Berlin-Spandau
Geografische Daten
Bundesland:           Berlin
Stadtbezirk:           Spandau
Fläche:                  91,88 km²
Einwohner:             ca. 230000
Koordinaten:          52°32`0“N, 13°10`0“O
Spandau Allgemein
Der Bezirk Spandau ist der fünfte Verwaltungsbezirk von Berlin. In ihm leben ca. 230000 Einwohner, die sich auf 9 Stadtteile verteilen. 
Seinen Ursprung findet der Bezirk in der Besiedlung Spandaus, die sich bis ins 6. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. In jener Zeit siedelten sich vor allem slawische Stämme im Havelland an. 
Die erste urkundliche Erwähnung fand im Jahre 1197 statt, als die Burganlage Spandow, die zugleich der Namensgeber ist, entstand. 
Im Jahre 1232, also sogar noch bedeutend früher als Berlin, bekam Spandau das Stadtrecht verliehen. Mit Beginn des Jahres 1920 wurde die Stadt Spandau in die Großstadt Berlin eingemeindet.
Der Bezirk Spandau ist ein ganz besonderer Stadtteil von Berlin. Aufgrund seiner Geschichte, wie schon erwähnt ist der Stadtteil älter als Berlin, fühlen sich die gebürtigen Einwohner eher zu Spandau zugehörig als zur großen Metropole Berlins. Noch heute findet man deswegen an vielen Haltestellen, Straßen und Bahnhöfen den Zusatz „Berlin-Spandau“.
Und so fühlt man sich bei einem Besuch des Bezirks eher in eine Kleinstadt versetzt, die sich zum größten Teil am westlichen Teil der Havel befindet. Zugleich mündet hier auch die Spree in die Havel.
Umgeben ist der Bezirk vom Land Brandenburg mit seinen Landkreisen Oberhavel und Havelland sowie der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam.
Neben seinem immensen Wasserreichtum besitzt der Bezirk auch große Waldgebiete, die zum Wandern oder Radfahren einladen.
Allgemein ist der Bezirk eine interessante Kombination aus Wirtschaftsstandort, Wohn- und Erholungsgebieten. 
Zu der Industrie die sich hier angesiedelt haben zählen das Kraftwerg Reuter, die Müllverbrennungs- und Klärwerksanlagen Ruhleben sowie die weltbekannten Konzerne Siemens, Osram und BMW Motorräder. 
Das Herz des Bezirkes liegt in der Altstadt, die in den Jahren von 1978-1989 oftmals umgestaltet wurde und heute den kulturellen Mittelpunkt von ganz Spandau bildet.
Geprägt wird der historische Stadtteil durch die schönen Altstadtgassen und –häuser, die sich hier aneinanderreihen, und trotz der großen Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges und dem damit verbundenen Wiederaufbau, ihren altertümlichen Charme versprühen. Entlang der Altstadt mit ihrem Kopfsteinpflaster befindet sich auch die Einkaufsmeile mit vielen kleinen Geschäften. Etwas weiter, gleich hinterm Bahnhof, laden die Spandauer Arcaden zum Erlebnis-Shopping ein. 
Zu den Sehenswürdigkeiten der Altstadt zählen das Rathaus, das Lindenufer, die Nikolai Kirche sowie die Zitadelle.
Etwas südlich der Altstadt liegen die Ortsteile Gatow und Kladow. Diese haben einen eher dörflichen und ländlichen Charakter. Durch ihre Lage an der Havel einerseits und der Gatower Heide andererseits sind sie beliebte Ausflugsziele für Naturliebhaber. 
Natur pur bietet auch der Ortsteil Hakenfelde. Dieser befindet sich direkt beim Spandauer Forst und ist ein ebenso beliebtes Ausflugsziel. 
Moderne Wohnhäuser inmitten einer intakten Natur bietet die Trabantenstadt Falkenhagener Feld. Sie grenzt unmittelbar an den Ortsteil Spandau.
Zurückversetzt in die Zeit der Industrialisierung Berlins fühlt man sich in Siemensstadt. Dort siedelte sich die Firma Siemens an und errichtete gleichzeitig Wohnsiedlungen für seine Beschäftigten.
