortsteil, so wie es der Name schon vermuten lässt, durch die Siemens Werke und ihren dazugehörigen Wohnsiedlungen, die sich hier angesiedelt haben.
Die traditionsreichen Siemenswerke gehören zu Deutschlands ältesten und bekanntesten Industriestandorten, in denen noch heute produziert wird.
Die zum Teil 10 bis 15-etagigen roten Gebäude der Gewerbe- und Wohnstadt, sowie die vereinzelten Altbauten aus der Zeit der Jahrhundertwende mit ihren begrünten Straßenzügen, dominieren noch heutzutage das Ortsbild.
Zu den Besonderheiten von Siemensstadt gehört vor allem die Großsiedlung Siemensstadt. Sie steht unter Denkmalschutz und zählt seit 2008 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Spandau
Spandau ist der namensgebende Ortsteil des Bezirkes und wurde bereits im 6. Jahrhundert durch slawische Stämme besiedelt.
Heutzutage versprüht das altertümliche Spandau ein gewisses kleinstädtisches Flair, das durch seine historischen Gassen und Gebäude geprägt wird.
Und so findet man hier neben alten Fachwerk- und Herrenhäusern auch viele historische Gebäude, die aus den verschiedenen Bauepochen stammen.
Das bedeutendste Bauwerk der Altstadt ist dabei die St. Nikolai Kirche, ein spätgotischer Backsteinbau, der um 1370 entstanden ist.
Neben der Kirche befindet sich hier auch das älteste Gebäude von Spandau. Das Gotische Haus ist das einzige in Berlin erhaltene spätgotische Bürgerhaus und stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Eine weitere historische Sehenswürdigkeit ist die Zitadelle. Sie ist eine der besterhaltenen Renaissancefestungen in Europa und liegt im angrenzenden Ortsteil Haselhorst, direkt gegenüber der Altstadt am Ufer der Havel.
Gleich in der Nähe der Zitadelle befindet sich der älteste Stadtteil Spandaus, der Kolk. Dort stehen auch die letzten Reste der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer.
Aber nicht nur seine Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Shoppingmeilen machen diesen Ortsteil so attraktiv. Speziell in der Altstadt buhlen viele kleine Geschäfte um die Gunst der Käufer. Eine noch größere Auswahl bieten die Spandauer Arcaden. Dort sind vor allem die internationalen Handelsketten vertreten.
Wer sich nach all den Sehenswürdigkeiten noch nach ein wenig Entspannung sehnt, wird auch hier fündig. Ob im Cafe, im Restaurant, der Eisdiele, im Kino, der Eckkneipe oder den etwas spezielleren Kneipen wie dem Brauhaus Spandau oder dem Pup, mit echtem englischen Bier, hier ist auf alle Fälle für jeden etwas dabei.
Für weitere Entspannung sorgt das Lindenufer gleich hinter der Altstadt. Dort mündet die Spree in die Havel und lädt zum Spazierengehen ein. Des Weiteren können von hier aus interessante Bootstouren mit der Fahrgastschifferei gebucht werden.
Falkenhagener Feld
Der Ortsteil Falkenhagener Feld ist eine städtische Großbausiedlung, die aufgrund der großen Wohnungsknappheit in den 1950er Jahren, gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstanden ist.
Die Trabantensiedlung wurde zeitgleich mit dem Märkischen Viertel in Reinickendorf und der Gropiusstadt in Neukölln erbaut und hatte das Ziel, bezahlbaren und modernen Wohnraum in einer schönen Wohnanlage zu erschaffen. Und so entstanden in kürzester Zeit 4-8 geschossige Zeilenbauten sowie 16-geschossige Punkthochhäuser, die in lockerer Bauweise mit offenen Höfen angelegt wurden.
Vor dem Bau der Siedlung war das Falkenhagener Feld ein durch Schrebergärten und Landwirtschaft genutztes Areal, in dem sich auch eine kleine Wohnsiedlung mit Einfamilienhäusern aus den 1930er Jahren befand.
Heutzutage ist das Falkenhagener Feld nicht nur eine moderne Wohnsiedlung, sondern auch ein Naherholungsgebiet für die Bewohner der Siedlung. Das Naherholungsgebiet, das Spekte Viertel, ist ein besonders grünes Areal, das sich von Falkensee bis in die Spandauer Altstadt hineinzieht. Die Spekte selbst war ein kleiner Bach, der den Feuchtgebieten des Havellandes entsprang und im Bereich der Altstadt Spandau in die Havel mündete. Nach umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen entstand hier ein wunderschönes Erholungsgebiet, das mit seinen Spiel- und Bolzplätzen auch für so manche sportliche Aktivität sorgt.
