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Valladolid
 
Geografische Daten

Staat:                       Mexiko
Bundesstaat:            Yucatán
Einwohner:              48900
Koordinaten:            20° 41’ N, 88° 12’ W

Valladolid ist eine Kleinstadt mit rund 49000 Einwohnern. Sie liegt im Nord-Osten des mexikanischen Bundesstaates Yucatán und ist zugleich der Verwaltungssitz des Municipio Valladolid.

Von der ursprünglichen Gründung, über die Moskitoplage bis zu seinem heutigen Standort

Valladolid, benannt nach der damaligen Hauptstadt Spaniens, wurde am 28.5.1543 durch den spanischen Conquistador Francisco de Montejo gegründet. Allerdings befand sie sich damals in einiger Entfernung vom heutigen Standort, an einer Lagune mit dem Namen Chowak-Ha, was „langes Wasser“ bedeutet.
Da in der Lagune eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschte, die mit einer großen Moskitoplage einherging, wurde die Stadt dann weiter ins Landesinnere verlagert. Bei der Suche nach dem idealen Standort viel die Wahl auf die Maya Stadt Zaki. Diese wurde 1545 durch die Spanier besetzt und der Widerstand der Mayas mithilfe von Truppen aus Mérida blutig niedergeschlagen. Nach dem Sieg gegen die Ureinwohner wurden deren Bauwerke abgerissen und als Baumaterial wiederverwendet.
Danach entwickelte sich Valladolid bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, nach Mérida und Campeche, zur drittgrößten und wichtigsten Stadt der Halbinsel Yucatán. Viele wohlhabende und reiche Bürger ließen sich große Stadthäuser im spanischen Kolonialstil errichten, was der Stadt den Spitznamen „Sultanin des Ostens“ einbrachte.
Im Jahre 1840 erlebte die Stadt den letzten langanhaltenden Unabhängigkeitskrieg. Im sogenannten „Kastenkrieg“ wurde die Stadt von den Mayas schnell eingenommen. In den nachfolgenden Jahren wurden zahlreiche Kämpfe um die Vorherschaft geführt, was schlussendlich zur blutigen Niederschlagung der Maya Bewegung führte.



Wichtiger Verkehrsknotenpunkt und beliebte Raststation für Touristen

Durch den Bau der Autobahn in den 90er Jahren ist Valladolid heute ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt für Überlandfahrten von und nach Mérida. Mit dem Bau sollte zugleich der Innenverkehr entlastet werden, was aufgrund der Mautpflicht, die für die Mexikaner einfach zu teuer ist, nicht geschah.
Und so reisen hauptsächlich Touristen auf der fast menschleeren Autobahn nach Valladolid. Diese kommen meistens aus den Touristenhochburgen der rund 160 km entfernten Städte wie Playa del Carmen oder Cancún und halten hier Rast auf ihrem Weg zu den archäologischen Ausgrabungsstätten von Cichen Itza. Die Verweildauer beträgt dabei meist nur einige Stunden, was sehr schade ist, um den Charme der Stadt wirklich zu genießen.



Die Hauptattraktion der Stadt sind sein Park mit den umliegenden Kolonialstilhäusern, die Kirche sowie die Cenoten und der heimische Markt

Der Haupttreffpunkt ist die „Große Plaza“ in der Mitte der Stadt. Trotzdem sie als Mittelpunkt fungiert, herrscht hier tagsüber alles andere als Hektik. Richtig zum Leben erwacht der Park erst gegen Abend, wenn hier die Einheimischen die Gassen auf- und abschlendern oder die himmlische Atmosphäre auf einem der vielen Bänke genießen. Auch in den Bars und Restaurants herrscht dann ein emsiges Treiben, und locken mit köstlichen Spezialitäten, wobei die Preise hier um einiges günstiger sind, als in den Touristenhochburgen entlang der Riviera Maya.

Rings um den Plaza befinden sich zahlreiche Bauten aus der Kolonialzeit. Diese machen Valladolid zu einem der schönsten Kolonialstädte Mexikos. Neben dem Rathaus ist vor allem die Kirche San Bernardino de Siena mit dem angrenzenden Kloster Convento de Sisal ein Besuchermagnet. Die sehenswerte Kirche und das Kloster der Franziskaner entstanden zwischen 1552-1560 und sind damit die ältesten Gotteshäuser der ganzen Halbinsel Yucatán.

