Friedrichshain-Kreuzberg
Geografische Daten
Bundesland: Berlin
Stadtbezirk: Friedrichshain-Kreuzberg
Fläche: 20,34 km²
Einwohner: ca. 276000
Koordinaten: 52°30`0“N, 13°26`0“O
Friedrichshain-Kreuzberg Allgemein
Friedrichshain-Kreuzberg ist der zweite Verwaltungsbezirk von Berlin und nur einer von zwei Bezirken, die aus Teilen des ehemaligen Ost- und West-Berlins bestehen.
Entstanden ist der Stadtbezirk im Jahre 2001 nach der Fusion der bis dahin eigenständigen Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg.
Sie sind beide durch die Spree voneinander getrennt und werden durch die Oberbaumbrücke, die zugleich das Wahrzeichen des Bezirkes ist, miteinander verbunden.
Insgesamt hat der Bezirk eine Fläche von 20,2 km², auf der ca. 276000 Einwohner leben.
So unterschiedlich wie die Geschichte der beiden Ortsteile ist, so unterschiedlich ist auch der Bevölkerungsanteil. Im früheren Ost-Berliner Stadtteil Friedrichshain leben so gut wie keine Ausländer oder die für West-Berlin so bekannte 68er Generation. Diese trifft man hauptsächlich im Berliner Stadtteil Kreuzberg an, der auch einen hohen Anteil türkischer Mitbewohner hat. Allgemein ist Kreuzberg der Inbegriff des multikulti und damit einer der interessantesten Sceneviertel Berlins.
In Friedrichshain leben vornehmlich junge Erwachsene. Laut einer statistischen Erhebung aus dem Jahre 2012 betrug das Durchschnittsalter 37 Jahre. Er ist damit dem Alter nach der jüngste Bezirk von ganz Berlin.
Seit 1998 treffen sich die unterschiedlichen Kulturen der beiden Stadtteile an der Oberbaumbrücke, zu der als Demonstration angemeldeten Wasserschlacht. Bei der lustigen und friedlichen Demo bewerfen sich die Teilnehmer der beiden konkurrierenden Ortsteile mit faulen Eiern, selbst gebastelten Wasserwerfern oder Mehlbomben.
Auch sonst ist die unter Denkmalschutz stehende Oberbaumbrücke eine der Sehenswürdigkeiten des Stadtbezirks, an der man sogar führerscheinfreie Hausboote ausleihen kann.
Eine weitere Sehenswürdigkeit entdeckt man bei einem Spaziergang entlang der East-Side-Gallery, dem längsten erhaltenen Stück der Berliner Mauer.
Ruhe und Entspannung sowie einen tollen Rundblick bietet der Kreuzberger Viktoriapark mit dem Schinkeldenkmal.
Vielfältige Erholungs- und Sportmöglichkeiten gibt es auch im Volkspark Friedrichshain. Dort kann man neben Skaten und Joggen auch Tennis und Volleyball spielen.
Historische Führungen, ein Freiluftkino sowie ein Freiluftschachspiel komplettieren das Angebot an Freizeitmöglichkeiten.
Ortsteile
Friedrichshain
Der Ortsteil Friedrichshain war bis zur Fusion im Jahre 2001 mit dem benachbarten Kreuzberg ein eigenständiger Bezirk.
Seinen Namen verdankt er dem nördlich gelegenen Volkspark Friedrichshain, welcher auf Anregung von Peter Joseph Lenne`s, im Jahre 1840 zu Ehren des einhundertsten Thronjubiläums des preußischen Königs Friedrich II. (Friedrich der Große), angelegt wurde.
Seinen Ursprung findet der Ortsteil auf der Landzunge Stralau, dem ältesten Teil des Bezirkes. Das ursprüngliche Fischerdorf wurde zwischen 1240-1244 das erste mal erwähnt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde in der ländlichen Gegend vor allem Gartenbau betrieben. Mit dem Bau des heutigen Bahnhofs Ostkreuz siedelte sich hier auch die Industrie an und es entstanden mehrere Mietskasernen.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges wurde der Ortsteil dem sowjetischen Sektor zugeordnet. Dies spiegelt sich noch heute in den zahlreichen Bauten jener Zeit wieder. Vor allem entlang der Karl-Marx-Allee (früher Stalinallee) entstanden in den 1950er Jahren zahlreiche Gebäude im Stile des stalinistischen Neo-Klassizismus. Dieser Baustil reicht bis in den südlichen und nördlichen Teil der Prachtstraße.
Ansonsten dominieren viele durchgrünte, in typischer ostdeutscher Plattenbauweise errichtete Hochhäuser den Stadtteil.
Zu den Sehenswürdigkeiten gehört speziell die ehemalige O2 World (jetzt Mercedes Benz Arena) in dessen Nähe sich die Simon Dach Straße mit dem sich anschließenden und beliebten Boxhagener Platz befindet. Diese sind vor allem für ihr Nachtleben mit Bars, Kneipen und z. T. anonymen Klubs bekannt.
Zu den weiteren Attraktionen gehören die East-Side-Gallery, die von internationalen Künstlern bemalte ehemalige „Berliner Mauer“, und der schon erwähnte Volkspark Friedrichshain.
Kreuzberg
Der Ortsteil Kreuzberg entstand im Zuge der Berliner Stadterweiterung im 19. Jahrhundert und wurde am 1.10.1920 zum Bezirk, der zunächst Hallesches Tor hieß.
Bekannt wurde der Ortsteil vor allem in der Zeit des „Kalten Krieges“ als sich Kreuzberg im West-Berliner Teil befand. In jener Zeit war der Ortsteil im Norden, Nordosten und im Südosten von der Berliner Mauer umgeben und unterteilte sich in zwei verschiedene Bevölkerungsgruppen. Der südwestliche Teil, auch als SW 61 bekannt, war der etwas gesetztere und wohlhabendere Teil des Bezirkes.
Das SO 36 ( SO steht für Südost) wurde hingegen durch seine günstigen Mieten und der Hausbesetzerzene überregional bekannt.
Mit der Bezirksreform vom 1.1.2001 sind die bisherigen Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg zum heutigen Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg vereinigt worden.
Auch nach der Verwaltungsreform mit Friedrichshain zählt Kreuzberg von seiner Bevölkerungsstruktur her zu den buntesten und vielseitigsten Teilen der Stadt. Neben den dominierenden Türkischen Mitbewohnern leben dort auch viele Einwohner die aus anderen Ländern stammen. Mit seinem lebendigen Kulturleben gehört der Ortsteil zu den bedeutendsten Szenevierteln Berlins, der mit seinen unzähligen Bars, Klubs, Cafés, Geschäften und Restaurants von vielen Berlinern sowie deutschen und ausländischen Besuchern, speziell am Wochenende, aufgesucht wird.
Außer den berühmten Szenevierteln bietet Kreuzberg auch eine besonders „Grüne Seite“. Vor allem der 12 Hektar große Viktoriapark ist eine Schöne und gern genutzte Grünanlage im Ortsteil.
Der mit 14 Hektar etwas größere Görlitzer Park wird speziell im Sommer von Grillfreunden, Musikern, Sportlern und Touristen aus aller Welt bevölkert.
Der größte Park Kreuzbergs ist der im Juli 2011 eröffnete und stolze 17 Hektar große Park am Gleisdreieck, in dem sich Rasen-, Spiel- und Wildwuchsflächen mit Wäldchen und kleinen Baumgruppen abwechseln.
Wer mehr über Kreuzberg und seine Geschichte erfahren möchte, sollte das Kreuzberg Museum am U-Bahnhof Kottbusser Tor besuchen.