Beitragsseiten

Tangermünde

Geografische Daten

Bundesland:        Sachsen-Anhalt
Landkreis:           Stendal
Höhe:                 43 m ü. NHN
Fläche:               89,87 km2
Einwohner:         ca. 10500
Koordinaten:       52° 32’ N, 11° 58’ O

Stadt an dem Tanger und der Elbe

Tangermünde liegt rund eine Autostunde nordöstlich von Magdeburg entfernt, am Westufer der Elbe. Dort gehört sie zum Landkreis Stendal, der sich wiederum im nördlichen Teil des Bundeslandes Sachsen-Anhalt befindet.
Neben der Kernstadt selbst gehören noch die Ortschaften und Ortsteile Bölsdorf, Köckte, Buch, Grobleben, Hämmerten und Langensalzwedel zu Tangermünde.
Der Name Tangermünde leitet sich von dem Fluss Tanger ab, der hier in die Elbe mündet.



Tangermündes Geschichte wird von Königen, Kaisern, den goldenen Zeiten im 14./15. Jahrhundert, aber auch von den verheerenden Stadtbränden geprägt

Die erste Erwähnung Tangermündes stammt aus dem Jahre 1009, als der Chronist Bischoff Thietmar von Merseburg eine Burg erwähnte, die vermutlich um 925 unter Heinrich I. zum Schutz einer Furt errichtet wurde.
Als Stadt wurde Tangermünde das Erste mal 1275 erwähnt. In jener Zeit lebte die Stadt von der Schifffahrt, der Fischerei und dem Handel. Um den florierenden Handel zu schützen, wurde um 1300 die Stadtmauer errichtet.
Seine Blütezeit erlebte die Stadt dann im 14. und 15. Jahrhundert, in welcher sie 1368 auch Mitglied der Hanse wurde.
Kurze Zeit später, von 1373 bis 1378, war es der Zweitsitz von Kaiser Karl IV. Dieser lies die alte Burg zu seiner Kaiserpfalz ausbauen.
Im 15. Jahrhundert entstanden dann die Stadttore und das Rathaus wurde im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtet.
Eine schwere Zeit erlebte Tangermünde in den Jahren 1617, 1676 und 1678, als sie von schweren Stadtbränden betroffen war. Weitere Zerstörungen brachte der Dreißigjährige Krieg mit sich, bei dem auch das Schloss zerstört, aber nicht wiederaufgebaut wurde.
Zum wirtschaftlichen Aufschwung kam es dann erst wieder im frühen 19. Jahrhundert, als sich mehrere Firmen ansiedelten und die Elbe als Schifffahrtsweg zum Warenaustausch an Bedeutung zunahm.
1933 erhielt die Stadt eine Elbbrücke, die mit 833 m einer der längsten Brücken Deutschlands war. 1945 wurde sie zerstört und nach Beendigung des 2. Weltkrieges wiederaufgebaut.



Die malerische Stadt lebt von ihrem mittelalterlichen Charme und seiner Geschichte

