Feldberger Seenplatte und Umgebung

Geografische Lage

Die Feldberger Seenplatte liegt im Südosten von Mecklenburg-Vorpommern, direkt an der Landesgrenze zu Brandenburg. Diese verläuft entlang des Bibelsees, des Südufers des Carwitzer Sees, den Ostufern des Dreetzsees sowie des Krüselinsees, weiter entlang des Küstriner Baches sowie des Kleinen und des Großen Mechowsees und endet an der Stadt Lychen im Süden. Im Norden und Nordosten wird die Feldberger Seenlandschaft von den Nachbargemeinden Möllenbeck und Woldegk umgeben. Die Norduckermark im Osten, das Boitzenburger Land im Südosten, Wokuhl-Dabelow im Südwesten sowie Carpin und Grünow im Westen begrenzen den Rest der Seenplatte.



Geschichte

Die ersten menschlichen Spuren lassen sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen.
Ab dem 6. Jahrhundert siedelten hier überwiegend wendische Volksstämme. Aus jener Zeit stammen auch die Bauten auf dem Schlossberg.
Unter Karl dem Großen drangen ab dem 8. Jahrhundert die Deutschen in die wendischen Gebiete. Die Gemeinde Feldberg gehörte damals noch zum Land Stargard und gelangte 1236 in den Besitz der Markgrafen Johann und Otto von Brandenburg. Im Jahre 1304 bekam Fürst Heinrich II. das Land als Mitgift und begründete damit die Mecklenburger Geschichte der Region.

Natur

Mit seinen Wäldern, Mooren, Seen, Wiesen, Weiden und Äckern ist die Feldberger Seenlandschaft eine der jüngsten Endmoränenlandschaften Europas. Diese bilden zugleich den Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, unter denen sich auch einige vom Aussterben bedrohte Arten befinden. Zu ihnen zählt unter anderem der eiszeitliche Ostgroppe Fisch, der sogar als ausgestorben galt.  Er ist ein Süßwasserfisch, der zur Gruppe der Knochenfischfamilie gehört und maximal 12,5 cm lang wird. Weitere bekannte Fischarten sind Hechte, Schleie, Barsche und Karpfen.
Ein weiteres Phänomen ist die Süßwasserkoralle, die eigentlich ein Schwamm ist, und sich bevorzugt rund um umgestürzte Bäume ansiedelt.  Auch die seltenen Fischotter und Bieber finden in den sauberen Seen und naturnahen Fließgewässern ihren bevorzugten Lebensraum.
Die größte Gruppe in der Tierwelt bilden die Vögel, von denen es hier teilweise bis zu 140 verschiedene Arten gibt. Darunter befinden sich sogar so seltene wie der Eisvogel, der Graureiher, der Schwarzstorch oder der Raufußbussard sowie zahlreiche See-, Fisch- und Schreiadler. Im Frühjahr und Herbst trifft man zudem auf große Gänseschwärme, bei denen es sich zum überwiegenden Teil um Saat- und Blässgänse handelt. Diese rasten hier je nach Jahreszeit, um zu ihren Westeuropäischen Überwinterungsquartieren oder den Nordeuropäischen Brutplätzen zu gelangen. Die einzige Gänseart die hier brütet ist die Graugans.

Charakteristisch für die Flora sind die Moore und urtümlichen Wälder. Speziell die Wälder rund um Feldberg sind größtenteils sich selbst überlassen und werden zurecht als echte Urwälder bezeichnet. Der berühmteste von ihnen ist der Buchenwald „Heilige Hallen“. Er ist der Älteste seiner Art in Deutschland und erinnert durch seine mächtigen Baumwipfel an eine Kathedrale, was ihn auch seinen Namen einbrachte.
Zu den bekanntesten Mooren der Region gehören die Kesselmoore, deren verschiedenen Wollgräser das Bild prägen. Nicht zu vergessen sind die unterschiedlichen Orchideenarten, die hier vorkommen. Am meisten verbreitet ist das Breitblättrige Knabenkraut, welches überwiegend auf extensiv genutzten Feuchtwiesen wächst.
Auf ein besonderes Erlebnis trifft man im Frühjahr, wenn sich unter den Strahlen der Aprilsonne, ein dichter Blütenteppich aus Buschwindröschen und anderen Waldblumen bildet.



