Dresden
Bundesland: Sachsen
Höhe: 112 m ü. NHN
Fläche: 328,48 km²
Koordinaten: 51° 3' N, 13° 44' O
Einwohner: 555.351
Zweitgrößte Stadt Sachsens, Sitz des Landtages und Innovationszentrum der Spitzentechnologie
Dresden ist eine Kreisfreie Stadt und die Landeshauptstadt des Freistaats Sachsen. Neben der sächsischen Staatsregierung und des sächsischen Landtages haben auch zahlreiche Landesbehörden hier ihren Sitz.
Außerdem ist Dresden ein bedeutender Standort für Bildungs- und Kultureinrichtungen. Zu ihnen gehören unter anderem die Technische Universität, die Hochschule für Technik und Wirtschaft, die Hochschule für Bildende Künste sowie die Musikhochschule Carl Maria von Weber.
Zugleich ist Dresden ein Zentrum für Innovationen und Spitzentechnologien, deren Informationstechnik und Nanoelektronik ihr den Beinamen „Silicon Saxony“ einbrachten.
Mit seinen rund 560000 Einwohnern ist Dresden nach Leipzig die zweitgrößte sächsische Stadt. Diese Leben auf einer Fläche von 330 km², was Dresden der Fläche nach, hinter Berlin, Hamburg und Köln zur viertgrößten Großstadt Deutschlands macht. Von den Flächen sind nach zahlreichen Eingemeindungen ca. 63 Prozent Grün- und Waldflächen, was Dresden in Europa zu den Großstädten mit dem höchsten Anteil an Vegetationsflächen werden ließ.
Residenzstadt und Kriege, Dresdens wechselhafte Geschichte
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass es bereits in der Jungsteinzeit im Dresdner Raum Siedlungen gegeben haben muss.
Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1206, in der Dresden bereits als Stadt erwähnt wurde. Damals lag sie von der Bedeutung her noch weit hinter der Domstadt Meißen und dem ehemals wichtigen Handelsplatz Pirna zurück. Erst der Kurfürst Moritz von Sachsen ließ Dresden 1547 zur kurfürstlichen Residenz erblühen, die dann der Kurfürst August weiter zur Renaissance Stadt ausbauen ließ. In den darauffolgenden Jahren entwickelte sich die Stadt schnell zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum Sachsens.
Während des Dreißigjährigen Krieges blieb die Stadt weitgehend von Plünderungen und Zerstörungen verschont. Nur die Pest von 1632 löste eine schwere Hungersnot aus und ließ die Stadt in seiner Entwicklung stagnieren.
Der weiteren Verlauf der Geschichte war sehr wechselhaft. Auf der einen Seite entstanden die weltberühmten Bauwerke und Parkanlagen, auf der anderen Seite stehen die zahlreichen Kriege, in die Dresden immer wieder verwickelt wurde. Zu den bedeutendsten Kriegen jener Zeit gehört die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813, als die Sachsen, und damit auch Dresden, an der Seite von Napoleons französischen Truppen kämpften. Dies war zugleich der letzte Sieg Napoleons auf deutschem Boden, der danach Dresden weiter befestigte und durch seine Truppen schützte ließ.
Am 3.-4.5.1849 fand dann der Dresdner Maiaufstand statt, der den sächsischen König Friedrich August II. zwang, die Stadt zu verlassen. Erst durch die Unterstützung Preußens konnte er seine Macht wiedergewinnen. Nach der Niederschlagung der Revolution wurde Dresden die Hauptstadt eines der wohlhabendsten Bundesstaaten im Deutschen Reich.
Schwere Zerstörungen erlitt Dresden auch während des 2. Weltkrieges. Vor allem die Luftangriffe vom 13.-15.7.1945 zerstörten weite Teile des Stadtgebietes. Fast 60 Prozent des Stadtgebietes waren dabei schwer betroffen, bei der die Innenstadt sogar komplett zerstört wurde.
Nach der Befreiung der Stadt durch die Rote Armee am 8.5.1945 wurde Dresden von 1952-1990 die Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks. In dieser Zeit wurden viele Reste der stark zerstörten Stadt beseitigt. In der Altstadt wurden zugleich einige historische Monumentalbauwerke wie das Ständehaus, die Kreuzkirche, der Zwinger, die Semperoper oder das japanische Palais saniert oder vollständig rekonstruiert.
Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde Dresden wieder die Landeshauptstadt des Freistaats Sachsen. Auch danach ging es mit der Sanierung der Altstadt weiter. Einige Gebiete Dresdens gelten seitdem als gelungenes Beispiel für die Restaurierung von Baudenkmälern und stehen in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz.
Dresden, die Kulturstadt Deutschlands
Dresden mit seinen historischen Bauwerken sowie den herausragenden Museen und kulturellen Einrichtungen von Weltruf ist auch heute noch die Kulturstadt Deutschlands, die von 2004-2009 sogar Weltkulturerbestätte der UNESCO war. Insgesamt beherbergt die Stadt über 50 Museen, mehr als 35 Theater oder Kleinkunstbühnen sowie über eine nicht unbedeutende Anzahl historischer Bauwerke. Die meisten von ihnen befinden sich in der zu großen Teilen rekonstruierten und durch verschiedene architektonischen Epochen geprägten Altstadt.
