Franken Allgemein

Geografische Lage

Das Frankenland ist eine Region in Deutschland, die sich über mehrere Bundesländer verteilt. Der kleinere Teil befindet sich in Baden-Württemberg, in der Region Heilbronn-Franken, sowie im Südwesten Thüringens und im Osten Hessens.
Der weitaus größere Teil liegt im Bundesland Bayern und ist dort in die Regierungsbezirke Unterfranken, Oberfranken und Mittelfranken aufgeteilt.
Das Gebiet der Mittelfranken liegt im Nordwesten von Bayern und grenzt an alle anderen bayrischen Regierungsbezirke sowie im Westen an das Bundesland Baden-Württemberg.
Die Region Oberfranken liegt im Nordosten von Bayern und grenzt im Norden an Sachsen, im Nordosten an Thüringen, innerhalb Bayerns an Mittelfranken, Unterfranken und die Oberfalls sowie im Osten an das Land Tschechien. Im Nordwesten liegen die Unterfranken, die damit den nördlichsten Teil von Bayern bilden. Sie grenzen an ihre fränkischen Nachbarn Mittel- und Oberfranken sowie im Nordwesten an Hessen, im Nordosten an Thüringen und im Südwesten an Baden-Württemberg.

Geschichte

Die Geschichte Frankens geht bis ins mittlere Eiszeitalter zurück. Fossile Funde aus dieser Zeit belegen, dass hier bereits vor etwa 600000 Jahren die ersten Urmenschen siedelten.
In der anschließenden Eisenzeit, ca. 800 v.Chr., kamen die Kelten als erstes Volk in die Region.
Ab ca. 100 v.Chr. strömten dann die Römer sowie einige elbgermanische Stämme aus dem Norden in das Gebiet und leiteten den Niedergang der keltischen Kultur ein.
Im 7. Jahrhundert begannen die Slawen mit der Besiedlung des nördlichen Teils. Das Gebiet des heutigen Oberfrankens war zu jener Zeit fast unbesiedelt.
Der Großteil der Bevölkerung war damals bis weit ins Mittelalter hinein heidnisch. Erst durch Bonifatius erfolgte eine tiefgreifende Missionierung der einfacheren Bevölkerungsschichten.
Der Merowinger Chlodwig I. erschuf Ende des 5./ Anfang des 6. Jahrhunderts das Fränkische Reich, welches unter dem Karolinger Karl des Großen seine größte Ausdehnung erfuhr.
Am 2.7.1500 wurde das Gebiet durch Kaiser Maximilian, im Zuge seiner Reichsreformbewegung, in Reichskreise eingeteilt, was 1512 zur Entstehung des Fränkischen Reichskreises führte. Dies gilt aus heutiger Sicht als wichtige Grundlage für das noch immer und vielbeschworene fränkische Gemeinschaftsgefühl.
Eine wichtige Rolle spielte Franken während der Reformation durch Martin Luther. Seine von ihm übersetzte Bibel wurde in Nürnberg gedruckt und vor hier aus weiterverbreitet. Viele fränkische Reichstädte und Reichsritter bekannten sich infolgedessen zur neuen Konfession. Im Zuge der Gegenreformation wurden jedoch einige Gebiete wieder rekatholisiert, wobei es auch zu zahlreichen Hexenverfolgungen kam.
Im Januar 1838 entstanden dann die fränkischen Regierungsbezirke, wie wir sie noch heute kennen, Mittel-, Ober- und Unterfranken.

Natur

Frankens Flora wird hauptsächlich von Laub- und Nadelwäldern geprägt. Naturnahe Wälder findet man überwiegend in den Mittelgebirgen des Spessarts, dem Franken-, Oder- und Steigerwald sowie dem Fichtelgebirge. Die dort am häufigsten vorkommenden Baumarten sind die Gemeine Fichte, gefolgt von der Waldkiefer, der Rotbuche und der Eiche. In den Flussniederungen wird der Boden überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Hier dominieren Äcker und Weiden und es gibt nur vereinzelte Bäume oder kleinere Wälder. Entlang der Flusstäler von Main und Tauber haben sich die Landwirte zudem auf den Weinanbau spezialisiert. Weit verbreitet ist auch der Magerrasen, ein extensiv genutztes Grünland an besonders nährstoffarmen „mageren“ Standorten.

Frankens Fauna wird von einigen wenigen Großtierarten bestimmt. Zu ihnen gehören verschiedene Maderarten, Dam- und Rothirsche, Rehe, Wildschweine und Füchse, die ihren Lebensraum hauptsächlich im Wald haben. In den naturnahen Gebieten, wie z.B. dem Fichtelgebirge, findet man zudem Luchse und Auerhähne. Mittlerweile verbreiten sich auch Biber und Otter wieder in der Region sowie ehemals ausgerottete Tiere, wie z.B. der Wolf.

