Mirow
Geografische Daten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Höhe: 64 m ü. NHN
Fläche: 156,42 km²
Einwohner: ca. 4000
Koordinaten: 53°17`N, 12°49`O
Mirow, ein Grundzentrum der Mecklenburgischen Kleinseenplatte
Mirow ist eine Stadt im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern und liegt im Süden des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Dort ist sie der Sitz des Amtes Mecklenburgische Kleinseenplatte und bildet ein Grundzentrum für seine Umgebung.
Durch seine Lage am Südende des Mirower Sees, ist die Kleinstadt auch ein Teil des Neustrelitzer Kleinseenlandes und durch die Verbindung des Sees durch den Mirower Kanal ein Bestandteil der Müritz-Havel-Wasserstraße.
Rings um Mirow befinden sich die Nachbargemeinden Kratzeburg im Norden, Neustrelitz und Userin im Nordosten, Wesenberg im Osten, Wustrow im Südosten, Rheinsberg im Süden, Schwarz im Südwesten, Lärz im Westen sowie Rechlin im Nordwesten.
Die Geschichte wird vom Johanniterorden und den mecklenburgischen Herzögen geprägt
Der Name Mirow stammt aus dem slawischen und bedeutet so viel wie Ruhe oder Frieden.
Die Geschichte der Stadt selbst beginnt im Jahre 1226, als der Fürst Heinrich Borwin II., dem Johanniterorden 60 Hufe Land schenkte. In den nächsten Jahren, bis spätestens 1242, entwickelte sich die Ordensniederlassung am Ufer des Sees zu einer Komturei, deren Grundbesitz in den folgenden Jahrhunderten beständig anwuchs.
Nach langjährigen Konfrontationen im 16. Jahrhundert gewannen die mecklenburgischen Herzöge immer mehr an Einfluss auf die Ernennung der Komture (Leiter der Ordensritter). Nach dem Tod des letzten Mirower Komturs 1541, wurde die Komturei nur noch von evangelischen Administratoren verwaltet, die zumeist dem mecklenburgischen Herzoghaus entstammten und im hiesigen Herrenhaus ihren fürstlichen Wohnsitz einnahmen.
1648 wurde die Komturei säkularisiert (Trennung von Religion und Staat) und als Entschädigung für anderweitig erlittene Gebietsverluste, dem Herzogtum Mecklenburg-Schwerin zugeordnet.
Durch den Hamburger Vergleich wurde Mirow 1701 ein Gründungsmitglied des neu gebildeten Herzogtums Mecklenburg-Strelitz. Gleichzeitig übernahm das herzoglich-mecklenburgische Verwaltungsamt, mit Sitz in Mirow, große Teile des Ordensbesitzes, deren Komtureihaus von nun an immer mehr als fürstlicher Wohnsitz diente. Dem herzoglichen Amt fielen Versorgungsfunktionen für die herzoglichen Witwen und den Mitgliedern der Fürstenfamilien zu.
Von 1710-1712 entstand nach den Plänen von Joachim Bormann ein neues Schloss.
In den 1740er Jahren entwickelte sich Mirow zu einem wichtigen geistig-intellektuellen Zentrum. Viele bedeutende Persönlichkeiten gehörten in dieser Zeit der Mirower Hofgesellschaft an. Mit dem Regierungswechsel 1752/53 hörte das höfische Leben langsam auf und fand schließlich mit dem Tod der Herzoginwitwe Elisabeth Albertine 1761 sein Ende. Danach wurde es ruhig um Mirow und seinem Schloss, welches nur noch als standesgemäßer Rahmen für die Bestattungen der herzoglichen Familienmitglieder diente.
Der Ort behielt lange den Status eines Marktfleckens. Durch ihn erhielt Mirow bestimmte Sonderprivilegien, blieb dabei jedoch ohne kommunale Selbstverwaltung. Erst mit dem Ende der Monarchie und der damit verbundenen Abschaffung des Marktfleckens erhielt Mirow 1919 das Stadtrecht.
Von 1952-1994 gehörte Mirow zum Kreis Neustrelitz. Nach 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Mecklenburg-Strelitz eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Mirows Schlossinsel inmitten einer wunderschönen Landschaft
Noch heute bildet die Schlossinsel Mirow mit seinem Torhaus, dem barocken Schloss, der Johanniterkirche, der Alten Schlossbrauerei und der Liebesinsel das kulturelle Zentrum der Stadt.
Gleich am Eingang zur Schlossinsel steht das Torhaus, ein weißer, zweistöckiger Backsteinbau, der noch aus der Befestigungsanlage des 16. Jahrhunderts hervorgeht.
