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Wandlitz

Geografische Daten

Bundesland:          Brandenburg
Landkreis:             Barnim
Höhe:                    59 m ü. NHN
Fläche:                 164,27 km²
Einwohner:            ca. 21300
Koordinaten:          52°45`N, 13,27°`O

Von der frühen Besiedlung bis zur DDR Diktatur

Die Gemeinde Wandlitz wird auch gerne als die Perle zwischen Seen und Wäldern bezeichnet und liegt direkt vor den nordöstlichen Toren Berlins.
Das heutige Naherholungsgebiet wurde schon früh von den Slawen besiedelt und diente lange Zeit der ehemaligen DDR Politprominenz als Wohnsiedlung. Die sogenannte Waldsiedlung der DDR Politiker gehörte eigentlich zu Bernau und Endstand als Auswirkung des Ungarn Aufstandes von 1956. Als Schutz der DDR Elite in den Jahren von 1958-61 erbaut, frönten hier die Mitglieder des SED Politbüros abgeschirmt ihr angenehmes Leben. Bis zum Zusammenbruch des Sozialismus war die Wohnsiedlung für die Menschen der DDR nicht zu besichtigen. Heutzutage befindet sich auf der ehemaligen Waldsiedlung die Brandenburg Klinik. Seine erste urkundliche Erwähnung fand schon viele Jahrhunderte vorher im Jahre 1242 unter dem Namen „Vandelice“ statt. Der Name ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie - Menschen die am Wasser leben. In diesem Jahr wurde das Dorf durch die Markgrafen Johann I. und Otto II. an das Kloster Lehnin verkauft. Bis zum Jahre 1542 verblieb Wandlitz in dessen Besitz.
Nach einem stetigen Aufschwung wurde die Entwicklung des Ortes durch die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges (1618-48) jäh unterbrochen. Auch diverse Hungersnöte infolge von Missernten sowie die Ausbreitung der Pest führten zu einem erheblichen Abschwung der Wirtschaft.
Zu einem wirtschaftlichen Aufschwung kam es dann erst wieder im 18./19. Jahrhundert. Begünstigt durch den Bau der Prenzlauer Chaussee ließen sich viele Handwerker und Geschäftsleute in der Gemeinde nieder. Auch der Bau der sogenannten Heidekrautbahn im Jahre 1901 brachte Wandlitz einen ungeahnten Aufschwung. Die Heidekrautbahn Verband Wandlitz mit Berlin und ließ viele Menschen in das wald- und seenreiche Gebiet strömen. In dieser Zeit entstanden viele Villen, Gärten und Landhäuser.
Auch in der Näheren Umgebung wurde kräftig investiert und gebaut. So entstand an den „Drei Heiligen Pfuhlen“ ein Villenviertel und am nahegelegen Rahmersee eine Künstlerkolonie in der auch Berliner Künstler wie der Schriftsteller Carl Zuckmayer(1896-1977), zeitweilig wohnten.

Im Jahre 1923 wurde dann ein Bahnhofsgebäude im Bauhausstil errichtet. Mit seinem Vorplatz, Pergolen und den symmetrisch angeordneten Nebengebäuden zählt es zu den besonderen Sehenswürdigkeiten von Wandlitz.



Wandlitz eine Perle zwischen Seen und Wäldern

Direkt gegenüber vom Bahnhof eröffnete im selben Jahr auch das Seebad Wandlitz. Dass an dem 215 Hektar großen Wandlitzsee gelegene Freibad wurde 1999 neu gestaltet und bietet neben Parkplätzen auch Gaststätten, eine Bootsvermietung sowie eine Surfschule für eine angenehme Freizeitgestaltung an.

Nur unweit entfernt vom Wandlitzsee befindet sich der Liepnitzsee. Früher ein echter Geheimtipp gehört er heute zu den beliebtesten Badeseen im Berliner Umland. Der Grundwassergespeiste und bis zu 19 m tiefe See besticht vor allem durch seine idyllische Lage, seine Weite und das klare Wasser. Ein beliebtes Ziel für konditionsstarke Schwimmer ist dabei die mitten im See liegende Insel „Großer Werder“. Für weniger gut trainierte Schwimmer steht eine Fährverbindung zur Insel bereit. Eine weitere interessante Möglichkeit den See zu erkunden bietet der Bootsverleih, der sich direkt am Strandbad befindet.

Neben dem Liepnitz- und Wandlitzsee befinden sich noch viele weitere Badegewässer in der Näheren Umgebung. Zu ihnen zählt vor allem der Wukensee in Biesenthal, der Stolzenhagener- und Rahmersee kurz vor Wandlitz als auch der Gorinsee bei Bernau.
Auch außerhalb der Seen bietet Wandlitz mit seiner wunderschönen Flora und Fauna ein unvergessliches Naturerlebnis an. Mit einem Netz von über 50 km Rad- und ausgewiesenen Wanderwegen kann die Umgebung vielfältig erkundet werden. Auch die landschaftlich sehr reizvolle Schorfheide, die Schönower Heide und das Biesenthaler Becken mit seinen geheimnisvollen Mooren sind von Wandlitz aus leicht zu erreichen.
Wer sich noch mehr für die Natur der Region interessiert, sollte auf alle Fälle das Agrarmuseum in Wandlitz besuchen. Auf einem 2000 m² großen Ausstellungsgelände werden interessante Einblicke in die Geschichte und Entwicklung der brandenburgischen Landwirtschaft der letzten 200 Jahre vermittelt. Der zeitlich und thematisch gegliederte Ausstellungsbereich veranschaulicht, wie sich die Landwirtschaft seit dem Ende des 18. Jahrhunderts über die beginnende Technisierung im 19./20. Jahrhundert verändert hat.

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