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Bernau

Geografische Daten

Bundesland:          Brandenburg
Landkreis:             Barnim
Höhe:                   68 m ü. NHN
Fläche:                 107,73 km²
Einwohner:           ca. 36000
Koordinaten:         52°41`N, 13,35°0`O

Bernau das Tor zum Naturpark Barnim

Bernau ist eine etwa 10 km nordöstlich von Berlin gelegene Stadt und gilt als Tor zum Naturpark Barnim. Die meisten Berliner kennen Bernau wahrscheinlich nur als Endstation der S-Bahn. Dabei ist Bernau ein idealer Ausgangspunkt für Fuß- und Radwanderungen in die wald- und seenreiche Umgebung des Barnimer Landes. Beliebte Ausflugsziele sind dabei vor allem der 13 km entfernte Liepnitzsee und der 11 km entfernte Gorinsee.
Der Liepnitzsee ist ein idyllisch gelegener Waldsee der sich westlich von Bernau befindet und leicht mit dem Auto über die A 11 oder mit dem Bus vom Bahnhof Bernau aus zu erreichen ist. Mit seinem klaren Wasser, den vielen Sandstränden und der Insel „Große Werder“ zählt er zu den beliebtesten Badeseen im Berliner Umland.
Ähnlich wie der Liepnitzsee ist auch der südlich von Bernau liegende Gorinsee idyllisch in die Barnimer Landschaft eingebettet. Auch er ist leicht über die L 30 mit dem Auto oder mit dem Bus vom Bahnhof Bernau zu erreichen. Schon am Eingang zum See wird der Besucher vom Gasthaus „Am Gorinsee“ mit regionalen Spezialitäten zum Verweilen eingeladen. Dazu bietet der See auch einen wundervollen Strand sowie einen interessanten Waldweg, der rund um den See führt, und speziell für Wanderer und Radfahrer interessant ist.
Etwas dichter, ca. 5 km von der Altstadt entfernt, befindet sich die Schönower Heide. Sie ist ein 533 ha großes Naturschutzgebiet mit einer offenen Heidelandschaft und weiteren schützenswerten Biotopen. Seit dem Jahre 2009 findet man in einem ca. 140 ha großen, eingezäunten Areal auch Dam-, Muffel- und Rotwild vor. Um den Naturpark zu erkunden, stehen zwei Rundwanderwege von 1,5 und 5 km Länge zur Verfügung. Begleitet von zahlreichen Informationstafeln erfährt der Besucher viel Wissenswertes über die Schönower Heide und das Beweidungsprojekt.



Geschichte: Vom Markgrafen Albrecht den Bären, den Hussiten bis zur ersten S-Bahn in Deutschland

Neben der Natur zieren die mehr als 700 Jahre alte Stadt auch viele historische Sehenswürdigkeiten. Diese spiegeln die recht wechselvolle Geschichte der Stadt wieder. Einer Sage nach soll es das früher so berühmte Bier der Gegend gewesen sein, das den Markgrafen Albrecht den Bären um das Jahr 1140 veranlasste, die Stadt Bernau zu gründen.
Gerade die Braukunst und die Tuchmacherei verhalfen Bernau im Mittelalter zu Ruhm und Ehren.
Eine weitere große historische Bedeutung für Bernau hatte die Abwehr eines Angriffs der Hussiten durch die Bernauer Bürger im Jahre 1432. Die Hussiten waren eine revolutionäre Bewegung im Böhmen des 15. Jahrhunderts, die auf ihrem Feldzug durch die Lausitz zahlreiche Städte zerstörten und plünderten. Die Abwehr der Hussiten wird seit dem Jahre 1832 (außer in der DDR Zeit) alljährlich im Juni als großes Mittelalterspektakel gefeiert.
Mit der Pest und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) endete die Blütezeit Bernaus. Davon konnte sich die Stadt lange Zeit nicht erholen. Erst nachdem Bernau im Jahre 1843 einen Eisenbahnanschluss erhielt, begann die Stadt wieder zu erblühen. Eine Besonderheit fand dann am 8. August 1924 statt. An diesem Tag wurde der Erste Reguläre mit einer Stromschiene betriebene S-Bahn Zug Deutschlands aus der Taufe gehoben.     

