Coburg

Geografische Daten

Bundesland:             Bayern
Landkreis:                 Kreisfrei
Höhe:                        292 m ü. NHN
Fläche:                      48,29 km²
Einwohner:                ca. 41500
Koordinaten:             50°16`N, 10°58`O

Coburg, eine Stadt im Vorland des Thüringer Waldes

Coburg ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und zugleich der Sitz des Landratsamtes.
Mit seinen rund 41500 Einwohnern zählt sie mit zur Metropolregion Nürnberg, deren Stadt etwa 90 km südlich von Coburg entfernt ist. Weitere Großstädte in der Nähe sind im Norden das 80 km entfernte Erfurt sowie das 90 km in südwestlicher Richtung liegende Würzburg.
Coburg selbst liegt zwischen dem südlichen Vorland des Thüringer Waldes, den Langen Bergen und dem Maintal.
Der bekannteste Fluss der Stadt ist die Itz. Sie durchfließt fast das komplette Stadtgebiet und wird von insgesamt 20 Brücken überspannt.



Über die erste Erwähnung, Martin Luther und die erste Volksabstimmung

Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Coburg 1056 in einer Schenkungsurkunde der Polenkönigin Richeza an den Erzbischof Anno von Köln.
Kaiser Ludwig der Bayer verlieh Coburg 1331 das Stadtrecht und das Recht der eigenen Gerichtsbarkeit.
Im Jahre 1530 verweilte der Theologieprofessor Martin Luther fast ein halbes Jahr auf der Feste Coburg. Grund dafür war die über ihn verhängte Reichsacht, infolge derer er nicht am Reichstag zu Augsburg teilnehmen durfte. Die Reichsacht war ein Zeichen der Ungnade, die vom König oder Kaiser unter Mitwirkung der Reichsgerichte und Kurfürsten ausgesprochen wurde.
Im gleichen Zeitraum kam es zu den ersten Hexenprozessen. Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert fanden mindestens 228 solcher Hexenprozesse statt.
Das erste Mal Residenz- und Hauptstadt des selbständigen Herzogtums Sachsen-Coburg wurde Coburg zwischen 1586-1633. Nach einer längeren Pause folgte 1735 ein zweites und 1816 ein drittes Mal.
Ein wichtiger Meilenstein in der Stadtentwicklung war das Jahr 1858, mit dem ersten Eisenbahnanschluss. Dieser sorgte in den folgenden 60 Jahren dafür, dass diverse Kaiser, Zaren, Könige und Fürsten zum Besuch ihrer Verwandtschaft in die Stadt kamen.  
Ein weiteres wichtiges Datum war der 14.11.1918. An jenem Tag trat der Herzog Carl Eduard zurück und beendete damit die Monarchie. In der darauffolgenden ersten freien Volksabstimmung Deutschlands entschieden sich fast 90 Prozent der Wähler gegen einen Zusammenschluss mit dem Land Thüringen, sodass Coburg seit dem 1.7.1920 zum Freistaat Bayern gehört.
Die Volksabstimmung hatte nach dem Ende des 2.Weltkrieges noch bedeutende Folgen. Die Stadt wurde am 11.4.1945 von der 11. US-Panzerdivision besetzt und danach Teil der Amerikanischen Besatzungszone. Das Thüringische Hinterland hingegen kam zur Sowjetischen Besatzungszone und wurde 1949 durch die innerdeutsche Grenze von Coburg abgeschnitten. Und damit lag Coburg bis zur Wiedervereinigung 1989 im sogenannten Zonenrandgebiet.

Coburg, die Stadt der Schlösser und der historischen Sehenswürdigkeiten

Mittlerweile ist Coburg keine Residenzstadt mehr und hat trotz allem eine überregionale Bedeutung für die Region. Sie entwickelte sich zu einem Oberzentrum mit wichtiger Infrastruktur wie Landestheater, Landesbibliothek, Klinikum und verschiedenen Schulen.
Seit dem 30.5.2005 trägt sie den Beinamen Europastadt, der Städte auszeichnet, die sich dem Gedanken der europäischen Verständigung besonders verschrieben haben.
Natürlich ist die idyllisch gelegene, mit ihrer interessanten Geschichte und den Kunstschätzen sowie Baudenkmälern versehene Stadt auch ein beliebtes Ausflugs- oder Urlaubsziel. Allein schon ein Stadtrundgang ist wie eine Zeitreise durch die Geschichte. Über die Jahrhunderte hinweg war Coburg der Herrschaftssitz des europäischen Hochadels, was man noch heute in den historischen Gassen zwischen den Renaissancebauten und neugotischen Häuserzügen erahnen kann.
Besonders sehenswert sind unter anderem der Marktplatz mit seinem Rathaus, dem Stadthaus oder der Hofapotheke sowie das Münzmeisterhaus und die Evangelische Stadtkirche St. Moritz.

