Comer See Reisevorbereitung

Einreise

Da Italien Mitglied der Europäischen Union ist, genießen alle EU-Bürger sowie die Bürger der Schengen-Länder eine gewisse Reisefreiheit. Dies ist im so genannten Schengener Abkommen geregelt, dem 26 Länder angehören, deren Bürger frei und ohne Grenzkontrollen reisen können.
Trotzdem muss man gültige Reisedokumente mit sich führen. Dazu gehören der Reisepass oder der vorläufige Reisepass, der Personalausweis oder der vorläufige Personalausweis und für Kinder der Kinderreisepass.
Für Staatsangehörige aus Nicht-EU-Ländern und dem Schengen-Raum gelten die Ein- und Ausreisebestimmungen des jeweiligen Landes.

Zoll

Für Einreisende aus der EU gilt, wie bereits erwähnt, das Recht auf Freizügigkeit und die damit verbundenen Vorteile. Dies gilt auch für erworbene Waren, wenn sie für den persönlichen Ge- oder Verbrauch bestimmt sind. In diesen Fällen sind keine Zölle zu entrichten.
Etwas anders sieht es bei Genussmitteln wie Tabakwaren oder Alkohol aus. Hier gibt es Richtmengen, bis zu denen eine Verwendung zu privaten Zwecken angenommen wird.
Bei Tabakwaren sind dies 800 Zigaretten oder 400 Zigarillos oder 200 Zigarren. Hochprozentige Getränke wie Wodka, Rum oder Whisky dürfen bis zu einer Menge von 10 Litern eingeführt werden. Bei Schaumwein beträgt die Höchstmenge 60 Liter und bei Bier bis zu 110 Liter. Weitere verbrauchssteuerpflichtige Waren sind unter anderem Kaffee oder kaffeehaltige Waren bis zu 10 kg.
Wichtig: Wer über ein Nicht-EU-Land wie z.B. die Schweiz einreist und dort Waren erworben hat, unterliegt anderen Zoll- und Steuergesetzen. In diesem Fall sollte man sich vorher im Heimatland informieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Erste Anlaufstelle für Reisende aus Deutschland sind die Seiten des deutschen Zolls.
https://www.zoll.de/DE/Home/home_node.html

Anreise

Die Anreise zum Comer See kann je nach Belieben sowohl mit dem Auto, dem Flugzeug oder der Bahn erfolgen.

Mit dem Auto

Die sicherste Anreise mit dem Auto führt, je nachdem von welchem Standort man aus Deutschland gestartet ist, entweder durch den San-Bernadino Tunnel oder durch den Gotthard Tunnel. Von dort geht’s zunächst weiter nach Bellinzona und dann über Lugano bis nach Como.
Eine Alternative zum Bernardino Tunnel ist der Splügen Pass. Diese Route ist sogar kürzer und landschaftlich attraktiver, dafür aber auch anspruchsvoller zu fahren und nur in den Sommermonaten zu empfehlen.
Wichtig bei der Anreise durch die Schweiz: hier herrscht auf allen Autobahnen eine Mautpflicht, die in Form einer Jahresvignette beglichen werden kann.

Die Route in Kurzform:
Deutschland A 7 - Bregenz – Chur – Sankt Bernhard – Bellinzona – Lugano oder,
Deutschland A 5 - Basel / Zürich – Sankt Gotthard – Bellinzona – Lugano

Mit dem Flugzeug

Der nächstgelegene Flughafen von Como ist der Aeroporto di Milano-Malpensa. Von dort geht’s dann per Leihwagen, mit dem Bus oder auf den gut ausgebauten Bahnstrecken weiter bis zum Urlaubsort. Weitere Möglichkeiten bestehen über den Orio al Serio Flughafen in Bergamo oder dem kleinen Flughafen Lugano-Agno.

Mit der Bahn

Von Deutschland aus geht’s erstmal in die Schweiz nach Zürich oder Luzern. Von dort fahren dann Eurocity Züge weiter direkt nach Mailand. Vom Mailänder Hauptbahnhof geht es dann wie vom Mailänder Flughafen auch, dem Bus, der Bahn oder dem Auto zum jeweiligen Urlaubsort.

