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Pankow

Geografische Daten

Bundesland:           Berlin
Stadtbezirk:           Pankow
Fläche:                  103,07 km²
Einwohner:             ca. 384000
Koordinaten:           52°34`8“N, 13°24`8“O

Pankow Allgemein

Pankow ist der dritte Verwaltungsbezirk von Berlin und entstand im Rahmen der Bezirksreform vom 1.1.2001 durch die Fusion der ehemaligen Bezirke Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg.
Er befindet sich im Norden der Hauptstadt und grenzt an die Berliner Bezirke Lichtenberg, Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte und Reinickendorf sowie an das Land Brandenburg mit seinen Landkreisen Oberhavel und Barnim.
Im Bezirk leben ca. 384000 Einwohner, die sich auf insgesamt 13 Ortsteile verteilen und der damit der bevölkerungsreichste aller Berliner Bezirke ist.
Dabei leben zwei Drittel der Bevölkerung in den drei größten Ortsteilen: Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee.
Auch nach der Fläche zählt der Bezirk Pankow mit zu den größten. Er ist rund 103 km² groß und damit nach Treptow-Köpenick der zweitgrößte Bezirk der Metropole.
Geprägt wird der Bezirk durch seine attraktiven Wohngegenden, den Gewerbestandorten, den interessanten Sehenswürdigkeiten sowie den verschiedenen Scenekiezen.
Des Weiteren gilt Pankow als sehr grüner Bezirk, in dem sich zahlreiche sehr gepflegte Grünanlagen befinden.
Im Allgemeinen zeichnet sich der Bezirk durch ein gewisses Wohn- und Lebensniveau aus und liegt damit mittlerweile hinter den Bezirken Steglitz-Zehlendorf sowie Charlottenburg-Wilmersdorf auf Platz drei der Beliebtheitsskala.
Speziell im Ortsteil Prenzlauer Berg, mit seinen zahlreichen Altbauten, leben vorwiegend Akademiker und Kreative. In „Prenzelberg“, wie er auch liebevoll genannt wird, findet man viele szenige Bars, Kneipen oder Klubs sowie alternative Theater und trendige Klamottengeschäfte.

Die nördlicheren Teile von Pankow bieten dagegen eine eher beschauliche Vorstadtidylle.
Für die hohe Lebensqualität im Bezirk sorgen auch die vielen gut gepflegten Grünanlagen, die zu langen und erholsamen Spaziergängen einladen. Zu ihnen gehören das Naturschutzgebiet Fauler See im Ortsteil Weißensee genauso wie der Botanische Garten, der Bürgerpark, der Schlosspark Schönhausen, der Volkspark Schönholzer Heide oder die Naturschutzgebiete Karower Teiche im Ortsteil Pankow.
Auch im Ortsteil Prenzlauer Berg gibt es mit dem gleichnamigen Volkspark und dem Ernst Thälmann Park einige sehr attraktive Grünanlagen.

Ortsteile

Prenzlauer Berg

Der Ortsteil Prenzlauer Berg war schon von 1920 bis zur Bezirksreform 2001 ein eigenständiger Bezirk der Hauptstadt.
Früher, vor der Eingemeindung 1920, war die Gegend eher ländlich geprägt, in der nur ein paar hundert Einwohner lebten und es viele Windmühlen gab.
Die ersten Bebauungen gab es dann im 19. Jahrhundert. Um 1840 siedelten sich hier die ersten Brauereien an, die sich die hervorragende Grundwasserqualität zunutze machten.
Seinen Namen verdankt der Ortsteil einer Erhöhung entlang einer Handelsstraße, die bereits im Mittelalter in das 90 km entfernte Prenzlau führte.
Heutzutage ist der „Prenzelberg“, wie der Ortsteil liebevoll im Volksmund genannt wird, einer der lebendigsten Ortsteile Berlins, der vor allem junge Leute und alternative Lebensformen, vornehmlich Studenten und Künstler, anzieht.
Diese Leben und Wohnen in inzwischen gut sanierten Altbauten, von denen mehr als 300 Gebäude unter Denkmalschutz stehen. Die meisten von ihnen stammen aus der Zeit zur Wende des 20. Jahrhunderts (1889-1905). Fast 80 Prozent aller Bauten entstanden in der Zeit vor 1948. Das älteste noch erhaltene Gebäude wurde 1848 erbaut und steht in der Kastanienallee 77.
Fast ebenso alt ist auch das Wahrzeichen des Prenzlauer Berges, der „Dicke Hermann“. Der „Dicke Hermann“ ist ein ehemaliger Wasserturm aus dem Jahre 1877 und zugleich der erste Wasserturm Berlins.

