Bamberg
Geografische Daten
Bundesland: Bayern
Landkreis: Kreisfrei
Höhe: 262 m ü. NHN
Fläche: 54,62 km²
Einwohner: ca. 77600
Koordinaten: 49°54`N, 10°54`O
Größte Mittelstadt Bayerns
Bamberg ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und die größte Mittelstadt Bayerns.
Sie gilt als wichtiges Wirtschaftszentrum und ist zugleich eine Universitäts-, Schul- und Verwaltungsstadt und Sitz eines Oberlandesgerichts sowie der Generalstaatsanwaltschaft.
Mit seinen rund 78000 Einwohnern gehört sie mit zur Metropolregion Nürnberg.
Geografisch gesehen liegt die Stadt an einem nordöstlichen Ausläufer des Steigerwalds. Gleich in der Nähe befindet sich die Mündung der Regnitz in den Main.
Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche von rund 55 km², wobei die Nord-Süd-Ausdehnung 9,6 km und die Ost-West-Ausdehnung 9,7 km beträgt.
Von der ersten Erwähnung bis zur Gegenwart
Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde ein Castrum Babenberch auf dem heutigen Domberg im Jahre 902. Einen ersten Dom gab es 1007. In jenem Jahr erfolgte auch die Gründung des Bistums durch König Heinrich II.
Im Januar 1430 rückten die Hussiten bis nach Bamberg vor, konnten die Stadt jedoch nicht einnehmen.
Schwere Schäden erlitt die Stadt während des Bauernkrieges von 1524-1525 sowie während des Dreißigjährigen Krieges von 1618-1648.
Seine kulturelle Blütezeit erlebte die Stadt während der Barockzeit unter den Fürstbischöfen Lothar Franz (1693-1729) und Friedrich Carl von Schönborn (1729-1746).
Am 25. und 26.5.1854 fand in Bamberg die Bamberger Konferenz statt. An ihr nahmen die acht deutschen Mittelstaaten Bayern, Sachsen, Hannover, Württemberg, Baden, Kurhessen, Hessen, Darmstadt und Nassau teil. In der Konferenz ging es um ihre Stellung zu den beiden Großmächten Österreich und Preußens, sowie ihre Haltung zum Krimkrieg, bei denen sie einem Schutz- und Trutzbündnis beitreten sollten.
In die Geschichtsbücher ging Bamberg am 12.8.1919 ein, als der bayerische Landtag in Bamberg die erste demokratische Verfassung für Bayern verabschiedete.
Während des 2. Weltkrieges blieb die Stadt von Bombenangriffen weitgehend verschont und gehörte nach Kriegsende zur Amerikanischen Besatzungszone, die dort bis September 2014 eine Garnison stationierten.
Historische Sehenswürdigkeiten und Stadt des Bieres
Heute ist Bamberg mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten ein beliebtes Urlaubs- und Ausflugsziel. Besonders romantisch ist das malerische Viertel „Klein Venedig, das sich direkt am Ufer der Regnitz entlangreiht. Nicht weniger Interessant ist der Bamberger Dom aus dem Jahr 1007 oder die historische Altstadt von Bamberg, die mit ihrem noch weitgehend unversehrt erhalten gebliebenen historischen Stadtkern seit 1993 als Kulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen ist. Sie besteht aus zahllosen, teilweise windschiefen Fachwerkhäusern, sowie einigen Prachtbauten wie das Alte Rathaus, das Böttingerhaus oder dem Schloss Geyerswörth.
Des Weiteren locken zahlreiche Museen, Galerien, aber auch so mancher Antiquitätenhändler die Besucher in die Altstadt.
In den Abendstunden ist dann die Sandstraße ein Publikumsmagnet, vor allem für die jüngeren unter uns. Die Sandstraße ist die Partymeile von Bamberg, auf der sich jedes Jahr im August, zum dann stattfindenden Stadtfest, hunderttausende Besucher treffen.
