Beitragsseiten

Heringsdorf

Geografische Daten

Bundesland:          Mecklenburg Vorpommern
Landkreis:             Vorpommern-Greifswald
Höhe:                    7 m ü.NHN
Fläche:                   37,45 km²
Einwohner:             ca. 9000
Koordinaten:           53°57`N, 14°10`O

Das älteste Seebad auf der Insel Usedom

Geografisch gesehen liegt das Seebad im Osten der Insel, an der Grenze zu Polen. Des Weiteren ist die Gemeinde von der Ostsee im Nordosten, dem Schmollen- und Gothensee im Südwesten sowie dem Wolgastsee im Süden umgeben.
Hervorgegangen ist die Gemeinde aus einem Zusammenschluss der drei Seebäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin im Jahre 2005. Seit dem 1.1.2006 heißt die Gemeinde offiziell Ostseebad Heringsdorf.
Mit seinen rund 9000 Einwohnern ist Heringsdorf nach dem polnischen Swinemünde das älteste Seebad auf der Insel Usedom. Schon im Jahre 1818 wurde der Ort als Fischerdorf gegründet. Den ersten Badebetrieb gab es dann erstmalig im Jahre 1825. Bis zur offiziellen Anerkennung als Seebad dauerte es dann allerdings noch bis zum Jahre 1879.

Vom Ostsee- zum Kaiserbad

Seitdem wurde das Ostseebad zu einem beliebten Treffpunkt vieler Adliger sowie wohlhabender und prominenter Bürger, die speziell aus dem Berliner Raum kamen.
Zu den prominentesten Besuchern dieser Zeit zählen die Kaiser Friedrich der III. und Wilhelm der II. Dies trug mit dazu bei das sich Heringsdorf auch als Kaiserbad bezeichnen darf. Auch einige Künstler fanden von nun an den Weg zum immer beliebter werdenden Ostseebad. Zu den bekanntesten Vertretern der „Schönen Künste“zählen z. B. der Maler Lionel Feininger, der Schriftsteller Theodor Fontane sowie die Brüder Thomas und Heinrich Mann. Auch ausländische Künstler, wie die Dichter Leo Tolstoi oder Maxim Gorki, verweilten in Heringsdorf. Vor allem Gorki versuchte sich hier bei einem Kuraufenthalt, von Mai bis September 1922, von seiner schweren Lungenkrankheit zu erholen. Noch heute ist in der Villa Irmgard das Wohn- und Arbeitszimmer von Maxim Gorki ausgestellt.

Viele sehenswerte Bauten im Stile der klassizistischen Bäderarchitektur

Durch den aufstrebenden Bäderbetrieb Ende des 19. Jahrhunderts entstanden innerhalb weniger Jahre über 100 Hotels, Pensionen, Gasthöfe und andere Einrichtungen. Des Weiteren ließen sich hier vermehrt Bürger der preußischen High Society Sommerresidenzen errichten. Dadurch entstanden viele sehenswerte Bauten im Stile der klassizistischen Bäderarchitektur. Noch heute prägen diese historischen Bauten, die nach dem Ende der ehemaligen DDR im Jahre 1990 liebevoll restauriert wurden, das Ortsbild der drei Kaiserbäder. Die Hauptmerkmale dieser historischen Bäderarchitektur sind Gebäude, die durch allerlei eindrucksvollen Architekturschmuck auffallen. So sind die Fassaden häufig mit Säulen, Halbsäulen und den vielfältige Formen der Putzornamentik verziert. Durch Risalite und Türmchen bekamen die Gebäude ein Schlossartiges aussehen. Die Fenster haben meistens einen Rundbogen und viele Sprossen aufzuweisen. Ein weiteres Merkmal sind die aufwendig verzierten Erker oder Balkone die sich an den Villen befinden.