Für Kultur und Nightlife sorgen die zahlreichen Cafés, Kneipen, Klubs, Bars und Galerien sowie die Theater, die den Stadtteil zu einem beliebten Tourismusmagneten werden ließen.
Diese haben sich hauptsächlich entlang der Schönhauser Allee angesiedelt, wo sich unter anderem auch die Kulturbrauerei befindet. In dem Areal der ehemaligen Brauerei gibt es neben Kinos, Theater und Diskotheken auch Räume für Festivals und Konzerte.
Gleich schräg gegenüber befindet sich die wohl bekannteste Berliner Currywurstbude, der Konnopke Imbiss.
Nach dem Verzehr der wirklich leckeren Currywurst sollte man sich noch ein Bier im Pratergarten gönnen, einem der schönsten Biergärten des Bezirks.
Ein weiterer beliebter Treffpunkt ist der Mauerpark, wo sich viele junge Menschen zum Grillen oder, speziell in der warmen Jahreszeit, auf den Wiesen und Hängen zum Sonnen treffen. Vor allem an den Wochenenden verwandelt sich der Park zu einem beliebten Ort für Flohmarkt Trödler, Freizeitkicker, Basketballspieler und Jongleure, die von Freizeitmusikern und Karaoke Sängern musikalisch begleitet werden.
Zudem ist der Mauerpark ein Teil des Radfernweges Berlin-Usedom. Er ist einer von mehreren Fernradwegen die durch den Ortsteil führen und zu denen auch der Mauerradweg gehört, der entlang der Ortsteilgrenze zwischen Prenzlauer Berg und Gesundbrunnen verläuft.  

 

Weißensee

Weißensee wurde um 1230 als Straßendorf gegründet und erhielt seinen Namen vermutlich von dem sich dort befindenden Weißen See, an dessen Ostufer deutsche Siedler das Dorf anlegten.
Der fischreiche See war auch die Ernährungs- und Erwerbsgrundlage der ersten Bewohner, obwohl Weißensee nie ein reines Fischerdorf war.
Von 1540-1880 war Weißensee ein Rittergut. Das durch Carl Gottlob von Nüßler errichtete schlichte Gutshaus am Südufer des Sees, wurde später durch ein schlossartiges Gebäude ersetzt und mit einem Landschaftspark umgeben.
Genau dieser Landschaftspark ist heute der Park am Weißen See und eine beliebte Grünanlage. Auf dem 21 Hektar großen Areal befindet sich ein kleines Wildgehege sowie zahlreiche Skulpturen und Baudenkmale. Des Weiteren gehören das Freibad und die Freilichtbühne sowie das denkmalgeschützte Ausflugslokal „Milchhäuschen“ zum Park.
Noch heute ist Weißensee ein unscheinbarer, liebenswerter und kleinstädtischer Ortsteil in dem es zumeist etwas Ruhiger zugeht als in den anderen Scenekiezen des Bezirkes.
In ihm gibt es sowohl Altbauten, die Ende des 19. Jahrhunderts entstanden, als auch renovierte Neubaugebiete. Die bekanntesten Ortslagen sind unter anderem der alte Dorfkern entlang der Berliner Allee sowie das Komponistenviertel und das Munizipalviertel.



Blankenburg

Der Ortsteil Blankenburg wurde schon um 1230 von niederdeutschen Siedlern gegründet und als Dorf erstmals 1375 im Landbuch Karls IV. urkundlich erwähnt. Im Jahre 1920 erfolgte die Eingemeindung nach Groß-Berlin. Dort gehörte Blankenburg bis 1986 dem Bezirk Pankow an und wechselte danach genauso wie die Ortsteile Heinersdorf und Karow in den damaligen Bezirk Weißensee. Nach einer erneuten Bezirksreform im Jahre 2001 gehört Blankenburg wieder zum Bezirk Pankow.
Heutzutage ist Blankenburg eine beliebte Vorortsiedlung, die durch Einfamilienhäuser sowie dem gut erhaltenen Dorfanger samt Kirche geprägt wird. Viele der alten Gemäuer rund um die Alt-Blankenburger Straße stehen unter Denkmalschutz.



