Beitragsseiten

Magdeburg

Geografische Daten

Bundesland:        Sachsen-Anhalt
Landkreis:           Kreisfreie Stadt
Höhe:                 55 m ü. NHN
Fläche:               201 km2
Einwohner:         ca. 240000
Koordinaten:       52° 8’ N, 11° 37’ O

Magdeburg ist ein wichtiges Wirtschafts- und Handelszentrum sowie die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt

Magdeburg ist die Hauptstadt sowie eines von drei Oberzentren in Sachsen-Anhalt. Mit seinen rund 240000 Einwohnern ist sie zudem die größte Stadt des Bundeslandes sowie die viertgrößte der neuen Bundesländer. Die nächstgelegenen größeren Städte sind Wolfsburg, ca. 64 km weiter nordwestlich, die Partnerstadt Braunschweig, etwa 75 km westlich sowie im Osten Berlin und Potsdam, die rund 100 km entfernt sind. In Sachsen-Anhalt selbst ist Halle die nächstgrößere Stadt, die etwa 75 km südlich liegt.
Während andere Großstädte das Zentrum eines Ballungsgebietes bilden, besitzt Magdeburg keinen ausgeprägten Vorortgürtel. Trotz alledem ist die Stadt ein wichtiges Industrie- und Handelszentrum. Dies liegt vor allem an seiner geografischen Lage, die sich am Schnittpunkt der Elbe, dem Elbe-Havel- und dem Mittellandkanal befindet. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind der Maschinen- und Anlagenbau, die Produktion von Eisen- und Stahlerzeugnissen, die Herstellung chemischer Produkte, seine Umwelttechnologien sowie die Papier- und Textilproduktion.



Die Geschichte Magdeburgs von der Weichseleiszeit bis heute

Die erste Besiedlung des Magdeburger Raumes fand in der frühen Weichsel-Eiszeit, etwa 15000 v. Chr., statt.
Als Stadt wurde Magdeburg im Jahre 805 das erste Mal erwähnt.
929 heiratete Otto I. seine erste Frau Editha, die Tochter von Edward des Älteren von England. Diese erhielt bei ihrer Hochzeit Magdeburg als Morgengabe. Bereits 946 verstarb die nun zur Königin aufgestiegene Editha und wurde in der Klosterkirche, dem späteren Magdeburger Dom, beigesetzt.
Kurz darauf heiratete Otto I. Adelheid von Italien, die die Architektur Magdeburgs stark beeinflusste.
Im Jahre 962 wurde Otto I. von Papst Johannes XII. in Rom zum Kaiser gekrönt. Nach seinem Tode 973 wurde er neben seiner ersten Frau Editha beigesetzt.
Ab 1035 wurde Magdeburg zur Messestadt und erhielt das Recht Handelsausstellungen und Konventionen abzuhalten. Dies lies Magdeburg zu einem besonderen Handelszentrum werden. Mit dazu bei trug auch die geografische Lage, gingen doch eine Vielzahl wichtiger Fernverbindungen von der Stadt aus.
Am Ende des 13. Jahrhunderts (1295) wurde Magdeburg Mitglied der Hanse und stieg im Spätmittelalter zu einem der größten deutschen Städte auf.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Magdeburg durch die kaiserlichen Truppen erobert und fast vollständig zerstört. Schätzungen zufolge starben dabei 20000-30000 Menschen.
Von 1646-1678 war Otto von Guericke Bürgermeister der Stadt. Dieser war gleichzeitig Physiker und Erfinder der Kolbenluftpumpe.
Eine weitere schwere Zeit erlebte die Stadt von Juni 1681 bis Januar 1682 als die Pest in Magdeburg wütete und wiederum 2600 Menschen ihr Leben verloren.
Weitere Todesopfer forderte der 2. Weltkrieg. Ab 1942 wurde Magdeburg intensiv durch alliierte Bombenverbände angegriffen. Zu den ersten Zielen gehörten die Betriebe der Rüstungsindustrie. Den schwersten Luftangriff erlebte Magdeburg am 16.1.1945 bei der 90 Prozent der Altstadt, darunter auch 15 Kirchen, zerstört wurden. Bei jenem Angriff kamen ca. 2000 Menschen ums Leben und weitere 190000 wurden obdachlos.
Nach dem Krieg wurde Magdeburg in die ehemalige DDR eingegliedert. Zahlreiche historische Bauten wurden abgerissen und durch die Architektur des sozialistischen Klassizismus ersetzt. Um den Bedarf an Wohnraum zu decken, wurden zudem zahlreiche DDR typische Plattenbauten errichtet. Diese wurden allerdings nach der Wiedervereinigung zum Teil abgerissen und durch moderne Bauten der 1990er Jahre ersetzt.