Die baulichen Zeugnisse der Stadtgeschichte

Direkt am Bahnhof Bernau trifft man dann auch auf die ersten baulichen Zeugnisse der Stadtgeschichte. Schon von Weitem sichtbar ist dabei das imposanteste Bauwerk Bernaus – die Marienkirche. Sie zählt zu den schönsten und bemerkenswertesten Kirchen des märkischen Raumes. Die spätgotische Kirche wurde im Jahre 1519 geweiht und birgt im Inneren einen Flügelaltar aus der Schule des Renaissancemalers Lucas Cranach des Älteren.
Nur eine Straßenkreuzung vom Bahnhof entfernt, befindet sich das einzig erhaltene Stadttor Bernaus. Das Steintor ist heutzutage das Wahrzeichen der Stadt und beherbergt seit 1822 das Heimatmuseum von Bernau. Im Museum befinden sich viele Schätze aus der Vergangenheit. Neben einer wertvollen Waffensammlung wird auch die Entwicklung der Stadt und ihrer Gewerbe dargestellt. Ein besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die für Bernau früher so bedeutende Bierbrauerei sowie die Textilherstellung. Direkt neben dem Museum befindet sich der Hungerturm. Dieser bietet eine herrliche Aussicht und kann seit dem Jahre 1994 bestiegen werden.
Eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art ist die im 14. Jahrhundert erbaute, 1500 m lange und etwa 8 m hohe Stadtmauer, die den kompletten Stadtkern umschließt. Mit seinem dreifachen Wall- und Grabensystem wurden in jener Zeit so manche Angriffe abgewehrt. Die noch sehr gut erhaltene Feldsteinmauer war ursprünglich mit 42 Lughäusern, zwei Rundtürmen und drei Stadttoren versehen. Einige Reste der Lughäuser sowie der Pulver- und der Hungerturm sind noch vorhanden.

Etwas außerhalb der Stadtmauer gelangt man zum Sankt- Georgen- Hospital. Das Hospital war eine Stiftung der reichen Tuchmacher und Wollweber aus dem Jahre 1328. Zu ihr gehört auch die St. Georgen Kapelle. Gleich daneben liegt die im Jahre 1908 eingeweihte Herz-Jesu-Kirche. Die Herz- Jesu-Kirche ist eine katholische Pfarrkirche und wurde nach den Plänen des Architekten Paul Ueberholz als einschiffige Hallenkirche erbaut.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten die das Stadtbild von Bernau prägen zählt das klassizistische Rathaus direkt am Marktplatz. Das Rathaus wurde im Jahre 1805 erbaut und zwischen den Jahren 1995 und 2002 vollständig saniert. Zu den Besonderheiten des Rathauses zählt das vom Bildhauer Horst Engelhard geschaffene Geschichtsbuch aus Bronze. Dieses befindet sich im Seitenflügel des Rathauses und stellt in fünf Segmenten anhand historischer Ereignisse die Geschichte von Bernau dar.
Etwas weiter nördlich der Altstadt steht seit 1890 ein Kriegerdenkmal. Das vom Bildhauer Friedrich Thiele erschaffene Denkmal zeigt eine Säule mit der Statue der Siegesgöttin Victoria und erinnert an die gefallenen Soldaten der Stadt aus dem deutsch-dänischen Krieg, dem preußisch-österreichischen Krieg sowie dem Deutsch-französischen Krieg. Direkt gegenüber befindet sich der Ehrenfriedhof für die gefallenen Soldaten der Roten Armee.



Bernaus technische Denkmäler

Neben all den historischen Sehenswürdigkeiten gibt es in Bernau auch zwei technische Denkmäler - der Gasometer und der Wasserturm. Der Gasometer befindet sich in der Berliner Straße und wird auch als das „Blaue Wunder“ von Bernau bezeichnet. Konstruiert wurde es in den Jahren von 1928-29 und diente zur Zwischenspeicherung als Gasspeicher. Heutzutage ist der 20 m hohe und genietet Stahlkessel ein technisches Denkmal. Mit einem Fassungsvermögen von 2000 m³ galt der Gasometer in der damaligen Zeit als Ingenieurstechnische Meisterleistung.
Ein weiteres technisches Denkmal ist der im Jahre 1911 im neugotischen Stil erbaute Wasserturm. Seine Höhe beträgt 44 m und hat ein Fassungsvermögen von 350 m³. Auch der Wasserturm gilt als besondere Attraktion und kann über eine Stahltreppe bestiegen werden.