Staaken
Der Ortsteil Staaken grenzt direkt ans Falkenhagener Feld und wurde erstmals am 26.3.1273 als Dorf in Stakene urkundlich erwähnt.
Im Oktober 1920 erfolgte die Eingemeindung des bisherigen Dorfes nach Berlin und gehörte seitdem zum Bezirk Spandau. Dies änderte sich allerdings mit Beendigung des 2. Weltkrieges, als Staaken im Rahmen eines Gebietsaustausches zwischen den Briten und Sowjets am 31.8.1945 geteilt wurde. Während der britische Teil weiter zu Spandau gehörte, wurde der sowjetische Teil vom Ost-Berliner Bezirk Mitte aus regiert und dann ab dem 1.6.1952 der Gemeinde Falkensee übertragen.
Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 wurden auch die beiden Ortsteile wieder zusammengeführt und gehören seitdem verwaltungstechnisch zu Berlin.
Heutzutage gibt es hier sowohl gutbürgerliche Wohnsiedlungen, mit vielen Mehr- und Einfamilienhäusern, als auch verschiedene Hochhaussiedlungen.
Eine Besonderheit ist die unter Denkmalschutz stehende Gartenstadt Staaken. Sie wurde 1914 nach holländischen Vorbild mit zweistöckigen Reihenhäusern, die auch einen Garten besitzen, erbaut.
Wilhelmstadt
Berlin Wilhelmstadt ist eine ehemalige Vorstadt von Potsdam, die im Jahre 1897, anlässlich des 100. Geburtstages des Kaisers, ihren Namen erhielt.
Der Ortsteil erstreckt sich entlang der Pichelsdorfer Straße, die sich in südlicher Richtung von der Altstadt Spandau befindet, und führt über die Heerstraße hinaus bis an die Havel.
Nördlich der Heerstraße dominieren vor allem geschlossene Wohnsiedlungen mit einfachen Altbauten, Einkaufsgebiete und das sich angesiedelte Gewerbe, das Ortsbild.
Östlich der Wilhelmstraße befindet sich ein geschlossenes Altbauviertel mit kleineren Restaurants und verschiedenen Läden mit Waren für den täglichen Bedarf.
Im südlichen Teil der Heerstraße liegt das ehemalige Fischerdorf Pichelsdorf. Dort stehen neben Hochhäusern mit Havelblick überwiegend Einfamilienhäuser. Des Weiteren gibt es hier eine Kleingartenanlage sowie eine Uferpromenade mit Bootsanlegeplätzen.
Zu den Attraktionen des Ortsteils zählt die Halbinsel Pichelswerder, in dessen inneren sich ein bewaldetes Naturschutzgebiet befindet. Das Ufer der Halbinsel wird zudem von mehreren Ruder- und Segelvereinen genutzt.
Gatow
Gatow ist mit seinen rund 4300 Einwohnern ein relativ dünn besiedelter Ortsteil des Bezirkes und befindet sich im Süden von Spandau.
Sein Ursprung geht bis ins Jahr 1200 zurück als vermutlich deutsche Siedler das Dorf Gatow gründeten. Seine erstmalige urkundliche Erwähnung fand im Jahre 1258 durch das Kloster Spandau statt.
Auch heute noch ist Gatow ein Dorf in der Großstadt, das einen ländlichen Charme versprüht. Das Ortsbild wird dabei überwiegend durch landwirtschaftlich genutzte Felder, viele Einfamilienhäuser mit ihren Gärten so wie einigen wenigen Mehrfamilienhäusern geprägt.
Dazu gesellt sich die Gatower Heide, die heutzutage unter Naturschutz steht und ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer ist.
Ein weiteres Ausflugsziel ist der alte Dorfkern in Alt-Gatow. Dort befinden sich historische Gebäude, eine alte Gutsanlage und eine der wenigen Badewiesen.
Interessant ist auch das Luftwaffenmuseum Gatow. Dieses befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Fliegerhorstes und beinhaltet eine der umfangreichsten Sammlungen zur deutsch militärischen Luftfahrt in Europa.
