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Oberstdorf

Bundesland:                                     Bayern
Regierungsbezirk:                            Schwaben
Landkreis:                                        Oberallgäu
Höhe:                                                813 m ü. NHN
Fläche:                                             229,91 km²
Koordinaten:                                     47° 25' N, 10° 17' O
Einwohner:                                       9649

Die flächenmäßig drittgrößte Gemeinde Bayerns

Oberstdorf liegt im gleichnamigen Becken des Illertals, in den Allgäuer Alpen und ist die südlichste Gemeinde Deutschlands.
In ihr leben rund 9700 Menschen auf fast 230 km². Damit ist Oberstdorf nach der Landeshauptstadt München und Lenggries die flächenmäßig drittgrößte Gemeinde im Freistaat Bayern.

Oberstdorfs Geschichte von der Römerzeit bis zur Gegenwart

Wie fast alle Gemeinden und Städte in der Region ist auch die Geschichte Oberstdorfs vor allem durch die Römerzeit und die Besiedlung durch die Alemannen geprägt.
Die Römer siedelten hier bis etwa zur Mitte des 3. Jahrhunderts. Nach ihrem Rückzug begann nördlich der Donau die Besiedlung durch die Alamannen. Im südlichen Teil der Donau hingegen setzte die Besiedlung erst am Ende des 5. Jahrhunderts ein. Einer der Siedlungsschwerpunkte war das Obere Illertal zwischen Sonthofen und Oberstdorf.
1141 wurde Oberstdorf in einer Urkunde des Klosters Isny erstmals urkundlich erwähnt. 1495 erhielt Oberstdorf von König Maximilian, dem späteren Kaiser, das Marktrecht und die Hochgerichtsbarkeit.
Schwere Zeiten erlebte die Gemeinde im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges, als schwedische Soldaten den Ort mehrfach plünderten.
1787 errichteten die Oberstdorfer ihr erstes Schulhaus.
Große Verluste erlitt die Gemeinde auch vom 5.5. bis 6.5.1865, als bei einem Großbrand 146 Häuser zerstört wurden. Das waren fast zwei Drittel des damaligen Gebäudebestandes, unter denen sich auch das alte Rathaus befand.
Nur wenige Jahrzehnte später, 1888, wurde die Eisenbahnverbindung Sonthofen-Oberstdorf in Betrieb genommen und der Fremdenverkehr zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Breitachklamm für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und 1926 fand das erste Skispringen auf der Schattenbergschanze statt. 1930 wurde die Nebelhornbahn in Betrieb genommen, die seither ihre Gäste in die Alpenwelt befördert. Seit 1937 ist die Gemeinde heilklimatischer Kurort und seit 1964 Kneippkurort.

Der Kneippkurort ist einer der beliebtesten Touristenorte Deutschlands

Mit rund 17.000 Gästebetten und 2,4 Millionen Übernachtungen pro Jahr gehört der Heilklimatische Kurort zu den beliebtesten Tourismusorten Deutschlands. Dies liegt unter anderem an den zahlreichen touristischen Attraktionen, die die Gemeinde zu bieten hat.
Aber auch die traumhaft schöne und ursprüngliche Natur - fast 75 Prozent des Gemeindegebietes stehen unter Naturschutz - trägt dazu bei.
Ein optisches Highlight ist zudem die imposante Bergkulisse, die Oberstdorf das ganze Jahr über attraktiv macht.
Hauptreisezeit ist aber sicherlich der Winter, denn Oberstdorf gilt als größtes Wintersportgebiet Deutschlands. Bekannt sind vor allem die alpinen Skigebiete am Söllereck, am Nebelhorn oder am Fellhorn. Nicht weniger als 20 Skilifte warten hier auf ihre Gäste, um sie in die Berge zu befördern. Hinzu kommen zahlreiche Langlaufloipen sowie ein Eisstadion, in dem man sich im Eishockey oder Schlittschuhlaufen versuchen kann. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist auch die Oberstdorfer Skisprungschanze. Seit 1953 findet hier das jährliche Auftaktspringen der Vierschanzentournee statt.

Im Sommer verwandeln sich die Alpen in ein herrliches Naturparadies, das zum Wandern und Radfahren einlädt. Zu den bekanntesten Ausflugszielen im Sommer zählen neben der Breitachklamm bei Tiefenbach auch der Illerursprung und die Sturmannshöhle bei Obermaiselstein.

