Naturparks
Nationalpark Unteres Odertal
Der Nationalpark Unteres Odertal gehört zu den wenigen naturnahen Flussauen Europas und befindet sich am Unterlauf der Oder, im Nordosten vom Land Brandenburg. Auf einer Länge von rund 60 km umfasst das gesamte Gebiet eine Fläche von insgesamt 1172 km². Der grenzüberschreitende Nationalpark ist zugleich eine Schutzzone, die sich auch auf der polnischen Seite entlang der Oder befindet, und die Gefahr von Hochwassern in den umliegenden Städten eindämmen soll. Dazu wurde nach holländischem Vorbild ein in Deutschland einzigartiges Poldersystem angelegt, indem sich das Hochwasser gut verteilen kann.
Um die Gefahr von Hochwasser einzudämmen wurden hohe Winterdeiche errichtet, die sich am westlichen Talrand hinziehen. Entlang der Oder befinden sich die Sommerdeiche. Diese werden jedes Jahr im November geöffnet, sodass das Wasser der Oder in die ganze Breite des Flusstales abfließen kann. Dadurch sind die Polderwiesen im Winter sowie im Frühjahr vollständig geflutet.
Die gefluteten, großflächigen Fluss-Auenlandschaften sind der Lebensraum vieler seltener und geschützter Pflanzen und Tiere. Dies wird bei einem Besuch des Nationalparks auf zahlreichen dreisprachigen Hinweistafeln dokumentiert. Und so erfährt man dass hier mehr als 161 Vogelarten im Nationalpark brüten wie z. B. die See-, Fisch- und Schreiadler. Zu den weiteren Vogelarten die sich hier beobachten lassen zählen vor allem der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig, Kiebitze, Enten, Gänse, Schwäne sowie der ebenfalls sehr selten anzufindende Eisvogel. Einen großen Anteil bilden auch die zahlreichen Weißstörche, die auf den Dächern der umliegenden Dörfer brüten sowie die eher seltenen Schwarzstörche. Interessant wird’s im Herbst, dann rasten hier bis zu 15000 Kraniche auf ihrem Weg nach Süden. Neben den Vögeln haben sich hier vor allem auch wieder Fischotter und Biber angesiedelt.
Die Flora wird von den Schilfgürteln der Stromoder, den periodisch überfluteten Feuchtwiesen sowie dem naturnahen Auenwald geprägt. Unter anderem wächst hier die in Mitteleuropa sehr seltene Flaumeiche, eine Eichenart, die sehr samtartige Blätter besitzt.
Um noch mehr über die Region mit seiner Flora und Fauna zu erfahren sollte man das Nationalparkhaus in Criewen besuchen. Dieses gehört zu den beliebtesten touristischen Zielen im Landkreis und bietet eine Zeitreise durch die 10000 jährige Landschafts- und Besiedlungsgeschichte des Unteren Odertals an. Von hier aus starten auch an fast allen Wochenenden im Jahr Führungen und Exkursionen in den Nationalpark.
Natürlich kann der Nationalpark auch ganz individuell erkundet werden. Dafür steht Radfahrern und Skatern ein gut ausgebauter Radweg von 54 km Länge zur Verfügung. Die wunderschöne Strecke verläuft meistens auf der Deichkrone und bietet laufend wechselnde und attraktive Panoramen.
Für gute Unterhaltung, Spaß und Spannung sorgen unter anderem die geführten Kanu- oder Packeseltouren. Und so gleiten sie sanft mit dem Kanu auf dem alten Flussarm der Oder hinein in den Nationalpark. Auf der 3, 4 oder 6 stündigen geführten Tour erfährt der Besucher viel interessantes über den Nationalpark und seine Flora und Fauna.
Richtig spannend sind die geführten Packeseltouren. Diese führen in die weiten Auenlandschaften und können vom 2 stündigen Spaziergang bis zur zweitägigen Wanderung gebucht werden. Dabei tragen die Packtiere ihren Proviant oder ihre Kinder bis 35 kg. Genießen sie auf der Tour die blühenden Wälder, Biberbäume, Seeadler oder den seltenen Eisvogel.
Weitere Informationen unter: www.nationalpark-unteres-odertal.eu
www.nationalpark-unteres-odertal.de
www.unteres-odertal.de
Schorfheide
Nur etwa 65 km nordöstlich von Berlin entfernt, bei der Gemeinde Joachimsthal, befindet sich die wunderschöne Schorfheide. Mit seinen Seen, Mooren, ausgedehnten Wäldern, Wiesen und Äckern ist es vor allem ein Paradies für Wanderer und Radfahrer.
Durch seinen umfangreichen Waldbestand ist die Schorfheide das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und zugleich ein Teil des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin.
Eine Besonderheit des Biosphärenreservates ist der Buchenwald im Grumsiner Forst. Er wurde im Jahre 2011 zusammen mit anderen älteren Buchenwäldern aus Deutschland in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen.
Entstanden ist das Gebiet rund um die Schorfheide durch die letzte Eiszeit. Und so ist die Landschaft geprägt vom stetigen Wechsel zwischen unterschiedlich ausgeformten Waldgebieten, weitläufigen Heiden und den vielen kleinen und großen Seen. Zugleich ist das dünn besiedelte Land der Lebensraum vieler vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Zu den Tieren der Region zählen unter anderem die in den weitläufigen Wäldern brütenden See-, Fisch- und Schreiadler sowie Kraniche und Schwarzstörche. Neben den Vögeln haben sich auch Biber und Fischotter über das ganze Schutzgebiet verbreitet.