Verkehr

Lichtpflicht, Mitführpflichten

Wie in allen anderen Ländern der Welt auch, gelten in Italien gewisse Verkehrsregeln, die von unseren in Deutschland zum Teil abweichen.
Zum Beispiel gibt es in Italien eine Lichtpflicht außerhalb von Ortschaften, bei der alle Fahrzeuge auch tagsüber das Licht eingeschaltet haben müssen. Ähnlich wie bei uns gehören ein Warndreieck, ein gültiger Verbandskasten sowie Warnwesten für alle Insassen zur Grundausstattung eines jeden Fahrzeugs.

Geschwindigkeitsbegrenzungen

Und natürlich gibt es in Italien auch Geschwindigkeitsbegrenzungen, die unbedingt eingehalten werden sollten. Diese betragen in Ortschaften 50 km/h, auf Autobahnen 130 km/h, bei Regen oder Schnee allerdings nur 110 km/. Auf Schnellstraßen darf, soweit nicht
anderes vorgegeben, auch bis zu 110 km/h gefahren werden. Auch hier müssen bei Regen oder Schnee noch 20 km/h abgezogen werden.
Entlang der Landstraße sind 90 km/h erlaubt.
Für Führerscheinneulinge wichtig: sie müssen sich die ersten drei Jahre an die niedrigeren Tempolimits halten. Das bedeutet höchstens 110 km/h auf der Autobahn sowie 90 km/h auf Schnellstraßen.

Alkohol, Telefonieren, Winterreifen, Parken

Und natürlich dürfen Fahranfänger nicht unter Alkoholeinfluss Auto fahren. Während sonst eine 0,5 Promille Grenze gilt, gilt für Fahranfänger 0,0.
Weitere Strafen drohen durch das Telefonieren während der Fahrt, was nur mit einer Freisprecheinrichtung erlaubt ist.
Auch die Winterreifenpflicht sollte man beachten, die vom 15.11-15.04 bei winterlichen Straßenbedingungen gilt.
Gut gelöst hat Italien die Parkplatzsuche. Hier erkennt der Autofahrer schon auf dem ersten Blick, ob es sich um einen kostenfreien oder kostenpflichtigen Parkplatz handelt. Maßgeblich ist dafür die farbliche Umrandung das Parkplatzes. Das bedeutet eine weiße Umrandung ist kostenfrei, eine blaue Umrandung ist kostenpflichtig sowie ein gelbe Umrandung gilt nur für berechtigte Personen.

Maut

Etwas komplizierter wird es bei der Autobahnmaut. Fast alle Autobahnen in Italien sind kostenpflichtig. Ihre Gebühr richtet sich größtenteils nach der Streckenlänge. In der Regel muss bei der Auffahrt auf die Autobahn ein Ticket gezogen werden, welches beim Verlassen wieder vorgelegt werden muss. Die Zahlung erfolgt entweder in bar oder mittels Kreditkarte.
Eine Besonderheit bietet der Telepass, bei dem die Mautgebühr beim Passieren einer Mautstelle automatisch beglichen wird. Um diesen zu nutzen, muss an die Windschutzscheibe eine sogenannte Mautbox angebracht werden, bei der die Erfassung und Bezahlung der Mautgebühr automatisch erfolgt. Für Fahrer mit einem Telepass stehen eigene Fahrspuren zur Verfügung, die von den anderen nicht genutzt werden dürfen. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Strafen.
Seit 2015 gibt es noch ein weiteres System, das sogenannte „Free Flow“ Mautsystem. Dies kommt momentan auf der A 36, A 59 und A 60 im Großraum Mailand zum Einsatz und läuft komplett automatisiert ab. Bei diesem System werden sowohl bei der Ein- als auch bei der Ausfahrt die Kennzeichen aller durchfahrender Fahrzeuge durch Kameras erfasst. Um die Bezahlung muss man sich in diesem Fall selbst kümmern. Besitzer eines Telepasses brauchen nichts weiter zu tun. Für alle anderen gilt eine Frist von 15 Tagen. Diese ist auch zwingend einzuhalten. Um die Maut zu bezahlen, stehen diverse Servicestellen an der Autobahn bereit. Eine weitere Möglichkeit ist die Onlinebezahlung. Dazu muss man sich vor oder direkt nach dem Befahren der Autobahn Online registrieren.
Dafür gibt es eine deutschsprachige Internetseite: https://apl.pedemontana.com/de/paga-il-pedaggio
Wichtig ist die Einhaltung der Frist, da sonst mit einer hohen Bußgeldforderung zu rechnen ist.

