Neukölln
Geografische Daten
Bundesland: Berlin
Stadtbezirk: Neukölln
Fläche: 44,93 km²
Einwohner: ca. 326000
Koordinaten: 52°29`0“N, 13°27`0“O
Neukölln Allgemein
Neukölln ist der achte Verwaltungsbezirk von Berlin und wurde nach dem gleichnamigen Ortsteil benannt, der sich im nördlichen Teil des Bezirkes befindet.
Mit seinen rund 326000 Einwohnern liegt er zwischen den Bezirken Tempelhof-Schöneberg im Westen sowie Friedrichshain-Kreuzberg im Norden. Im südlichen Teil des Bezirkes grenzt das Land Brandenburg an Neukölln.
Seine erste urkundliche Erwähnung hatte der Bezirk im Jahre 1360 unter dem Namen Richardsdorp, der später in Rixdorf umbenannt wurde. Das Dorf gehörte ursprünglich zum Johanniterorden, was sich noch heute im Wappen des Bezirkes (das Johanniterkreuz) widerspiegelt.
Entstanden ist das Dorf aus den anliegenden Dörfern Britz, Buckow, Rudow sowie dem namensgebenden Rixdorf, welches seinen ursprünglichen Namen bis zum Jahre 1912 behielt und dann in Neukölln umbenannt wurde. Mit der Strukturreform vom 1.10.1920 wurde auch Neukölln nach Groß-Berlin eingemeindet.
Von der damals ländlichen Struktur ist heute nur noch wenig übrig geblieben. Inzwischen besteht der Bezirk aus unterschiedlichen baulichen Strukturen. Dabei ist der Norden stärker bevölkert als der Süden, der eher vorstädtisch aufgelockert und zum Teil sogar noch recht ländlich wirkt.
Im Norden hingegen überwiegen vor allem Altbauten, die aus der Gründerzeit stammen, sowie typische Mietskasernen mit ihren begrünten Hinterhöfen. Der Süden dagegen wird von Einfamilienhäusern sowie den Großsiedlungen mit seinen zahlreichen Hochhäusern geprägt.
Zu den bekanntesten Großsiedlungen zählt unter anderem die Gropiusstadt. Sie wurde 1976 fertiggestellt und nach ihrem Baugründer Walter Gropius benannt. Die bekannteste Großbausiedlung der Nachkriegszeit ist zugleich eine der größten ihrer Art.
Aufgrund seiner günstigen Mieten weist Neukölln einen besonders hohen Anteil sozial benachteiligter Menschen auf. Zudem ist der Bezirk für seinen hohen Ausländeranteil, die aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen stammen, bekannt. Dieser Multi-Kulti-Flair ist vor allem bei Studenten, Künstlern aber auch bei Intellektuellen sehr beliebt und bilden einen fruchtbarer Nährboden für Kreative aller Art.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Bezirkes gehören der Volkspark Hasenheide, der Britzer Garten und das Britzer Schloss.
Ortsteile
Britz
Der Ortsteil Britz wurde erstmals im Jahre 1305 durch Heinricus de Bryzk urkundlich erwähnt. Sein Name leitet sich vom slawischen Wort briza ab, was im deutschen so viel wie Birke bedeutet. Mit seinen damals rund 13500 Einwohnern wurde Britz 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet und gehört seitdem zum Bezirk Neukölln.
Architektonisch wird Britz hauptsächlich durch die typische großstädtische Bebauung dominiert. Diesen Baustil findet man vor allem in Neu-Britz vor, während es weiter südlich etwas vorstädtischer wird.
Zu den bekanntesten Siedlungen des Ortsteils zählt die Ideal-Siedlung, welche sich zwischen der Pintschallee, der Rungius-, Hannemann und Franz-Körner-Straße befindet, sowie die Hufeisensiedlung westlich der Fritz-Reuter-Allee.
Die Ideal-Siedlung stammt aus dem Jahre 1970 und ist ein Beispiel früherer Zeilenbauten, die auch Elemente der späten Gründerzeit enthalten. Umringt von zwei- bis dreigeschossigen Bauten befinden sich in der Mitte Reihenfamilienhäuser mit angeschlossenen Gärten.
Die Hufeisensiedlung wurde in den 1920er Jahren nach den Plänen von Bruno Taut und Martin Wagner erbaut. Sie gehört zu den frühesten Projekten des sozialen Wohnungsbaus und ist heute Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Das Zentrum der Siedlung bildet ein hufeisenförmiger Zeilenbau, dem sich kleinere mit roten Fassaden versehende Zeilenbauten anschließen.
Bekannt wurde Britz unter anderem durch seine Sendeanlage, die erst Sendungen vom Rias und später vom Deutschlandradio ausstrahlte und deren letzter Sendemast am 18.07.2015 gesprengt wurde.
Heutzutage laden speziell der Britzer Garten, das Britzer Schloss, die Mühle und der Gutspark Britz die Touristen zu einen Besuch ein.
Buckow
Buckow ist ein Neuköllner Ortsteil, der durch die Gropiusstadt in zwei Teile getrennt wird.