Wer die Tiere hautnah erleben möchte, sollte den Wildpark Schorfheide in Groß Schönebeck besuchen. Der in die Landschaft behutsam eingefügte Wildpark hat eine Fläche von 105 ha und präsentiert ausschließlich Wildtierarten die in der Schorfheide leben. Und so trifft man hier auf Wölfe, Fischotter, Rot-, Dam-, Schwarz- und Muffelwild sowie auf Tiere, die es bei uns so in der freien Wildbahn nicht mehr gibt. Zu ihnen zählen in erster Linie Wisente, Elche, das Przwalski Pferd sowie seltene vom Aussterben bedrohte Haustierrassen wie z.B. Englische Parkrinder, Pommersche Landschafe, Exmoor Ponys und Wollschweine. Die in den großen, artgerecht gestalteten Freigehegen lebenden Tiere lassen sich beinahe wie in der freien Wildbahn beobachten.
Weitere Informationen unter: www.schorfheide.de
www.wildpark-schorfheide.de
Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken
Das Naturschutzgebiet Biesenthaler Becken befindet sich auf einem 990 ha großen Gebiet, im Landkreis Barnim, direkt im Südwesten der Gemeinde Biesenthal.
Entstanden ist es in der Weichseleiszeit vor etwa 15000 Jahren und wurde von etwa 1830 bis kurz vor dem 2. Weltkrieg hauptsächlich zur Torfgewinnung genutzt. Mit seinen landschaftsprägenden Laubmischwäldern, Feuchtwiesen, Seen und Mooren lädt das Naturschutzgebiet heutzutage vor allem zu ausgedehnten Wanderungen ein. Dabei trifft man in dem zum Teil recht hügeligen Gebiet auf zahlreiche Fließe, welche die kleineren Seen entweder be- oder entwässern.
Bei einer Wanderung durch die landschaftlich sehr abwechslungsreiche Region trifft man zudem auf eine reizvolle Flora und Fauna. Dabei ist dass schon recht früh unter Naturschutz gestellte Gebiet auch der Lebensraum stark gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Zu ihnen zählen neben Fischotter, Biber und Glattnattern auch der Weißstorch sowie seltene Pflanzen der Feuchtbiotope.
Als Ausgangspunkt für die Wanderungen durch das Biesenthaler Becken empfehlen sich die Orte Biesenthal, Lanke und Lobetal, die leicht mit den Buslinien des ÖPNV zu erreichen sind. Alle Wanderwege sind gut ausgeschildert und treffen zum Teil auf so beliebte Fernwanderwege wie dem 66-Seen-Rundweg um Berlin (blauer Punkt) oder den 21 km langen Wanderweg rund um Biesenthal (gelber Punkt). Zudem führt auch der sehr gut ausgebaute Berlin-Usedom Radweg hier vorbei.
Weitere Informationen unter: www.barnim-tourismus.de/ausflugsziele/im.../biesenthaler-becken.html
Schönower Heide
Das Naturschutzgebiet der Schönower Heide befindet sich zwischen Schönwalde/Wandlitz und Bernau auf einem ehemaligen militärischen Truppenübungsplatz. Nach dem Wegfall des Truppenübungsplatzes im Jahre 1991 begann man mit dem Rückbau der Gebäude und Wege und errichtete ein etwa 534 ha großes Naturschutzgebiet mit einer offenen Heidelandschaft, die zugleich der Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten ist.
Um diese seltene Landschaftsform zu schützen, erfolgte im Jahre 2000 die Ernennung zum Naturschutz- und Flora-Fauna-Habiatgebiet. Seit dem Jahre 2004 begann die Berliner Forstverwaltung damit, das Naturschutzgebiet für Besucher zu öffnen. Eigens dazu wurden zwei Rundwanderwege von 1,6 km und 5,0 km länge, die mit zahlreichen Informationstafeln versehen sind, angelegt.
Bei einer Wanderung durch die Heide trifft man auf viele landschaftstypische Pflanzen wie die zu den Zwergsträuchern zählende Besenheide, Kiefern, Birken und Wacholder. Dazu gesellen sich Silbergrasflure, Moose und Flechten, die hier geeignete Lebensbedingungen vorfinden.
Seit dem Jahre 2009 wurde zudem in einem ca. 140 ha großen, eingezäunten Areal Dam-, Muffel- und Rotwild ausgesetzt. Die Tiere können sich in dieser natürlichen Umgebung frei bewegen und tragen durch Fraß, Tritt und Fegen mit dem Geweih zu einer natürlichen Offenhaltung der Landschaft bei.
Zu den Weiteren Tieren, die hier ihren Lebensraum haben, zählen Zauneidechsen, Schmetterlinge, Libellen, verschiedene Bienenarten und Heuschrecken.
Reichhaltig vertreten ist auch die Vogelwelt. Darunter befinden sich z. B. Braun- und Schwarzkehlchen, Heidelerchen, der Wiedehopf, die Waldschnepfe oder der Ziegenmelker.
Ein besonders schönen Rundblick über die Schönower Heide mit ihrer Flora und Fauna bietet die Aussichtsplattform, die sich direkt am Rundweg befindet. Dort befindet sich auch ein Picknickplatz, der zum Verweilen und Entspannen einlädt.
Weitere Informationen unter: www.schoenower-heide-verein.de