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Schwedt

Geografische Daten

Bundesland:       Brandenburg
Landkreis:          Uckermark
Höhe:                 4 m ü. NHN
Fläche:               205,57 km²
Einwohner:         ca. 30300
Koordinaten:       53°3`N, 14°17`O

Die Naturparkstadt im Nordosten Brandenburgs

Schwedt ist eine Stadt im Nordosten Brandenburgs und liegt an der Grenze zu Polen. Des Weiteren verläuft die Oder entlang von Schwedt und parallel dazu vorgelagert, ein in den 1920er Jahren angelegter Kanal, die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße. Dazwischen befindet sich eine naturnahe Auenlandschaft, die ein Teil des Nationalparks Unteres Odertal ist. Die Auenlandschaft wird von zahlreichen Wassergräben durchzogen und besitzt einen großen Reichtum an Flora und Fauna, wie man ihn in Mitteleuropa nur noch äußerst selten antrifft. Dies führte unter anderem dazu, dass Schwedt im Jahre 2008 als erster Stadt der Titel Nationalparkstadt verliehen wurde, der seit 2013 auch als offizieller Beiname der Stadt geführt wird.



Über die erste Besiedlung, dem ehemals größten Tabakanbaugebiet Deutschlands bis zur Erdölverarbeitenden Industrie

Schon seit der Bronzezeit wurde das Gebiet von germanischen Stämmen besiedelt. Erstmals erwähnt wurde Schwedt 955 und am 22.9.1265 in einer Urkunde schriftlich bestätigt.
Seine erste Blütezeit erlebte die Stadt ab 1841, als Johann I. von Hohnstein die Herrschaft über Schwedt erwarb. Unter seiner Regentschaft wurden Straßen, Brücken und Dämme gebaut sowie der Oderzoll und 1513 das Stadtrecht erneuert, welches 1587 ein weiteres Mal bestätigt wurde.
Auch vom Dreißigjährigen Krieg blieb Schwedt nicht verschont und wurde während dieser Zeit 32 mal geplündert. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges verpfändete der Kurfürst Friedrich Wilhelm die Stadt an den Grafen Varrenbach. Dieser trat Ende des 17. Jahrhunderts die Herrschaft an die Gemahlin des „Großen Kurfürsten“, Dorothea, ab. Die Kurfürstin ließ das vom Dreißigjährigen Krieg zerstörte Schloss wieder aufbauen und förderte die wirtschaftliche Entwicklung. Für die wirtschaftliche Entwicklung warb sie einen holländischen Fachmann sowie französische Hugenotten an, die eines der größten Tabakanbaugebiete Deutschlands erschufen. Die Tabakproduktion wurde bis 1989/90 weitergeführt und musste dann aufgrund der wirtschaftlichen Situation eingestellt werden.
Großen Zerstörungen war die Stadt auch am Ende des 2. Weltkrieges ausgesetzt. Bevor die Rote Armee Schwedt am 26.4.1945 übernahm, war Schwedt über zwei Monate lang heftig umkämpft. Dabei wurde die Stadt zu 45 Prozent zerstört.
Nach Beendigung des 2. Weltkrieges gehörte Schwedt zur sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR. Die Sowjetunion errichtete in den 1950-1960 Jahren eine ca. 3000 km lange Erdölleitung, die aus dem Ural kommend bis nach Schwedt führte. Dies war die Grundsteinlegung für das Erdölverarbeitungswerk Schwedt (die heutige PCK-Raffinerie), die ab 1964 hauptsächlich Kraftstoffe produzierten. Mit dem Bau des Werkes wuchs die Bevölkerungszahl stetig an und erreichte mit knapp 54000 Einwohnern ihren Höhepunkt. Durch die extreme Zunahme der Einwohnerzahl wurden mehrere Wohngebiete für die Arbeiter in Plattenbauweise angelegt. Nach der Wiedervereinigung gingen viele Arbeitsplätze verloren und die Einwohnerzahl sank um 40 Prozent, von ehemals über 50000 auf rund 30000 Einwohner.



Schwedt bietet seinen Besuchern einige historische Gebäude, mit den Uckermärkischen Bühnen Kultur und ist die Einkaufsstadt einer ganzen Region

Heutzutage wird Schwedt von einigen historischen Gebäuden, Einfamilienhäusern und den zahllosen Plattenbauten geprägt. Das ehemalige im 2. Weltkrieg zerstörte Markgrafenschloss wurde leider gesprengt und durch ein Kulturhaus, die heutige Uckermärkischen Bühnen, ersetzt. Das Schwedter Stadttheater ist weit über die Stadtgrenze hinaus bekannt und lässt in ihren Aufführungen die Traditionen des markgräflichen Theaters weiterleben.

