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Flora und Fauna

Ebenso wie das Klima ist auch die Flora durch das Atlasgebirge zweigeteilt. Überwiegend mediterranen Bewuchs findet man nordwestlich des Gebirges. Südöstlich davon beginnt die Wüstensteppe, in der Büschelgräser und Dornsträucher dominieren sowie das widerstandsfähige Halfagras, welches in der nordöstlichen Hochsteppe wächst. In den wenigen vorhandenen Oasen werden zudem Dattelpalmen kultiviert.
Einen geschlossenen Waldbestand findet man legendlich in den regenreichen Gebirgszonen und den westlichen Ebenen. Sie bedecken allerdings nur rund ein Zentel der gesamten Landesfläche und bestehen aus Stein- und Korkeichen, Thujen, Atlas-Zedern sowie Aleppokiefern. Andere Baumarten wie Argon Bäume und Jujuben kommen in den südlichen Küstenbereichen vor.
Im restlichen Marokko trifft man noch auf Baumheiden, Pistazien, verschiedene Wacholderarten und Zwergpalmen.

Die Tierwelt lebt in den dünn besiedelten Gebieten Marokkos. Darunter befinden sich auch einige Arten, die vom Aussterben bedroht sind wie der Leopard und der Wüstenfuchs. Neben den Berberaffen, Hyänen, Schakalen und Gazellen haben auch viele Reptilien wie Eidechsen, Chamäleons, Schildkröten und Schlangen ihren Lebensraum in Marokko.
Auch die Vogelwelt ist mit rund 450 verschiedenen Arten stark in Marokko vertreten. Darunter sind so bekannte Vogelarten wie die Störche, Adler, Geier, Bussarde und Milane.



Geschichte

Die wechselvolle Geschichte Marokkos wird überwiegend von den Arabern, den verschiedenen Dynastien sowie den ehemaligen Kolonialmächten Spanien und Frankreich bestimmt.
Eine erste Besiedlung der Region fand wohl schon im Jahre 2000 v. Chr. durch die Berber statt. Da es aus jener Zeit so gut wie keine archäologischen Funde gibt, weiß man heute nur sehr wenig darüber.
Ab dem 12. Jahrhundert v. Chr. gründeten die Phönizier hier ihre ersten Handelsniederlassungen an der Küste. Diese beherrschten das Gebiet bis ca. 429 n. Chr., bis sie von den Vandalen verdrängt wurden.
Um 700 kamen die Araber in das Gebiet des heutigen Marokkos und begannen mit der Islamisierung der unterworfenen Bevölkerung.
Danach begann die Zeit der Dynastien. Die erste Dynastie war die der Idrisiden, die 789 an die Macht gelangten und Fes zur Hauptstadt ihres Territoriums machten. Ihre Macht konnten sie bis 985 erhalten und wurden dann von den Maghrawiden, die das Gebiet von 987-1070 kontrollierten, abgelöst.
Weitere Dynastien, die das heutige Marokko verwalteten, waren die Hammadiden von 1052-1147, die Almoraviden von 1147-1269, die Meriniden von 1244-1464 und die Wattasiden die von 1465-1549 an der Macht waren. Während der letzten beiden Dynastien gab es zahlreiche Unruhen und Ausschreitungen im Land, wobei viele eroberte Gebiete an den Feind zurück vielen.
Mit der Machtergreifung der Saadier Dynastie, die ihre Regentschaft von 1549-1664 innehatten, erfolgte die Rückeroberung von Agadir und die Verdrängung der Osmanen. Zeitgleich begannen die Portugiesen und Spanier Stützpunkte an der marokkanischen Küste anzulegen. Um 1520 kontrollierte Portugal alle wichtigen Atlantikhäfen des Landes und die Saadier begannen damit Handelsbeziehungen zu den europäischen Staaten aufzunehmen. In folge dessen begann auch Frankreich damit Konsulate in den wichtigsten Hafenstädten zu errichten.
Die letzte Dynastie war die der Alawiden, die Marokko 1666 unter ihre Herrschaft brachten, und ihre Macht bis heute erhalten konnten. Diese setzten sich gegen die Spanier und Portugiesen zur wehr und befreiten die besetzten Küstenstädte. Nur Ceuta, Melilla (beide sogar bis heute) und Sidi Ifni (bis 1969) blieben unter spanischer Verwaltung. Ihre Macht wurde nur durch die 44 Jahre andauernde Kolonialisierung durch die Spanier und Franzosen unterbrochen, die von 1912-1956 stattfand. Nach erbitterten Kämpfen wurden sie dann am 2.3.1956 in die Unabhängigkeit entlassen und konnten so ihre Kultur wiederbeleben und bewahren.             