Das barocke Schloss war der Wohnsitz zahlreicher Herzöge und steht heute den interessierten Besuchern offen. Rund um das Schloss befindet sich der als englischer Landschaftsgarten angelegte Schlosspark. Von dort geht’s über eine schmiedeeiserne Brücke zur Liebesinsel, wo sich das Grab des 1918 verstorbenen letzten Großherzogs von Mecklenburg Strelitz befindet.
Die Johanniterkirche stammt in Teilen noch aus dem 14. Jahrhundert und beherbergt die Fürstengruft, in der die Herzöge mit ihren Familienangehörigen ihre letzte Ruhestätte fanden. Einen Besuch wert ist auch die ehemalige Johanniterbrauerei, die sich gleich hinter der Kirche befindet. Dort, im sogenannten Eiskeller, kann man nach alter Ritterart dinieren.
Wie schon erwähnt ist Mirow ein Teil der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Diese wird durch seine Seen und Wälder geprägt. Viele der Seen sind über Flüsse und Kanäle miteinander verbunden und bilden damit ein ideales Ziel für Wasserwanderer.
Als Startpunkt dient dabei der Mirower See, von dem man aus mit dem Boot oder Kanu, entlang der Müritz-Havel-Wasserstraße, wie es der Name schon sagt, zur Müritz oder der Havel gelangt.
Wer die Kraftanstrengung vermeiden möchte kann sich ein Motorboot, mit oder ohne Führerschein, mieten. Eine Ausleihstation befindet sich direkt am Badestrand von Mirow, bei der man sich im Sommer auch gleich ein Bad genehmigen kann. Der Badestrand liegt in der Sichtweite zur Schlossinsel und verfügt über eine Wiesenfläche mit schattigen und sonnigen Plätzen. Ein Sandstrandbereich sowie ein Steg mit Sprungmöglichkeiten sind ebenso vorhanden wie ein Nichtschwimmerbereich. Des Weiteren gibt es öffentliche Toiletten, ein Kinderspielplatz, ein Imbiss und ein Restaurant. Weitere Restaurants befinden sich in und um Mirow und locken meist mit heimischer Hausmannskost. Zu dieser gehört auch frisch geangelter Fisch, der auf verschiedene Arten zubereitet wird.
Eine weitere Möglichkeit die Seen zu erkunden ist eine Fahrt mit der Blau-Weißen Flotte. Die Fahrgastschiffferei bietet unterschiedliche Touren an, die sich in der Länge und der Anzahl der Seen unterscheiden. Bei einer der Touren ist ein Landgang in der benachbarten Stadt Rheinsberg enthalten.
Bei Radwanderern beliebt ist die 64 km lange Mirower Seenrunde. Sie führt auf ruhigen Straßen und Waldwegen vorbei an unzähligen Seen der Kleinseenplatte bis in den Norden mit seinem Müritz Nationalpark.
Mirower Schlossinsel
Adresse:
Mirower Schloss
Deutschland
Schloßinsel 1
17252 Mirow
Die beliebteste Sehenswürdigkeit von Mirow ist sicherlich die Schlossinsel mit seinem Torhaus, dem barocken Schloss, dem Kavaliershaus, der Johanniterkirche und der Liebesinsel.
Das Torhaus am Eingang der Schlossinsel entstammt einem Befestigungssystem, welches im 16. Jahrhundert rund um die Schlossinsel angelegt wurde. Der verzierte Bau wurde 1588 im Stil der Renaissance errichtet und von 1995-1996 saniert.
Gleich hinterm Torhaus steht das barocke Schloss, welches unter Adolf Friedrich III., nach den Plänen von Christoph Julius Löwe, in den Jahren von 1749-1752, errichtet wurde. Der zweigeschossige Fachwerkbau lehnt sich vom Raumgefüge an die französischen Landschlösser des 18. Jahrhunderts an. Vor allem der Festsaal ist ein herausragendes Beispiel für die höfische Raumgestaltung des 18. Jahrhunderts.
Da das Mirower Schloss für das höfische Leben zu klein war, wurde auf der Hofseite von 1756-1758 das Kavaliershaus erbaut. Der spätbarocke Bau gleicht dem eigentlichen Schloss in Breite und Achsenanzahl und bilden dadurch ein herrschaftliches Ensemble. Beide Gebäude wurden 2014 saniert. Das Schloss beherbergt seit dem 7.7.2014 ein Museum, in dessen Festsaal seit 2015 auch geheiratet werden kann. Das Kavaliershaus dient heute als Informationszentrum und Tourist-Information.
Rund um das Schloss befindet sich ein kleiner, im Stil englischer Landschaftsgärten gestalteter, Schlosspark. Dieser ersetzte den ursprünglichen Barockgarten, von dem heute fast nichts mehr erhalten ist.
