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Eberswalde

Geografische Daten

Bundesland:       Brandenburg
Landkreis:          Barnim
Höhe:                 25 m ü. NHN
Fläche:               96,65 km²
Einwohner:         ca. 39300
Koordinaten:       52°50`N, 13°48`O

Die Wald- und Kreisstadt im Nordosten Brandenburgs

Die Waldstadt Eberswalde ist die Kreisstadt des Landkreises Barnim und liegt ca. 50 km von Berlin entfernt, im Nordosten des Landes Brandenburg.
Seinen Beinamen erhielt die Stadt aufgrund der ausgedehnten Waldgebiete, die die Stadt umgeben. Zudem liegt die Stadt mitten im gleichnamigen Eberswalder Urstromtal, welches in der Weichsel-Eiszeit entstanden ist.
Seinen Namen verdankt die Stadt dem männlichen Wildschwein, das zugleich auch das Wappentier ist.



Eberswaldes unterschiedliche Entwicklungsphasen

Eine erste urkundliche Erwähnung eines Eversvolde stammt aus dem Jahre 1276. Als Stadt wurde Eberswalde erstmals am 24.8.1300 in einer Grenzbriefurkunde erwähnt.
Nach einer schweren Brandkatastrophe 1499 wurde die Stadt fast vollständig zerstört. Mit Beginn des Wiederaufbaus und durch die neue Stadtverfassung des Kurfürsten Joachim I. von 1515 begann die erste Blütezeit Eberswaldes. Vor allem das metallverarbeitende Handwerk siedelte sich hier an und ließ Eberswalde zum frühsten Industrieort der Mark Brandenburg werden.
Im Dreißigjährigen Krieg litt die Stadt unter schweren Zerstörungen, von deren Auswirkungen sie sich nur langsam erholte. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges lebten hier nur noch rund 170 von ehemals fast 1200 Einwohner.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Industrialisierung in Eberswalde. Zahlreiche Fabriken wurden gegründet und die Stadt zu einem Eisenbahnknotenpunkt ausgebaut. Die erste Bahnverbindung führte am 30.7.1842 nach Berlin und wurde am 15.8.1843 bis nach Stettin erweitert.
Durch den Ausbau der Verkehrsstraßen und der immer größer werdenden Anzahl von Fabriken stieg die Einwohnerzahl explosionsartig an. Betrug die Einwohnerzahl 1831 noch knapp 4400, zählten sie 1910 nach einer Volkszählung schon rund 26000.
Am Ende des 2. Weltkrieges wurde die Stadt wiederum stark zerstört. Noch vor dem Eintreffen der Roten Armee am 26.4.1945 warfen deutsche Flugzeuge Brandbomben auf die Innenstadt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die zerstörten Stadtgebiete unter der Federführung des Architekten Hans Freese wieder aufgebaut und entwickelte sich zu einem bedeutenden Industrie- und Agrarstandort sowie Verkehrsknotenpunkt und kulturellen Zentrum der Region.

Über das älteste Fachwerkhaus der Stadt, dem Alten Rathaus und der am höchsten gemauerten Kirchturmspitze der Welt

Trotz der starken Zerstörungen infolge des 2. Weltkrieges sind noch einige historische Gebäude und Straßen erhalten geblieben. Zu ihnen gehört unter anderem das älteste erhaltene Fachwerkhaus der Stadt. Das dreigeschossige Gebäude steht in der Steinstraße und war von 1623 bis 1986 eine Apotheke. Zudem ist dort seit 1906 die Touristeninformation untergebracht sowie ein Museum für Regionalgeschichte, das ebenfalls im Jahre 1906 gegründet wurde.
Ein weiteres gut erhaltenes Gebäude ist das Alte Rathaus. Das barocke Bürgerhaus stammt aus dem Jahre 1775 und wurde als Wohnhaus für den Tuchfabrikanten Heller erbaut. Es befindet sich direkt am Marktplatz, in deren Nähe auch die bekannte Maria-Magdalenen-Kirche steht. Diese ist eine hochgotische Stadtpfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert und hat eine der höchsten gemauerten Kirchturmspitzen der Welt.
Neben den historischen Gebäuden existieren auch heute noch Reste der mittelalterlichen Stadtmauer.

