Bad Schandau
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
Höhe: 146 m ü. NHN
Fläche: 46,76 km2
Koordinaten: 50° 55' N, 14° 9' O
Einwohner: 3423
Anerkannter Kneippkur- und Erholungsort am Rande des Nationalparks Sächsische Schweiz
Der staatlich anerkannte Kneippkur- und Erholungsort Bad Schandau ist eine sächsische Kleinstadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Sie liegt rechtsseitig der Elbe am zum Elbsandsteingebirge gehörenden Nationalpark Sächsische Schweiz.
Insgesamt leben in der Gemeinde rund 3500 Menschen die sich auf die alte Stadtsiedlung Schandau und dessen Ortsteile Krippen, Neuporschdorf, Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Schmilka, Ostrau und Waltersdorf verteilen.
Bad Schandaus Weg vom Handelsplatz zum Kurort
Bad Schandaus Geschichte reicht bis in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück, als deutsche Ansiedler die Elbwiesen zwischen Rathmannsdorf und Postelwitz von der Feudalherrschaft Hohnstein erwarben und dort einen Handelsplatz gründeten.
Seine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1445. Nur kurze Zeit später, 1467, erhielt die damals noch als Schandau bezeichnete Gemeinde, aufgrund ihrer wichtigen Lage als Handelsplatz, den Status einer Stadt verliehen.
Ab 1800 hielt langsam der Tourismus Einzug, der Schandau den Ruf als Kurort und der Sommerfrische einbrachte. Im Zuge der stetig wachsenden Besucherzahlen bekam der Ort 1877 mit der Carolabrücke eine feste Elbquerung. 1920 wurde Schandau dann auch offiziell der amtliche Titel „Bad“ verliehen und 1936 zum „Kneippkurort“ erhoben.
Der Älteste Kurort Sachsens ist auch ein beliebtes Wanderparadies
Noch heute gilt Bad Schandau als einer der bekanntesten und ältesten Kur- und Erholungsorte in der Sächsischen Schweiz, der seine Gäste mit vielfältigen Beauty- und Wellnessangebote verwöhnt. Gleich zwei Kurkliniken haben sich hier mit einem ganzheitlichen Therapiekonzept auf die Harmonisierung zwischen Körper, Geist und Seele spezialisiert.
Nach der Therapie lädt dann das mittelalterliche Stadtzentrum mit seinen Cafés, Restaurants und Geschäften zu einem gemütlichen Stadtbummel ein. Dort am Marktplatz befinden sich auch einige Renaissancebauten sowie die St. Johannis-Kirche, die von der langjährigen Geschichte zeugen. Die Johanneskirche besteht in ihrer heutigen Form seit 1879 und beinhaltet einen zweigeschossigen Renaissancealtar aus Sandstein, der ursprünglich für die Dresdner Kreuzkirche geschaffen wurde. Eine weitere Sehenswürdigkeit auf dem Marktplatz ist der seit 1896 vor der Kirche platzierte Sendig Brunnen.
Nebenher ist Bad Schandau auch der Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen in die wunderschöne Umgebung. Dabei gelangt man auch durch die verschiedenen Ortsteile, die zum Teil selbst kleine Sehenswürdigkeiten sind. Zu ihnen gehört unter anderem Krippen, der einzige Ortsteil Bad Schandaus, der sich am linken Elbufer befindet. Bekannt ist Krippen vor allem durch Friedrich Gottlob Keller, dem Erfinder des Holzschliffs zur Papierherstellung, dem hier ein eigenes Museum gewidmet ist.
Ein weiterer ist Postelwitz, der dicht an einem Felshang gepresst, aus nur einer einzigen Häuserreihe besteht. Die Häuserreihe sind hübsche Fachwerkhäuser, deren Ursprung aus der Slawischen Zeit stammt, als sich dort Flößer, Fischer, Steinbrecher und Schiffsbauer niederließen.
Nicht weniger interessant ist Ostrau auf der Ostrauer Scheibe. Der Ortsteil liegt 130 m über der Elbe und oberhalb von Bad Schandau, deren beide Stadtteile über einen elektrisch betriebenen, freistehenden Personenaufzug miteinander verbunden sind.
Als letzten Ortsteil bei einer Wanderung trifft man auf Schmilka. Dieser kleine idyllische Berg- und Schifferort liegt nahe der tschechischen Grenze und ist der Ausgangspunkt zu weiteren Wanderungen, die unter anderem zu den Schrammsteinen oder dem Großen Winterberg führen. Wer die Region mal aus einer anderen Perspektive sehen möchte, oder nicht so gut zu Fuß ist, sollte eine Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn in Erwähnung ziehen. Diese ist eine elektrisch betriebene Straßenbahn, die bereits 1898 in Betrieb genommen wurde. Die Fahrt auf der rund 8 km langen Strecke führt in gut 32 Minuten durch das wildromantische Kirnitzschtal.
Sehenswürdigkeiten
24. St.-Johannis-Kirche Bad Schandau
Adresse:
St.-Johannis-Kirche Bad Schandau
Deutschland
Bergmannstraße 2
01814 Bad Schandau
Die St.-Johannis-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Kirche und befindet sich direkt am Marktplatz von Bad Schandau.
Sie geht aus einer kleinen der Jungfrau Maria gewidmeten Kapelle hervor, die hier bereits 1445 stand und bis 1459 eine Filialkirche von Lichtenhain war.
1557 erfolgte dann der erste Ausbau der Kapelle. Nur kurze Zeit später, 1570, gab es erste Überlegungen den durch Hochwasser mehrfach beschädigten Hölzernen Glockenturm durch einen massiven steinernen zu ersetzten. Nachdem 1610 eine Landesweite Kollekte stattfand, konnte der Glockenturm dann 1645 errichtet werden. Da der Bau mitten in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges fiel, sollte er gleichzeitig als Zufluchtsstätte für die Bad Schandauer Bürger dienen.
Ein weiterer Ausbau fand zwischen 1668-1671 statt, in der die Kirche ihr heutiges Aussehen erhielt. Nach dem schweren Stadtbrand vom 8.6.1704 wurde auch die St.-Johannis-Kirche wieder schwer beschädigt. Seit dem Wiederaufbau des Kirchenschiffes 1709 und des Turmes 1711 ist die äußere bauliche Gestalt weitgehend unverändert geblieben.
Zu den Highlights der Kirche gehört der zweigeschossige aus Sandstein gehauene und mit Marmor und Schmucksteinen verzierte Renaissancealtar. Der Renaissancealtar wurde von Hans Walther II. zwischen 1574-1597 ursprünglich für die Dresdner Kreuzkirche erschaffen. Nachdem die Kirche im Siebenjährigen Krieg zerstört wurde, gelangte sie zunächst in die Wiederaufgebaute Annenkirche und ist seit 1927 ein Bestandteil der Bad Schandauer Kirche.
Weitere Informationen unter: http://www.kirchgemeinde-bad-schandau.de/