Neben all den Sehenswürdigkeiten ist Bamberg aber auch für seine Kulinarik bekannt. Hier steht vor allem das Bier an erster Stelle. Bamberg ist nämlich Bierstadt. Allein in der Altstadt gibt es neun Brauereien die knapp fünfzig verschiedene Biersorten herstellen. Diese werden in der Regel vor Ort in den Brauereien mit angeschlossenen Gasthöfen genossen, die dazu natürlich auch eine deftige Mahlzeit anbieten.
Traditionell sind auch die Bäckereien, die ihre Waren noch selbst herstellen, und ihre Köstlichkeiten preisgünstig über den ganzen Tag verteilt, anbieten.
Sehenswürdigkeiten
Bamberger Dom
Adresse:
Bamberger Dom
Deutschland
Domplatz
96049 Bamberg
Der Bamberger Dom gehört zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Er geht auf die Gründung des Bistums Bamberg durch Kaiser Heinrich II. und seiner Ehefrau Kunigunde im Jahre 1007 zurück, in dessen Folge auch der Dom gebaut wurde. Leider brannte dieser zweimal nieder und erhielt seine heutige Gestalt erst 1237.
Mittlerweile überragt der 98 m hohe Sakralbau, mit seinen vier über 75 m hohen Türmen, die Bürger- und Bischofsstadt. Infolge der langen Bauzeit erkennt man noch heute die wechselnden Epochen von der Romantik hin zur Gotik.
In das Innere des Doms gelangt man über seine vier Portale, die Veitspforte, das Fürstenportal sowie über die Gnaden- oder Adamspforte.
Besonders sehenswert ist dort das Hochgrab von Heinrich II. und seiner Frau Kunigunde. Das Grab befindet sich im Ostchor, welches 1499 von Tilmann Riemenschneider geschaffen wurde. Ein weiteres Grab befindet sich im Westchor des Doms. Es ist das einzige nördlich der Alpen gelegene Papstgrab, in dem sich der Leichnam von Clemens II. befindet.
Weitere faszinierende Sehenswürdigkeiten sind der prachtvolle Bamberger Altar, das Fürstenportal und der neuzeitliche Sandsteinsarkophag von König Konrad III.
Weitere Informationen unter: https://bamberger-dom.de/
Bamberger Reiter
Der Bamberger Reiter ist eine der bekanntesten und zugleich rätselhaftesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, die jedes Jahr zahlreiche Touristen und Kunsthistoriker aus aller Welt anzieht.
Rätselhaft dabei ist sowohl die Entstehung als auch das Abbild der lebensgroßen Reiterfigur. Es wird angenommen, dass die aus acht zusammengefügten Granitblöcken bestehende Skulptur von einer französischen Künstlergruppe um 1230 oder 1235 erschaffen wurde.
Doch wer war der Bamberger Reiter? Darüber philosophieren gleich mehrere Theorien. Eine von ihnen ist die Staufertheorie, die davon ausgeht, dass Heinrich II. ein neues Rom errichten wollte. Der Reiter gilt hier als Symbol der Staufer-Dynastie und sollte den Machtanspruch verdeutlichen.
Die zweite ist die Königstheorie, in dem der Reiter ein Gedenk an König Phillip von Schwaben ist, der 1208 unbewaffnet ermordet wurde. Für diese Theorie spricht, dass der König erst im Bamberger Dom beigesetzt wurde, bevor er später in den Speyerer Dom umgebettet wurde.
Die letzte Theorie ist die wahrscheinlichste von allen, die Heiligentheorie. Bei ihr handelt es sich um den Heiligen Stephan, dem ersten christlichen König von Ungarn. Er war der Schwager von Heinrich II. Weitere Indizien gehen davon aus, dass die Erbauer des Doms weitreichende Beziehungen zum ungarischen Herrscherhaus unterhielten.
