Andalusien Allgemein

Geografische Daten

Land:                                Andalusien
Hauptstadt:                       Sevilla
Fläche:                              87.268 km²
Einwohner:                        ca. 8,5 Millionen
Bevölkerungsdichte:          96 Einwohner pro km²
Koordinaten:                     37° 28? N, 4° 34? W

Andalusien zieht gemeinsam mit den Balearen die meisten Touristen in Spanien an. Dies liegt an der landschaftlichen Vielfalt, deren kontrastreiches Bild, ganz Andalusien prägt.
Und so findet man auf dem wunderschönen Festland traumhafte Sandstrände, ein Mittelgebirge, dass zum Klettern und Bergwandern einlädt sowie die einzige Wüste des europäischen Kontinents.
Um den Heerscharen von Touristen gerecht zu werden gibt es entlang der Mittelmeerküste zahlreiche Hotels und Ferienwohnungen, die den unterschiedlichen und vielfältigen Ansprüchen gewachsen sind.

Geografie

Andalusien ist die südlichste von 17 autonomen Regionen und erstreckt sich über 83000 km². Die Nord-Süd Ausdehnung beträgt dabei ca. 251 km und die West-Ost ungefähr 535 km. Mit seinen 8,5 Millionen Menschen ist es die bevölkerungsreichste Region Spaniens, die sich in 8 Provinzen unterteilt. Die Provinzen, die den Namen ihrer Provinzhauptstädte tragen sind: Sevilla, Granada, Cordoba, Cádiz’, Malaga, Huelva, Jaén und Almeria. Von allen Provinzen zusammen bildet Sevilla die Hauptstadt. Mit seinen gut 700000 Einwohnern ist sie die größte Stadt der Region sowie die viertgrößte Spaniens.
Der südlichsten Punkt befindet sich in Tarifa. Von hier aus sind es ca. 14 km bis zum afrikanischen Kontinent, der nur durch die Straße von Gibraltar vom europäischen Festland getrennt ist. Etwas westlich von Tarifa grenzt der Atlantik an die Südküste Andalusiens sowie östlich der Stadt das Mittelmeer. Die westliche Landesgrenze bildet gleichzeitig den Übergang zum südeuropäischen Nachbarn aus Portugal.   

Klima

Mit seinen 320 Sonnenstunden im Jahr und einer Durchschnittstemperatur von 20°C gehört Andalusien zu den schönsten und wärmsten Urlaubsregionen Europas. Selbst die Winter sind hier sehr mild und machen die Region zu einem ganzjährig beliebten Urlaubsziel.
Im Hochsommer sind 40°C keine Seltenheit. Städte, wie z.B. Cordoba, erreichen in den Sommermonaten Durchschnittstemperaturen von 37°C. Auch nachts kühlt es sich dann nicht wirklich ab, hier muss mit Temperaturen um die 20°C gerechnet werden. Während der Sommermonate regnet es in Andalusien nur sehr wenig. Speziell im Juli und August so gut wie gar nicht.
Ab Oktober nehmen die Temperaturen dann allmählich ab. Der Wechsel vom Herbst in den Winter ist dann auch die feuchteste Zeit des Jahres und reicht bis in den Januar, der zugleich der kälteste ist. Hier fallen die Temperaturen tagsüber auf 15°C-10°C und gehen nachts auf bis zu 5°C zurück. Ab jetzt, bis manchmal in den Mai hinein, liegt sogar Schnee auf den Gipfeln der Sierra Nevada.

Flora

Die Flora Andalusiens weist eine große Artenvielfalt auf. Allein in den Provinzen Granada und Almeria findet man knapp die Hälfte aller in Spanien beheimateten Pflanzenarten. Diese wird von der vielfältigen Landschaft und dem gemäßigten Mittelmeerklima geprägt und ist dadurch zum Teil europäisch, aber auch afrikanisch angehaucht.
Überwiegend Eschen, Weiden und Pappeln findet man an den Flusstälern, Auen und Lagunen.
An den Küstenstreifen trifft man auf viele Pinien- und Kiefernwälder. Eine Besonderheit ist hier die spanische Tanne, die es allerdings nur in einigen wenigen Naturparks gibt.
Die mittleren Höhenlagen werden dann durch das Weideland und große Olivenhaine mit Bäumen, Gräsern und Kräutern dominiert.
In der Bergregion wirds dann typisch mediterrane. Die Bäume und Sträucher weisen hier einen mittleren bis hohen Wuchs auf, und bestehen aus Stein- und Korkeichen, Stechwacholder, Wegedorn sowie aromatischen Pflanzen wie Thymian oder Rosmarin.
Zitronenbäume, Palmen, Zypressen, Feigen und zahlreiche Zierpflanzen verschönern private Gärten oder öffentliche Parks und verwandeln Andalusien vor allem im Frühling zu einem bunten Blütenmeer.



