Gran Canaria allgemein

 

Geografische Daten

Land:                    Spanien
Hauptstadt:           Las Palmas
Fläche:                 1566,1 km²
Einwohner:            ca.865756

 

Gran Canaria ist eine Insel im Atlantischen Ozean und ein Teil Makaronesiens, zu der auch die anderen Kanarischen Inseln sowie die Azoren, Kap Verde und die Inselgruppen um Madeira hinzugezählt werden.
Geographisch gesehen liegt sie zwischen den größeren Nachbarinseln Teneriffa im Westen und Fuerteventura im Osten sowie 210 km westlich vom nächsten Festland, der Küste Südmarokkos, entfernt.
Mit einer Fläche von rund 1560 km² ist die runde Insel nach Teneriffa und Fuerteventura die drittgrößte der Kanarischen Inseln, gemessen an der Bevölkerungszahl jedoch die zweitgrößte.
Gran Canaria ist wie der gesamte Archipel vulkanischen Ursprungs und findet im Morro de la Agujereada mit 1956 m seine höchste Erhebung. Ein Wahrzeichen der Insel ist der 1813 m hohe Roque Nublo.
Im Südosten befindet sich eine 236 km lange Küste mit Sandstränden, zu denen auch die berühmten Sandstrände von Playa del Inglés und Maspalomas mit den beeindruckenden Sanddünen gehören. Im Südosten und Westen hingegen werden die Küsten von steilen Klippen geprägt.

Klima

Das Klima der gesamten Kanarischen Inseln wird allgemein als „das beste Klima der Welt“ bezeichnet. Dies liegt an dem milden Klima, dass mit Durchschnittstemperaturen von 24°C, das ganze Jahr über Urlauber anlockt, die hier sogar im Winter noch im Meer baden gehen können.
Die Insel selbst ist in zwei Hälften geteilt. Dies liegt an den Passawinden, die im Norden auf die Insel treffen, aber nicht über das Bergmassiv hinwegkommen. Dort sorgen sie dann für zum Teil ergiebige Niederschläge, der sich mitunter auch durch Nebel bildet.
Dadurch ist es im Norden feuchter als im sonnenverwöhnten, trockenen Süden. Die Trockenheit im Süden kann durch den Einfluss trockener Winde aus der Sahara noch verstärkt werden, wobei dann Temperaturanstiege bis zu 50°C am Tag und bis zu 40°C in der Nacht keine Seltenheit sind.

Geschichte

Um die Ursprünge der Geschichte der Kanaren ranken sich viele Mythen und Legenden, in deren Folge sich verschiedene Theorien über die Entstehungsgeschichte ableiten.
Eine von ihnen besagt, dass die Phönizier zwischen 1100 bis 800 v.Chr. die Entdecker der Insel gewesen sein sollen. Sie kamen mit ihren Galeonen vom Festland übers Meer und trafen auf die sogenannten Guanchen, die Ureinwohner Gran Canarias, die ein einfaches Leben in Höhlen führten. Die auch als Altkanaren benannten Guanchen lebten zu jener Zeit ein ruhiges und primitives Leben, hantierten mit einfachen Werkzeugen und ernährten sich hauptsächlich vom Fischfang und dem eigenen landwirtschaftlichen Ertrag ihrer Felder.
Ab dem 14. Jahrhundert kamen die Portugiesen und Katalanen auf die Insel, enteigneten die Bevölkerung und versklavte sie.
Im Jahre 1483 wurden die Kanaren durch den Spanier Pedro de Vera erobert, der im Auftrag des katholischen Königspaares handelte. Die Guanchen leisteten erheblichen Widerstand, sodass die Eroberung ganze 5 Jahre dauerte.
Ab dem 16. Jahrhundert begannen die spanischen Siedler mit dem Zuckerrohranbau. Die Anfangs guten Einnahmen gingen im Laufe der Zeit, durch die starke Konkurrenz aus Brasilien, immer mehr zurück. Schon nach knapp 50 Jahren wurde der Anbau wieder eingestellt. Auch der Weinanbau hundert Jahre später ließ die Einnahmequelle nicht wie erhofft sprudeln. Erst mit der Entdeckung einer Schildlaus der Feigenkaktee Cochenille, deren roter Farbstoff zum Färben von Stoffen und Leder Verwendung fand, brachte wirtschaftlichen Aufschwung. Dieser wurde allerdings durch die Erfindung synthetischer Farbstoffe wieder massiv gebremst.
Im Jahre 1880 begann man mit dem Bananenanbau, deren Exportboom bis heute anhält.
Ab dem 20. Jahrhundert, in Folge des freien Handels und Schiffsverkehres, entwickelte sich auf Gran Canaria die ersten touristischen Aktivitäten und damit neue Möglichkeiten, Einnahmequellen zu generieren. Gran Canaria galt schon bald als ein klimatisch hervorragendes Erholungsgebiet für Reisende, aber auch für Kranke die z.B. an Asthma litten.
Weihnachten 1957 landete dann der erste Chaterflieger mit 54 Passagieren einer schwedischen Fluggesellschaft auf der Insel, der zugleich den organisierten Massentourismus einläutete.