Die Seebrücken von Heringsdorf

Zu den weiteren architektonischen Schönheiten von Heringsdorf gehören auch die Seebrücken. Die Erste von ihnen befindet sich in Bansin und wurde im Jahre 1994 eingeweiht. Sie hat eine Länge von fast 300 m und ist sicher die einfachste Seebrücke gegenüber den anderen in Heringsdorf oder Ahlbeck.
Die bekannteste Seebrücke wurde im Jahre 1995 in Heringsdorf eröffnet. Mit einer Länge von 508 m ist sie zugleich die Längste Seebrücke Kontinentaleuropas. Bekannt wurde sie vor allem durch die ZDF Arena, der sie zur Fußball-Europameisterschaft 2012 als Kulisse diente. Eine Besonderheit ist auch die große Pyramide, die sich am Ende der Brücke befindet, und, in der ein Restaurant untergebracht ist. Auf dem Weg dorthin wird man durch eine gläserne Wand geschützt, sodass man auch bei heftigem Wind, gut auf ihr flanieren kann.
Die dritte Seebrücke befindet sich in Ahlbeck. Sie wurde im Jahre 1898 erbaut und ist damit die älteste Seebrücke Deutschlands. Die 280 m lange Seebrücke wurde 1993 erneuert, wobei ihre historische Bausubstanz erhalten geblieben ist. Mit ihrem roten Dach und den vier grünen Türmen zählt sie zu den schönsten Brücken Usedoms und ist wohl auch das am meisten fotografierte Motiv der ganzen Insel. Auch für Film und Fernsehen diente sie oft als filmische Kulisse. So drehte z. B. Loriot einige Szenen für seinen Film „ Papa Ante Portas“.

Die längste Strandpromenade Europas

Neben den Seebrücken zählt auch die Strandpromenade zu den Superlativen des Ostseebades. Sie ist mit einer Länge von 8,5 km zu gleich die längste Strandpromenade Europas und verbindet die Seebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck mit Swinemünde. Die hübsch angelegte Promenade ist mit Grünanlagen, Parkbänken und schneeweißen Sandwegen gestaltet. In den Seebädern selbst ist sie von den eleganten Bäderarchitektur - Villen umgeben. Auch Promenadencafé´s, Restaurants, Geschäfte und Pensionshäuser zieren den Weg. Speziell in Heringsdorf lädt eine Konzertmuschel zu Kurkonzerten und geselligen Abenden ein.

Wunderschöner Strand zum Baden und Wandern

Direkt neben der Promenade befindet sich der helle feinsandige Ostseestrand. Durch sein sauberes und flaches Wasser ist er besonders bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Auch außerhalb der Badesaison wird er stark frequentiert. Seit dem Jahre 1995 hat hier das Eisbaden eine große Tradition. Dazu kommen jedes Jahr über 2000 aktive Schwimmer am Valentinstag zusammen.
Neben dem Baden wird der Strand auch gerne für ausgiebige Wanderungen genutzt. Dabei kommt man der wunderschönen Natur Usedoms näher. Schon nach wenigen Metern trifft man auf ausgedehnte Wälder, weite Wiesen oder große und kleine Seen.

Ostseetherme, Spielbank, Heimatstube, Strandkorbfabrik und Sternwarte

Auch an Sehenswürdigkeiten hat das Ostseebad einiges zu bieten. So lädt die Ostseetherme in Ahlbeck nicht nur bei schlechten Wetter zum Baden ein. Das mit tropischen Pflanzen verzierte Badeparadies hat sechs Badebecken im Inneren und zwei beheizte Außenbecken mit Liegewiese. Darüber hinaus gibt es eine Grottenrutsche, Wasserfälle, Sprudelbäder, eine Sauna und für Sonnenhungrige ein Solarium.
Wer nach all dem Baden sein Glück beim Roulette herausfordern möchte, sollte die Heringsdorfer Spielbank besuchen.
Wissenswertes und Interessantes über die Geschichte Usedoms erfährt man in der Ahlbecker Heimatstube. Das kleine Museum findet man im neuen Rathaus in der Kurparkstraße von Ahlbeck.
Wer schon immer etwas über die Entstehung des Strandkorbes erfahren wollte, sollte sich die Heringsdorfer Strandkorbfabrik ansehen. Dort werden schon seit 1925 die weltberühmten Wahrzeichen der Ostsee hergestellt.
Sehr beliebt ist auch die Sternwarte Manfred von Ardenne in Heringsdorf. Sie befindet sich in der Nähe der Heringsdorfer Seebrücke und ist zugleich die einzige auf der Insel Usedom. Angeboten werden interessante Vorträge und Erklärungen über den Sternenhimmel. Bei wolkenlosen Himmel hat man dann noch die Möglichkeit mit einem Fernrohr die Sterne zu beobachten.

Joomla templates by a4joomla