Von den ehemaligen historischen Gebäuden beeindrucken vor allem die Stadtkirche St. Katharinen, der Berlischky-Pavillon und das ehemalige jüdische Ritualbad.
Ein neugotisches Ensemble bilden die nach 1871 entstandene Kirche St. Mariä Himmelfahrt, das Amtsgericht und die ehemalige Hahnsche Seifenfabrik. Diese befinden sich rund um den Vierradener Platz, dem sich eine Fußgängerzone anschließt, die mit ihren Geschäften und Restaurants zum Bummeln oder Verweilen einlädt.
Weitere Geschäfte befinden sich im Oder-Center. Es ist das größte und schönste Einkaufszentrum der Uckermark und machte Schwedt zur Einkaufsstadt einer ganzen Region.

Bei Naturverbundenen beliebt ist der Nationalpark Unteres Odertal

Die Hauptattraktion in Schwedt ist aber sicherlich der Nationalpark Unteres Odertal. Er befindet sich vor den Toren der Stadt und ist der einzige Nationalpark Brandenburgs sowie der einzige Auen-Nationalpark Deutschlands. Zudem ist er ein Teil des Oder-Neiße-Radweges, der jedes Jahr mehr Gäste anzieht.
Etwas südlich von Schwedt befindet sich der Ortsteil Criewen mit dem Besucherzentrum des Nationalparks und dem wunderschönen Lenne`-Park.


 

Sehenswürdigkeiten

Nationalpark Unteres Odertal

Der Nationalpark Unteres Odertal gehört zu den wenigen naturnahen Flussauen Europas und befindet sich am Unterlauf der Oder, im Nordosten vom Land Brandenburg. Auf einer Länge von rund 60 km umfasst das gesamte Gebiet eine Fläche von insgesamt 1172 km². Der grenzüberschreitende Nationalpark ist zugleich eine Schutzzone, die sich auch auf der polnischen Seite entlang der Oder befindet, und die Gefahr von Hochwassern in den umliegenden Städten eindämmen soll. Dazu wurde nach holländischem Vorbild ein in Deutschland einzigartiges Poldersystem angelegt, indem sich das Hochwasser gut verteilen kann.
Um die Gefahr von Hochwasser einzudämmen wurden hohe Winterdeiche errichtet, die sich am westlichen Talrand hinziehen. Entlang der Oder befinden sich die Sommerdeiche. Diese werden jedes Jahr im November geöffnet, sodass das Wasser der Oder in die ganze Breite des Flusstales abfließen kann. Dadurch sind die Polderwiesen im Winter sowie im Frühjahr vollständig geflutet.
Die gefluteten, großflächigen Fluss-Auenlandschaften sind der Lebensraum vieler seltener und geschützter Pflanzen und Tiere. Dies wird bei einem Besuch des Nationalparks auf zahlreichen dreisprachigen Hinweistafeln dokumentiert. Und so erfährt man dass hier mehr als 161 Vogelarten im Nationalpark brüten wie z. B. die See-, Fisch- und Schreiadler. Zu den weiteren Vogelarten die sich hier beobachten lassen zählen vor allem der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig, Kiebitze, Enten, Gänse, Schwäne sowie der ebenfalls sehr selten anzufindende Eisvogel. Einen großen Anteil bilden auch die zahlreichen Weißstörche, die auf den Dächern der umliegenden Dörfer brüten sowie die eher seltenen Schwarzstörche. Interessant wird’s im Herbst, dann rasten hier bis zu 15000 Kraniche auf ihrem Weg nach Süden. Neben den Vögeln haben sich hier vor allem auch wieder Fischotter und Biber angesiedelt.
Die Flora wird von den Schilfgürteln der Stromoder, den periodisch überfluteten Feuchtwiesen sowie dem naturnahen Auenwald geprägt. Unter anderem wächst hier die in Mitteleuropa sehr seltene Flaumeiche, eine Eichenart, die sehr samtartige Blätter besitzt.
Um noch mehr über die Region mit seiner Flora und Fauna zu erfahren sollte man das Nationalparkhaus in Criewen besuchen. Dieses gehört zu den beliebtesten touristischen Zielen im Landkreis und bietet eine Zeitreise durch die 10000 jährige Landschafts- und Besiedlungsgeschichte des Unteren Odertals an. Von hier aus starten auch an fast allen Wochenenden im Jahr Führungen und Exkursionen in den Nationalpark.
Natürlich kann der Nationalpark auch ganz individuell erkundet werden. Dafür steht Radfahrern und Skatern ein gut ausgebauter Radweg von 54 km Länge zur Verfügung. Die wunderschöne Strecke verläuft meistens auf der Deichkrone und bietet laufend wechselnde und attraktive Panoramen.
Für gute Unterhaltung, Spaß und Spannung sorgen unter anderem die geführten Kanu- oder Packeseltouren. Und so gleiten sie sanft mit dem Kanu auf dem alten Flussarm der Oder hinein in den Nationalpark. Auf der 3, 4 oder 6 stündigen geführten Tour erfährt der Besucher viel interessantes über den Nationalpark und seine Flora und Fauna.
Richtig spannend sind die geführten Packeseltouren. Diese führen in die weiten Auenlandschaften und können vom 2 stündigen Spaziergang bis zur zweitägigen Wanderung gebucht werden. Dabei tragen die Packtiere ihren Proviant oder ihre Kinder bis 35 kg.
Genießen sie auf der Tour die blühenden Wälder, Biberbäume, Seeadler oder den seltenen Eisvogel.
Weitere Informationen unter: www.nationalpark-unteres-odertal.eu
                                                       www.nationalpark-unteres-odertal.de
                                                       www.unteres-odertal.de