Flora und Fauna

Durch das regional variierende Klima ist die Flora Gran Canarias einzigartig, und von einer erstaunlichen Vielfalt.
Fast 2000 verschiedene Pflanzenarten, von denen 200 endemisch sind (kommen nur auf den Kanaren vor), gibt es hier.
Der Norden wird dabei von den Lorbeerbäumen bestimmt und der trockene Süden durch angepasste Wolfsmilchgewächse. Hier ist vor allem die Kanaren-Wolfsmilch weltbekannt. Die wie ein Kaktus aussehende Pflanze liebt felsige Schluchten. Aufgrund ihres milchigen, giftigen Saftes sollte man sie aber lieber nicht anfassen.
Weit verbreitet sind zudem die strauchhohen, dickblättrigen Natternkopf-Arten sowie die aus Amerika stammenden Feigenkakteen.
Die bekannteste kanarische Pflanze ist aber sicherlich der bis zu 20 m hoch werdende Drachenbaum. Der Drachenbaum gehört zur Gattung der Spargelgewächse und hatte für die kanarischen Ureinwohner eine große heilende Bedeutung. Diese nahmen das an der Luft rot färbende Harz, das sogenannte Drachenblut, und fügten es ihren Heilsalben bei.
Ab Höhenlagen von 800 m finden wir die Kanarische Kiefer, eine der wichtigsten Bäume auf den Kanaren. Diese speichert, genau wie der Kanarische Lorbeer, das Wasser aus den Passatwolken und trägt so zur Wasserversorgung der Insel bei.

Von dem Kanarischen Lorbeer gibt es mindestens 15 verschiedene Arten, die bis zu 20 m hoch werden können. Ihre dunkelgrünen Blätter sind spitz und elliptisch.
Die Fauna wird überwiegend durch Vögel und Reptilien geprägt. Zu den bekanntesten Vogelarten zählt der gelblich schimmernde Kanarienvogel. Er ist durch seinen trillernden Gesang auch als Kanarische Nachtigall bekannt.
Weitere Vogelarten sind Amseln, Finken, Möwen, Schwalben, Blaumeisen, Spechte, Rotkehlchen sowie einige Raubvögel wie der Bussard, der Adler, die Falken oder Ibisse.
Unter den Reptilien befinden sich vor allem der gestreifte Kanaren-Skink und der Kanaren-Gecko. Weitere Tiere, die hier ihren Lebensraum haben sind der Igel, die Kaninchen, die Spitzmaus und die Fledermaus.

Wirtschaft

Die Wirtschaft Gran Canarias besteht zum größten Teil aus der Landwirtschaft und dem Tourismus. Die Industrie spielt nur eine untergeordnete Rolle. Auf den Tourismus fallen fast 80 Prozent des Bruttoinlandeinkommens an. Jedes Jahr strömen Millionen von Touristen auf die Insel, die es überwiegend in die touristischen Zentren des Südens verschlägt.
In der Landwirtschaft werden hauptsächlich Tomaten und Bananen angebaut und dann in die ganze Welt exportiert.

Sehenswürdigkeiten

Auch Abseits der wunderschönen Strände gibt es jede Menge zu entdecken. Dazu zählen unter anderem die historischen Städte wie das ehemalige Fischerdorf Puerto de Mogan, welches auch als Venedig des Südens bezeichnet wird. Oder der Ort Teror mit seiner kanarischen Architektur und der Ort Arucas mit seiner imposanten Backsteinkirche.
Nicht zu vergessen sind die Naturschauspiele wie die Dünen von Maspalomas, das „Cruz de Tejeda“, ein Aussichtspunkt am Gipfel zum „Pico del Teide“ oder der 80 m hohe Monolith Rogue Nublo.
Ein weiteres Highlight ist der Krater des Bandama. Er hat eine Tiefe von 200 m und einen Durchmesser von 1000 m, dessen Krater bis heute beinahe unverändert erhalten geblieben ist.
Unvergessen bleiben auch die Wanderung durch die Falkenschlucht oder dem Lorbeerwald.

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