Zu den bekanntesten Gebäuden der Altstadt gehören die Frauenkirche am Neumarkt, die Hofkirche, die Semperoper und der Zwinger sowie das Residenzschloss.
Die Frauenkirche mit ihrer hohen und breiten Kuppel ist zugleich das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde am 14.2.1945 zerstört und nach einem langjährigen Wiederaufbau am 30.10.2005 neu geweiht.
Nur 400 m entfernt befindet sich die zwischen 1739-1751 erbaute katholische Hofkirche. Sie ist das zweithöchste Kirchengebäude der Stadt und wurde ebenfalls am 13.2.1945 zerstört. Im Gegensatz zur Frauenkirche konnten hier bereits im Juni 1945 wieder kleinere Gottesdienste abgehalten werden. Ein kulturelles Wahrzeichen der Stadt sind auch die Semperoper und der Zwinger, die zusammen eine architektonische Einheit entlang des Theaterplatzes bilden.
Zwischen der Frauenkirche, der Semperoper und dem Zwinger befindet sich die nächste architektonische Sehenswürdigkeit, das Residenzschloss. Der Ursprung des Schlosses reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück und war lange Zeit der Wohnsitz der sächsischen Kurfürsten. Im Laufe der Zeit wurde es oft um- und ausgebaut und weist dadurch viele Baustile verschiedener Epochen auf.
Mit dem Schloss Albrechtsberg, dem Schloss Eckberg und dem Lingnerschloss befinden sich etwa einem Kilometer Flussaufwärts der Altstadt drei weitere sehenswerte Schlösser. Sie bilden den Anfang des Dresdner Elbhanges, an deren Hängen sich rund 24 ha Weinanbaufläche befinden.
Noch weiter südlich, fast am Stadtrand von Dresden, liegt das Schloss Pillnitz. Dieses ursprünglich als Sommerresidenz genutzte Schloss besteht aus drei Palais, die im barocken und chinamodischen Baustil gestaltet sind. Am Fuße des einen Palais liegt die berühmte Treppe zur Elbe, die früher der Ankerplatz für die herrschaftlichen Gondeln der Adligen war.
Bei einer Fahrt entlang der Elbe trifft man auch auf viele Elbrücken. Gleich fünf davon (vier sind Straßenbrücken und eine Eisenbahnbrücke) befinden sich in der Innenstadt. Die bekannteste und berühmteste ist das 1893 fertiggestellte „Blaue Wunder“. Die Stahlfachwerkbrücke überspannt die Elbe auf einer Länge von 141,5 m und gehört zu den technischen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Wie schon erwähnt ist Dresden die Kulturstadt Deutschlands. Dies liegt nicht nur an seinen historischen Bauten, sondern auch an den Museen, Kunstbühnen und Skulpturen der Stadt. Die bekanntesten Museen gehören zur Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und sind in einigen der hier genannten Gebäude untergebracht. Zu ihnen gehört unter anderem die Gemäldegalerie Alter Meister, die sich seit 1855 im Semperbau des Zwingers befindet. Dort ist unter anderem die Sixtinische Madonna von Raffael zu sehen, die ursprünglich 1512/1513 als Altarbild gemalt wurde. Eine weitere Einrichtung der SKD ist das Grüne Gewölbe, welche die Sammlung der sächsischen Kurfürsten und Könige beherbergt.
Im Norden der Stadt liegt das Militärhistorische Museum der Bundeswehr, dass zwischen 2006-2011 nach den Plänen von Daniel Liebeskind umgebaut wurde und eine Sammlung von Waffen und Kriegsgeräten aus mehreren Jahrhunderten umfasst.
Das Deutsche Hygienemuseum beschäftigt sich seit 1912 mit der gesundheitlichen Aufklärung der Bevölkerung. Ihr bekanntestes Exponat ist die „Gläserne Frau“ die einen Einblick in die Inneren Organe einer Frau gewährt.
Zu den bekanntesten Kulturbühnen gehört die Sächsische Staatsoper, die ihre Bühnenstücke im Gebäude der Semperoper aufführt. Das größte Theater der Stadt ist das Schauspielhaus, das ihren Ursprung im Königlichen Hoftheater hatte. Weitere interessante Theater sind die Kabaretttheater der Stadt wie die Herkuleskeule, der Dresdner Friedrichstadtpalast oder das Boulevardtheater Dresden.
Die bekannteste Skulptur Dresdens ist der „Goldene Reiter“. Er befindet sich auf der Hauptstraße der historischen Neustadt und ist ein Abbild August des Starken im römischen Panzer und hoch zu Ross. Erschaffen wurde das Denkmal vom Kanonenschmied Ludwig Wiedemann im Jahre 1733.