Heinersdorf

Ebenso wie Blankenburg wurde auch Heinersdorf um 1230 als Straßendorf gegründet. Seine erstmalige urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1319 zurück. Bis zur Eingemeindung nach Groß-Berlin 1920 war Heinersdorf eine selbstständige Landgemeinde nördlich von Berlin, in der damals nur rund 1000 Einwohner lebten.
Nach der Eingemeindung gehörte Heinersdorf zunächst zum Bezirk Pankow und von 1986-2001 zum Bezirk Weißensee. Seit der Bezirksreform 2001 gehört er wieder zum neu fusionierten Bezirk Pankow.
Heutzutage ist Heinersdorf ein sehr grüner und kleinstädtischer Ortsteil in dem es viele Ein- und Zweifamilienhäuser sowie zahlreiche Kleingartenanlagen gibt.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die um 1300 errichtete Feldsteinkirche, das alte Spritzenhaus aus dem Jahre 1750 und der Heinersdorfer Wasserturm von 1911.



Malchow

Die Stadtrandsiedlung Malchow liegt am südlichen Rande Pankows, an der Grenze zu den ebenfalls zu Pankow gehörenden Ortsteilen Weißensee und Heinersdorf und ist nicht zu verwechseln mit dem sich östlich anschließenden Lichtenberger Ortsteil Berlin-Malchow.
Erbaut wurde die Stadtrandsiedlung zwischen 1936-1939 auf den ehemaligen Rieselfeldern, die sich etwa 1 km südwestlich des alten Dorfkerns befinden. Der Ortsteil ist nach Blankenfelde der am dünnsten besiedelte und wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt.

Karow

Die Entstehung des Ortsteils schätzt man auf das Jahr um 1230 herum, als Karow als Straßendorf angelegt wurde. Eine erste indirekte Erwähnung stammt aus dem Jahre 1244 durch Fridericus de Kare. Als Dorf wurde Karow im Jahre 1375 im Landbuch Karls IV. urkundlich erwähnt. Bis zur Eingemeindung nach Groß-Berlin im Jahre 1920 lebten dort nur ca. 950 Einwohner. Karow hatte damals einen eher dörflichen Charakter, den er sich bis heute bewahren konnte.
Diesen sieht man vor allem im Ortskern des ehemaligen Angerdorfes, an der Straße Alt-Karow. Dort stehen neben der Kirche, dem ehemaligen Schulgebäude und dem Gemeindehaus noch zahlreiche Bauernhäuser die aus dem 19. Jahrhundert stammen.
Die Kirche zählt zu den ältesten noch erhaltenen Dorfkirchen Berlins und wurde um 1250 errichtet.

Im Allgemeinen weist Karow eine sehr unterschiedliche Bevölkerungs- und Siedlungsstruktur auf. In den äußeren Randgebieten trifft man auf zahlreiche Bauten, die aus den 1920er und 1930er Jahren stammen.
Im nördlichen, südlichen und östlichen Teil entstanden in den 1990er Jahren auf den ehemaligen Rieselfeldern oder Feuchtwiesen, Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie einige Wohnblöcke. Zwischen 1992-1996 entstand die Neubausiedlung Karow-Nord bzw. Neu-Karow mit mehr als 5000 Wohnungen.
Neben seiner interessanten Siedlungsstruktur ist Karow auch ein sehr grüner Ortsteil. Zur Naherholung dienen unter anderem die Karower Teiche, die ein großes zusammenhängendes Naturschutzgebiet bilden und der sich in der unmittelbaren Nähe befindende Landschaftspark Niederbarnim in Brandenburg. 

   

Pankow

Pankow ist der namensgebende Ortsteil des Berliner Bezirkes und wurde von deutschen Siedlern an der Panke als Angerdorf gegründet. Das Flüsschen Panke ist wahrscheinlich auch der Namensgeber des Ortsteils und slawischen Ursprungs.
Eine erste markgräfliche Urkunde erwähnt Pankow bereits im Jahre 1311. Im Landbuch Karls IV. aus dem Jahre 1375 stehen die ersten Angaben über die Besiedlung und Besitzverhältnisse.
Pankow besaß in jener Zeit eine eher dörfliche Struktur, die man noch heute zwischen dem Rathaus und dem Amalienpark entlang der Breiten Straße mit der Kirche auf dem Anger erkennen kann.
Dazu gesellen sich prächtige Gründerzeitbauten vom Ende des 19. Jahrhunderts sowie das imposante Rathaus vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

Weitere interessante Bauten sind das Kavaliershaus in der Breiten Straße sowie das Schloss Schönhausen, welches von 1949-1969 der Amtssitz des Staatsoberhauptes der ehemaligen DDR war.
Außer seinen historischen Bauten bietet Pankow auch viele Grün- und Freiflächen an und ist dadurch schon seit Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner. Ein besonderes Naherholungsgebiet ist dabei der Bürgerpark Pankow. Das 12 Hektar große Parkgelände befindet sich längs entlang der Panke und wurde im 19. Jahrhundert als Landsitz hergerichtet.



