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Wismar

Geografische Daten

Bundesland:                   Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis:                      Nordwestmecklenburg
Höhe:                            13 m ü. NHN
Fläche:                          41,72 km2
Einwohner:                    42.824
Koordinaten:                  53° 53° N, 11° 28° O

Die Hansestadt ist die sechstgrößte von Mecklenburg-Vorpommern

Die Hansestadt liegt an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns, geschützt an der gleichnamigen Wismarer Bucht. Sie ist die Kreisstadt des Landkreises Nordwestmecklenburg und der Sitz der Hochschule Wismar. Mit seinen rund 43000 Einwohnern ist sie zudem die sechstgrößte Stadt sowie das größte der 18 Mittelzentren von Mecklenburg-Vorpommern.

Von der ersten Besiedlung, der Schwedenzeit bis zum Ende des 2. Weltkrieges

Die Region um Wismar ist ein jahrtausendealtes Besiedlungsgebiet und wurde bereits im 10. Jahrhundert von den Slawen besiedelt. Die Herkunft des Stadtnamens ist nicht eindeutig belegt, geht aber wahrscheinlich aus einem östlich gelegenen Bach, dem Aqua Wisemaraa, hervor.
Auch das Datum der Stadtgründung wird nur vermutet. Wahrscheinlich wurde sie 1226 auf Betreiben des Fürsten Heinrich Borwin mit Hilfe Lübecker Bürger angelegt. Seine erste urkundliche Erwähnung erhielt Wismar 1229. Kurze Zeit später erhielt die Stadt das Lübische Stadtrecht und wurde Mitglied der Hanse. Ab dem Jahr 1257 bis einschließlich 1358 wurde die Stadt die Residenz der mecklenburgischen Fürsten. Diese veranlassten den Bau einer Stadtmauer, der im Jahre 1267 begann, aber erst im 15. Jahrhundert vollendet wurde.  Zu dieser Zeit entwickelte sich Wismar zu einem wichtigen Handelsplatz für Produkte aus dem osteuropäischen und dem westeuropäischen Raum, die von hier aus verschifft wurden.
Während des Dreißigjährigen Krieges wird die Hansestadt 1632 durch schwedische Truppen besetzt, schwer verwüstet und geplündert. 1648 wird die Stadt und die Insel Poel im Westfälischen Friedensabkommen den Schweden zugesprochen. Im Jahre 1675 eroberten die Dänen Wismar wurden aber kurze Zeit später von den Schweden wieder zurückgedrängt. Diese bauten daraufhin Wismar zur größten Festung Europas aus. Um 1711 kam es wieder zum Konflikt mit den Dänen, die nach 5 langen Jahren des Kampfes, 1716, die Oberhand behielten und die Festungsanlage von den Wismarer Bürgern zurückbauen ließen. Einige Jahre später fiel Wismar wieder an die schwedische Krone, die die mittlerweile verarmte Stadt für 1250000 Taler an den Herzog von Mecklenburg verpfändete. Durch den Verzicht Schwedens auf die Einlösung des Pfandbetrages fiel die Hansestadt an das Deutsche Reich und wurde dort dem Großherzogtum Mecklenburg zugeordnet.  
Während des 2. Weltkrieges ist Wismar das Angriffsziel der britischen Luftwaffe. Bei einem Bombenangriff in der Nacht vom 14./15.4.1945 wird das Marienviertel im Herzen der Stadt schwer getroffen. Am 2.5.1945 kamen zuerst die britisch/kanadischen Truppen nach Wismar und übernahmen vom damaligen Oberbürgermeister Alfred Pleuger kampflos die Stadt. Die englischen Truppen blieben bis zum 30.6.1945 und überließen Wismar ab dem 1.7.1945 der Roten Armee.

Viele historische Sehenswürdigkeiten aus der Hansezeit

Die Hansestadt hat einen der besterhaltenen historischen Stadtkerne Europas. Dies wurde sogar durch die UNESCO gewürdigt, zu deren Weltkulturerbe Wismar seit 2002 zählt.
Viele dieser Gebäude entstanden bereits in der Blütezeit der Hanse, als das Stadtsäckel prall gefüllt war und sind heute gut erhaltene Zeitzeugen der Backsteingotik.
Als Markenzeichen dafür gelten unter anderem die vier wunderschönen Stadtkirchen, zu denen die Heiligen Geist, die Marienkirche, die St. Georgenkirche sowie die Nikolaikirche gehören.

In der Nähe des Marktes befinden sich weitere sanierte Straßenzüge mit mittelalterlichen sowie klassizistischen Giebelhäusern. Dort steht auch das 1817-1819 erbaute klassizistische Rathaus. Gleich hinter dem Rathaus befindet sich das Stammhaus des ehemaligen Warenhauskonzerns Karstadt. Das viergeschossige Kaufhaus aus der Jugendstilzeit wurde 1907 vom Karstadt Gründer Rudolph Karstadt in Auftrag gegeben, der nebenan am 14.5.1881 sein erstes Geschäft gründete.
Ein weiterer Zeitzeuge aus der älteren Geschichte Wismars ist der Alte Wasserturm. Er ist der letzte erhaltene Wehrturm der Stadtgeschichte und wurde 1685 zum Wasserturm ausgebaut.

Nicht weniger interessant ist der Alte Hafen mit seiner maritimen Atmosphäre. Er dient als Liegehafen für den Nachbau der Poeler Kogge aus dem 14. Jahrhundert, aber auch viele Großsegler, Yachten oder Motorboote legen hier an. Zudem kann man hier frischen Fisch oder Fischbrötchen direkt vom Kutter kaufen.
Durch seine Nähe zur Ostsee ist Wismar auch ein beliebtes Ziel für Wasserwanderer. Immer mehr Segelboote oder Motoryachten steuern die Marina Westhafen an und versorgen sich dort mit Wasser und Strom oder Nutzen die Dusch- und WC Möglichkeiten.
Einen kulturellen Höhepunkt bildet jedes Jahr das im August stattfindende Schwedenfest. Dieses erinnert an die Besatzungszeit Wismars durch die Schweden und lockt jedes Jahr tausende von Besucher an.

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