Ronda

Geografische Daten

Autonome Gemeinschaft:           Andalusien
Provinz:                                       Malaga
Einwohner:                                   ca. 35000
Fläche:                                         481 km²
Koordinaten:                                 36°44'N, 5°10'W

Ronda, eines der größten „weißen Dörfer“ Andalusiens

Die Kleinstadt Ronda hat rund 35000 Einwohner auf einer Fläche von rund 480 km². Damit ist die Gemeinde eine der größten Ortschaften unter den „weißen Dörfern“ Andalusiens.
Sie liegt auf einer Höhe von 723 m über dem Meeresspiegel, inmitten der Berglandschaft Serrania de Ronda, der spanischen Provinz Malaga.
Von der gleichnamigen Provinzhauptstadt liegt sie rund 113 km westlich entfernt, sowie 50 km nördlich der Costa del Sol. Die beliebte Touristenhochburg Marbella ist in etwa einer Autostunde in südöstlicher Richtung zu erreichen.

Von der ersten Besiedlung bis heute

Ronda gehört mit zu den ältesten Städten Spaniens. Alte Höhlenmalereien lassen vermuten, dass hier bereits während der Jungsteinzeit die ersten Menschen siedelten.
Im 1. Jahrtausend v.Chr. kamen dann die Iberer und Kelten in die Region und unterhielten Handelsbeziehungen zu den Phöniziern und Griechen.
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus der Römer Zeit, die die Ortschaft Arunda nannten. Aus jener Zeit stammen die noch gut erhaltenen Ruinen der Römerstadt Acinipo, die sich etwa 20 km nordwestlich der Stadt befindet.
Im 8. Jahrhundert kamen dann die Mauren aus Nordafrika auf die iberische Halbinsel und herrschten hier über 700 Jahre lang.
1485 eroberten die Christen die Stadt und beendeten die maurische Herrschaft. Die Christen veränderten die Stadt Nachhaltig. Die Moscheen wurden durch Kirchen ersetzt und aus den Minaretten wurden Glockentürme.
Ein schweres Schicksal ereilte die Stadt 1580, als ein heftiges Erdbeben zahlreiche Bauwerke zerstörte. Nur die wenigsten von ihnen wurden wiederaufgebaut, die anderen durch neue Gebäude ersetzt.
Überregional bekannt wurde Ronda dann ab dem 18. Jahrhundert, als wichtige Baudenkmäler wie die Puente Nuevo oder die Stierkampfarena erbaut wurden. Die Stierkampfarena gilt als die Geburtsstätte des modernen Stierkampfes, dessen Regeln von der Familie Romero entwickelt, noch heute ihre Gültigkeit haben.

Beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen

Die hoch oben auf einem beeindruckenden Felsplateau thronende Stadt ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel für Tagestouristen. Bis zu mehreren tausend Besuchern strömen täglich von den Urlaubsorten der Costa del Sol bis nach Ronda und genießen die Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Die bekannteste ist dabei sicherlich die Brücke Puente Nueva, die sich als eine von drei Brücken über den tief im Tal dahinströmenden Rio Guadalevin spannt. Sie wurde vom spanischen Baumeister Aldehuela erbaut, jenem Architekten, der auch für den Bau der Stierkampfarena verantwortlich ist. Die Arena ist die älteste Andalusiens und gilt, wie schon erwähnt, als Geburtsstätte des modernen Stierkampfes.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Santa Maria la Mayor, eine wirklich sehenswerte Kirche, an dessen Stelle sich früher eine Moschee befand.

Einen Besuch wert ist aber auch die maurisch geprägte Altstadt. Besonders beeindruckend sind die weißen Häuserfronten sowie die malerisch verwinkelten Gassen, die schon so manch bedeutenden Literraten wie Rainer Maria Wilke oder Ernest Hemingway mit ihrem Zauber zu längeren Aufenthalten verführte. Entlang der Altstadt trifft man zudem auf viele Restaurants und gemütliche Cafés, die mit einem wundervollen Blick auf die Schlucht punkten.