Blankenfelde

Blankenfelde wurde erstmals im Jahre 1284 und dann nochmals 1375 im Landbuch Karls IV. urkundlich erwähnt. Bis zur Eingemeindung nach Groß-Berlin war der Ort eine selbstständige Landgemeinde zu der auch der gleichnamige Gutsbezirk gehört.
Noch heute ist Blankenfelde eher ländlich geprägt. Eigentlich ist Blankenfelde ein Dorf auf Berliner Stadtgebiet, das rundherum von Feldern umgeben ist. Dies macht sich auch an der Bevölkerungsanzahl bemerkbar, ist Blankenfelde doch der am dünnsten besiedelte Ortsteil Berlins.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortsteils zählen die Dorfkirche Blankenfelde und der Botanische Volkspark Pankow.
Die unter Denkmalschutz stehende Dorfkirche ist eine kleine Saalkirche aus Feldsteinen und wurde um 1406 erbaut.
Der Botanische Volkspark entstand zwischen 1909-1912 auf dem Gelände eines früheren Rittergutes und ging aus einem früheren Schulgarten hervor. Seit 1995 ist er eine öffentliche Grünanlage, die über 6000 Pflanzenarten, einige Tiergehege sowie eine geologische Schaumauer aus Gesteinsschichten beherbergt.



Buch

Buch ist nicht nur der nördlichste Ortsteil des Bezirkes, sondern auch der von ganz Berlin. Er liegt direkt am kleinen Flüsschen Panke und wurde um 1289 als Straßendorf gegründet, welches später zum Rittergut wurde. Das erste mal urkundlich erwähnt wurde Buch im Jahre 1375 im Landbuch Karls IV.
Geprägt wird der Ortsteil durch seinen historischen Ortskern, seinen modernen Neubausiedlungen, dem Bucher Schlosspark und den umfassenden Krankenhaus-Ansiedlungen.
Letztere sind eine Ansammlung mehrerer Krankenhäuser und Heime, die dort bereits zwischen 1898 bis 1930 entstanden und als größter Klinikkomplex Europas galten.
Das bedeutendste historische Bauwerk im Ort ist die barocke Schlosskirche von 1736, die sich im historischen Dorfkern befindet.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der „Künstlerhof Buch“. Der Künstlerhof steht auf dem Gelände des alten Gutshofes und ist ein beliebter Veranstaltungsort, der außerdem ein Künstleratelier sowie einen Hotel- und Restaurantkomplex beherbergt.



Französisch Buchholz

Der Ortsteil Buchholz wurde wahrscheinlich um 1230 als Angerdorf gegründet und als Dorf Buckholtz in einer Urkunde von 1242 erstmals erwähnt. Es ist damit das älteste Dorf Pankows, das danach nochmals im Landbuch Karls IV. beschrieben wurde.
Die Bezeichnung Französisch Buchholz verdankt der Ortsteil den französischen Hugenotten, die sich hier nach Beendigung des 30. Jährigen Krieges ansiedelten. In jener Zeit waren viele Bauernhöfe in Buchholz verwüstet oder sind von den Bewohnern verlassen worden. Infolge dessen wurde 1685 der Staatsminister Joachim Ernst von Grumbkow mit der Durchführung des Edikts von Potsdam beauftragt, wobei er die Bildung „Französischer Kolonien“ , unter anderem auch in Buchholz, unterstützte.
Bereits 1687 ließen sich hier die ersten französischen Bauernfamilien nieder und begannen mit dem Anbau verschiedenster Küchenkräuter oder bisher unbekannter Pflanzen wie z. B. grüne Bohnen, Blumenkohl, Spargel oder Artischocken.
Ab Mitte des 18. Jahrhunderts bürgerte sich dann die Bezeichnung Französisch Buchholz ein und wurde zu einem beliebten Ausflugsziel der Berliner.
Noch heute prägen die Gärtnereien und Kleingartenanlagen das Ortsbild von Buchholz. Dazu gesellen sich soziale Siedlungsbauten aus den 1920er, größere Plattenbaugebiete aus den 1960er Jahren sowie einige Einfamilienhäuser.
Aus der Gründerzeit stammt die alte Dorfkirche am historischen Dorfanger. Die aus Feldsteinquader bestehende Kirche wurde bereits am Anfang der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Der Dorfanger wurde vor einigen Jahren neu bebaut und bietet jetzt zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten.