Eine weitere besondere Sehenswürdigkeit sind die Cenoten in- und außerhalb der Stadtgrenze. Sie waren ursprünglich Bestandteil des früheren Kanalsystems der Stadt und dienten zur Bewässerung der umliegenden Gärten und Felder.
Wer noch etwas Zeit hat, sollte auch den hiesigen Markt besuchen. Hier treffen sich vor allem die Einheimischen um sich kostengünstig mit Lebensmittel einzudecken. Die Angebotspalette reicht dabei von Gewürzen, Obst und Gemüse über Backerzeugnisse bis hin zu Fleisch- und Wurstwaren. Des Weiteren gibt es hier Spielzeug, Klamotten und Waren des täglichen Bedarfs, die von der einen oder anderen Showeinlage begleitet wird.


 

Sehenswürdigkeiten

Coba
Adresse:
Ausgrabungsstätte Coba
Km. 47, Carretera Federal Tulum 307, 77793 Cobá, Q.R., Mexiko
Telefon: +52 984 206 7166

Die Ausgrabungsstätte Coba war eine in einem Waldgebiet eingebetete Maya-Siedlung und gilt als die größte Mexikos. Sie liegt auf der östlichen Hälfte der Halbinsel Yucatán, ca. 40 km von Tulum und der Karibikküste entfernt.
Sein Name bedeutet so viel wie „Trübes Wasser“, was auf die fünf in der Näheren Umgebung liegenden Seen zurückzuführen ist.
Erbaut wurde die Stadt um 600-900 n. Chr. In der Blütezeit lebten hier in Coba rund 50000 Menschen auf einer Fläche, die bis zu 70 km² erreichte. Dabei war das Zentrum dichter bebaut als die Randgebiete. Diese offene Bauweise findet man in vielen ehemaligen Maya-Städten.
Im 16. Jahrhundert entdeckten die Spanier Coba, dass zu diesem Zeitpunkt, wie viele andere Maya-Städte auch, bereits verlassen war oder aufgegeben wurde.
Ab dem 19. Jahrhundert begannen die ersten archäologischen Ausgrabungen, die bis heute noch nicht abgeschlossen sind. Dabei fand man Herraus, dass die Maya-Städte untereinander Handel betrieben, sowie Erfahrungen und Erfindungen austauschten. Dies bezeugen unter anderem die Straßen, die hier kerzengerade durch die Wälder führen.

Von den Archäologen wird Coba in fünf Gebäudegruppen unterteilt. Zu der bis heute am besten erforschten Gebäudegruppe gehört die Nohoch-Mul-Gruppe, in dessen Zentrum sich eine 42 m hohe Stufenpyramide erhebt. Sie trägt den Namen „El Castillo“ und ist mit einer steinernen Treppe versehen, die bis zur Spitze des Bauwerks führt. Nach dem Besteigen der 120 Stufen befindet man sich auf dem Dach der Pyramide, die einen fantastischen Ausblick über die Ausgrabungsstätte und dem dschungelartigen Wald bietet.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Bauwerk La Iglesia, dessen Außenfassade mit zahlreichen steinernen Figuren verziert ist und, in dessen Mauerwerk Hieroglyphen geritzt wurden. Direkt daneben liegt ein Ballspielplatz, der von mehreren Gebäuden umgeben ist.
Um das relativ weitläufige Areal zu erkunden, kann man auf den gut ausgebauten Wegen wandern, aber auch ein Fahrrad oder eine Rikscha samt Fahrer leihen.



Cenoten

Die Cenoten gelten mit einer Gesamtlänge von rund 1085 km als das größte zusammenhängende Unterwassersystem der Erde.
Entstanden sind sie durch den Einsturz von Höhlendecken, die infolge dessen mit Süßwasser gefüllt wurden.
Nach heutigem Erkenntnisstand gibt es von ihnen alleine im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo mehr als 1000 sowie vereinzelte im benachbarten Bundesland Yucatán und Belize.
Der Begriff stammt ursprünglich von den Mayas, die die Cenoten als heiligen Ort verehrten, und die häufig als religiöse Opferstätten herhalten mussten.
Zugleich nutzten die Mayas die Cenoten als Brunnen für ihre Wasserversorgung, weshalb auch einige Forscher sie „als größten Strom der Mayas“ bezeichnen.
Mittlerweile sind die Cenoten eine absolute Touristenattraktion, in der man Tauchen, Schnorcheln oder Schwimmen kann. Die Zugänge zu den Cenoten sind dabei recht unterschiedlich. Einige von ihnen sind nach oben hin offen und können über eine Treppe erreicht werden, andere hingegen liegen in unterirdischen Höhlen, deren Zugang nur über eine Leiter oder ein Seil erreichbar ist.

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