Aquarium Schwedt
Adresse:
Freizeit- und Erlebnisbad Aquarium
Deutschland
Am Aquarium 6
16303 Schwedt/Oder
Tel. 03332/449360

Das Aquarium in Schwedt ist das nördlichste Erlebnisbad in Brandenburg und befindet sich an der deutsch-polnischen Grenze. Mit seinem abwechslungsreichen Unterhaltungs-, Sport- und Wellnessbereich ist es sowohl für große als auch für kleine Gäste bestens gerüstet.
Für gute Unterhaltung sorgt vor allem die 80 m lange Riesenrutsche, Massagedüsen, Nackenduschen, ein Whirlpool mit Massage, das Piratenschiff mit Bodensprudel sowie die Spielgrotte mit Spritzdüsen, die speziell für kleine Kinder interessant ist. Des Weiteren befindet sich im Erlebnissbad noch ein Außenbecken mit Massagebänken und Strömungskanal. Auf der sportlichen Seite findet man ein großes Schwimmbecken mit 8 Bahnen vor.
Auch außerhalb der Schwimmhalle geht es recht sportlich zu. Dazu stehen ein separates Frauen- und Männer Fitnessstudio, mehrere Squash Courts sowie eine große Badmintonhalle zur Verfügung.
Wellness und Erholung versprechen die unterschiedlichen Saunen und das Kaminzimmer. Der Saunabereich reicht dabei von der Dampf- und Finnischen Sauna über den Saunagarten mit Erdsauna bis hin zur Panorama- und Trockensauna.
Für Ruhe und Entspannung sorgen die zahlreichen Ruheräume oder die ebenfalls angebotenen Massagen und kosmetischen Behandlungen.
Weitere Informationen unter: www.aquarium-schwedt.de

Juliusturm Schwedt
Adresse:
Juliusturm
Deutschland
Gartenstraße
16303 Schwedt/Oder

Der Juliusturm, früher von den Schwedter auch als „Julli“ bezeichnet ist ein Wahrzeichen der Stadt Schwedt. Er befindet sich an einer früheren Odereinbuchtung, deren kleiner Hafen bis zu seiner Verschlammung als Lagerungsort für die Fischer- und Heukähne diente.
Der auch als Haveling bezeichnete kleine Hafen wurde zwischen 1864 und 1865 zugeschüttet und um 1909 mit dem Juliusturm neu bebaut.
Das Bauwerk wurde im Zuge der Errichtung einer Abwasserkanalisation benötigt und in Anlehnung an die Spandauer Zitatelle errichtet.
Im inneren des Gebäudes arbeitete ein Pumpwerk, welches nach dem damaligen Stand der Technik als beste Fördereinrichtung für Abwässer galt. Mit der Inbetriebnahme 1909 entstand das erste Klärwerk der Stadt, dass für die Abwasserent- und Trinkwasserversorgung zuständig war.
Das Klärwerk, eines der ungewöhnlichsten und schönsten in ganz Brandenburg, ist nach mehreren komplett Überholungen auch heute noch die Sammelstelle für die Abwässer der Innenstadt.



              


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