Buckow 1 ist dabei der etwas größere westliche Teil und liegt zwischen der Gropiusstadt im Osten, dem Ortsteil Britz im Norden sowie die zum Bezirk Tempelhof-Schöneberg gehörenden Ortsteile Mariendorf und Lichtenrade im Westen. Im Süden verläuft die Berliner Stadtgrenze zur brandenburgischen Gemeinde Schönefeld.
Der kleinere nordöstliche Teil, Buckow 2, liegt zwischen Britz, Rudow und Gropiusstadt.
Gegründet wurde der Ortsteil wahrscheinlich 1230 durch deutsche Siedler als Angerdorf. Seine erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1373 zurück.
Heutzutage bietet Buckow neben einer ländlichen Idylle auch ein großstädtisches Flair. Der ländliche Teil liegt dabei um den alten Dorfkern herum. Dort befindet sich auch eine alte Dorfkirche sowie einige Grundstücke, die sogar heute noch landwirtschaftlich genutzt werden.
Beinahe großstädtisch wirkt Buckow entlang der Johannisthaler Chaussee in Richtung Gropiusstadt.
Gropiusstadt
Die Gropiusstadt ist erst seit 2002 ein eigenständiger Ortsteil des Berliner Bezirks Neukölln und liegt zwischen den ebenfalls zu Neukölln gehörenden Ortsteilen Britz, Buckow und Rudow.
Entstanden ist die Großwohnsiedlung zwischen 1962-1975 nach den Plänen von Walter Gropius. Aufgrund seiner dichten Bebauung entstanden hier zahlreiche Hochhäuser. Das höchste Gebäude ist dabei das Wohnhochhaus Ideal an der Fritz-Reuter-Allee. Es besteht aus 30 Etagen und gehört mit einer Höhe von 89 m zu den höchsten Wohngebäuden Deutschlands.
Mit seinen 18500 Wohnungen, die zu 90 % aus Sozialwohnungen bestehen, gilt die Trabantenstadt seit den 1980er Jahren als sozialer Brennpunkt. Dort wuchs auch die über Berlin hinaus bekannte Christiane F. auf, deren sozialer Abstieg in einem Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“, welches später auch verfilmt wurde, erzählt wird.
Außer den günstigen Mieten ist die Gropiusstadt vor allem durch seine gute Verkehrsanbindung an den öffentlichen Nahverkehr und den vielen Einkaufsmöglichkeiten bekannt.
Neukölln
Neukölln ist der namensgebende und zugleich nördlichste Ortsteil des Bezirkes.
Der sehr dicht bebaute Ortsteil war bis 1920 eine eigenständige Stadt und wurde dann nach Groß-Berlin eingemeindet.
Gegründet wurde der ursprünglich als Rixdorf benannte Ort um 1200 durch die Tempelritter. Im Jahre 1318 wurde Rixdorf dann dem Johanniterorden übertragen, was sich noch heute im Wappen des Bezirkes durch das Johanniterkreuz widerspiegelt.
Um 1375 fand die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Richardstorpp im Landbuch Karl IV. statt. Den Namen Rixdorf behielt das Dorf bis zum Jahre 1912 und wurde dann in Neukölln umbenannt.
Heutzutage ist Neukölln ein typischer Berliner Wohnbezirk in dem man zahlreiche Altbauten mit wunderschönen Stuckelementen, historischen Fachwerkhäusern und Kopfsteingassen vorfindet. Etwas weiter südlich dominiert eine vorstädtische und fast schon ländliche Bebauung den Ortsteil.
Medial bekannt wurde Neukölln vor allem wegen seiner sozialen Brennpunkte. Durch die relativ günstigen Mieten wohnen hier hauptsächlich sozial benachteiligte Familien sowie ausländische Mitbürger, die aus über 160 verschiedenen Ländern stammen. In den letzten Jahren zogen allerdings auch immer mehr Kreative, Künstler und Studenten nach Neukölln. Dadurch entwickelte sich der Ortsteil zu einem Hippen Szene Viertel, der mit seiner erwachenden Kulturszene, besonders junge Berlin Touristen anzieht.
Diese treffen dort auf jede Menge Kneipen, Cafés, kleinere Galerien sowie einer lebendigen Klubszene, in der jede Menge neue sowie unbekannte Musik bis hin zum Underground gespielt wird.
Rudow
Der Ortsteil Rudow ist der Südlichste des Bezirkes und grenzt im Norden an Britz, westlich an Buckow und Gropiusstadt sowie im Osten an Johannisthal aus dem Bezirk Treptow-Köpenick.
Im Süden grenzt er zudem an das Land Brandenburg mit seinen Orten Schönefeld, Waßmannsdorf und Großziethen.
Entstanden ist Rudow ungefähr um 1200 als spätslawische Siedlung. Auch der Name leitet sich aus dem slawischen ab und bedeutet so viel wie „Rote Erde“ oder „Eisenstein“.
Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1373. Zu jener Zeit war Rudow ein kleines Dorf, welches dann 1920 nach Groß-Berlin eingemeindet wurde, aber seinen ländlichen Charakter bewahren konnte.
Heutzutage besteht Rudow aus Ein- und Mehrfamilienhäusern, vereinzelten Bauernhöfen sowie begrünten Wohnblöcken.
Zur Naherholung laden das Rudower Fließ und die Rudower Höhe ein. Die Rudower Höhe ist ein 70 m hoher Trümmerberg, auf dem sich auch eine Rodelbahn befindet.