Neben all den Sehenswürdigkeiten sollte man aber auch einen Blick auf den Ort selbst werfen. Sehenswert sind hier die historischen Gebäude wie die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer mit der Seelenkapelle aus dem 15. Jahrhundert sowie die verschiedenen Bauernhöfe aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Dazu reihen sich zahlreiche Geschäfte, aber auch Cafés und Restaurants entlang der Straße und werben um die Gunst der Touristen.
Um den Ort in Ruhe genießen zu können, wurde der Ortskern 1992 für den Autoverkehr gesperrt. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, stehen rund 1000 gebührenpflichtige Parkplätze am Ortseingang zur Verfügung. Der Erwerb eines Parkscheins berechtigt gleichzeitig zur Fahrt mit dem Ortsbus in den Ortskern.


 

Sehenswürdigkeiten

2.Breitachklamm
Adresse:
Breitachklamm
Deutschland
Klammstraße 47,
87561 Oberstdorf

Die Breitachklamm ist ein einzigartiges Naturdenkmal und befindet sich am Ausgang des Kleinwalsertals bei Tiefenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Oberstdorf.
Sie ist die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas und zählt zu den imposantesten Geotopen Bayerns, deren 2,5 km langer Wanderweg jährlich von rund 300000 Besuchern begangen wird.
Die noch heute aktive Klamm ist vor ca. 10000-15000 Jahren entstanden. In der ersten Entstehungsphase trugen die schmelzenden Gletscher das weiche Gestein ab, sodass nur noch das harte Gestein stehen blieb. Als die Gletscher komplett abgeschmolzen waren, schnitt sich der Fluss Breitach in das harte Gestein und ließ in den nächsten Jahrtausenden dieses wunderschöne Naturdenkmal zu dem werden, wie wir es heute erleben dürfen: eine fast hundert Meter hohen Klamm, mit senkrechten und überhängenden Wänden, dessen Wasser donnernd über große Felsbänke hinab in die Schlucht stürzt.

3. Nebelhornbahn Oberstdorf
Adresse:
Nebelhornbahn Oberstdorf
Deutschland
Nebelhornstraße 67C
87561 Oberstdorf
Telefon: 08322 96000


Die Nebelhornbahn in Oberstdorf ist die höchste Bergbahn im Allgäu, die bei ihrer 5,7 km langen Fahrt zum Gipfel eine Höhendifferenz von 1400 m überwinden muss. Ihr Weg zum Gipfel ist dabei in drei Sektionen unterteilt. Die erste Station befindet sich an der Seealpe. Sie liegt etwa 2150 m von der Talstation entfernt, wobei ein Höhenunterschied von 452 m überwunden wird. Die nächste Station ist die Bergstation Höfatsblick, welche eine Länge von 2535 m hat. Von da ab sind es nur noch 950 m bis zur Berg- und Gipfelstation, die mit einem atemberaubenden Panoramablick auf 400 Gipfel aufwartet.
Die Bergbahn selbst wurde bereits 1927 gegründet und war damals die weltweit längste Personenseilschwebebahn, die Kabinen für bis zu 30 Personen anbot. 1951 wurde die Nebelhornbahn modernisiert und konnte von nun anstatt 92 Personen bis zu 210 Personen in der Stunde befördern.
Weitere Informationen unter: https://www.ok-bergbahnen.com/bergbahnen/nebelhornbahn/

4. Seealpsee

Der Seealpsee liegt in einer Höhe von 1628 m direkt über dem Oytal und ist einer der schönsten Bergseen des Allgäus. Mit einer Gesamtfläche von 75000 m² und einer Tiefe von bis zu 42 m ist er zudem der Größte sowie der Tiefste Bergsee der Allgäuer Alpen.
Er entstand während der letzten Eiszeit und ist einer der sogenannten „Karseen“, deren schmelzendes Gletschereis an einem Berghang eine kesselförmige Eintiefung mit flachen Boden und steilen Rückwänden schnitt.
Zu erreichen ist der See von der Nebelhornbahn aus, dessen Bergstation sich etwa 60 m oberhalb des Sees befindet. Am See selbst befindet sich ein Weg, der Gleitweg, der die steilen Seewände umgeht und hinunter ins Oytal führt.

