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Dessau/Roßlau

Geografische Daten

Bundesland:        Sachsen-Anhalt
Landkreis:           Kreisfreie Stadt
Höhe:                 59 m ü. NHN
Fläche:               244,74 km2
Einwohner:         ca. 82505
Koordinaten:       51° 52’ N, 12° 15’ O

Dessau, eine der größten Städte Sachsen-Anhalts

Dessau/Roßlau ist eine kreisfreie Stadt in Sachsen-Anhalt, die am 1.7.2007 durch die Fusion der ehemals eigenständigen Städte Dessau sowie Roßlau entstanden ist. Dessau selbst war auch vor der Fusion eine kreisfreie Stadt und gemessen an der Einwohnerzahl nach Halle und Magdeburg, die drittgrößte Sachsen-Anhalts. Alleine auf die Fläche bezogen ist sie sogar die zweitgrößte Stadt sowie eines von drei Oberzentren des Landes.

Dessau war Residenz- sowie Industriestadt und erlitt schwere Zerstörungen während des 2. Weltkrieges

Dessau ist am Ende des 12. Jahrhunderts entstanden und lag zu dieser Zeit an einer Kreuzung von mehreren Handelsstraßen.
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1213.
Um 470 wurde sie die Residenz der Fürsten von Anhalt-Dessau, die über 500 Jahre das Geschehen der Stadt prägten.
Am Ende des 16. Jahrhunderts erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung, der durch den 30. Jährigen Krieg beendet wurde. Schuld daran war die Elbbrücke, die von den kriegsführenden Seiten als Durchmarschgebiet genutzt und 1626 Schauplatz einer großen Schlacht war.
Durch die Regentschaft von Leopold I. wurde Dessau zu einer barocken Residenz umgebaut und erweitert.
Großen Dank gebührt Fürst Leopold III. Friedrich Franz, der Dessau in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu einem Zentrum der Aufklärung in Europa machte. Zudem erschuf er die Gartenanlage, die heute als Gartenteich Dessau-Wörlitz bekannt und UNESCO Weltkulturerbe ist.
Ab 1844 begann die Industrialisierung der Region. Es entstanden zu dieser Zeit viele Firmen wie z. B. die Dessauer Waggonfabrik, die Berliner Anhaltischen Maschinenbau AG sowie später(1915) die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke, die Dessau zu einer Stadt des Maschinen- und Fahrzeugbaus werden ließen.
Eben jene Junkers Werke waren zu Beginn des 2. Weltkrieges das Ziel alliierter Luftangriffe, bei denen auch Teile des südwestlichen Stadtrandes sowie Bahnanlagen beschädigt wurden.
Noch schlimmer erwischte es Dessau am 7.3.1945, als es zum Kerngebiet eines nächtlichen britischen Bombenangriffs wurde. Bei dem Luftangriff starben 700 Menschen und fast 80 Prozent des bebauten Stadtgebietes wurden zerstört. Alleine in der Altstadt waren 97 Prozent der Gebäude betroffen, sodass das historische Stadtbild, mit seinen Kirchen, den Schlossanlagen sowie seinen Adels- und Bürgerbauten, nahezu vollständig verloren ging.

Auch außerhalb der UNESCO Stätten hat Dessau eine Menge zu bieten

Heutzutage ist die Bauhausstadt Dessau-Roßlau, mit seinen Sehenswürdigkeiten, aber auch durch seine reizvolle Umgebung, ein lohnendes Ausflugsziel. Die Stadt liegt inmitten einer ausgedehnten Auenlandschaft, beiderseits der unteren Mulde, die etwas weiter nördlich in die Elbe mündet. Jene Auenlandschaft ist ein Teil des „Biosphärenreservats Mittlere Elbe“, die auch bei der UNESCO gelistet ist.
Etwas weiter südlich grenzt sie zudem an die waldreiche Mosigkauer Heide, in der der Fluss die Taube entspringt.
Durch seine flache Landschaft und den gut ausgebauten Radwegen ist sie vor allem bei Radtouristen sehr beliebt. Das Radwegenetz der Region umfasst eine Länge von rund 146 km und führt an Wiesen und Wäldern sowie den Flüssen Elbe und Mulde vorbei.

Des Weiteren trifft man auf vier von der UNESCO geschützte Stätten, die es sonst nirgendwo in Deutschland, auf so engen Raum beieinander gibt.
Zu ihnen gehören das Bauhaus, die Meisterhäuser, der Gartenteich Dessau-Wörlitz sowie die Lutherstätten im 35 km entfernten Wittenberg.
Aber auch Dessau selbst hat einiges zu bieten. Obwohl sich das städtebauliche Bild seit 1944 stark verändert hat, gibt es über die UNESCO Welterbestätte hinaus, zahlreiche historische Gebäude sowie kulturelle Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Eines von ihnen ist das Rathaus mit seinem Marktplatz. Der Marktplatz wurde Mitte der 90er Jahre zur Fußgängerzone ausgebaut, auf der Cafés, Pups und Restaurants zum Verweilen einladen.

Mit dem Schloss Georgium gibt es eine weitere historische Sehenswürdigkeit, die unter anderem die Anhaltische Gemäldegalerie beherbergt.
Nur 8 km vom Schloss Georgium entfernt, befindet sich ein zweites Schloss, das Schloss Mosigkau. Es ist eines der letzten noch weitestgehend erhaltenen Rokokoensembles Mitteldeutschlands.
Für Kulturliebhaber interessant sind zudem die Johanneskirche, mit ihren drei Cranach-Gemälden, das Anhaltische Theater mit seinen einmaligen Darbietungen sowie das Technikmuseum Hugo Junkers, in dem das berühmte dreimotorige Verkehrsflugzeug Ju 52/3m zu sehen ist.

   

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