Die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten sind aber sicherlich die vier Coburger Herzogschlösser, die Veste Coburg, das Schloss Ehrenburg, das Schloss Callenberg und das Schloss Rosenau, die ebenso die Geschichte eindrucksvoll wiederspiegeln.
Für das leibliche Wohl sorgen die zahlreichen Restaurants der Stadt. Diese haben sich überwiegend der regionalen fränkisch-thüringischen Küche verschrieben und bieten mit ihren leckeren Bratwürsten, den Coburger Klößen und den feinen Coburgern Schmätzchen (Lebkuchen), dass beste aus beiden Bundesländern an.



Sehenswürdigkeiten

Stadtkirche St. Moritz
Adresse:
Stadtkirche St. Moritz
Deutschland
Kirchhof 3
96450 Coburg
Telefon: 09561 871424

Die evangelische-lutherische Stadtkirche St. Moritz ist eine gotische Hallenkirche, mit einem langen Chor, deren Grundriss 62 m lang und 33 m breit ist.
Sie ist die älteste Kirche Coburgs und geht aus einer romanischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert hervor, deren Fundamentreste noch vorhanden sind.
Die heutige Kirche wurde erstmals am Anfang des 14. Jahrhunderts urkundlich erwähnt.
Berühmt wurde die Kirche durch den Prediger und Theologen Martin Luther, der 1530 ein halbes Jahr auf der Veste Coburg lebte und in jenem Jahr während der Osterwoche mehrere Predigten abhielt.
Weitere Informationen unter: http://www.morizkirche-coburg.de/ort_morizkirche



Veste Coburg
Adresse:
Veste Coburg
Deutschland
Veste Coburg 1
96450 Coburg
Telefon: 09561 8790

Die Veste Coburg ist eine zur Festung ausgebaute mittelalterliche Burganlage. Sie wird auch die Fränkische Krone genannt und erhebt sich mit ihren gewaltigen Mauern und Türmen hoch über die Stadt. In ihrer Sichtachse befindet sich die Schwesterburg Heldburg, die früher Nebenresidenz und Jagdschloss der Coburger Herzöge war.
Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde die Feste im Jahre 1225 als Besitz der Herzöge von Meranien. Nach mehreren Besitzerwechseln kam sie 1353 in den Besitz von Friedrich III., den Strengen, aus dem Hause Wettin. In dessen Familie blieb das Anwesen bis zum Ende der Monarchie 1918 und wurde danach 1919 durch die Coburger Landesstiftung übernommen.
Die bekannteste Persönlichkeit, die dort eine Zeitlang verweilte, war Martin Luther. Dieser kam zusammen mit dem Theologen Philipp Melanchthon und Justus Jonas am 15.4.1530 nach Coburg. Da der Reformer der Kirche unter der Reichsacht stand, konnte er zu seinem ursprünglichen Reiseziel, dem Reichstag zu Augsburg, nicht weiterreisen. Und so lebte und arbeitete er zusammen mit seinem Sekretär und seinem Neffen vom 24.4.1530 bis zum 4.10.1530 auf der Veste.
Heutzutage verfügt die Veste Coburg über ein Museum, in dem viele wertvolle Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen aufbewahrt werden. Zu den interessantesten Ausstellungstücken gehört die Gemälde- und Skulpturensammlung mit den Werken von Lucas Cranach des Älteren, Albrecht Dürers, Matthias Grünwald sowie von Tilmann Riemenschneider.
Ebenso interessant ist das Kupferstichkabinett, welches eine Sammlung von rund 330000 Blättern mit Aquarellen, Handzeichnungen und Druckergraphiken vom Ende des 15. Jahrhunderts bis heute enthält.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Glassammlung, in der es etwa 2700, zum Teil handbemalte, venezianische Gläser zu sehen gibt.
Eine andere Ausstellung beschäftigt sich mit den Rüstungen und Waffen der Coburger Herzöge. Die ältesten Stücke sind die gotischen Holzschilde. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges stammen die schweren Hakenbüchsen, Feldharnische sowie weitere diverse Geschütze. Als Highlight ist eine Kanone mit 49 Schussröhren zu sehen.
Weitere Informationen unter: https://www.kunstsammlungen-coburg.de/