Gewässer und Gebirge

Die Region rings um Feldberg ist eingebettet in eine hügelige bewaldete Landschaft, deren romantischen Dörfer durch zahlreiche Wanderwege miteinander verbunden sind. Ein beliebtes Ausflugsziel bildet dabei der ca. 145 m hohe Reiherberg, dessen Aussichtsplattform einen schönen Blick auf das Städtchen Feldberg und den Haussee mit seinen beiden Inseln bietet.
Um den Haussee selbst führt ein 7,5 km langer Rundweg, dem sich ein weiterer Höhenweg anschließt, der den Haussee wiederum mit dem See Breiter Luzin verbindet. Der Breite Luzin ist mit rund 60 m der zweittiefste See in Mecklenburg, der im Gegensatz zum benachbarten Schmalen Luzin, mit Verbrennungsmotoren befahren werden darf. Der Schmale Luzin ist dafür der ideale Einstieg für Kanutouren, für die es zahlreiche Verleihstationen rund um den See gibt. Gleichzeitig ist er ein beliebtes Revier für Hobbytaucher, die hier bei Sichttiefen von 5-15 m fantastische Bedingungen vorfinden.
Ganz im Süden der Seenlandschaft befinden sich noch der Krüselin- und Mechowsee, die ebenfalls nur mit Einschränkungen befahren werden dürfen.
Weitere beliebte Seen, speziell für Angler sind der Dreetzsee und der Carwitzer See, die durch ihre großen Fischbestände punkten.
Auch in der direkten Nähe gibt es noch viele weitere Seen. Zu ihnen gehören im Süden bei der Stadt Lychen der Zenssee, der Wurlsee, der Oberpfuhler See sowie der Große Lychensee, der Tollensesee im Norden bei Neubrandenburg, und im Nordwesten der Zierker See bei Neustrelitz. Dies ist nur eine kleine Auswahl der zahlreichen Gewässer des Naturparks, die zugleich ihr größter Schatz sind.    



Tourismus

Die Feldberger Seenlandschaft ist mit seinen klaren, bis zu 60 m tiefen Seen, den Buchenwäldern, deren Baumkronen weit in den Himmel ragen, den kleinen Dörfern mit ihren uralten Feldsteinkirchen sowie den heimeligen Kaffeestuben, ein Paradies für Naturliebhaber und sportlich aktive Menschen. Diese können hier beim Wandern, Reiten oder Radeln die Natur erkunden oder die zahlreichen Wassersportangebote nutzen.
Auch die Kulturbegeisterten kommen speziell in den Sommermonaten auf ihre Kosten. In dieser Zeit finden viele Ausstellungen sowie Lesungen statt und manchmal erklingt Musik auf betagten Landsitzen, in Gotteshäusern oder unter freiem Himmel. Literaturliebhabern ist die Gemeinde Carwitz zu empfehlen. Hier lebte der berühmte Schriftsteller Hans Fallada, der dort seine schönsten und schaffensreichten Jahre verbrachte. Sein ehemaliges Wohnhaus ist heute ein Museum, dass über sein Leben und seine Werke berichtet.
Um in der Region einen genügsamen Urlaub zu verbringen, stehen zahlreiche Unterkünfte zur Verfügung. Die Angebote reichen von der günstigen Jugendherberge, dem preiswerten Campingplatz, dem Ferienhaus oder- Wohnung, den Apartments bis hin zum exklusiven Hotel. Bei den meisten Unterkünften ist man Selbstversorger. Wer sich lieber verwöhnen lassen möchte, kann hier aber auch auf eine kulinarische Entdeckungstour gehen. Von der rustikalen ländlichen Küche bis zur Spitzengastronomie ist hier alles vertreten. Die meisten Restaurants haben sich auf heimische Fischspezialitäten spezialisiert. Andere hingegen bieten Lamm-Soljanka oder Pute vom Spieß an. Allen gemein ist ihre urige Atmosphäre, die teilweise einen fantastischen Blick auf die hiesige Seenlandschaft bietet.  

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