Bellagio

Staat:                     Italien
Region:                  Lombardei
Provinz:                  Como (CO)
Koordinaten:           45° 59'0" N, 9° 15'40" O
Fläche:                   31,2 km²
Einwohner:              3.694

Bellagio bildet die Nordspitze des Südufers

Bellagio liegt im Süden des Comer Sees und bildet hier die nördlicher Spitze, des sich dort in zwei Arme teilenden Sees.
Zusammen mit Menaggio auf der West- und Varenna auf der Ostseite bildet es zugleich ein fast gleichwinkliges Dreieck mit seinen Nachbargemeinden. Weitere Nachbargemeinden sind Griante, Lezzeno, Magreglio, Oliveto Lario, Sormano, Tremezzina, Veleso und Zelbio.

Von den ersten Siedlungen, den Römern bis zur Seidenproduktion

Die Geschichte Bellagios ist eng mit der Geschichte des Comer Sees verbunden, die mit der Besiedlung in prähistorischer Zeit begann.
Später kamen die Römer nach Bellagio, die auch für die Comer Bevölkerung eine wichtige strategische Rolle spielten. Dies führte im Mittelalter sogar zu einem zehnjährigen Krieg, als das ehemals befestigte Dorf als freie Gemeinde gegen Como kämpfte.
Um 1800 sorgten die Familien Melzi und Serbelloni mit der Anpflanzung von Maulbeerbäumen für einen wirtschaftlichen Aufschwung, der der gesamten Halbinsel ein Auskommen sicherte. Die Maulbeerbäume dienten als Nahrungsgrundlage für den Seidenspinner, eine Schmetterlingsart, die als Fadenproduzent für die Seidenspinnerei diente.
In diesem Zuge blühten auch die Fischerei und die Landwirtschaft auf und legten den Grundstein für den heute noch so wichtigen Tourismus.

Die Perle des Comer Sees

Bellagio, die „Perle des Sees“, gilt als einer der schönsten Ferienorte am Comer See und zieht bereits seit dem 16. Jahrhundert Touristen von nah und fern an.
Dies liegt unter anderem an seinem mediterranen Flair und den vielen interessanten Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckend ist der mittelalterliche Ortskern mit seinen verwinkelten Gassen, malerischen Treppen, prächtigen Villen, gemütlichen Cafés oder der herrlichen Uferpromenade.
Die Uferpromenade ist auch Ausgangspunkt für einen Besuch, denn von den Cafés und Restaurants aus hat man einen herrlichen Blick auf den Comer See und auf Tremezzo am gegenüberliegenden Westufer.
Etwa in der Mitte der Seepromenade befindet sich der Fährhafen, der günstige Verbindungen zu anderen Urlaubsorten wie Varenna oder Menaggio sowie Lecco bietet. Fahrkarten und Abfahrtszeiten sind am dortigen Servicepoint erhältlich.
Wer es etwas eiliger hat, kann hier auch ein Wassertaxi buchen. Auch Motorbootausflüge mit oder ohne Fahrer sind von hier aus möglich.

In unmittelbarer Nähe befinden sich weitere Sehenswürdigkeiten des Ortes, wie die Villen der Familien Serbelloni oder Melzi sowie die Basilica di San Giacomo direkt im Ortszentrum.
Die Villa Serbelloni ist seit Ende des 18. Jahrhunderts im Besitz der gleichnamigen Familie und beherbergt zahlreiche Gemälde und Kunstwerke. Ihr Garten mit seltenen und exotischen Pflanzen zählt zu den schönsten Italiens. Die Villa wurde 1959 von der New Yorker Rockefeller-Stiftung erworben und wird heute für Kongresse genutzt.
Noch bekannter ist die Villa Melzi, die bereits 1810 im Auftrag von Francesco Melzi erbaut wurde. Auch hier sticht der Garten mit seinen mächtigen Zypressen, Rosen, Azaleen, Kamelien und Rhododendren hervor.
Etwas oberhalb, im Ortszentrum, befindet sich die Basilika San Giacomo. Besonders sehenswert sind der große vergoldete Altar und die drei Apsiden, die mit Mosaiken geschmückt sind.