Sehenswürdigkeiten

Puente Nuevo

Die Puente Nuevo ist mehr als nur eine Brücke, die die Altstadt Rondas mit dem etwas jüngeren Teil der Stadt verbindet. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt, ein beeindruckendes einzigartiges Monument, welches die rund einhundert Meter tiefe Schlucht El Tajo überspannt.
Erbaut wurde sie vom spanischen Baumeister Jose Martin Aldehuela, der mit dem Kunstwerk 1751 begann und 1793 fertigstellte. Entstanden ist dabei eine aus vier Torbögen zusammengesetzte Brücke, deren Quadergestein größtenteils aus der Schlucht selbst stammt.



Kirche Santa Maria la Mayor
Adresse:
Iglesia de Santa María la Mayor
Calle Sor Angela de la Cruz, 5
29400 Ronda
Provinz Málaga, Andalusien
Spanien

Die größte und anmutigste Kirche in Ronda ist die Kathedrale Santa Maria la Mayor. Sie ist eine der wichtigsten heiligen Denkmäler der Stadt.
Erbaut wurde sie ab 1485, genau an jener Stelle, an der früher eine Moschee stand. Von der Moschee blieben lediglich der Bogen von Mirhab sowie ein Stück der Mirhabmauer erhalten, die sich hinter dem Altaraufsatz des Sakrariums verbergen.
Aufgrund von verschiedenen Schwierigkeiten, wie z.B. dem Erdbeben von 1580, zog sich die endgültige Fertigstellung bis ins 17. Jahrhundert hinein. Und so wurde aus der ursprünglich rein gotischen Kirche, eine Kirche, die auch verschiedene Barockelemente aufweist.
Besonders hervorzuheben ist das im Renaissancestil erbaute zweistöckige Chorgestühl aus Wallnuss- und Zedernholz. Während die untere Etage aus 12 Stühlen mit geschnitzten Rückenlehnen, die die Symbole der Heiligen Jungfrau Maria darstellen, besteht, ist das Obergeschoss mit 24 Stühlen versehen, die mit schönen Schnitzereien des „Sagrado Corazon“, Aposteln und Heiligen verziert sind.
Ein weiteres Highlight der Kirche ist das Altarbild der „Virgen del Mayor Dolor“, dass aus drei Teilen sowie einer imposanten Seitendekoration besteht.
Gleich in der Nähe, in einer Nische mit einem Rundbogen, befindet sich ein Schrein mit der Skulptur der Heiligen Jungfrau des Leidens.   



Stierkampfarena Plaza de Toros
Adresse:
Stierkampfarena Plaza de Toros
Calle Virgen de la Paz, 15,
29400 Ronda,
Málaga,
Spanien

Die Stierkampfarena in Ronda ist eine der ältesten und bekanntesten Spaniens. Sie befindet sich im Zentrum der Stadt, nördlich der Schlucht El Tajo.
Erbaut wurde sie vom Architekten Jose Martin de Aldehuela in den Jahren von 1783-1789. Er erschuf eine Kreisrunde aus Sandstein bestehende Arena, die einen Durchmesser von 66 m hat. In der Arena sind zwei Galerien übereinander angeordnet, in denen 6000 Zuschauer auf erhöhten Sitzen Platz finden. Die Zuschauerränge sind mit einem Holzziegeldach überdeckt, welches von 136 toskanischen Pfeilern gestützt wird.
In einem anderen Teil der Arena ist ein Stierkampfmuseum, das Museo Taurino, untergebracht. Dort wird anhand von Kostümen berühmter Stierkämpfer, Zeichnungen und Gemälden sowie Originalplakaten, die Geschichte des Stierkampfes anschaulich dargestellt.
Dazu gehört auch die Geschichte des berühmtesten Sohnes der Stadt, Francesco Romero. Er lebte von 1700-1763 und gilt als Gründungsvater der Stierkampfdynastie. Seine Regeln, die er damals verfasste, haben noch heute ihre Gültigkeit.



Park Almeda de Tajo

Der Park befindet sich direkt neben der Stierkampfarena, am Rande der Schlucht, und ist eine Oase der Ruhe in der ansonsten sehr lebendigen Stadt. Er besteht aus fünf parallelen Alleen, die von einer großen Vielfalt an Pflanzen umrandet werden. Unter den Pflanzen befinden sich auch 200 Jahre alte Bäume wie die Himalaya Zeder, die Pinie oder der Lederhülsenbaum.  Des Weiteren erhält man von hier aus einen wundervollen Panoramablick auf die prachtvolle Natur der „Serrania de Ronda“.

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