Gastronomie

Die Franken sind für ihre gute Küche, aber auch für ihr hervorragendes Bier bekannt. Speziell der Bezirk Oberfranken weist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, die höchste Brauereidichte auf. Dementsprechend hat Franken auch die meisten Brauereien in Bayern.
Der überwiegende Teil sind kleinere Brauereien, die ihr Bier nach alten Familienrezepten brauen, welches dann oft direkt traditionell im Bierkeller getrunken wird.
Das Frankenland ist aber auch ein Weinland. Schon seit 1200 Jahren wird in Unterfranken sowie in Teilen Mittel- und Oberfrankens, Wein angebaut.
Die Fränkische Küche gilt als bodenständig bis sehr fein. Die bekanntesten Gerichte sind Blaue Zipfel, Fränkischer Sauerbraten, Schweinefleisch als Schäufele oder Schlachtplatte, Knöchle mit Kraut oder die berühmten Nürnberger Würstchen. Aus Nürnberg stammen auch die weltberühmten Lebkuchen, deren Rezeptur aus dem 15. Jahrhundert stammt.



Unterkünfte

Das Frankenland besticht mit einer wunderschönen Natur, historischen Gebäuden sowie einer interessanten Geschichte und Kultur. Dies macht das Frankenland zu einem beliebten Ausflugsziel, sowohl für Tages- als auch für Langzeitbesucher. Um die Touristen bestmöglich zu versorgen, gibt es jede Menge Pensionen, Apartments, Ferienwohnungen oder Hotels. Bei den angebotenen Unterkünften ist für jeden Geldbeutel etwas dabei. Einige von ihnen haben sich zudem auf sportliche Aktivitäten, wie Wandern oder Radfahren spezialisiert und bieten nebenbei noch Kartenmaterial, Fahrräder oder Wanderequipment an.  



Gewässer und Gebirge

Die Region Franken hat einige Flüsse aber nur wenige Seen. Dies liegt daran, dass die meisten Seen Deutschlands glazialen oder vulkanischen Ursprungs sind, wovon Franken verschont blieb. Daher gibt es nur einige Stauseen, die zugleich als Wasserspeicher für die Landschaften Frankens dienen. Als größtes Staugewässer gilt seit den 1970er Jahren das Fränkische Seenland, das zugleich eine beliebte Touristenattraktion ist. Das Zentrum der Seenlandschaft ist der Große Brombachsee, der mit einer Fläche von 8,7 km² auch das flächenmäßig größte Gewässer Frankens ist.
Als wichtigste Flüsse der Region gelten der Main und die Regnitz als dessen Hauptzufluss. Zu ihnen gesellen sich die Nebenflüsse Tauber, Pegnitz und die Fränkische Saale.
Wesentlich dominanter als die Gewässer sind die Mittelgebirge, die die fränkische Landschaft prägen. Diese beginnen im Südosten mit der Fränkischen Alb. Im Osten trifft man auf das Fichtelgebirge und im Norden liegen der Franken- sowie Teile des Thüringer Waldes, der Rhön und der Spessart.
Der bekannteste und höchste Berg Frankens ist der 1051 m hohe Schneeberg im Fichtelgebirge. Weitere bedeutende Berge sind die 927 m hohe Dammersfeldkuppe sowie der 689 m hohe Hesselberg.



Sehenswürdigkeiten

Das Frankenland ist Schlösserland. Sie stammen größtenteils aus dem frühen Mittelalter, als so gut wie jeder Herrscher seine Macht demonstrieren oder festigen wollte. Ihnen gleich tat es der übrige Adel und es entstand eine Vielzahl an Schlösser und Prachtbauten. Die berühmtesten Residenzen stehen in Würzburg, Bamberg, Aschaffenburg, Ansbach, Bayreuth und in Coburg.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählen die Klöster und Festungen der Region. Die ersten Klöster in Franken entstanden bereits im 7. und 8. Jahrhundert. Zu ihnen gehören unter anderem das Kloster Karlburg bei Karlstadt, das Würzburger Kloster auf dem Festungsberg, das Kloster Amorbach sowie das Gumbertuskloster in Ansbach.
Die Festungsanlagen gehen auf den Anfang des 16. Jahrhunderts zurück und entstanden größtenteils aus den schon vorher hier existierenden Burgen. Die bekannteste ist die Festungsanlage in Nürnberg, eine der ältesten Bastionsanlagen in Deutschland. Nicht weniger bekannt ist die Veste Coburg, eine Bastion mit Zwinger und neun Türmen. Die Bergfestung der Fürstbischöfe von Bamberg ist die größte und besterhaltene Festungsanlage Europas und beinhaltet noch drei Museen.

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