 

Sehenswürdigkeiten

Liepnitzsee

Der Liepnitzsee ist ein Grundwassergespeistes und bis zu 19 m tiefes Gewässer, das sich nur einige Minuten von Wandlitz entfernt befindet.
Früher ein echter Geheimtipp, heutzutage an den Wochenenden leider oftmals überlaufen, ist er eine wahre Perle in der Barnimer Landschaft. Mit seiner idyllischen Lage und seinem klaren Wasser zieht er viele Badegäste an. Diese bevorzugen hauptsächlich das am Westufer befindliche Waldbad, welches auch einen Bootsverleih und einen Imbiss anbietet. Auch außerhalb des Waldbades befinden sich viele kleinere Badestellen die gerne genutzt werden. Das Highlight des Sees ist aber sicher die Insel „Große Werder“. Die Insel beherbergt schon seit den 1920er Jahren einen Campingplatz. Mit seinem Restaurant „Die Insulaner Klause“ ist die Insel besonders für konditionsstarke Schwimmer ein beliebtes Ausflugsziel. Des Weiteren kann die Insel mit einem gemieteten Ruderboot oder der eigens dafür zur Verfügung stehenden Fähre erkundet werden. Die Fähre ist übrigens das einzige Motorbetriebene Gefährt, was in diesem Gewässer zugelassen ist. Der See dankt diesem Verbot mit klarem Wasser, welches Sichtweiten von bis zu 5 m zulässt.
Das klare und saubere Wasser ist zugleich die Heimat vieler verschiedener Fischarten wie Aale, Hechte, Rotfedern und Moränen. Auch Krebse und diverse Wasservögel wie Haubentaucher, Enten, Schwäne und Fischreiher haben hier ihren Lebensraum.
All dies lässt sich auf dem ca. 8 km langen Rundwanderweg um den See erkunden. Dieser führt durch einen Mischwald aus Kiefern, Buchen, Eichen, Erlen sowie einigen Fichten, die den See umgeben.



Gorinsee

Der Gorinsee ist ein natürliches Badegewässer und liegt nördlich von Berlin, gleich hinter Schönwalde (Barnim) und kurz vor Bernau.
Eingebettet in die wunderschöne Barnimer Waldlandschaft ist es eines der beliebtesten Ausflugsziele für Berliner und Brandenburger.
Das 24 Hektar große Gewässer ist am Ufer flach abfallend und besonders für Familien mit kleinen Kindern geeignet. Durch seine geringe Tiefe von nur rund 2 m wird das Wasser bei entsprechenden Temperaturen auch relativ schnell warm.
Um den See zu erreichen, fährt man am besten auf der B 109 Richtung Wandlitz bis Schönwalde und biegt hier rechts Richtung Bernau ab. Am Ende der zum Gorinsee gehörenden Siedlung führt ein Abzweig direkt zur Badestelle. Diese bietet am Ufer eine kleine Liegewiese sowie einen kleinen Sandstrand an. Aufgrund seiner waldreichen Lage findet man hier an heißen Tagen auch viele schöne schattige Plätze.
Neben dem Baden ist der romantische Gorinsee auch ein Paradies für Angler, Wander- und Radfreunde. Vor allem für Radfahrer ist schon alleine die Strecke zum Gorinsee landschaftlich sehr reizvoll und führt dann weiter rund um den See. Wer sich nach dem Wandern oder Radfahren etwas stärken möchte, findet direkt am See, das Gasthaus am Gorinsee. In dem recht beliebten Restaurant werden hauptsächlich Wild- und Fischspezialitäten serviert. Und so findet man auf der kulinarischen Speisekarte so leckere Gerichte wie Wildschwein- und Hirschbraten, Zanderfilet und Forelle. All diese Köstlichkeiten können im Restaurant sowie im Winter- oder Biergarten genossen werden. Wer seinen Aufenthalt etwas verlängern möchte dem bietet das Gasthaus mehrere Gästezimmer zur Übernachtung an.
Eine weitere Möglichkeit, seinen Aufenthalt zu verlängern, ist der Campingplatz, der sich in der Nähe der Badestelle befindet. Der gepflegte Campingplatz stellt Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnwagen, Wohnmobil und natürlich auch Zelte, von April bis Oktober, zur Verfügung. Neben den sanitären Einrichtungen findet man hier auch diverse Sportmöglichkeiten wie Tischtennisplatten oder einen Volleyballplatz.
Für die Besucher des Sees stehen zahlreiche Parkplätze in der Näheren Umgebung zur Verfügung.