Niederschönhausen

Niederschönhausen wurde ebenso wie die angrenzenden Ortsteile um 1230 als Straßendorf gegründet und 1375 im Landbuch Karls IV. erwähnt. Bis zur Eingemeindung nach Groß-Berlin war Niederschönhausen eine eigenständige Landgemeinde im Landkreis Niederbarnim in Brandenburg.
Geprägt wird der Ortsteil hauptsächlich durch seine Bebauung mit Villen und Mietshäusern, die größtenteils um das Jahr 1910 bis in die 1920er Jahre hinein entstanden sind.
Hier befindet sich auch das 1664 als Herrenhaus der Gräfin Dohna erbaute Schloss Schönhausen, welches eines der wenigen Schlossbauten Berlins ist, die den 2. Weltkrieg relativ unbeschadet überstanden haben. Das Schloss war mit der Gründung der DDR bis 1960 der Amtssitz des Präsidenten und wurde ab 1965 als Gästehaus der DDR Regierung genutzt. Eine besondere Rolle spielte das Schloss Schönhausen während der Wendezeit 1989/90, als Ort des Zentralen Runden Tisches und der 2+4 Gespräche, die die deutsche Wiedervereinigung vorbereiteten. Heutzutage dient das Schloss als Museum und ist für jedermann zugänglich.
Außer dem Präsidenten wohnten auch die Mitglieder der DDR-Regierung in Niederschönhausen. Sie lebten damals im sogenannten „Städtchen“, ein mit Schlagbaum und Wachposten abgeriegeltes Gebiet um den Majakowskiring.
Schon von jeher war Niederschönhausen ein beliebter Wohn- und Arbeitsort für Künstler, Intellektuelle sowie Prominente und wohlhabende Berliner. Zu den bekanntesten von ihnen, die hier lebten, zählen unter anderem der berühmte Fotograf Richard Kasbaum, der Sänger Ernst Busch, der Filmpionier Max Skladanowsky sowie die Dichter Hans Fallada und Johannes R. Becher.



Rosenthal

Der Ortsteil Rosenthal wurde um 1230 als Angerdorf gegründet und 1356 erstmals urkundlich als Pfarrdorf Rosendalle erwähnt.
Bis zur Bildung von Groß-Berlin war Rosenthal ein selbstständiger Gutsbezirk und eine Landgemeinde im Norden von Berlin. Bei der Eingemeindung wurde der größere Teil des Territoriums dem damals neu gegründeten Bezirk Reinickendorf und der kleinere mit dem ehemaligen Gut dem Bezirk Pankow zugeordnet.
Noch heute erinnert das frühere Angerdorf mit seinen vielen Gärten und alten Bauernhäusern sowie den angrenzenden Gehöften an die damalige Zeit.

Sinnbild dafür sind der historische Dorfanger mit der um 1230 erbauten Dorfkirche sowie das Gemeinde-, Guts- und Amtshaus, die heutzutage unter Denkmalschutz stehen.
Erholung finden die Bewohner auf den ehemaligen Rieselfeldern, die sich zwischen Rosenthal und Blankenfelde befanden, und renaturiert wurden. Mittlerweile sind sie ein beliebtes Naturschutzgebiet, in dem sich zahlreiche Wanderwege befinden.



Wilhelmsruh

Wilhelmsruh liegt im nordwestlichen Teil des Bezirkes, an der Grenze zum Bezirk Reinickendorf und gehörte bis zum Jahr 2000 zum Ortsteil Rosenthal.
Erst mit der im Januar 2001 in Kraft getretenen Bezirksreform wurde Wilhelmsruh zum eigenständigen Ortsteil im Bezirk Pankow.
Im Allgemeinen ist Wilhelmsruh vergleichbar mit den zahlreichen anderen Berliner Villenvororten, die im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert an vielen Stellen um Berlin herum entstanden sind.

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