Fauna

Auch die Tierwelt ist in Andalusien stark vertreten. Viele von ihnen sind in geschützten Naturparks, von denen es einige gibt, heimisch. Zu den Bewohnern gehören Hirsche, Wildschweine, Mufflons, Dachse, Füchse und das graue halbwilde iberische Schwein.
Von großem Seltenheitswert sind die vom Aussterben bedrohten Tiere, die hier leben. Zu ihnen gehören die Mönchsrobbe, der iberische Kaiseradler, die Weißkopfente, der Pardelluchs oder die Manguste.
In den Küstengewässern tummeln sich zahlreiche Fischarten, Krusten- und Weichtiere sowie Muscheln. Auf die großen Meeressäuger wie Grind- oder Pottwale, Orcas und Delfine trifft man in der Straße von Gibraltar.
Im Winter ist dann Vogelzeit. Jetzt kommen zahlreiche Zugvögel nach Andalusien und nutzen die Region als Winterquartier.

Ein kurzer Blick in die Geschichte

Der Name Andalusien, spanisch Andalucia, leitet sich von der arabischen Bezeichnung Al-Andalus ab und wurde von den zu Beginn des 8. Jahrhunderts einfallenden Mauren benutzt. Zu seiner Herkunft gibt es verschiedene Deutungen, für die es aber keine sicheren Belege gibt. Als einzige Quelle dient eine Münze aus dem Jahre 715/717 auf der der Name auftaucht. Dies war auch die Zeit der arabischen Expansion, die um 711 begann.
Die erste Besiedlung fand allerdings schon viel früher statt. Bereits im 9. Jahrhundert v. Chr. segelten die Phönizier bis zur andalusischen Küste und trieben Handel mit der einheimischen Bevölkerung. Ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. wurden eigene Siedlungen gegründet und es entstanden Kolonien wie Cádiz’, Almunecar und Malaga.
Hundert Jahre später gerieten die Kolonien unter die Vorherrschaft des ebenfalls von den Phöniziern gegründeten Karthago. Deren Herrschaft endete nach dem zweiten punischen Krieg, um 206 v. Chr., und wurde vom römischen Reich abgelöst. Die Römer gründeten zahlreiche Niederlassungen, aus denen sich später große Städte nach römischem Vorbild entwickelten. Des Weiteren errichteten sie Schifffahrtswege, Meereshäfen und bauten befestigte Straßenverbindungen, um Obst, Gemüse oder andere Handelsware nach Italien zu bringen.
Mit Beginn des Zerfalls des Römischen Reiches, am Angang des 5. Jahrhunderts, fielen die Vandalen und andere germanische Stämme in die Region ein und begründeten ihr eigenes Reich.
Ab 711 begann wie schon erwähnt die arabische Expansion, in deren Folge die Mauren den Großteil des Reiches eroberten. Deren Herrschaft hielt bis 1492 und wurde durch die Reconquista (Rückeroberung der iberischen Halbinsel durch die Christen) in Grenada beendet.

Wirtschaft

Andalusiens Wirtschaft wird hauptsächlich durch die Landwirtschaft und den Tourismus geprägt. Die Industrie spielt nur eine untergeordnete Rolle. Hier bestimmen vor allem die Lebensmittel- und Konservenindustrie, der Schiffsbau, die Petrolchemie sowie die Metallverarbeitung das Bild großer Städte und einiger Küstenregionen.
In der Landwirtschaft, fast 46 Prozent des Territoriums werden landwirtschaftlich genutzt, werden überwiegend Oliven, Wein, Sonnenblumen, Getreide, Baumwolle, Zuckerrüben, Tabak, Reis und Mais angebaut. Durch das milde Klima mit vielen Sonnenstunden liegen die Erträge weit über dem Landesdurchschnitt.
Der bedeutendste Wirtschaftszweig ist der Tourismus. Seit den 1960er Jahren sind weite Teile der Küste mit Hotelburgen zubetoniert. Noch heute sind Städte wie Torremolinos oder Torre del Mar Sinnbild für die Bausünden des früheren Massentourismus. Mittlerweile setzt sich aber immer mehr der Individualtourismus durch. Um ihn zu fördern werden Wanderwege ausgebaut, Golfplätze angelegt und Besucherzentren in Naturschutzgebieten eingerichtet.



Aktivitäten

Aufgrund des milden Klimas kann Andalusien das ganze Jahr über besucht werden. Vor allem Wanderer nutzen den Herbst, den Winter oder das Frühjahr, um der Kälte in Mitteleuropa zu entgehen.
Auch Golffreunde kommen ganzjährig auf ihre kosten. Eine große Auswahl an Plätzen stehen an der Costa del Sol und an der Costa de la Luz zur Verfügung.
Der Wassersport spielt eher im Sommer eine bedeutende Rolle und ist an der ganzen Küste möglich.
Ein bedeutendes Highlight bietet die Karwoche und die Aprilmesse. In dieser Zeit tragen fast alle Familien Flamenco Gewänder und Feiern mit Freunden und Bekannten auf der Straße und in kleinen Festzelten.
Zwischen März und Oktober ist dann Stierkampfsaison in Andalusien. Die jahrhundertealte Tradition ist zwar sehr umstritten, wird aber trotz allem in verschiedenen Stierkampfarenen ausgetragen.

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