Lichtenberg
Geografische Daten
Bundesland: Berlin
Stadtbezirk: Lichtenberg
Fläche: 52,29 km²
Einwohner: ca. 268000
Koordinaten: 52°32`0“N, 13°30`0“O
Lichtenberg Allgemein
Lichtenberg ist der elfte Verwaltungsbezirk von Berlin und entstand 2001 durch die Fusion der ehemals eigenständigen Bezirke Hohenschönhausen und dem jetzt namensgebenden Lichtenberg.
Beide ehemaligen Bezirke waren auch in der ehemaligen DDR Stadtbezirke von Ost-Berlin.
Heute leben in dem aus zehn Ortsteilen bestehenden Bezirk rund 268000 Einwohner.
Zum Bezirk gehören die Ortsteile Lichtenberg, Friedrichsfelde, Karlshorst, Rummelsburg, Fennpfuhl, Alt- und Neu-Hohenschönhausen, Wartenberg, Falkenberg sowie Malchow.
Der Bezirk erstreckt sich über 13 km und grenzt im Norden an das Land Brandenburg, Karlshorst im Süden und dem nahe der Berliner City gelegenen Rummelsburg.
Hervorgegangen ist der Bezirk aus dem früheren Dorf Lichtenberg, einer Siedlung, die um das Jahr 1230 entstand, und am 24.5.1288 in einem Grenzvertrag das erste mal urkundlich erwähnt wurde.
Eine große Bedeutung erlangte der Bezirk im Jahre 1989 mit dem Fall der Berliner Mauer. Zahlreiche Menschen stürmten nach der Öffnung der Mauer die Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit, die sich in der Lichtenberger Normannenstraße befand. Dort wurden von der DDR Staatssicherheit die sogenannten „Stasiakten“ gesammelt, die später von der Gauck-Behörde den Bürgern zugänglich gemacht wurden.
Heutzutage ist Lichtenberg ein Bezirk, der die Tradition und das Moderne miteinander verbindet. Dazu ist er ein traditioneller Wirtschaftsstandort, indem ein großstädtisches Leben sowie eine dörfliche Idylle vorherrscht. Dies spiegelt sich in den großstädtischen Neubausiedlungen ebenso wieder wie in den Altbauten und Villensiedlungen oder den dorfähnlichen Bebauungen mit seinen malerischen Dorfkirchen und ausgedehnten Feldlandschaften.
Aufgrund seiner Vielfältigkeit erhielt Lichtenberg im Jahre 2008 von der Bundesregierung den Titel „Ort der Vielfalt“ verliehen. Mit dazu bei trug auch der Tierpark der sich in Lichtenberg befindet und einer von insgesamt zwei Berliner Zoos ist.
Allgemein ist Lichtenberg ein sehr Grüner, Lebendiger sowie Kinder- und familienfreundlicher Bezirk, der auch in Sachen Shoppen und Nightlife einiges zu bieten hat.
Direkt am Tierpark und an der Frankfurter Allee befinden sich mehrere große Einkaufscenter, die mit einem riesigen Angebot aufwarten. Dazu gesellen sich mehrere Diskotheken, kleinere Bars, Restaurants und Cafés, die nicht nur von den Bewohnern gerne besucht werden.
Sehenswürdigkeiten
Tierpark Berlin
Adresse:
Tierpark Berlin
Deutschland
Am Tierpark 125
10319 Berlin
Tel. 030/515310
Der Tierpark Berlin liegt im Ortsteil Friedrichsfelde des Bezirks Lichtenberg. Er ist mit einer Fläche von rund 160 Hektar einer der größten Landschaftstiergärten Europas, in dem rund 7500 Tiere aus 900 verschiedenen Arten präsentiert werden.
Eröffnt wurde er im Juli 1955 auf dem Gelände des Schlossparks Friedrichsfelde unter der damaligen Leitung des bekannten Zoologen Heinrich Dathe, der den Park bis zum Jahre 1990 leitete und ausbaute.