Auch außerhalb der Altstadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Einen Besuch wert sind hier vor allem der Eiskeller, ein 52 Hektar großes Landschaftsschutzgebiet, der Spandauer Forst mit seinen Rad- und Wanderwegen, die Insel Eiswerder, die Dorfkirche und das Luftwaffenmuseum in Gatow sowie das Gut in Neukladow. 
Eine große Popularität erlangte Spandau auch wegen seiner guten Erreichbarkeit. Der Bezirk ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt und bietet neben den S- und U-Bahn-Verbindungen auch ein ausgezeichnetes Busliniennetz an. Sogar einen Fernbahnhof gibt es hier seit 1998, der Berlin mit vielen deutschen sowie europäischen Metropolen verbindet.
Stadtteile
Hakenfelde
Hakenfelde ist der nordwestlichste Ortsteil des Bezirkes und grenzt im Norden an das Land Brandenburg mit seinen Städten Hennigsdorf, Schönwalde-Glien und Falkensee.
Bekannt ist Hakenfelde vor allem durch seine grüne Umgebung. Fast zwei Drittel des Ortsteils macht dabei der Spandauer Forst aus. 
Ein weiteres Landschaftsschutzgebiet ist der Eiskeller, der sich mit einer Fläche von 51,6 Hektar am westlichen Zipfel des Spandauer Forstes befindet. 
Keine Sehenswürdigkeit aber trotzdem über die Berliner Landesgrenze hinaus bekannt, ist die JVA Hakenfelde. Ihre große Berühmtheit verdankt sie den zahlreichen Prominenten die hier ihre Haftstrafen absitzen mussten wie z. B. den ehemaligen DDR Politikern Egon Krenz, Günther Schabowski und Heinz Keßler, dem Schauspieler Karsten Speck oder dem Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer.
Haselhorst
Der Ortsteil Haselhorst liegt zwischen den Ortsteilen Spandau und Siemensstadt und grenzt direkt an der Havel. 
Vor allem in der Havelnähe gibt es einige ruhige Wohngebiete, die ein kleinstädtisches Flair ausstrahlen. Zu ihnen zählt unter anderem die „Reichsforschungssiedlung“, die sich mit ihren viergeschossigen Flachbauten rund um die Gartenfelder- und Daumstraße angesiedelt hat.
Gleich in dessen Nähe befindet sich zudem die Havelpromenade mit ihren rund 160 Reihen- und Doppelhaushälften.
Von dort aus gelangt man über eine Gartensiedlung in eine wunderschöne, grüne Parkanlage, die mit ihren Bänken, teilweise mit Wasserblick, zum Ruhen und Entspannen einlädt.
Der südliche Bereich des Ortsteils wird hauptsächlich durch die Industrie bestimmt. Dort haben sich unter anderem so große Firmen wie BMW Motorräder und die Firma Wall angesiedelt. 
Die größte Sehenswürdigkeit von Haselhorst ist die Spandauer Zitadelle, die direkt an die Altstadt von Spandau grenzt. Sie ist der wichtigste und bekannteste touristische Anlaufpunkt des Ortsteils, in der auch große Konzerte bekannter Musiker und Bands ausgetragen werden. 
   
Siemensstadt
Siemensstadt befindet sich zwischen dem Hohenzollernkanal im Norden, der Spree im Süden und dem Jungfernheideweg im Osten. 
Entstanden ist der Ortsteil, so wie es der Name schon vermuten lässt, durch die Siemens Werke und ihren dazugehörigen Wohnsiedlungen, die sich hier angesiedelt haben.
Die traditionsreichen Siemenswerke gehören zu Deutschlands ältesten und bekanntesten Industriestandorten, in denen noch heute produziert wird. 
Die zum Teil 10 bis 15-etagigen roten Gebäude der Gewerbe- und Wohnstadt, sowie die vereinzelten Altbauten aus der Zeit der Jahrhundertwende mit ihren begrünten Straßenzügen, dominieren noch heutzutage das Ortsbild.
Zu den Besonderheiten von Siemensstadt gehört vor allem die Großsiedlung Siemensstadt. Sie steht unter Denkmalschutz und zählt seit 2008 zum Weltkulturerbe der UNESCO. 
Spandau  
Spandau ist der namensgebende Ortsteil des Bezirkes und wurde bereits im 6. Jahrhundert durch slawische Stämme besiedelt. 
Heutzutage versprüht das altertümliche Spandau ein gewisses kleinstädtisches Flair, das durch seine historischen Gassen und Gebäude geprägt wird. 