Kladow
Gleich hinter Gatow liegt der Ortsteil Kladow und ist damit der südlichste Punkt des Bezirkes, an dessen west- und südwestlicher Seite das Land Brandenburg mit seinen Dörfern Potsdam-Sacrow und Groß Glienicke grenzt.
Laut archäologischen Funden entstand das Gebiet bereits zwischen dem 9.-12. Jahrhundert durch die Besiedlung slawischer Stämme. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1267 als Clodow.
Ähnlich wie der Nachbarortsteil Gatow wird auch Kladow durch seinen ländlichen Charakter geprägt.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die Uferpromenade, an der man auch eine Fährfahrt zum Wannsee buchen kann, einige Prachtvillen mit Seeblick sowie das Gut Neukladow, ein Gutshaus, welches um 1800 errichtet wurde.
Sehenswürdigkeiten
Spandauer Zitadelle
Adresse:
Spandauer Zitadelle
Deutschland
Am Juliusturm 64
13599 Berlin
Tel. 030/3549440
Die Zitadelle ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Spandaus und gleichzeitig die bedeutendste und besterhaltene Festung der Hochrenaissance. Sie befindet sich im zum Spandauer Ortsteil gehörenden Ortsteil Hakenfelde und liegt gleich gegenüber der Spandauer Altstadt.
Um 1559 begann hier der Kurfürst Joachim II. mit dem Bau einer Festung, die erst 1594 fertiggestellt wurde.
Die Architekten der Anlage waren die beiden Italiener Francesco Chiaramella de Gandino, der später (1578) durch Rochus Graf zu Lynar ersetzt wurde.
Schon vor dem Bau der Festung befand sich dort eine mittelalterliche Burg, von der auch zwei Bauwerke mit einbezogen wurden. Zu ihnen gehört der Juliusturm, der aus dem 13. Jahrhundert stammt, und den Palas aus dem 15. Jahrhundert.
Der 30 m hohe Juliusturm wurde ursprünglich als Wohn- und Wehrturm erbaut und ist heute neben dem Rathaus Spandau das Wahrzeichen der Stadt. Er ist zugleich das älteste Bauwerk Spandaus und bietet von seinem Turm aus eine wunderschöne Sicht über Berlin.
Die Zitadelle ist erst seit 1989 für die Öffentlichkeit zugänglich und wird ausschließlich für kulturelle Zwecke wie Konzerte sowie große Kunst- und Geschichtsausstellungen genutzt.
Überwiegend Geschichtliches findet man im Neuen Zeughaus. Dort ist das stadtgeschichtliche Museum untergebracht und zeigt historisches Material zur Geschichte Spandaus sowie der Zitadelle.
Der Zitadellenhof ist häufig Schauplatz großer Festveranstaltungen und Open Air Konzerte.
In der Bastion Kronprinz befinden sich Ausstellungssäle und eine Jugendkunstschule.
Im Haus 4 gibt es einige Räume, in denen sich Künstler, Kunsthandwerker und ein Puppentheater niedergelassen haben.
Weitere Informationen unter: www.zitadelle-spandau.de
Rathaus Spandau
Adresse:
Rathaus Spandau
Deutschland
Carl-Schurz-Straße 2/6
13597 Berlin
Das Rathaus Spandau befindet sich am südlichen Rand der Altstadt und wurde in den Jahren von 1910 bis 1913 erbaut.
Das von den Architekten Heinrich Reinhardt und Georg Süßenguth entworfene Gebäude ist zugleich das Wahrzeichen der Stadt Spandau.
Nach großen Zerstörungen in Folge des 2. Weltkrieges, wurde es in den 50er Jahren in vereinfachter Form wieder aufgebaut.
St. Nikolai Kirche
Adresse:
St. Nikolai Kirche
Deutschland
Havelstraße 16
13597 Berlin
Die evangelische St. Nikolai Kirche steht direkt in der Altstadt von Spandau und ist ein spätgotischer Backsteinbau, der um 1370 erbaut wurde.
Auch die St. Nikolai Kirche wurde während des 2. Weltkrieges stark beschädigt, wobei die barocke Kirchturmspitze nach einem Bombenangriff vom 6.10.1944 komplett abbrannte.
Beim Wiederaufbau, der bis zum Jahre 1958 dauerte, wurde die Kirchturmspitze durch ein pyramidenförmiges Notdach ersetzt. Nach einer erneuten Sanierung des Gotteshauses im Jahre 1989 erhielt der Turm seine rekonstruierte Barockhaube wieder zurück.