Schönower Heide

Das Naturschutzgebiet der Schönower Heide befindet sich zwischen Schönwalde/Wandlitz und Bernau auf einem ehemaligen militärischen Truppenübungsplatz. Nach dem Wegfall des Truppenübungsplatzes im Jahre 1991 begann man mit dem Rückbau der Gebäude und Wege und errichtete ein etwa 534 ha großes Naturschutzgebiet mit einer offenen Heidelandschaft, die zugleich der Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten ist.
Um diese seltene Landschaftsform zu schützen, erfolgte im Jahre 2000 die Ernennung zum Naturschutz- und Flora-Fauna-Habiatgebiet. Seit dem Jahre 2004 begann die Berliner Forstverwaltung damit, das Naturschutzgebiet für Besucher zu öffnen. Eigens dazu wurden zwei Rundwanderwege von 1,6 km und 5,0 km länge, die mit zahlreichen Informationstafeln versehen sind, angelegt.
Bei einer Wanderung durch die Heide trifft man auf viele landschaftstypische Pflanzen wie die zu den Zwergsträuchern zählende Besenheide, Kiefern, Birken und Wacholder. Dazu gesellen sich Silbergrasflure, Moose und Flechten, die hier geeignete Lebensbedingungen vorfinden.
Seit dem Jahre 2009 wurde zudem in einem ca. 140 ha großen, eingezäunten Areal Dam-, Muffel- und Rotwild ausgesetzt. Die Tiere können sich in dieser natürlichen Umgebung frei bewegen und tragen durch Fraß, Tritt und Fegen mit dem Geweih zu einer natürlichen Offenhaltung der Landschaft bei.
Zu den Weiteren Tieren, die hier ihren Lebensraum haben, zählen Zauneidechsen, Schmetterlinge, Libellen, verschiedene Bienenarten und Heuschrecken.
Reichhaltig vertreten ist auch die Vogelwelt. Darunter befinden sich z. B. Braun- und Schwarzkehlchen, Heidelerchen, der Wiedehopf, die Waldschnepfe oder der Ziegenmelker.
Ein besonders schönen Rundblick über die Schönower Heide mit ihrer Flora und Fauna bietet die Aussichtsplattform, die sich direkt am Rundweg befindet. Dort befindet sich auch ein Picknickplatz, der zum Verweilen und Entspannen einlädt.
Weitere Informationen unter: www.schoenower-heide-verein.de

Schloss Dammsmühle
Adresse:
Schloss Dammsmühle
Deutschland
Schloßstraße
16348 Wandlitz

Die heutige Schlossruine ist eigentlich ein neobarockes Herrenhaus, das sich auf einem 28 Hektar umfassenden Gelände, in einem Waldstück des Barnim, westlich der brandenburgischen Gemeinde Schönwalde und in der Nähe des Mühlenbecker Sees befindet.
Am heutigen Standort befand sich schon im 16. Jahrhundert eine Mühle, an deren Stelle schon der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm ein Jagdhaus errichten ließ.
Im Jahre 1755 erwarb der Berliner Lederfabrikant Peter Friedrich Damm das Gelände und errichtete 1768 das Gebäude des Schlosses als zweigeschossiges Palais. Mit dem Tode Damms verfiel das Gebäude.
Erst Adolf Wank, der das Anwesen 1894 bei einer Zwangsversteigerung erwarb, verhalf dem heruntergekommenen Haus zu neuen Ansehen und ließ die alte Bausubstanz in neobarocken Stil zu einem Herrensitz umbauen. Dazu erweiterte er den Anbau, ließ ihn aufstocken und einem Turm mit Zwiebelhaube hinzufügen.
Nach seinem Tod wechselten dann die Besitzer ständig. Zu den weiteren Besitzern gehörte der Kaufmann Hermann Zirkel aus Zehlendorf sowie der Brite Harry Goodwin Hart, der aufgrund seiner jüdischen Frau Deutschland im Jahre 1938 verlassen musste und 1940 enteignet wurde. Nach der Enteignung gelangte das Schloss in den Besitz von Heinrich Himmler, der der Reichsführer der SS war, und für Instandhaltungsmaßnahmen KZ Häftlinge aus Sachsenhausen einsetzte.
Unmittelbar kurz vor Kriegsende wurde es von der Roten Armee besetzt und 1959 an das Ministerium für Staatssicherheit übergeben, die das Haus als Jagdschloss nutzten.
Nach der deutschen Wiedervereinigung diente das Schloss kurzzeitig als Hotel und danach als Veranstaltungs- und Naherholungsstätte. Beide Konzepte gingen leider nicht auf, sodass das Areal mittlerweile seit einigen Jahren wieder verweist ist. Und obwohl das Schloss als Ruine dasteht ist es ein lohnenswertes Ausflugsziel. Speziell Wanderer, Radler und Naturfreunde erfreuen sich an den umliegenden Wäldern, dem Mühlenteich, der auf einem kleinen Rundwanderweg näher erkundet werden kann, sowie an dem Mühlenbecker See, der in nur ca. 250 m Entfernung, zum Angeln und Baden einlädt.

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