Und so findet man hier neben alten Fachwerk- und Herrenhäusern auch viele historische Gebäude, die aus den verschiedenen Bauepochen stammen.
Das bedeutendste Bauwerk der Altstadt ist dabei die St. Nikolai Kirche, ein spätgotischer Backsteinbau, der um 1370 entstanden ist. 
Neben der Kirche befindet sich hier auch das älteste Gebäude von Spandau. Das Gotische Haus ist das einzige in Berlin erhaltene spätgotische Bürgerhaus und stammt aus dem 15. Jahrhundert.
Eine weitere historische Sehenswürdigkeit ist die Zitadelle. Sie ist eine der besterhaltenen Renaissancefestungen in Europa und liegt im angrenzenden Ortsteil Haselhorst, direkt gegenüber der Altstadt am Ufer der Havel. 
Gleich in der Nähe der Zitadelle befindet sich der älteste Stadtteil Spandaus, der Kolk. Dort stehen auch die letzten Reste der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer.
Aber nicht nur seine Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Shoppingmeilen machen diesen Ortsteil so attraktiv. Speziell in der Altstadt buhlen viele kleine Geschäfte um die Gunst der Käufer. Eine noch größere Auswahl bieten die Spandauer Arcaden. Dort sind vor allem die internationalen Handelsketten vertreten. 
Wer sich nach all den Sehenswürdigkeiten noch nach ein wenig Entspannung sehnt, wird auch hier fündig. Ob im Cafe, im Restaurant, der Eisdiele, im Kino, der Eckkneipe oder den etwas spezielleren Kneipen wie dem Brauhaus Spandau oder dem Pup, mit echtem englischen Bier, hier ist auf alle Fälle für jeden etwas dabei.
Für weitere Entspannung sorgt das Lindenufer gleich hinter der Altstadt. Dort mündet die Spree in die Havel und lädt zum Spazierengehen ein. Des Weiteren können von hier aus interessante Bootstouren mit der Fahrgastschifferei gebucht werden.
Falkenhagener Feld
Der Ortsteil Falkenhagener Feld ist eine städtische Großbausiedlung, die aufgrund der großen Wohnungsknappheit in den 1950er Jahren, gegen Ende des 20. Jahrhunderts entstanden ist. 
Die Trabantensiedlung wurde zeitgleich mit dem Märkischen Viertel in Reinickendorf und der Gropiusstadt in Neukölln erbaut und hatte das Ziel, bezahlbaren und modernen Wohnraum in einer schönen Wohnanlage zu erschaffen. Und so entstanden in kürzester Zeit 4-8 geschossige Zeilenbauten sowie 16-geschossige Punkthochhäuser, die in lockerer Bauweise mit offenen Höfen angelegt wurden. 
Vor dem Bau der Siedlung war das Falkenhagener Feld ein durch Schrebergärten und Landwirtschaft genutztes Areal, in dem sich auch eine kleine Wohnsiedlung mit Einfamilienhäusern aus den 1930er Jahren befand.
Heutzutage ist das Falkenhagener Feld nicht nur eine moderne Wohnsiedlung, sondern auch ein Naherholungsgebiet für die Bewohner der Siedlung. Das Naherholungsgebiet, das Spekte Viertel, ist ein besonders grünes Areal, das sich von Falkensee bis in die Spandauer Altstadt hineinzieht. Die Spekte selbst war ein kleiner Bach, der den Feuchtgebieten des Havellandes entsprang und im Bereich der Altstadt Spandau in die Havel mündete. Nach umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen entstand hier ein wunderschönes Erholungsgebiet, das mit seinen Spiel- und Bolzplätzen auch für so manche sportliche Aktivität sorgt.
Staaken
Der Ortsteil Staaken grenzt direkt ans Falkenhagener Feld und wurde erstmals am 26.3.1273 als Dorf in Stakene urkundlich erwähnt. 
Im Oktober 1920 erfolgte die Eingemeindung des bisherigen Dorfes nach Berlin und gehörte seitdem zum Bezirk Spandau. Dies änderte sich allerdings mit Beendigung des 2. Weltkrieges, als Staaken im Rahmen eines Gebietsaustausches zwischen den Briten und Sowjets am 31.8.1945 geteilt wurde. Während der britische Teil weiter zu Spandau gehörte, wurde der sowjetische Teil vom Ost-Berliner Bezirk Mitte aus regiert und dann ab dem 1.6.1952 der Gemeinde Falkensee übertragen.