Heute ist der 77 m hohe Turm ein beliebtes Ausflugsziel, der eine wunderschöne Aussicht über Spandau und Berlin sowie das brandenburgische Havelland bietet.
Direkt vor dem Hauptportal der Kirche steht ein Denkmal des Kurfürsten Joachim II., an dessen Sockel sich Bildtafeln befinden, die den Kurfürsten bei der Einnahme des Abendmahls und seinen Übertritt zum Protestantismus zeigen.
Weitere Informationen unter: www.nikolai-spandau.de
Gotische Haus
Adresse:
Gotische Haus
Deutschland
Breite Straße 32
13597 Berlin
Tel. 030/3339388
Das Gotische Haus liegt zentral gelegen in der Spandauer Altstadt und ist das einzige in Berlin erhaltene spätgotische Bürgerhaus des 15. Jahrhunderts.
Heutzutage wird es als Bildungs-, Begegnungs- und Informationszentrum genutzt, in dessen Obergeschoss ein Museum eingerichtet ist.
Das Museum beinhaltet eine Dauerausstellung, in der ein Wohnzimmer im Biedermeier Stil sowie kleinere Fundstücke des Hauses, die aus jener Zeit stammen und in verschiedenen Vitrinen einsortiert sind, gezeigt werden. Beim Rundgang durchs Museum trifft man zudem auf zahlreiche Gemälde und Zeichnungen auf denen typische Spandauer Motive abgebildet sind.
In der Touristeninformation im Untergeschoss erhält man Bücher über Spandau, Souvenirs sowie Eintrittskarten für Spandauer Kulturveranstaltungen.
Weitere Informationen unter: www.partner-fuer-spandau.de/Tourist-Information_74_0.html
Insel Eiswerder
Eiswerder ist eine 140000 m² große Insel, die sich im Spandauer See, nördlich der Zitadelle befindet.
Die schöne und beschauliche Insel ist zur Hälfte bewaldet und durch zwei Brücken mit dem Berliner Festland verbunden.
Früher gab es dort hauptsächlich Industriebauten, die heute aber anderweitig genutzt werden.
Geprägt wird die Insel überwiegend durch Grünanlagen, Kleingärten und einer Bootsanlegestelle. Für gute Unterhaltung sorgt die Rockdisco JWD, ein edles Restaurant und die Künstlerwerkstätten der Insel.
Wröhmännerpark
Der Wröhmännerpark ist die älteste Parkanlage Spandaus und befindet sich direkt am Havelufer, in der unmittelbaren Nähe der Spandauer Altstadt.
Das kleine Naherholungsgebiet erstreckt sich über 2,7 Hektar und lockt seine Besucher mit alten Baumbeständen, einer Liegewiese, zahlreichen Bänken und einem Kinderspielplatz.
Des Weiteren befindet sich hier eine Schiffsanlegestelle, von der aus Fahrgastschiffe in Richtung Oberhavelseen starten.
Am Ende des Parks lädt das Brauhaus Spandau mit einem großen Biergarten und deftigen Gerichten zu einem Besuch ein.
Tiefwerder Wiesen
Die Tiefwerder Wiesen sind ein ca. 67 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet und befinden sich im südlichen Mündungsbereich von der Spree in die Havel, gleich neben der Heerstraße.
Die von den Altarmen der Havel durchzogene Landschaft ist zugleich das Letzte in Berlin erhaltene natürliche Überschwemmungsgebiet und enthält Feuchtwiesen, Auwaldreste und Röhrichte. Zudem beinhaltet es eine atemberaubende Flora und Fauna und ist ein beliebtes Laichgebiet für Hechte.
Des Weiteren gibt es hier viele kleine Kanäle, weswegen die Tiefwerder Wiesen auch gerne als „Klein Venedig“ von Spandau bezeichnet werden.
Spandauer Forst
Der Spandauer Forst ist einer der schönsten Berliner Waldgebiete und lädt zu weitläufigen Spazier- und Radtouren ein.
Bei einem Streifzug durch den Forst trifft man auch auf viele bekannte Radwege wie dem Berliner Mauerradweg, dem Radweg Berlin-Kopenhagen oder dem Havelradweg. Die Wege führen teilweise an den Ufern der Havel entlang, an denen sich auch einige Badestellen sowie Ausflugslokale befinden.