Eine große Bekanntheit, über die Landesgrenzen hinaus, erlangte der Tierpark durch die Zucht von afrikanischen Elefanten. Diese als auch ihre kleinohrigen asiatischen Kollegen können im Elefantenhaus bewundert werden, in dem sich auch seltene Seekühe befinden.
Ein weiterer beliebter Anlaufpunkt sind die Bärenanlagen des Zoos in denen neben Schwarz-, Brillen- und Malaien- auch Eisbären untergebracht sind.
Dazu gesellen sich noch zahlreiche Giraffen, Kängurus, Wölfe, Affen sowie diverse Vogelarten, Echsen, Reptilien und Fische die im Tierpark ebenso bestaunt werden können.
Die Tiergehege sind zudem mit einer vielfältigen Flora ausgestattet, wobei die Pflanzen auf die Lebensräume der jeweiligen Tiere abgestimmt wurden.
Besonders für Kinder interessant ist der Streichelzoo mit Schafen, Ziegen und anderen Kleintieren.
Weitere Informationen unter: www.tierpark-berlin.de
Schloss Friedrichsfelde
Adresse:
Tierpark Berlin
Deutschland
Am Tierpark 125
10319 Berlin
Tel. 030/51531407
Das Schloss Friedrichsfelde liegt direkt hinter dem Eingang des Tierparks und wurde 1695 durch den holländischen Marinedirektor Benjamin Raule errichtet.
Der ursprüngliche Name des Schlosses war Schloss Rosenfelde und war ein fünfachsiger Bau, der vermutlich nach Plänen von Johann Arnold Nehring im holländischen Landhausstil errichtet wurde.
Nachdem Benjamin Raule im Jahre 1698 in Ungnade viel, kam das Schloss nach dessen Enteignung in den Besitz des preußischen Königs Friedrich I. und wurde in Friedrichsfelde umbenannt.
Im Jahre 1717 ging das Schloss dann in den Besitz des Markgrafen Albrecht Friedrich von Brandenburg-Schwedt über, der das Haus um je drei Achsen erweiterte und mit einer barocken Balustrade versehen ließ.
Heutzutage können in dem renovierten Schloss neben der originalen Treppe und den Fresken im Festsaal, bildende und angewandte Kunst des 18. und 19. Jahrhunderts bestaunt werden.
Unter den Kunstwerken befindet sich auch ein Gemälde von Karl Friedrich Schinkel, weitere zahlreiche Adelsporträts sowie aus Eisen gegossene Möbel und Schmuckstücke.
Weitere Informationen unter: www.schloss-friedrichsfelde.de
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Adresse:
Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
Deutschland
Genslerstraße 66
13055 Berlin
Tel. 030/98608230
Die Gedenkstätte Berlin Hohenschönhausen war früher, ab Mai 1945, ein Speziallager der Sowjetischen Besatzungsmacht und von 1951-1989 die zentrale Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR.
Zu den Insassen gehörten überwiegend politisch Andersdenkende oder Republikflüchtlinge. Diese wurden von speziell ausgebildeten Vernehmern oft monatelang verhört, um sie zu belastenden Aussagen zu verleiten. Um den Willen der Insassen zu brechen wurde zum Teil physische und psychische Gewalt wie Isolationshaft, Schlafentzug, Fesselungen und Schläge angewandt.
Die Gebäude und Einrichtungen sind noch heute weitgehend im Originalzustand und stehen seit 1992 unter Denkmalschutz. Im Jahre 1994 wurde dann die Gedenkstätte eröffnet, die seit Juli 2001 eine selbstständige Stiftung öffentlichen Rechts ist.