Ein weiteres wichtiges Gebäudeensemble ist die Johanniterkirche. Sie entstammt in Teilen noch der Kirche der Johanniter aus dem 14. Jahrhundert und ist ein im Stile der Backsteingotik errichteter Saalbau, der im Laufe der Jahrhunderte ständig erweitert und umgebaut wurde. Der ursprüngliche Turmaufsatz geht auf einer Kupferschenkung Friedrich II. zurück und wurde nach seiner Zerstörung, erst Anfang der 1990er Jahre wiedererrichtet. Heute kann der Turm bestiegen werden und bietet aus einer Höhe von 29 m einen wunderschönen Rundblick über die Insel und die Seenplatte. Zur Kirche gehört auch die Fürstengruft, in der unter anderem der Erbauer des Schlosses, Adolph Friedrich II. 1708 beigesetzt wurde. Im heute zugänglichen Teil stehen noch 22 Särge, unter denen sich auch fünf von ehemals acht Regenten des Hauses Mecklenburg-Strelitz befinden. Die anderen Särge gehören den Angehörigen des Hauses, die hier ihre letzte Ruhestätte fanden.
Ein weiteres Grabmal befindet sich auf der Liebesinsel, die vom Schloss aus, über eine kleine schmiedeeiserne Brücke, zu erreichen ist. Dort liegt der letzte Großherzog des Landes Mecklenburg-Strelitz, Adolf Friedrich VI. Er starb im Februar 1918 durch Selbstmord und durfte deswegen nicht in der Fürstengruft beerdigt werden.
Weitere Informationen unter: https://www.mv-schloesser.de/de/location/schloss-mirow/
Mirower See
Der Mirower See ist ein See der Mecklenburgischen Seenplatte und liegt nur wenige Kilometer südöstlich der Müritz, bei der namensgebenden Kleinstadt Mirow. Von dort erstreckt er sich etwa 2,5 km in nördlicher Richtung, bei einer Breite von bis zu 700 m.
Der von Wäldern im Norden, Äckern und Wiesen im Mittelteil und Mirow am Südufer gesäumte See zählt zu den sogenannten Binnenwasserstraßen des Bundes, für die das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oder-Havel zuständig ist.
Er ist durch einen Kanal mit der Müritz-Havel-Wasserstraße verbunden, der in nördlicher Richtung zu weiteren Seen führt. Zu ihnen gehören der Caarpsee, der Woterfitzsee, der Leppinsee, die beiden Kotzower Seen und das Granzower Möschen.
Zusammen mit dem Mirower See bilden sie eine Seenkette, die vor allem von Paddlern als Nebenstrecke auf ihrem Weg von der Müritz genutzt wird.
Vom Mirower See bis zum Leppinsee ist auch die Fahrt für Boote mit Verbrennungsmotor erlaubt, die jedoch auf dem Woterfitz- und Caarpsee verboten sind.
Allen Seen gemein ist ihre hervorragende Wasserqualität, die zum Baden und Angeln einladen. Rings um den See befinden sich zahlreiche Badestellen und einige Campingplätze, die auch einen Platz für Wasserwanderer bereithalten.
Fleether Mühle
Adresse:
Fleether Mühle
Deutschland
Fleether Mühle 1
17252 Mirow
Telefon: +49 (0)39833 277286
Die Fleether Mühle liegt nur 12 km vom Hauptort Mirow entfernt und war eine historische Anlage, die vom Kloster Edena erbaut und 1270 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Auf dem Gelände befand sich früher eine Getreidemühle, ein Sägewerk, eine Schmiede sowie ein Hof mit Pferdstall und großer Scheune.
Zu DDR-Zeiten wurde das Mühlengelände zur Gänse- und Broilerzucht der LPG genutzt. Bis weit in die 1950er Jahre fungierte die Mühle als Getreidemühle, die nach einer Umstellung der Technik, zu einem Mischfutterwerk umfunktioniert wurde.
Das noch heute existierende Mühlenrad hat einen Durchmesser von 4 m und steht zusammen mit den anderen noch existierenden Gebäuden unter Denkmalschutz.
Heutzutage ist die Fleether Mühle ein beliebter Ferienpark, der mit einfachen, aber günstigen Unterkünften aufwartet. Diese sind speziell auf Wasser- und Radwanderer ausgerichtet, aber auch für Naturfreunde und Erholungssuchende geeignet.
Zum erweiterten Angebot gehören ein Boots- und Fahrradverleih sowie ein Biergarten mit Sonnenliegen und reichlich Sitzgelegenheiten.
Weitere Informationen unter: http://www.fleether-muehle.de