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Wittenberge

Geografische Daten

Bundesland:      Brandenburg
Landkreis:          Prignitz
Höhe:                 25 m ü. NHN
Fläche:               50,63 km²
Einwohner:          ca. 17200
Koordinaten:       53°0`N, 11°45`O

Wittenberge- Die größte Stadt der Prignitz

Wittenberge ist eine amtsfreie Stadt aus dem Landkreis Prignitz und liegt im Nordwesten Brandenburgs, am nördlichen Ufer der Elbe, nur ca. 11 km südwestlich von der Kreisstadt Perleberg entfernt. Mit seinen 7 Ortsteilen, in denen rund 18000 Einwohnern leben, ist sie die größte Stadt der Prignitz.

Von der Erteilung des Stadtrechts bis zum Bau der Singer-Nähmaschinenfabrik

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1226. Diese wurde allerdings durch Hermann Krabbo 1910 als Fälschung angezweifelt, was durch Forschungen des Landeshauptarchives Sachsen Anhalt im Januar 2006 bekräftigt wurde.
Eine weitere urkundliche Erwähnung stammt vom 22. Juli 1300. In dieser bestätigte der damalige Stadtherr Otto I. Gans die Stadtrechte Wittenberges.
Schlimme Zeiten erlebte die Stadt während des Dreißigjährigen Krieges, bei der sie vollständig entvölkert wurde. Mit den verheerenden Bränden von 1686 und 1757 sowie den Elbdeichbrüchen von 1709 und 1761 erlebte Wittenberge weitere schlimme Katastrohen.
Der wirtschaftliche Aufstieg begann erst wieder im 19. Jahrhundert mit der 1823 erbauten Ölmühle sowie der Fertigstellung des Elbhafens und den Anschluss an die Eisenbahnlinie Berlin-Hamburg.
Über die Ländergrenzen hinaus bekannt wurde Wittenberge durch die Produktion der Singer-Nähmaschinen. Die Singer Manufacturing Company war eine in New York ansässige Firma, die hier 1903 eine Nähmaschinenfabrik und mit ihr zeitgleich die zweitgrößte freistehende Turmuhr Europas errichtete. Die Produktion der Nähmaschinen erfolgte bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 und wurde dann zu DDR Zeiten in der selben Fabrik durch die VERITAS Nähmaschinen weitergeführt. Mit dem politischen Zusammenbruch der DDR musste nicht nur die Nähmaschinenfabrik, sondern auch die Ölmühle und das Zellstoffwerk schließen.
Von den ehemals zahlreichen Betrieben blieb nur das Reichsbahnausbesserungswerk erhalten und dient jetzt als Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn AG.

Wittenberge ist das Natur-, Kultur- und Musikzentrum der Region

Heutzutage ist Wittenberge eine Stadt, die sowohl von Naturbegeisterten als auch von Kultur- und Musikliebhabern gerne besucht wird.
Natur pur findet man z. B. im UNESCO Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe. Auch die Umgebung rings um Wittenberge bietet malerische Landschaften, die man per Fahrrad oder bei einer Wanderung erkunden kann. Bei Fahrradtouristen besonders beliebt ist dabei der Elberadweg, der einer der beliebtesten Radfernwege Deutschlands ist.
Für die Musikliebhaber sind die alljährlich hier stattfindenden Veranstaltungen ein besonderes Highlight. Schon seit der 700 Jahr Feier im Jahre 2000 ist Wittenberge der Austragungsort der überregional bekannten Elblandfestspiele. Das internationale Open-Air-Festival für Operette, Show und Musical ist das bedeutendste deutsche Musikfestival seiner Art. Jedes Jahr zu Pfingsten kommen dann die Country-Musik-Fans, beim hier ausgetragenen Festival, auf ihre kosten.

Die Stadt der Türme

Neben der Natur und Kultur lohnt sich natürlich auch ein Bummel durch die Stadt. Vor allem die Türme der Stadt, die schon aus weiter Ferne grüßen, prägen das Stadtbild. Einer von ihnen ist der 1928/29 erbaute „Singer-Uhrenturm“. Er gilt mit einer Höhe von ca. 50 m, als einer der größten freistehenden Turmuhren der Welt und befindet sich am Gebäude des ehemaligen Nähmaschinenwerkes.
Mit den beiden Kirchtürmen, dem Wasserturm, dem Rathausturm und dem Steintorturm gibt es weitere Türme, die Wittenberge auch als „Stadt der Türme“ bekannt werden ließen.
Das älteste Gebäude der Stadt ist das 1297 erstmals erwähnte Steintor. Nach einem schweren Brand musste es allerdings 1450 wieder neu aufgebaut werden.
Das älteste Wohnhaus der Stadt befindet sich in der Alten Burg, in der heute das Stadtmuseum untergebracht ist.