Wer in den heißen Sommermonaten zu Gast ist, möchte sicher auch in Bellagio baden. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist das kostenpflichtige Lido. Das örtliche Strandbad wurde 2011 renoviert und besteht aus einem Café, Wasserleitern und einem Sprungbrett. Eine kleine Liegewiese mit Palmen und Sand sorgen für ein gewisses Flair.
Der Kiesstrand direkt hinter der Villa Melzi ist kostenlos. Hier sollte man unbedingt an Badeschuhe denken. Für das leibliche Wohl sorgt ein exklusiver Kiosk mit Getränken und italienischen Spezialitäten.
Eine weitere, inoffizielle Bademöglichkeit befindet sich auf der anderen Seite des Ortes. Dort befindet sich ein kleiner Hafen, in dem vor allem kleine Motorboote und Segelboote vor Anker liegen und ein versteckt gelegener, unbefestigter Strandabschnitt, der vor allem von Einheimischen genutzt wird.

Sehenswürdigkeiten

1.Basilica di San Giacomo Bellagio
Adresse:
Basílica di San Giacomo Bellagio
Italien
Piazza della Chiesa, 27,
22021 Bellagio CO,

Die Kirche San Giacomo befindet sich mitten im Ortskern von Bellagio und ist dem Heiligen Jacob geweiht.
Sie wurde durch Comer Lehrmeister am Ende des 11. Jahrhunderts erbaut, in der Mitte des 17. Jahrhunderts im Barock-Stil umgebaut und im 20. Jahrhundert renoviert. Bei der Renovierung wurde sie wieder in ihre ursprünglich römische Form gebracht und zum National-Denkmal erklärt.
An der Seite der Kirche erkennt man noch heute die aus dem Mittelalter stammenden Überreste dreier Apsiden. Rechtsseitig befindet sich zudem ein alter Wehrturm, das einzige Überbleibsel von Bellagios einst mächtiger Befestigungsanlage.
Der Kirchturm ist mit fünf Glocken ausgestattet, die aus der Gießerei Pruneri der Gemeinde Sondrio stammen.
Im Kircheninneren gibt es einige interessante Kunstwerke zu sehen, die das Können verschiedener Künstler aus den vergangenen sechs Jahrhunderten abbilden. Eines der bedeutendsten Kunstwerke ist eine Tribologie, die im wesentlichen Vincenzo Foppa (1427-1515) zugeschrieben wird. Auf ihr ist die Madonna delle Grazie mit den Heiligen Rocco und Sebastiano dargestellt.

2.Villa Melzi
Adresse:
Villa Melzi
Italien
Lungo Lario Manzoni,
22021 Bellagio CO,

Die Villa Melzi wurde als neoklassizistische Villa im Auftrag von Francesco Melzi zwischen 1808-1810 vom Architekten Giocondo Albertolli erbaut. Seine Arbeit ist auch im inneren sichtbar, dessen neoklassizistischer Stil, fast jeden Winkel des Gebäudes durchdringt.
Dazu gesellen sich einige Kunstwerke wie z.B. die Fresken im Speisesaal, die mit Lombardischen Landschaften bemalt sind.
Die Villa selbst liegt am Eingang Bellagios, direkt am Comer See, inmitten einer wunderschönen Parkanlage. Während die Villa nicht besichtigt werden kann, ist die Parkanlage von 10-19 Uhr gegen ein Eintrittsgeld zugänglich.
Gleich nach dem Betreten trifft man auf einen mit großen Aufwand angelegten Garten, der im englischen Stil gehalten ist. Dieser ist mit heimischen und tropischen Pflanzen wie Magnolien, Kamelien und Azaleen geschmückt, die mit Vertretern feuchtheißer Landstriche aus aller Welt wetteifern. Zwischen den Pflanzen und Bäumen befinden sich zudem altägyptische, römische sowie neoklassizistische Skulpturen.
Bei der Nivellierung des Gartens wurde darauf geachtet, das Gelände größer erscheinen zu lassen, als es wirklich ist.

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