Nach der Wiedervereinigung im Jahre 1990 wurden auch die beiden Ortsteile wieder zusammengeführt und gehören seitdem verwaltungstechnisch zu Berlin.
Heutzutage gibt es hier sowohl gutbürgerliche Wohnsiedlungen, mit vielen Mehr- und Einfamilienhäusern, als auch verschiedene Hochhaussiedlungen. 
Eine Besonderheit ist die unter Denkmalschutz stehende Gartenstadt Staaken. Sie wurde 1914 nach holländischen Vorbild mit zweistöckigen Reihenhäusern, die auch einen Garten besitzen, erbaut.
Wilhelmstadt
Berlin Wilhelmstadt ist eine ehemalige Vorstadt von Potsdam, die im Jahre 1897, anlässlich des 100. Geburtstages des Kaisers, ihren Namen erhielt. 
Der Ortsteil erstreckt sich entlang der Pichelsdorfer Straße, die sich in südlicher Richtung von der Altstadt Spandau befindet, und führt über die Heerstraße hinaus bis an die Havel.
Nördlich der Heerstraße dominieren vor allem geschlossene Wohnsiedlungen mit einfachen Altbauten, Einkaufsgebiete und das sich angesiedelte Gewerbe, das Ortsbild.
Östlich der Wilhelmstraße befindet sich ein geschlossenes Altbauviertel mit kleineren Restaurants und verschiedenen Läden mit Waren für den täglichen Bedarf.
Im südlichen Teil der Heerstraße liegt das ehemalige Fischerdorf Pichelsdorf. Dort stehen neben Hochhäusern mit Havelblick überwiegend Einfamilienhäuser. Des Weiteren gibt es hier eine Kleingartenanlage sowie eine Uferpromenade mit Bootsanlegeplätzen.
Zu den Attraktionen des Ortsteils zählt die Halbinsel Pichelswerder, in dessen inneren sich ein bewaldetes Naturschutzgebiet befindet. Das Ufer der Halbinsel wird zudem von mehreren Ruder- und Segelvereinen genutzt.
    
Gatow
Gatow ist mit seinen rund 4300 Einwohnern ein relativ dünn besiedelter Ortsteil des Bezirkes und befindet sich im Süden von Spandau.
Sein Ursprung geht bis ins Jahr 1200 zurück als vermutlich deutsche Siedler das Dorf Gatow gründeten. Seine erstmalige urkundliche Erwähnung fand im Jahre 1258 durch das Kloster Spandau statt. 
Auch heute noch ist Gatow ein Dorf in der Großstadt, das einen ländlichen Charme versprüht. Das Ortsbild wird dabei überwiegend durch landwirtschaftlich genutzte Felder, viele Einfamilienhäuser mit ihren Gärten so wie einigen wenigen Mehrfamilienhäusern geprägt.
Dazu gesellt sich die Gatower Heide, die heutzutage unter Naturschutz steht und ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer ist.
Ein weiteres Ausflugsziel ist der alte Dorfkern in Alt-Gatow. Dort befinden sich historische Gebäude, eine alte Gutsanlage und eine der wenigen Badewiesen.
Interessant ist auch das Luftwaffenmuseum Gatow. Dieses befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Fliegerhorstes und beinhaltet eine der umfangreichsten Sammlungen zur deutsch militärischen Luftfahrt in Europa.
Kladow
Gleich hinter Gatow liegt der Ortsteil Kladow und ist damit der südlichste Punkt des Bezirkes, an dessen west- und südwestlicher Seite das Land Brandenburg mit seinen Dörfern Potsdam-Sacrow und Groß Glienicke grenzt.
Laut archäologischen Funden entstand das Gebiet bereits zwischen dem 9.-12. Jahrhundert durch die Besiedlung slawischer Stämme. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1267 als Clodow.
Ähnlich wie der Nachbarortsteil Gatow wird auch Kladow durch seinen ländlichen Charakter geprägt.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählt die Uferpromenade, an der man auch eine Fährfahrt zum Wannsee buchen kann, einige Prachtvillen mit Seeblick sowie das Gut Neukladow, ein Gutshaus, welches um 1800 errichtet wurde.