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Schwerin

Geografische Daten

Bundesland:                    Mecklenburg-Vorpommern
Höhe:                              44 m ü. NHN
Fläche:                            130,52 km2
Einwohner:                      95.609
Koordinaten:                    53° 38° N, 11° 25° O

Die kleinste Landeshauptstadt Deutschlands

Schwerin liegt im Westen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, deren Landeshauptstadt sie auch ist, am Westufer des Schweriner Sees, eingebettet in eine waldreiche Seenlandschaft.
Die kreisfreie Mittelstadt ist nach Rostock die zweitgrößte des Bundeslandes, aber auch die kleinste Landeshauptstadt der gesamten Bundesrepublik.

Von der Slawensiedlung mit Burg zur Residenzstadt mit Schloss

Archäologische Ausgrabungen lassen auf eine recht frühe Besiedlung des heutigen Stadtgebietes schließen, die auf etwa 1000-600 Jahre v.Chr. datiert wurde.
Im Jahre 700 n.Chr. siedelten sich im Gebiet des heutigen Schwerin vor allem Slawen an. Diese errichteten spätestens im 9. Jahrhundert eine befestigte Siedlung auf dem Festland sowie eine Burg auf der Insel, die durch eine Brücke miteinander verbunden waren.
1160 besetzte der sächsische Herzog Heinrich der Löwe die Burg und machte sie zum Sitz seines Stadthalters. Zugleich ließ er die Burg neu errichten und die vorgelagerte Siedlung zur Stadt ausbauen. Die Stadtrechte erteilte er Schwerin im Jahre 1164.
Bis 1340 wird die ehemals hölzerne Stadtbefestigung durch eine massive Stadtmauer ersetzt.
Mit der Regierungsübernahme von Herzog Johann Albrecht I. 1552 erlebte die Stadt einen bedeutenden Aufschwung. Dieser ließ die Burg zu einem repräsentativen Schloss ausbauen und verhalf der Reformation in der Stadt zum Durchbruch. Eine Folge der Reformation war die Bildung eines neuen Schulwesens. Dafür gründete Johann Albrecht 1553 die Fürstenschule, aus dem später das Schweriner Gymnasium wurde. Der Herzog unterstützte die Schule sehr intensiv, suchte die Schüler nach ihrer Begabung aus, erließ ihnen das Schulgeld und förderte sie mit Stipendien.
Während des Dreißigjährigen Krieges besetzten die Schweden die Stadt. Die herzogliche Garnison zog sich daraufhin kampflos in das Schloss zurück. Durch die Anwesenheit des Herzogs im Schloss konnten größere Zerstörungen und Plünderungen, wie in anderen mecklenburgischen Städten, verhindert werden.
Ab dem 19. Jahrhundert änderte sich das Stadtbild durch umfangreiche Bauarbeiten grundlegend. Die Stadt verlor ihren Mittelalterlichen Charakter und dehnte sich immer weiter aus. Auch die Stadtbefestigung wurde in dieser Zeit zurückgebaut und die Stein- oder Fachwerkhäuser verdrängten immer mehr die vorherrschenden Holzhütten. 1837 verlegte dann der Großherzog Paul Friedrich seine Residenz von Ludwigslust nach Schwerin und ließ das Arsenal und den Marstall planen, die noch heute das Stadtbild mitprägen.
Den 2. Weltkrieg überstand die Stadt relativ unbeschadet. Lediglich die Feldstadt wurde bei einem Bombenangriff am 7.4.1945 schwer beschädigt. Am Ende des Krieges, am 2.5.1945, besetzten die Amerikaner Schwerin. Zeitgleich endete der KZ-Todesmarch am Störkanal, in deren Folge bis zu 180000 Menschen in und um Schwerin lagerten. Um den Menschen zu helfen, wurden bis zu 120 Massenquartiere errichtet, bei denen allein im Arsenal bis zu 4000 Personen täglich eine Unterkunft fanden.

Die ehemalige Residenzstadt punktet mit ihrer einzigartigen Lage und ihren kulturellen historischen Sehenswürdigkeiten

Schwerin ist herrlich gelegen in einer malerischen Umgebung, die diesen Landstrich durch seine einzigartige Naturschönheit prägt. Überall gibt es prachtvolle Wälder, sanfte Hügel und mächtige Findlingsbrocken sowie jede Menge Seen um und inmitten des Stadtgebietes. Deswegen wird Schwerin von seinen Einwohnern auch gerne als die „Stadt der sieben Seen und Wälder“ bezeichnet. Einige der Wälder mussten aber nach und nach den städtebaulichen Entwickelungen weichen, deren Reste vor allem an den Ufern der Seen erhalten geblieben sind.
Der größte See von Schwerin, sowie der zweitgrößte von Mecklenburg, ist der gleichnamige Schweriner See. Er ist zugleich einer der beliebtesten Seen der Region, an dessen Hafen gegenüber vom Schloss, Rundfahrten durch die „Weiße Flotte“ angeboten werden. Aber auch Boote mit oder ohne Motor können hier gemietet, und zum Teil ohne Bootsführerschein, genutzt werden.

Schwerin ist aber auch eine beeindruckende Kulturlandschaft, deren einstige Herzöge, der Adel oder die Kirchen noch heute ihren kulturellen Stempel aufdrücken. Alles zusammen ist eine gelungene Mischung aus Natur, Architektur, großer Kunst und den Zeugnissen ihrer langen Geschichte.
Das Wahrzeichen der Stadt ist das märchenhaft anmutende Schloss auf der Schlossinsel. Es war die Residenz der mecklenburgischen Herzöge und ist heute der Sitz des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern.  Zusammen mit den umliegenden Residenzbauten ist es ein Kandidat für das UNESCO-Welterbe. Gleich daneben befinden sich mit dem Staatlichen Museum, der Siegessäule, dem Alten Palais sowie der Staatskanzlei weitere historisch interessante Gebäude.

Die eigentliche Altstadt befindet sich etwas weiter in nordwestlicher Richtung, rings um den Schweriner Dom. Die dort entstanden Viertel haben architektonisch einen jeweils individuellen Charakter und ein eigenes Flair. In einigen Gassen sieht man noch alte Fachwerkhäuser aus dem Mittelalter. Rings um den Markt reihen sich Giebel- und Bürgerhäuser, das Rathaus im Stile der Tudor-Gotik und das imposante Säulengebäude. Hier auf dem Marktplatz starten zudem Stadtrundfahrten oder Stadtrundgänge. Zahlreiche Restaurants, Cafés oder Geschäfte rings um die Altstadt laden zum Bummeln oder Verweilen ein.

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