Wirtschaft

Das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP genannt, wird hauptsächlich durch den Bergbau, die Landwirtschaft, dem Tourismus und neuerdings auch die Fischindustrie, bestimmt.
Beim Bergbau werden überwiegend die reichhaltigen Bodenschätze abgebaut. Dabei spielt vor allem Phosphor eine große Rolle. Ca. 75 Prozent des weltweit geförderten Phosphats stammen allein aus Marokko. Andere Bodenschätze, die hier abgebaut werden, sind Erdöl, Erdgas, Kohle, Salz, Eisenerz, Blei, Kupfer, Zink, Silber, Gold, Mangan, Nickel und Cobalt.
Die Landwirtschaft Marokkos macht nur einen geringen Anteil am BIP aus und spielt trotzdem eine tragende Rolle. Fast die Hälfte der erwerbstätigen Bevölkerung ist in der Landwirtschaft beschäftigt. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen liegen überwiegend im Westen und Nordwesten Marokkos, auf der Getreide, Hülsenfrüchte, Zuckerrüben, Datteln, Sonnenblumen, Erdnüsse, Oliven, Zitrusfrüchte, Baumwolle, Wein, Mandeln, Aprikosen, Erdbeeren, Kartoffeln sowie Spargel und Tabak angebaut werden.
Dazu gesellt sich die Viehzucht, die in den Steppen der Hochgebirge noch teilweise nomadisch betrieben wird.
Der Tourismus ist eine der wichtigsten Standbeine für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Mit seiner Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und seiner orientalischen Geschichte ist Marokko eines der bedeutendsten Reiseziele Nordafrikas, in der fast 500000 Menschen beschäftigt sind.
Die Fischindustrie dagegen ist ein wichtiger Handelspartner für Europa. Hier werden vor allem Nordseegarnelen zum Pulen nach Marokko gebracht, da das Pulen fast 20-mal billiger ist, als das maschinelle Pulen in Deutschland. Natürlich spielt auch der Fischfang selbst eine große Rolle. Allerdings wurden durch den maschinellen Massenfang die Gewässer regelrecht leergefischt.  

Bevölkerung

Marokkos Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig verteilt. Allein 70 Prozent von ihnen leben auf etwa einem Zehntel der Landesfläche.
Die größten Ballungsgebiete befinden sich in der Küstennähe im Norden bzw. Nordwesten und im Sebou-Tiefland.
Den größten Anteil der Bevölkerung stellen mit 45 Prozent die Berber, von denen 21 Prozent arabisierte Berber sind. Diese leben überwiegend als sesshafte Bauern. Nur eine kleine Minderheit sind heute noch Nomaden oder Halbnomaden und leben in den abgelegenen Gebieten des Mittleren Atlas oder auf den Hochplateaus im Osten des Landes.
Auch der Rest der Bevölkerung ist mit 44 Prozent überwiegend arabisch-stämmig. Dazu gesellen sich die Mauren, die etwa 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Der Rest besteht aus Ausländern, die in Marokko leben. Zu ihnen gehören vor allem Franzosen, Spanier, Italiener, Tunesier und Algerier.

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