Sehenswürdigkeiten

Alte Burg und Steintor Wittenberge
Adresse:
Alte Burg Wittenberge
Deutschland
Putlitzstraße 2    
19322 Wittenberge
Tel. 03877/405266

Die „Alte Burg“ ist das älteste erhaltene Wohngebäude der Stadt und befindet sich auf dem Gelände eines ehemaligen Rittergutes am Rande der Wittenberger Altstadt.
Erbaut wurde es 1669 als weißes Schloss des Edlen Herrn Gans zu Putlitz.
Heutzutage ist in der „Alten Burg“ das Stadtmuseum untergebracht, welches sich mit der Geschichte Wittenberges von seinen Ursprüngen als Ackerbaustädtchen, über seine Rolle als Industriestandort bis hin zum Zentrum der Tourismusregion Elbtalaue beschäftigt.
Während allerhand Schautafeln, Gemälde und Videosequenzen über die Entwicklung der Stadt informieren, können in den Räumen des Obergeschosses die Wohn- und Lebenswelten der Bewohner aus dem 19. und 20. Jahrhundert nachempfunden werden.
Eine weitere Ausstellung im Obergeschoss beschäftigt sich mit der Geschichte des Wittenberger Nähmaschinenwerkes aus der Zeit von 1945-1991, als aus der Singer Nähmaschinenfabrik ein „Volkseigener Betrieb“ wurde. Die aufwendige Ausstellung informiert über wirtschaftliche und technische Gesichtspunkte und zeigt das soziale und kulturelle Leben der Mitarbeiter und ihrer Familien.
Nur unweit vom Stadtzentrum entfernt, befindet sich das älteste Gebäude Wittenberges, das Steintor. Es ist über 700 Jahre alt und beinhaltet eine Ausstellung zu seiner eigenen Geschichte.
Weitere Informationen unter: www.wittenberge.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=50286

Alte Ölmühle Wittenberge
Adresse:
Alte Ölmühle Wittenberge
Deutschland
Bad Wilsnacker Str. 52    
19322 Wittenberge
Tel. 03877/567994600

Die Ölmühle ist ein Baudenkmal der Stadt Wittenberge, dessen 4-5 etagigen Gebäude aus den damals typischen unverputzten Backsteinen bestehen.
Errichtet wurde sie durch den Berliner Kaufmann Salomon Herz, der im Jahre 1823 ein Grundstück am Wittenberger Elbufer erwarb.
Dieser gründete damals eine Ölhandelsgesellschaft und ließ aus den landwirtschaftlichen Produkten wie Rüben, Lein und Raps, Rohöl herstellen, die als Schmiermittel von Fahrzeugen und Fabrikmaschinen oder zur Beleuchtung von Haushalten und Werkhallen genutzt wurden.
Die Ölherstellung erfolgte, trotz einiger Besitzerwechsel, bis 1991 und musste dann aufgrund der veralteten Produktionsanlagen und Werksgebäuden geschlossen werden. Diese wurden dann im Anschluss abgerissen. Lediglich die Speichergebäude, die Mühle und der Verwaltungsbau blieben erhalten und wurden 1992 vom Land Brandenburg unter Denkmalschutz gestellt.
Seit dem Jahre 2011 befindet sich in den inzwischen sanierten Gebäuden ein Hotel mit angeschlossener Gastronomie. Das 4 Sterne Hotel ist nach den modernsten Standards eingerichtet und vermittelt noch heute den Charme der alten Ölfabrik.
Weitere Informationen unter: http://www.oelmuehle-wittenberge.de

Uhrenturm Wittenberge
Adresse:
Uhrenturm Wittenberge
Deutschland
Bad Wilsnacker Str. 48   
19322 Wittenberge
Tel. 03877/405266

Der Uhrenturm in Wittenberge ist der höchste freistehende Uhrenturm auf dem europäischen Festland und der zweitgrößte in Europa, der nur noch von einem in Großbritannien stehenden Uhrenturm übertroffen wird.
Erbaut wurde er zwischen 1928/29 als Wasserturm zur Versorgung des Singer-Nähmaschinenwerkes.
Mit der Planung, der Konstruktion und der Bauausführung wurde der Hamburger Bauunternehmer, die Paul Thiele AG, beauftragt.
Der Uhrenturm besaß ursprünglich vier Turmuhrwerke, die jeweils ein eigenständiges Antriebswerk mit einem kleinen Drehstrommotor hatten. Mittlerweile wurden die originalen Uhrenwerke ausgetauscht und werden nun vom physikalischen Institut Braunschweig gesteuert.
Heutzutage ist der Uhrenturm das Wahrzeichen der Stadt, in dessen Inneren sich ein Museum mit der Geschichte der Singer Werke beschäftigt. In der Ausstellung erfahren die Besucher viel interessantes über die Nähmaschinenproduktion und das Leben und Arbeiten der Betriebsangehörigen im Werk. Als anschaulich Exponate stehen originale Näh-, Strick- und Bügelmaschinen zur Besichtigung bereit.
Der Uhrenturm kann von Mai bis Ende September, jeweils von Dienstag bis Sonntag zwischen 10.00-16.00 Uhr besichtigt werden.
Weitere Informationen unter: www.wittenberge.de/verzeichnis/visitenkarte.php?mandat=50287



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