 

Magdeburg ist eine Stadt, die ihr kulturelles Erbe bewahrt und mit modernen Bauten ergänzt hat

Trotz der vielen Zerstörungen während der letzten Jahrhunderte hat Magdeburg sein kulturelles Erbe bewahrt und mit der Lebendigkeit einer modernen Großstadt vereint. Mit dazu bei trugen die großen und kleinen Bauprojekte, die das Stadtbild stark veränderten. Ein Projekt davon ist z. B. der Breite Weg. Dieser war früher die zentrale Achse der Stadt und vor dem 2. Weltkrieg Europas längste Einkaufsmeile. Nach 1990 wurde sie mit vielen neuen Bebauungen wieder geschlossen. Besonders hervorzuheben sind hier die Neubebauungen am Domplatz mit seinem Büroensemble sowie der Grünen Zitadelle, ein von Friedensreich Hundertwasser entworfenes Haus, welches 2005 als letztes von ihm entworfenes Architekturprojekt eröffnet wurde. Mit der Grünen Zitadelle wollte er der Stadt Magdeburg „Eine Oase für die Menschlichkeit“ schenken.
  Weitere interessante Gebäude auf dem Domplatz sind der mit einer Barockfassade versehene Landtag von Sachsen-Anhalt, das Ministerium der Justiz und Gleichstellung und der Sitz der Norddeutschen Landesbank.

Gleich gegenüber steht das Wahrzeichen der Stadt, der Magdeburger Dom. Die dreischiffige Basilika wurde von 1209-1520 auf dem Domplatz erbaut und ist heute die Bischofskirche der Evangelischen Kirche.
Der Dom ist eine von ursprünglich sieben Kirchen, von denen heute aber nur noch einige kirchlich genutzt werden. Die zweite war das Kloster „Unser Lieben Frauen“. Die romanische Klosteranlage wurde um 1063 errichtet und 1129 den Prämonstratensern übereignet. In seinen Räumen befindet sich seit 1974 das städtische Kunstmuseum für bildende Kunst.
Die Johanneskirche, nahe dem Rathaus, wurde von 1207-1238 errichtet und wird heute als Festsaal und Konzerthalle genutzt.
1315 entstand die einschiffige, gotische Magdalenenkapelle, die 1385 dem Magdalenenkloster übertragen wurde.
Um 1150 entstand die Sankt-Petri-Kirche, die damals noch außerhalb der Stadt lag.
Die St. Sebastian Kirche wurde 1015 gegründet und weist sowohl Züge der Romanik als auch der Gotik auf.
Eine gotische Hallenkirche ist auch die Wallonen Kirche. Sie wurde ab 1285 als Kirche des Augustinerklosters errichtet.

Weitere interessante Sehenswürdigkeiten befinden sich an der Stelle des ehemaligen Elbbahnhofs. Zu ihnen gehören so markante Bauwerke wie die große Hubbrücke, der Elbbalkon und der Zeitreisende.
Rund 4 km davon entfernt befindet sich der Elbauenpark mit dem Jahrtausendenturm. Er wurde 1999 anlässlich der 25. Bundesgartenschau errichtet und ist mit seiner Höhe von 60 m das höchste Leimholzgebäude der Welt.
Etwas außerhalb der Stadt befindet sich das Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Es ist eines der imposantesten und größten Verkehrsbauwerke Europas, bei der die fast 1 km lange Trogbrücke den Mittellandkanal über die Elbe führt.

Joomla templates by a4joomla