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Panketal

Geografische Daten

Bundesland:            Brandenburg
Landkreis:               Barnim
Höhe:                     61 m ü. NHN
Fläche:                   25,84 km²
Einwohner:              ca. 20000
Koordinaten:            52°39`N, 13,32°`O

Von der Jungsteinzeit, dem 30. Jährigen Krieg, dem Bau der Berliner-Stettiner Eisenbahn bis heute

Die Gemeinde Panketal liegt auf der eiszeitlich gebildeten Barnimhochfläche, die sich direkt am nordöstlichen Stadtrand von Berlin befindet.
Die noch recht junge Gemeinde entstand erst am 26.10.2003 im Zuge einer Gemeindegebietsreform, in welcher die Städte Zepernick und Schwanebeck zur neuen Gemeinde Panketal zusammengelegt wurden.
Dabei reicht die Geschichte des Panketals bis in die Jungsteinzeit zurück. Zahlreiche Funde aus den 1970er Jahren zeigen dass die Gegend schon zu jener Zeit bewohnt sein musste. Gegründet wurde der Ort wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als deutsche Siedlung.
Seine erste urkundliche Erwähnung fand im Jahre 1289, damals noch unter dem Namen Cepernik, statt. Infolge des 30. jährigen Krieges (1618-1648) war die Gemeinde im Jahre 1635 schweren Plünderungen und Brandschatzungen ausgesetzt.
Erst mit dem Bau der Berliner-Stettiner Eisenbahn im Jahre 1841-1843 begann dann wieder der wirtschaftliche Aufschwung. Durch den Bau der Eisenbahn rückte Zepernick dichter an Berlin heran und erhielt in Folge dessen 1888, und der Ortsteil Röntgental dann im Jahre 1903, einen eigenen Bahnhof.

Die St. Annen Kirche, die Panke und die Rieselfelder

Heutzutage besticht das Panketal neben der St. Annen Kirche vor allem durch seine Natur und seine dichte Lage zu Berlin.
Die St. Annen Kirche ist eine alte Dorfkirche die im Jahre 1241 als romanischer Bau errichtet wurde. Dank ihrer außergewöhnlichen Akustik finden in ihr heutzutage monatliche Sonntagskonzerte aus den Bereichen Barock, Klassik und Romantik, die mit den Werken der Neuen Musik verbunden sind, statt.
In der Natur ist vor allem die Panke ein beliebtes Ausflugsziel. Die Panke ist ein 29 km langes Fließgewässer und findet ihren Ursprung im Naturpark Barnim. Von dort aus verbindet die Panke das mittelalterliche Bernau mit dem Berliner Stadtteil Pankow von wo sie aus in die Spree mündet. Ursprünglich, zur Zeit der Rieselfeldwirtschaft, diente die Panke von 1870-1980 als Abfluss gerieselter Wässer. Durch den vermehrten Zulauf ungereinigter Abwässer aus Industrie und Gewerbe galt sie lange Zeit als die „Stinkepanke“. Erst zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Fließgewässer renaturiert und es entstand ein wunderschöner Wanderweg, der parkartig gestaltet wurde. Und so durchquert man entlang des Pankewanderweges so malerische Parks wie den Schlosspark in Buch und Pankow, den Bürgerpark und den Pankepark im Stadtteil Mitte.
Neben der Panke wurden vor allem die Hobrechtsfelder Rieselfelder seit 1875 zur Verrieselung der Berliner Abwässer genutzt. Die Idee dazu hatte der Berliner Baurat James Hobrecht, der eine Kanalisation in Berlin anlegte und die Abwässer mithilfe von Pumpwerken ins Umland pumpte. Alleine das Rieselgebiet westlich der Panke umfasst 4000 Hektar. Gleichzeitig wurde das Abwasser als Dünger für die auf den sandigen Böden sonst wenig ertragreiche Landwirtschaft genutzt. Durch die zunehmende Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelangten immer mehr schadstoffhaltige Industrieabwässer in die Böden, sodass sich die Rieselfelder immer weniger für die landwirtschaftliche Nutzung eigneten. Durch den Bau von Klärwerken in den 1980er Jahren begann man ab 1987 die Rieselfelder durch Baumpflanzungen in eine Erholungsfläche umzuwandeln. Heutzutage sind die Rieselfelder ein Naturschutzgebiet, in dem die Technik der Rieselfelder wiedererlebbar geworden ist. Dies zeigt sich vor allem in den Reinigungsteichen, die mit vorgeklärten Wasser, die trockenen Gebiete bewässern und die Feuchtgebiete erhalten sollen. Vor allem am Aussichtsplateau, der sich am Großen Teich befindet, erfährt man vieles an Hand der vorhandenen Informationstafeln. Entlang des Teiches befindet sich ein 3 km langer Rundweg, der mit markanten Rohrskulpturen gekennzeichnet ist. Ansonsten führen viele Wander- und Radwege durch die abwechslungsreiche Landschaft, die sowohl Wasserflächen, Waldgebiete und offene Heidelandschaften in einem ständigen Wechsel vereint.



Die Schönower Heide

Gleich gegenüber der Rieselfelder befindet sich das 534 Hektar große Naturschutzgebiet Schönower Heide. Das ehemals zu militärischen Zwecken genutzte Gelände ist heutzutage eine offene Heidelandschaft und der Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten. Um diese Landschaftsform zu schützen, erfolgte im Jahre 2000 die Ernennung zum Flora und Fauna Habitatgebiet. Neben der offenen Heidelandschaft befinden sich noch weitere zahlreiche und schützenswerte Biotope in dem Naturschutzgebiet. Dazu zählen der Sandmagerrasen und die Binnendünenflächen genauso wie die Feuchtwiesen eines Rohrpfuhls. Seit dem Jahre 2009 wurden in einem eingezäumten Areal Dam-, Muffel- und Rotwild ausgesetzt, die maßgeblich zum Offenhalten der Heidefläche beitragen. All dies kann auf den beiden 1,6 km und 5,0 km langen Rundwanderwegen erkundet werden. Dabei wird man von zahlreichen Informations- und Schautafeln begleitet, die viel interessantes und wissenswertes über die Schönower Heide und das Beweidungsprojekt vermitteln.



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