Tanken

Das Tankstellennetz in Italien ist sehr gut ausgebaut und größtenteils auch durchgehend geöffnet. Zahlreiche Tankstellen sind aber mittlerweile Selbstbedienungstankstellen, an denen kein Servicepersonal vorhanden ist. Hier muss man zuerst seine Geldkarte in den Automaten stecken, bevor man tanken darf. Alles andere ist dann meist selbsterklärend.
Wichtig: fast alle Kraftstoffe haben in Italien andere Bezeichnungen als bei uns. „Super Bleifrei“ wird hier z.B. als „senza pb“ bezeichnet.

Banken und Geld

In Italien gilt, wie in vielen Ländern Europas auch, der Euro als einziges Zahlungsmittel. Dadurch entfällt der lästige Geldwechsel für die sogenannten Euro-Länder wie z.B. Deutschland oder Österreich.
Ähnlich komfortabel ist das Bezahlen mit der EC- oder Kreditkarte, bei der innerhalb des EU-Raumes, hierbei zählen alle EU-Länder auch ohne Euro als Währung, keine zusätzlichen Gebühren anfallen. Die EC- oder Kreditkarten werden in fast allen Hotels, Restaurants, Geschäften sowie Tankstellen als Zahlungsmittel akzeptiert.
Anders ist es beim Geldabheben, bei dem unter Umständen Gebühren anfallen können. Aber auch hier ist es wie im Heimatland. Hebt man Geld von einer Fremdbank ab, fallen Gebühren an, die vor der Transaktion am Bankautomaten angezeigt werden. Viele deutsche Banken haben Kooperationspartner in Italien, wo das Geldabheben damit wieder kostenfrei ist.

Krankenversicherung und Gesundheit

Alle in Deutschland Krankenversicherten können in Italien im Bedarfsfall den staatlichen Gesundheitsdienst in einem Krankenhaus oder einem Allgemeinarzt in Anspruch nehmen.
Leistungen, die nicht vom gesetzlichen Versicherungssystem Italiens abgedeckt sind, wie z.B. Behandlungen bei Privatärzten oder ein Krankenrücktransport, müssen meist selbst gezahlt werden.
In diesem Fall empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Auslandskrankenversicherung. Diese gibt es bei fast allen heimischen Versicherungen recht günstig als Jahrespolice und schützt so vor unliebsamen hohen Kosten.

Telefonieren

Italien verfügt über ein gut ausgebautes Festnetz- und Mobilfunknetz.
Die wichtigste Rufnummer ist die europäische Notrufnummer 112, die im Notfall von jedem Festnetz- und Mobiltelefon aus kostenlos angerufen werden kann und direkt zu den Notrufdiensten von Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr führt.
Für private Gespräche über das Festnetz stehen zahlreiche Münzfernsprecher zur Verfügung, die allerdings meist nur noch mit Telefonkarten funktionieren. Diese sind an Kiosken und in Tabakläden erhältlich. Für Anrufe in die Heimat muss man nach der jeweiligen Ländervorwahl die führende Null weglassen.
Wer mit seinem Handy unterwegs ist, kann es als EU-Bürger wie zu Hause nutzen. Möglich macht dies die EU-Roaming-Verordnung, nach der seit dem 15. Juli 2017 keine Aufschläge mehr auf die im Inland vereinbarten Tarife erhoben werden dürfen. Das gilt auch für mobile Daten.
Eine Einschränkung gibt es dennoch. Wer sich länger in einem EU-Land aufhält als zu Hause, kann vom kostenlosen Roaming ausgeschlossen werden. In diesem Fall sollte man sich vorher bei seinem Anbieter erkundigen.

 

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