Die malerische Stadt an der Elbe und Tanger bezaubert noch heute die Touristen mit ihrem mittelalterlich anmutenden Stadtbild. Und so trifft man bei einem Rundgang auf mittelalterliche Stadttore, das historische Rathaus, Kirchen mit Backsteintürmen, jede Menge Fachwerkhäuser aus verschiedenen Epochen sowie eine gewaltige Stadtmauer.
Das Wahrzeichen von Tangermünde bildet dabei die St. Stephan Kirche, deren 94 m hoher Turm schon von weiten aus allen vier Himmelsrichtungen zu sehen ist.
Ein paar Schritte weiter steht die älteste Pfarrkirche der Stadt. Das ehemalige Gotteshaus stammt aus dem Jahre 1250 und ist heute eine Erlebnisgastronomie, in der es deftige Mahlzeiten und das traditionelle Tangermünder Kuhschwanzbier gibt.
Direkt im Zentrum, mitten auf dem Marktplatz, steht das historische Rathaus. Es wurde 1430 erbaut und gilt als Paradestück deutscher Baukunst der Backsteingotik. Im inneren befindet sich zudem das Heimatmuseum, welches unter anderem die Geschichte der Grete Minde erzählt. Grete Minde wurde 1617 fälschlicherweise für den Stadtbrand verantwortlich gemacht und starb dafür zwei Jahre später auf dem Scheiterhaufen. Das Thema Grete Minde inspirierte sogar Theodor Fontane, der 1880 die gleichnamige Novelle erscheinen ließ.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Burg, die hoch über die Elbe und seiner Elbpromenade, mit ihren zahlreichen Verzierungen, der Stadt ein besonderes Flair verleiht.
Entlang der Elbpromenade verläuft auch die imposante Stadtmauer, die mit ihren Türmen und wehrhaften Toren beeindruckt. Des Weiteren befindet sich dort ein kleiner Sportboothafen, der die Wassertouristen zu einer Rast einlädt.
Wer hier etwas länger verweilen möchte, findet in der Stadt mehrere Hotels und Pensionen sowie jede Menge Ferienwohnungen, die sich zum Teil in historisch hergerichteten Häusern befinden. Für das leibliche Wohl sorgen die diversen Restaurants, von denen jeder mit einer eigenen Idee oder Philosophie aufwartet. 

 



Sehenswürdigkeiten

Eulenturm
Adresse:
Eulenturm
Deutschland
Lange Str.
39590 Tangermünde

Der 24 m hohe Eulenturm ist ein ehemaliger Wehrturm, der ursprünglich zur Stadtbefestigung von Tangermünde gehörte. Sein quadratischer Unterbau entstand bereits um 1300 und enthielt ein Verlies. Der obere, achteckige Teil des Turms wurde zwischen 1460-1470 errichtet. Dort war auch die Wachstube untergebracht, die den Wachmännern einen Blick in alle vier Himmelsrichtungen ermöglichte. Des Weiteren befindet sich hier oben eine mit einem Zinnen Kranz versehene Plattform.
Wie schon erwähnt gehörte der Eulenturm zur ehemaligen Stadtbefestigung und befand sich dort am Innen Tor. Etwas weiter nördlich stand das Vortor, welches mit dem Innen Tor durch eine Zwingermauer miteinander verbunden war.
Um 1871 wurde das Vortor abgerissen. Der komplette Abriss der sich nördlich anschließenden Mauer erfolgte dann gegen Ende der 1880er Jahre. Seitdem steht der Turm frei. Nur die ehemaligen Anschlussstellen der Stadtmauer sind noch zu erkennen.



Schrotturm
Adresse:
Schrotturm
Deutschland
Lindenstraße
39590 Tangermünde

Der Tangermünder Schrotturm ist ein ehemaliger Wehrturm der Stadtbefestigung, in dem bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts, Schrottkugeln aus Blei hergestellt wurden. Um diese herzustellen, wurde flüssiges Blei an der Spitze des Turmes durch ein Sieb gegossen. Im freien Fall bildeten sich aufgrund der Kohäsionskräfte kugelförmige Tropfen, die bei ausreichender Fallhöhe erkalteten und sich dann in der Kugelgestalt verfestigten. Zur weiteren Abkühlung wurden sie in einem Wasserbecken aufgefangen.
Heutzutage wird der Turm von den Amateurfunkern der Stadt genutzt, kann aber trotzdem besichtigt werden.



Neustädter Tor
Adresse:
Neustädter Tor
Deutschland
Stendaler Str.
39590 Tangermünde
Tel. 039322 3726

Auch das Neustädter Tor ist ein Teil der ehemaligen Stadtbefestigung. Es war das große südliche Stadttor und erhielt seinen Namen von der im späten Mittelalter südlich der Innenstadt entstandenen Tangermünder Neustadt.
Entstanden ist es in zwei Etappen. Aus der ersten Phase stammt der kleinere, eckige Turm, der zusammen mit der Stadtmauer um 1300 errichtet wurde. Er war früher von einer zinnen bekrönten Plattform abgeschlossen und erhielt später im 16. Jahrhundert ein Ziegelwalmdach.
Als die Stadtmauer aufgrund der aufkommenden Kanonen verstärkt werden musste, entstand auch der größere, runde Turm.
Durch seine vielfältigen Backsteinornamente sowie seiner besonderen Ästhetik gehört das Tor heute zu den drei schönsten Stadttoren Norddeutschlands.