Eberswaldes grüne Seite

Wie schon beschrieben trägt Eberswalde den inoffiziellen Beinamen Waldstadt, was auf die angrenzenden Wälder zurückzuführen ist.
Am südlichen Stadtrand schließt sich z. B. der Eberswalder Stadtforst an, der mit dem Zoologischen- und Forstbotanischen Garten zwei weitere interessante Ausflugsziele bereithält.
Im Norden liegt der Naturpark Schorfheide Chorin, der mit seiner fantastischen Flora und Fauna, nicht nur bei Naturfreunden beliebt ist. Mit dem Kloster Chorin bietet auch dieser Naturpark eine attraktive Sehenswürdigkeit.

Aber auch die Stadt selbst bietet einige grüne Parkanlagen. Die Bekannteste ist der Familiengarten Eberswalde. Er befindet sich auf einem weitläufigen Parkgelände am Südufer des Finowkanals und ist anlässlich zur Landesgartenschau 2002 angelegt worden. Der Park hat den Charme einer Abenteuerlandschaft, zu denen die verschieden gestalteten Gärten, eine Aussichtsplattform auf dem Montage-Eber-Kran, ein Feenwald und eine Märchenspiellandschaft beitragen. Des Weiteren befinden sich dort unterirdische Kanäle, die sogar mit dem Tretboot befahren werden können.

Der Alte Finowkanal und das Schiffshebewerk

Keine Sehenswürdigkeit, aber trotzdem ein touristischer Anziehungspunkt, ist der Finowkanal. Er fließt Mitten durch das Zentrum von Eberswalde und ist die älteste noch durchgängig befahrbare künstliche Wasserstraße Deutschlands. Mit dem 1914 eröffneten Oder-Havel-Kanal hat er allerdings seine Bedeutung als Schifffahrtsweg verloren und ist mittlerweile ein beliebter Wander- und Radfahrweg.
Der Oder-Havel-Kanal führt nördlich an der Stadt vorbei und führt unter anderem zum Schiffshebewerk in Niederfinow. Das Schiffsheberwerk ist das älteste in Betrieb stehende Schiffshebewerk Deutschlands, das in ca. 5 Minuten einen Höhenunterschied von 35 Meter überwinden kann. Um dieses Ereignis zu sehen, strömen jedes Jahr hunderttausende von Menschen nach Niederfinow.


 

Sehenswürdigkeiten

Zoologischer Garten Eberswalde
Adresse:
Zoologischer Garten Eberswalde
Deutschland
Am Wasserfall 1
16225 Eberswalde
Tel. 03334/22733

Der Zoologische Garten Eberswalde ist ein schönes Ausflugsziel für die ganze Familie und wurde bei einem großen „Zootest“ des Magazins der Spiegel im Jahre 2000 mit der Note „Erstklassig“ ausgezeichnet. Seit dem gilt der nur 50 km nordöstlich von Berlin, inmitten des Barnimer Landschaftsschutzgebietes, gelegene Zoo als „Bester kleiner Zoo Deutschlands“.
Gegründet wurde er bereits 1958. Mit einer Größe von ca. 15 Hektar ist er der zweitgrößte Zoo in Brandenburg und lockt jährlich 250000 Besucher an.
Diese können hier etwa 1500 Tiere in 140 Arten bestaunen. Neben einigen einheimischen Tieren wie z. B. Wölfe bekommt der Besucher auch exotische Tiere wie Tiger, Löwen, Geparde, Papageien, Kamele, Flamingos, Kängurus, Pinguine und Affen aus nächster Nähe zu sehen. Der Zoo bietet viele schöne Aussichtsplattformen und Beobachtungspunkte, bei denen man die Tiere aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten kann.
Ein besonderes Highlight sind die verschiedenen Tierführungen, die der Zoo anbietet. Dort kann man aus nächster Nähe den Fütterungen beliebter Tiere wie dem Fischotter, Pinguinen oder den Papageien im Urwaldhaus beiwohnen.
Speziell für Kinder gibt es einige Abenteuer- und Themenspielplätze wie z. B. dem Gletscherspielplatz mit Klimapfad. Der Abenteuerspielplatz lockt mit einer Riesenrutsche, bei der die Kinder einen Hang hinuntersausen, sowie einer Hängebrücke, bei der sie einen wilden Bachlauf überqueren.
Weitere Informationen unter: www.zoo.eberswalde.de