Klein Venedig
Der Name Klein Venedig stammt von zwei Journalisten, die den Ort im Jahre 1842 in ihrem Buch „Handbuch für Reisende auf dem Mond“, so benannten. Obwohl es mit seinem Namensvetter nur wenig gemein hat, gehört das malerische Viertel zu den romantischsten Sehenswürdigkeiten Bambergs. Dies liegt vor allem an die vielen kleinen mittelalterlichen Fachwerkhäusern und den alten Fischerhütten, mit ihren von Geranien geschmückten Holzbalkonen, die für so manches Postkartenmotiv sorgen. Die meisten Häuser entstammen einer ehemaligen Fischersiedlung aus dem 15.-16. Jahrhundert, die sich entlang der Ufer der Regnitz reihen. Den schönsten Blick auf das Kleinod erhält man vom Lande aus von der Brücke am Alten Rathaus.
Eine weitere Möglichkeit das malerische Viertel zu erkunden ist die Bamberger Personenschifffahrt, die von März bis November entlang der Regnitz verkehrt.
Für italienisches Flair sorgen die Gondolieri, mit ihren echten venezianischen Gondeln. Diese sind individuell buchbar und für bis zu sechs Personen möglich. Inbegriffen sind die venezianisch gekleideten Gondelführer, die auch im Rahmen einer Veranstaltung wie Hochzeiten, Betriebsausflügen oder größeren Gruppen für eine großartige Atmosphäre sorgen.
Kloster St. Michael
Adresse:
Kloster St. Michael
Deutschland
Michelsberg 10
96049 Bamberg
Das Kloster St. Michael, auf dem Michelsberg gelegen, gehört zu den ältesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es ist ein ehemaliges Benediktinerkloster, welches 1015 von Bischof Eberhard gegründet wurde. Nach einem schweren Erdbeben wurde die Klosterkirche im Jahre 1117 zerstört. Der Wiederaufbau ging nur stockend voran und dauerte bis ins Jahr 1610 hinein. Dabei wurden auch die oberen Turmgeschosse im Stil der Spätgotik aufgestockt. Im weiteren Verlauf folgte noch eine breite Freitreppe mit Balustraden-Terrasse sowie ein Gewölbe, welches die Flachdecke ersetzte. Dieses ist mit gemalten Pflanzen und Blüten verziert worden, die sich im Seitenschiff der Kirche fortsetzten. Die gesamte Pflanzenpracht besteht aus über 600 verschiedenen Arten, unter denen sich sogar sehr exotische Pflanzen wie Ananas, Granatäpfel, Tabak und Baumwollpflanzen befinden. Aus der heimischen Region sind überwiegend Bäume, Blumen und Sträucher wie der Flieder, der Jasmin oder der Goldregen abgebildet. Erst im 18. Jahrhundert kamen dann die Gemälde an den Seitenschiffen hinzu, auf denen sogar mehrere Vogelarten zu sehen sind.
Diözesanmuseum Bamberg
Adresse:
Diözesanmuseum Bamberg
Deutschland
Domplatz 5
96049 Bamberg
Das Diözesanmuseum liegt auf dem Domberg und beherbergt zahlreiche Kostbarkeiten, die aus der alten Domschatzkammer des Bamberger Doms hervorgegangen sind.
Das Museum selbst ist in einem vom Barockbaumeister Balthasar Neumann in den Jahren 1731-1733 erbauten Domkapitelhaus untergebracht. Erste Pläne zur Eröffnung eines solchen Museums gab es bereits 1907. Die tatsächliche Eröffnung erfolgte aber erst 1966 unter der Trägerschaft des Metropolitan Kapitals.
Zu den Sammlungsschwerpunkten gehört der Bamberger Domschatz. Des Weiteren zeigt das Museum fränkische Skulpturen der Spätgotik und des Barocks sowie religiöse Volkskunst. Zu den bedeutendsten Ausstellungsstücken gehören der Sternenmantel Kaiser Friedrich II. sowie der Mantel seiner Gemahlin, der Kaiserin Kunigunde, das Ornat von Papst Clemens II. und ein Seidengewebe aus Byzanz.
Weitere Informationen unter: https://www.dioezesanmuseum-bamberg.de/