Des Weiteren ist der Spandauer Forst ein bedeutendes Vogelschutzgebiet. Von den ca. 120 in Berlin vorkommenden Vogelarten leben hier rund 90.
Eiskeller
Der Eiskeller ist ein 51,6 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet, das sich am westlichen Zipfel des Spandauer Forstes befindet. Das flächenhafte Naturdenkmal besteht aus Wiesen, Wäldern, Kleingärten und Pferdekoppeln. Er ist zugleich der kälteste Ort von Berlin, dessen Name auf die Eiskeller zurückzuführen ist, die hier früher Eis für eine Brauerei lagerten. Heutzutage befindet sich hier außerdem eine Wettermeßstation, die meteorologische Daten liefert.
Fort Hahneberg
Adresse:
Fort Hahneberg
Deutschland
Hahnebergweg 50
13593 Berlin
Tel. 030/31951920
Das Fort gilt als letzter Festungsneubau in Deutschland und befindet sich im Berliner Bezirk Spandau, in West-Staaken.
Begonnen wurde der Bau im Jahre 1882 und wurde nach sechsjähriger Bauzeit im Jahre 1888 fertiggestellt.
Ursprünglich waren bis zu vier Forts geplant die im Halbkreis von ca. 5 bis 8 km von Spandau entfernt, die Zitadelle sowie die Rüstungs- und Munitionsbetriebe schützen sollten. Da während der Bauzeit neue Geschütze entwickelt wurden, die eine Reichweite von bis zu 10 km hatten, wurde die Funktion der Forts überflüssig. Von den vier ursprünglich geplanten Forts wurde nur das Fort Hahneberg fertiggestellt.
In dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude werden heutzutage von April-Oktober Führungen angeboten. Des Weiteren finden mehrmals im Jahr unterschiedliche Kulturveranstaltungen statt.
Weitere Informationen unter: www.forthahneberg.de
Dorfkirche Gatow
Adresse:
Dorfkirche Gatow
Deutschland
Plievierstraße 3
14089 Berlin
Tel. 030/3618095
Die Dorfkirche in Gatow ist eine alte Feldsteinkirche, die zu Beginn des 14. Jahrhunderts erbaut wurde.
Sie ist das älteste noch erhalten gebliebene Bauwerk Gatows und eine von über 50 unter Denkmalschutz stehenden Dorfkirchen Berlins.
Die Kirche wurde über die letzten Jahrhunderte hinweg ständig umgebaut, ausgebessert und erweitert. Seine letzten großen Restaurierungen erlebte die Kirche in den Jahren 1935 und 1953.
Im Inneren der Kirche schmückt ein auf Holz gemaltes Gemälde die Altarwand. Das Werk geht auf das Jahr 1495 zurück und stammt aus den Händen eines mittelfränkischen Malers.
Weitere Informationen unter: www.dorfkirche-gatow.de
Luftwaffenmuseum Gatow
Adresse:
Militärhistorisches Museum Gatow
Deutschland
Am Flugplatz Gatow 33
14089 Berlin
Tel. 030/36872601
Das Luftwaffenmuseum befindet sich auf dem ehemaligen Gelände eines Militärflugplatzes in Gatow und beschäftigt sich mit der Geschichte der militärischen Luftfahrt in Deutschland von ihren Anfängen bis zur Gegenwart.
Der Museumsbestand beinhaltet dabei eine der umfangreichsten Sammlungen zur deutschen militärischen Luftfahrt in Europa. Rund 200000 Exponate, darunter befinden sich 155 Luftfahrzeuge, 30000 Bücher, 5000 Uniformteile sowie Fotos, Handwaffen, Orden und Rettungsgeräte, werden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt.
Besucht werden können das Freigelände, das Towergebäude sowie die Hangars 3 und 7.
Gleich auf dem Freigelände präsentieren sich dem Besucher Flugzeuge, Hubschrauber sowie Radar- und Flugabwehrsysteme, die auf thematischen Ausstellungsflächen gruppiert sind.
Im Hangar 3 sowie im Towergebäude werden der Luftkrieg und die Militärluftfahrt in Deutschland seit 1884 bis hinein in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts thematisiert.
Das Towergebäude erinnert zudem in einer Ausstellung an die Zeit des Gatower Flugplatzes während der Berliner Luftbrücke, als die West-Berliner Bevölkerung infolge des „Kalten Krieges“ vom westlich orientierten Europa abgeschnitten wurde, und durch die sogenannten Rosinenbomber mit Lebensmitteln versorgt werden mussten.