St. Stephan Kirche
Adresse:
St. Stephan Kirche
Deutschland
Pfarrhof 6
39590 Tangermünde
Tel. 039322 3208

Die Stephanskirche ist das Wahrzeichen Tangermündes und befindet sich auf der höchsten Erhebung der Stadt, dem Prälaten Berg. Sie ist eine evangelische Kirche und gehört zu den herausragenden Bauwerken der norddeutschen Backsteingotik. Mit einer Höhe von 87,5 m hat sie zudem den höchsten Kirchturm der Altmark.
Der Bau der heutigen Kirche begann im späten Mittelalter und erfolgte in mehreren Phasen. Bereits vorher stand hier eine romanische Backsteinkirche von vor 1188, von der einige Teile im heutigen Bau erhalten geblieben sind. Der eigentliche Bau erfolgte erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, als man zunächst die Langhausnordwand und die mit Nischen versehende Südwand errichtete.
Viele Jahrzehnte später, um 1405, wurde der Dachstuhl errichtet und das Kreuzrippengewölbe eingezogen. Um 1450 begann man dann mit dem Bau des neuen Chores, dessen Dach 1475 gedeckt wurde.
Nach dem schweren Stadtbrand von 1617 wurde auch die Kirche stark beschädigt und die Spitze des Nordturms stürzte herunter. Seine heutige Haube im Stile des Barock erhielt sie dann erst wieder im Jahre 1714.
Sehenswert ist zudem das Innere der Kirche, deren Ausstattung zum Teil noch original aus dem 17. Jahrhundert stammt. Darunter befindet sich z. B. die steinerne Kanzel, die stilistische Merkmale der Spätrenaissance aufweist. Auf ihr ist unter anderem Moses als Kanzelträger dargestellt, der die Gesetzestafeln betrachtet, sowie vollplastische Figuren der Apostel und Reliefs, die sich mit den Themen der Bibel beschäftigen.
Auch das Hauptgeschoss zeigt Moses sowie Johannes den Täufer, bei einer Kreuzigungsdarstellung.
Im Nordteil des Langhauses erstreckt sich eine hölzerne Empore, deren Brüstung Bilder enthält, die Szenen aus der Genesis, den Berichten der Erzväter und der Josephsgeschichte zeigt.
Am bemerkenswertesten ist aber die Scherer Orgel. Sie stammt aus dem Jahre 1624 und gehört zu den 10 bedeutendsten Orgeln in Europa.
Weitere Informationen unter: www.sankt-stephan-tangermuende.de



Rathaus Tangermünde
Adresse:
Rathaus Tangermünde
Deutschland
Lange Str.
39590 Tangermünde

Neben der Kirche gehört auch das Rathaus zu den bedeutendsten Bauwerken der norddeutschen Backsteingotik. Es steht frei mitten auf dem Marktplatz und kann von allen Seiten bewundert werden.
Entstanden ist es in der Blütezeit der Stadt, im 15. Jahrhundert. Wie viele andere Gebäude in Tangermünde auch erfolgte der Bau in mehreren Stufen. Der älteste Teil des Gebäudes ist der Ostflügel, der 1430 errichtet wurde. Im Jahre 1480 folgte der Bau der Gerichtslaube und der sich darüber befindlichen Ratsstube.
Am bemerkenswertesten ist der Giebel der Marktseite. Dort erstreckt sich eine 24 m hohe, aus Backstein gemauerte Schauwand, hinter der sich der prächtige Rathaussaal befindet. Dem Festsaal gegenüber liegt das Trauzimmer, welches noch heute für Hochzeiten genutzt wird.
Im Erdgeschoss und in den Kellerräumen ist das Tangermünder Museum untergebracht, das sich mit der interessanten Stadtgeschichte beschäftigt.

Joomla templates by a4joomla