5. WM-Skisprung Arena Oberstdorf
Adresse:
Skiclub 1906 Oberstdorf e.V.
Deutschland
Am Faltenbach 27
87561 Oberstdorf
Telefon: 08322 8090-100

Die ehemalige Schattenbergschanze, heute Skisprunganlage Audi Arena Oberstdorf, steht schon von weitem sichtbar, am östlichen Ortsrand von Oberstdorf, unterhalb des Schattenberges. Sie ist vor allem als Austragungsort der Vierschanzentournee bekannt, auf der seit 1953 das Auftaktspringen stattfindet. Neben der bekannten K-120-Meter Schanze beherbergt die Anlage auch eine K-90-Meter Schanze sowie drei kleinere Mattenschanzen.
Eine erste Schanze in Oberstdorf existierte bereits 1910, auf der Bruno Biehler mit 22 m den Schanzenrekord hält. Da das Gelände wegen einer zu hohen Sonneneinstrahlung und des zu kurzen Anlaufes nicht optimal geeignet war, suchte der Skiclub Oberstdorf ein besseres Gelände für eine moderne Skisprunganlage. Die Wahl fiel auf einen Bereich am Fuße des Schattenberges, wo die neue Anlage nach den Plänen des Architekten Hans Schwendiger am 27.12.1925 eröffnet wurde. Nur kurze Zeit später musste die Schanze für die Deutsche Meisterschaft und die Ausscheidungsspringen für die Olympischen Spiele 1936 vergrößert werden.
Im 2. Weltkrieg verfiel die Schanze zusehends. Der letzter Wettkampf fand 1941 statt. Nach dem Krieg wurde die Schanze mit vielen freiwilligen Helfern wiederaufgebaut, deren Wiedereröffnung am 1.1.1946 gefeiert wurde. Am 4.1.1953 fand dann das erste Mal ein Springen im Rahmen der Vierschanzentournee statt. Dies verhalf der Schanze zum großen internationalen Durchbruch.
In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde die Schanze immer wieder durch kleinere Veränderungen an den neuen Sicherheitsstandards angepasst.
Weitere Informationen unter: https://www.skisprungarena-oberstdorf.de/

6. Gleitschirmflug Oberstdorf

Wer die Region mal aus der Vogelperspektive erkunden oder einfach nur ein Abenteuer erleben möchte, sollte unbedingt ein Gleitschirm- oder Tandemflug bei einem der zahlreichen Anbieter probieren.
Speziell der Oberstdorfer Talkessel mit seinem Mikroklima bietet dafür ausgezeichnete Flugbedingungen. All dies ist sowohl im Sommer als auch im Winter möglich. Ob blühende Bergwiesen oder verschneite Landschaften, ein Gleitschirmflug hat zu jeder Jahreszeit seinen besonderen Reiz.
Um dieses spektakuläre Abenteuer zu erleben, braucht man keine speziellen Vorkenntnisse. Lediglich ein Mindestgewicht von 20 kg muss eingehalten werden. Das entsprechende Wissen wird bei einem Grundkurs vermittelt, um nach einem erfolgreichen Abschluss, kleinere Höhen selbständig fliegen zu dürfen.
Wer das alles nur mal testen möchte, kann dies bei einem Tandemflug tun. Dabei übernimmt ein erfahrener Flieger das Kommando und meistert mit dir zusammen alle Höhen und Unwägbarkeiten.

7. St. Johannes Baptist Oberstdorf
Adresse:
St. Johannes Baptist Oberstdorf
Deutschland
Marktpl. 6,
87561 Oberstdorf

Die katholische Pfarrkirche steht im Zentrum von Oberstdorf direkt am Marktplatz und ist damit die südlichste Pfarrkirche Deutschlands.
Ihr Ursprung geht vermutlich auf das Jahr 991 zurück, als laut einer Chronik an dieser Stelle bereits eine Kirche gestanden haben soll. Andere Quellen berichten, dass die Kirche 1141 von einem Augsburger Bischof geweiht wurde.
Bis 1419 wurde die Kirche im gotischen Stil umgebaut und ab 1644 barockisiert.
Beim Stadtbrand von 1865 wurde auch die Kirche bis auf den Kirchturm und die Außenmauern zerstört. Nach dem Brand begann der Wiederaufbau im neugotischen Stil, wobei der alte Kirchturm und die noch stehenden Außenmauern des alten Kirchenschiffes in den Neubau integriert wurden. Gleichzeitig wurde das Kirchenschiff verlängert und die Fundamente erhöht.
Heutzutage gehört der 66 m hohe Kirchturm zu den höchsten im Oberen Illertal, dessen großes Kirchenschiff schon von weitem zu sehen ist.
Das Innere der Kirche schmücken vier Altäre sowie schöne Bilder und Statuen, die den ersten Brand überstanden haben oder später durch Schenkungen in die Kirche kamen.
Neben der Kirche liegt der Alte Friedhof, in dessen Mitte die frühneuzeitliche Seelenkapelle steht. In ihrem Inneren befindet sich eine Pieta, die zusammen mit den am Eingang stehenden Soldatenfiguren an die Opfer der Weltkriege erinnern soll.
Weitere Informationen: https://www.pg-oberstdorf.de/

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