Seit der Eröffnung ist sie ein Dokumentations- und Begegnungszentrum mit der gesetzlichen Aufgabe, die Geschichte der Haftanstalt in den Jahren von 1945-1989 zu erforschen. Des Weiteren informieren Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen über die politische Verfolgung und Unterdrückung in der kommunistischen Diktatur.
Durch die Gedenkstätte führen in der Regel ehemalige Häftlinge, die über die Haftbedingungen und Verhörmethoden des DDR-Staatssicherheitsdienstes informieren.
Weitere Informationen unter: www.stiftung-hsh.de
Orankesee
Der Orankesee ist ein Stilles Gewässer im Berliner Ortsteil Alt-Hohenschönhausen und gehört ebenso wie der Weiße See zu einer eiszeitlichen Seenkette, die sich vom Oberen Barnim bis zum Berliner Urstromtal erstreckt.
Er ist ein beliebtes Angel- und Badegewässer, dessen Strandbad bereits 1929 durch den Weißenseer Theaterdirektor Wilhelm Heiden-Heinrich errichtet wurde. Dieser ließ zudem das aus dem Jahre 1892 stammende Brauereigasthaus zu einem neuen Wirtshaus umbauen.
Für den 300 m langen Sandstrand wurde nicht wie ursprünglich behauptet Ostseestrand aus Ahlbeck herangefahren, sondern Bausand vom Berliner Alexanderplatz verwendet, der beim Bau der Peter-Behrens-Gebäude angefallen war. Bereits kurz nach der Eröffnung, einem Sonntag dem 23.7.1929, wurden mehr als 12000 Besucher gezählt.
Noch heute zählt das Strandbad mit seinen Plätzen für verschiedene Ballsportarten, dem Kinderspielplatz, dem Eiscafé und einer 52 m Rutsche zu den beliebtesten Seen der näheren Umgebung.
Des Weiteren ist er ein offizielles Angelgewässer mit einem hohen Fischvorkommen. Vor allem Aale, Bleie, Graskarpfen, Gründlinge, Hechte, Karauschen, Plötzen, Rotfedern, Schleie und Zander lassen das Anglerherz höherschlagen.
Gesäumt wird der See von einer Uferpromenade und kleinen Spazierwegen, die mit zahlreichen Sträuchern und Bäumen bepflanzt sind.
Weitere Informationen unter: www.strandbad-orankesee.de
Stasimuseum Berlin
Adresse:
Stasimuseum Berlin
Deutschland
Haus 1, Ruschestraße 103
10365 Berlin
Tel. 030/5536854
Das Stasimuseum befindet sich im Haus 1 der ehemaligen Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit. Hier hatte der letzte DDR Minister für Staatssicherheit, Erich Mielke, seinen Dienstsitz, dessen noch im Originalzustand befindliche Büroetage das Kernstück der Ausstellung bildet.
Das Haupthaus selbst wurde bereits zwischen 1930-1932 für das Finanzamt Lichtenberg erbaut. Mit dem Einzug des MFS in den 1960er Jahren wurden weitere umfangreiche Ergänzungsbauten vorgenommen.
Das Ministerium sammelte hier umfangreiche Materialien über die Bespitzelung politisch auffällig gewordener Bürger. Für großes Aufsehen sorgte das Gebäude während der friedlichen Revolution in der DDR, als Mitarbeiter des Ministeriums versuchten, umfangreiches Aktenmaterial zu vernichten. Nur durch die Erstürmung der Zentrale am 15.1.1990 konnten viele Dokumente gerettet werden.
Am 7.11.1990 eröffnete die im August gegründete Antistalinistische Aktion (ASTAK) die Forschungs- und Gedenkstätte Normannenstraße mit der Ausstellung „Wider den Schlaf der Vernunft“. Die Ausstellung umfasst die Amts- und Arbeitsräume des ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit und informiert über die Tätigkeit der Staatssicherheit, über die Widerstandsbewegung und Opposition in der DDR sowie über deren politisches System.
Weitere Informationen unter: www.stasimuseum.de