Schloss Ehrenburg
Adresse:
Schloss Ehrenburg
Deutschland
Schlossplatz. 1
96450 Coburg
Telefon: 09561 808832

Das Schloss Ehrenburg war das Residenzschloss der Herzöge von Sachsen-Coburg und befindet sich am östlichen Rand der historischen Altstadt Coburgs.
Es entstand ab 1543 aus einem ehemaligen Franziskanerkloster und wurde von Herzog Johann Ernst von Sachsen bei den Architekten Paulus Beheim, Nikolaus Gromann und Caspar Vischer in Auftrag gegeben. Diese bauten unter Einbeziehung des ehemaligen Klosters ein neues Stadtschloss, das aus drei Flügeln auf der Nord-, West- und Südseite besteht.
Seinen Namen verdankt das Schloss Kaiser Karl V., der im Jahre 1547 zu Besuch gewesen ist. Mit seiner Ehrung dankte er dem ehemaligen Schlossbesitzer, da diese statt der üblichen Fronarbeiter, nur bezahlte Handwerker für den Bau einsetzte.
Nach einem Großbrand 1690, der den nördlichen Teil der Renaissanceanlage zerstörte, ließ Herzog Albrecht III. 1699 einen Neubau im Barockstil errichten. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss aber erst im 19. Jahrhundert unter Herzog Ernst I., der dass Schloss nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel in den Stilen der englischen Neugotik umbaute.
Nach dem Ende der Monarchie und der Gründung des Freistaates Coburg, bekam Herzog Carl Eduard eine Abfindung in Höhe von 1,5 Millionen Reichsmark für seine Besitztümer, unter anderem auch für Schloss Ehrenburg, die von nun an Eigentum des Staates waren.
Seit 1941 wird das Schloss durch die Bayerische Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen betreut und beherbergt die Landesbibliothek Coburg mit einem Bestand von über 400000 Büchern. Ein Großteil ist zudem als Museum umgebaut worden und kann besichtigt werden.
Weitere Informationen unter: https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/schloss/objekte/co_ehren.htm

Schloss Callenberg
Adresse:
Schloss Callenberg
Deutschland
Callenberg 1
96450 Coburg
Telefon: 09561 55150

Das Schloss Callenberg steht auf einer bewaldeten Anhöhe im Coburger Stadtteil Beiersdorf, rund 6 km vom Stadtzentrum entfernt. Es wurde ursprünglich als Jagd- und Sommerschloss gebaut und diente letztendlich als langjähriger Hauptwohnsitz der Herzöge von Sachsen-Coburg und Gotha.
Das Schloss ist eine dreiflügelige Schlossanlage. Sie besteht aus einem oberen und einem unteren Schloss sowie einem hochaufragenden, achteckigen Treppenturm mit einem Glockengeschoss, der noch mittelalterliche Grundmauern aufweist. Im inneren befindet sich ein niedriger gelegener Innenhof mit einem höher gelagerten Rosengarten. Beide sind mit einer großzügigen Freitreppe in neugotischem Stil miteinander verbunden. Sehenswert ist zudem die Schlosskapelle, eine dreischiffige Halle mit spitzbogigen Fenstern.
Umgeben wurde das Schloss von einem rund 50 Hektar großen englischen Landschaftspark mit Wildpark und Fasanerie. Dieser wurde zwischen 1827 und 1863 durch die Herzöge Johann Casimir, Ernst I. und Ernst II. angelegt. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Parkanlage erheblich umstrukturiert und unterscheidet sich heute stark von den ursprünglichen Plänen. Der größte Teil der Parkanlage wird mittlerweile von der Forstwirtschaft und der Fischzucht genutzt. Die Landwirtschaftliche Nutzfläche wurde verpachtet.
Seit 1997 ist das Schloss für die Öffentlichkeit zugänglich und beherbergt seit 1998 den Herzoglichen Kunstbesitz Sachsen-Coburg und Gotha sowie seit 2004 das Deutsche Schützenmuseum. In den historischen Wohnräumen gibt es Möbel, Gemälde, Porzellan und Kunsthandwerk aus über 5. Jahrhunderten zu sehen. Eine weitere Sonderausstellung beschäftigt sich mit der Familiengeschichte und anderen europäischen Adelshäusern.
Weitere Informationen unter: https://www.schloss-callenberg.com/

Joomla templates by a4joomla