Flora und Fauna
Kenia weist aufgrund seiner verschiedenen Klimazonen eine ausgesprochen vielfältige Vegetation auf. Dabei wird der größte Teil der Landesfläche durch Savannen und ausgedehnte Weidenländer geprägt. Im feucht – heißen Küstenbereich wachsen hingegen Mangroven, Palmen und Hartholzwälder. Überwiegend Wüstensteppe findet man im niederschlagsarmen Norden Kenias. In den Höhenlagen wird es dann wieder feuchter. Hier beginnt der Regenwald, der dann ab einer Höhenlage von ca. 2000 m in Nebelwälder mit einem hohen Bambusanteil übergeht. Insgesamt umfasst die Pflanzenvielfalt des Landes mehr als 11000 registrierte Arten.
Auch die Tierwelt Kenias ist sehr artenreich und weist große Wildbestände auf. Die meisten von ihnen Leben in den Schutzgebieten wie dem Amboseli-Nationalpark, den beiden Tsavo-Nationalparks oder dem Massai Mara Wildschutzgebiet, der als einer der tierreichsten Gebiete des gesamten afrikanischen Kontinents gilt.
Zu den größten Säugetieren, die man hier findet, gehören neben den Elefanten und Giraffen auch Nashörner, Zebras, Gazellen, Löwen, Leoparden, Geparden sowie Wildhunde, Hyänen und Schakale.
Des Weiteren gibt es hier auch eine reichhaltige Vogelwelt, in der unter anderem verschiedene Flamingo Arten, Pelikane, Reiher, Strauße, Marabus, Nashornvögel und Geier Leben.
Ein kurzer Blick in die Geschichte
Ostafrika, und damit auch Kenia, gilt als die „Wiege der Menschheit“, die bereits vor mehr als 4 Millionen Jahren von frühen Vormenschen besiedelt wurde. Dies belegen alte Knochenfunde eines Hominiden, dessen Alter auf über 2,6 Millionen Jahre geschätzt wird.
Die ersten äthiopischen Nomadenstämme kamen ca. 200 v. Chr. nach Kenia. Zwischen 500 v. Chr. – 500 n. Chr. strömten weitere Stämme aus den verschiedensten Teilen Afrikas in die Region und ließen sich überwiegend im Zentrum Kenias nieder. In der Küstenregion hielten sich zu dieser Zeit vor allem Araber und Perser auf. Vom 7. Jahrhundert an bis zum 10 Jahrhundert errichteten arabische und persische Kaufleute hier ihre Handelsniederlassungen.
Die Europäer interessierten sich erst ab dem 15. Jahrhundert für Kenia. Der Erste war dabei Vasco da Gama, der 1498 die Küste Ostafrikas erreichte. Danach stürmten die Portugiesen förmlich das Land und plünderten die meisten Handelsstädte. Dies führte bis hinein ins 19. Jahrhundert zu zahlreichen Konflikten zwischen islamischen Fürsten und den Europäern.
Im späten 19. Jahrhundert mischten dann auch die Engländer im Kampf um Kenia mit und ließen sie 1886 zur britischen Kolonie werden. 1902 wurde das fruchtbare Bergland als Siedlungskolonie für Weiße freigegeben und 1920 zur britischen Kronkolonie erklärt.
Bis zum Jahre 1950 stieg dann die Zahl der Europäer auf bis zu 80000 Menschen an. Die Lage der einheimischen Bevölkerung verschlechterte sich daraufhin zusehends und viele Massai wurden in Reservate abgeschoben, damit die Siedler von dem fruchtbaren Land profitieren konnten. Dies führte zu einem erbitterten Widerstand gegen die Kolonialmächte. Nach zahlreichen Aufständen und vielen Kämpfen entließ Großbritannien schlussendlich die Kronkolonie am 12.12.1963 in die Unabhängigkeit. Bereits ein Jahr später wurde Jomo Kenyatta der erste Präsident der Republik Kenia.