Kloster Chorin
Adresse:
Kloster Chorin
Deutschland
Amt Chorin 11a
16230 Chorin
Tel. 033366/70377

Das Kloster Chorin liegt am Rande des gleichnamigen Ortes, inmitten des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands.
Bekannt wurde das Kloster in erster Linie durch seine beeindruckende Klosterruine und den Open-Air-Konzerten mit klassischer Musik, die hier jedes Jahr beim Choriner Musiksommer ausgetragen werden. Die Konzerte finden von Juni bis August in der früheren Klosterkirche oder der neuen Kapelle statt, und bestechen durch ihre gute Raumwirkung sowie der glänzenden Akustik.
Das Kloster selbst wurde bereits zwischen 1270 und 1300 erbaut. Die nur noch unvollständig erhaltene Klosteranlage ist eines der ältesten Bauwerke im Stil der norddeutschen Backsteingotik und erlebte seine Blütezeit im Mittelalter. In dieser Zeit lebten hier rund 500 Mönche, von denen die meisten Arbeitsmönche waren.
Nach der Reformation im Jahre 1542 wurde das Kloster aufgelöst und danach als Wohn- oder Invalidenhäuser genutzt. Gottesdienste wurden allerdings weiterhin abgehalten, seit dem aber auf evangelisch.
Von der ehemaligen Klosteranlage beeindruckt heutzutage vor allem die Westfassade. Gleich nebenan sind noch Teile des Kreuzgangs sowie die Arbeits- und Aufenthaltsgebäude der Mönche zu sehen.
Auch die Umgebung des Klosters ist einen Ausflug wert. Speziell der Park des Klosters, mit seinen alten Bäumen, sowie die wald- und seenreiche Landschaft rund um die Klosteranlage, laden zu kleinen Spaziergängen oder größeren Wanderungen ein.
Weitere Informationen unter: www.kloster-chorin.org



Schorfheide

Nur etwa 65 km nordöstlich von Berlin entfernt, bei der Gemeinde Joachimsthal, befindet sich die wunderschöne Schorfheide. Mit seinen Seen, Mooren, ausgedehnten Wäldern, Wiesen und Äckern ist es vor allem ein Paradies für Wanderer und Radfahrer.
Durch seinen umfangreichen Waldbestand ist die Schorfheide das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und zugleich ein Teil des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin.
Eine Besonderheit des Biosphärenreservates ist der Buchenwald im Grumsiner Forst. Er wurde im Jahre 2011 zusammen mit anderen älteren Buchenwäldern aus Deutschland in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen.
Entstanden ist das Gebiet rund um die Schorfheide durch die letzte Eiszeit. Und so ist die Landschaft geprägt vom stetigen Wechsel zwischen unterschiedlich ausgeformten Waldgebieten, weitläufigen Heiden und den vielen kleinen und großen Seen. Zugleich ist das dünn besiedelte Land der Lebensraum vieler vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Zu den Tieren der Region zählen unter anderem die in den weitläufigen Wäldern brütenden See-, Fisch- und Schreiadler sowie Kraniche und Schwarzstörche. Neben den Vögeln haben sich auch Biber und Fischotter über das ganze Schutzgebiet verbreitet.
Wer die Tiere hautnah erleben möchte, sollte den Wildpark Schorfheide in Groß Schönebeck besuchen. Der in die Landschaft behutsam eingefügte Wildpark hat eine Fläche von 105 ha und präsentiert ausschließlich Wildtierarten die in der Schorfheide leben. Und so trifft man hier auf Wölfe, Fischotter, Rot-, Dam-, Schwarz- und Muffelwild sowie auf Tiere, die es bei uns so in der freien Wildbahn nicht mehr gibt. Zu ihnen zählen in erster Linie Wisente, Elche, das Przwalski Pferd sowie seltene vom Aussterben bedrohte Haustierrassen wie z.B. Englische Parkrinder, Pommersche Landschafe, Exmoor Ponys und Wollschweine. Die in den großen, artgerecht gestalteten Freigehegen lebenden Tiere lassen sich beinahe wie in der freien Wildbahn beobachten.
 Weitere Informationen unter: www.schorfheide.de
                                                       www.wildpark-schorfheide.de

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