Der Themenbereich des Hangar 7 beschäftigt sich mit der Geschichte der Luftwaffe in der Bundesrepublik Deutschland. Ausgestellt werden hier überwiegend Luftfahrzeuge, die aus den jeweiligen Jahrzehnten stammen. In Nebenräumen werden der Alltag der Luftwaffensoldaten und ihre Ausbildung im Ausland sowie die Flugabwehr und –sicherung gezeigt.
Weitere Informationen unter: www.mhm-gatow.de
Villa Lemm
Adresse:
Villa Lemm
Deutschland
Rothenbücherweg 2-4
14089 Berlin
Die Villa Lemm wurde für den Schuhputzmittelfabrikanten Otto Lemm zwischen 1907-1908 erbaut. Sie zählt zu Berlins schönsten Anwesen und wurde im Stil englischer Landhäuser gestaltet. Das großzügige Gelände umfasst neben dem Wohnkomplex, ein Boots- und Gewächshaus, ein Pförtner- und Wirtschaftsgebäude sowie 3 Gartenpavillons.
Zur Villa gehört auch ein Terrassengarten der sich allerdings am italienischen Stil orientiert.
Nach dem 2. Weltkrieg, bis einschließlich 1990, wurde das Anwesen vom britischen Stadtkommandanten bewohnt.
Nach der Wiedervereinigung ging die Villa in den Besitz des Landes Berlin über und steht seit dem unter Denkmalschutz.
Im Jahre 1995 kaufte der Unternehmer und Kunstsammler Hartwig Piepenbrock das Anwesen und sanierte es. Das Gelände ist heutzutage leider nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.
Jaczo Schlucht
Die Jaczo Schlucht befindet sich auf dem Weg nach Gatow, auf Höhe der Gatower Straße Nr. 199. Von dort führt ein kleiner Wanderweg, der früher durch einen Zaun versperrt war, durch eine kleine Schlucht hinunter zur Havel.
Entlang des Weges trifft man auf den 1914 errichteten Jaczo Turm. Dieser erinnert an den slawischen Fürsten Jaczo von Köpenick, der sich im Jahre 1157 auf der Flucht vor dem Herr des Askaniers Albrecht dem Bären befand. Laut einer Sage stürzte sich eben dieser mitsamt seines Pferdes und seiner schweren Rüstung in die Havel und rettete sich hinüber zur heutigen Schildhorn-Halbinsel.
Gut Neukladow
Adresse:
Bürgerstiftung Gutspark Neukladow
Deutschland
Neukladower Allee 12
14089 Berlin
Tel. 030/902793888
Das ehemalige Lehnschulzengut liegt im Süden von Spandau, im Ortsteil Kladow, mitten in einem idyllischen Waldgebiet und bietet einen tollen Blick auf die Havel, der bis hinüber zum Wannsee reicht.
Auf dem ca. 200000 m² großen Park befindet sich das Gutshaus Villa Luise, in dem sogar die Mutter von Otto von Bismarck einige Jahre lebte.
Errichtet wurde das Gutshaus um 1800 durch Anastasius Ludwig Mencken. Um 1887 erwarb Robert Guthmann das Anwesen, der es später, 1909, seinem Sohn Johannes Guthmann überließ.
Dieser ließ das Gut durch den Architekten Schulze Naumburg zu Beginn des 20. Jahrhunderts umbauen.
1921 übernahm dessen Schwester Mary Guthmann das Gelände und verkaufte es 1928 an die Stadt Berlin.
Die Stadt Berlin nutzte das Areal währen des Krieges als Unterkunft für eine Flugstaffel.
Nach dem Krieg dienten die Gebäude bis 1993 als Erholungsheim für die Arbeiterwohlfahrt.
Nach einem mehrjährigen Leerstand gründete sich am 7.09.2011 eine Bürgerstiftung. Jene hatten den Auftrag die Bau- und Gartendenkmäler, unter Mithilfe von Fördermitteln, denkmalgerecht wiederherzustellen und den Park weiterhin für die Öffentlichkeit freizugänglich zu halten.
Heutzutage beherbergt das Gutshaus ein Cafe mit gemütlicher Sitzecke und einer netten Bedienung. Des Weiteren gibt es drei weitere Räume in denen regelmäßig Lesungen und Konzerte stattfinden.
Weitere Informationen unter: www.gutspark-neukladow.de