Die Städte der Insel
Teguise, ehemalige Hauptstadt und heutige Touristenattraktion
Teguise ist mit 263 km² die flächenmäßig größte Gemeinde Lanzarotes und war bis 1852 Hauptstadt der Insel. Gleichzeitig ist sie einer der ältesten Orte der Kanaren, dessen geschichtsträchtige Altstadt heute unter Denkmalschutz steht. Diese besteht aus engen Gassen und weiß getünchten Häusern, die liebevoll herausgeputzt sind.
Mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten lebt der Ort heute weitgehend vom Tourismus. Die Hauptattraktion des Ortes ist die Kirche Nuestra Señora de Guadalupe. Sie wurde ursprünglich 1428 erbaut und steht an der zentralen Plaza de la Constitución, die von schattenspendenden Palmen und indischen Lorbeerbäumen gesäumt wird. Der dreischiffige neugotische Bau mit seinem Glockenturm aus rotem Vulkangestein wurde mehrfach durch Piratenüberfälle zerstört.
Gegenüber befindet sich das Museo Palacio Spinola. Vor dem Palast, der zwischen 1730 und 1780 von José Feo Peraza erbaut wurde, stehen zwei steinerne Löwen. Der Palast wurde bis 1974 von einer Adelsfamilie bewohnt und dann von César Manrique restauriert. Heute beherbergt das Gebäude ein kleines Museum und die Touristeninformation.
Nicht weniger sehenswert ist das Castillo de Santa Bárbara. Die ehemalige Festung ist heute ein Piratenmuseum und begeistert mit einem herrlichen Panoramablick.
Sonntags ist immer Markttag. Dann strömen die Touristen in den Ort, schlendern über den Markt und kaufen verschiedene lokale Produkte oder handgefertigte Sammlerstücke.
Arrecife, die heutige Hauptstadt und Ausgangspunkt für den Urlaub
Arrecife mit seinen 50.000 Einwohnern ist die Hauptstadt von Lanzarote und für die meisten Touristen der Ausgangspunkt für einen schönen Urlaub auf der Insel. Grund dafür sind der Flughafen Lanzarote (kurz ACE) und der Kreuzfahrthafen, die Touristen aus aller Welt nach Lanzarote bringen. Einige von ihnen verbringen auch ein paar Stunden in der modernen Stadt, die mit einem breiten Kultur- und Freizeitangebot punktet.
Die meisten Attraktionen befinden sich entlang der Uferpromenade, auf der man herrlich am Meer entlang spazieren kann. Gleich am Anfang der Promenade befindet sich die natürliche Lagune El Charco de San Ginés, die ursprünglich ein Tor für Handelswaren war und heute als Anlegestelle für viele kleine Boote dient.
Nicht weit davon entfernt erhebt sich die geschichtsträchtige Kirche San Ginés de Clermont, die dem Schutzpatron von Arrecife geweiht ist. Sie stammt aus dem 17. Jahrhundert und beherbergt heute eine interessante Kunstsammlung.
Kehrt man von dort zur Uferpromenade zurück, erblickt man bereits das Castillo de San Gabriel. Die Festung stammt aus dem 18. Jahrhundert und sollte damals vor Piratenangriffen schützen. Heute beherbergt die Festung ein kleines Museum zur Geschichte von Arrecife und ist ein beliebtes Fotomotiv.
In Sichtweite der Festung steht das einzige Hochhaus der Insel. Das 1994 fast vollständig abgebrannte Gebäude wurde trotz vieler Proteste saniert und ist heute ein Grandhotel, in dessen Dachgeschoss sich ein Restaurant und eine Bar befinden.
Direkt neben der Festung beginnt die Altstadt. Dort gibt es einige Einkaufsstraßen und zahlreiche Restaurants, die mit traditioneller kanarischer Küche um die Gunst der Touristen werben.
Costa Teguise, das touristische Herz der Insel
Costa Teguise ist eines der drei großen Touristenzentren der Insel und liegt etwa 10 km nordöstlich der Inselhauptstadt Arrecife. Der Ferienort wurde bereits in den 1970er Jahren als reines Touristenzentrum errichtet und sollte das touristische Herz der Insel werden. Großen Einfluss auf die Entstehung hatte der bekannte Architekt und Umweltschützer César Manrique. Er entwarf die Garten- und Poolanlagen des ersten Fünf-Sterne-Hotels der Insel und sorgte dafür, dass die übrigen Gebäude des neuen Ferienortes ausschließlich weiße Fassaden mit grünen oder blauen Fenstern erhielten. Gleichzeitig beschränkte er die Anzahl der Stockwerke auf zwei.
Noch heute leben an der Costa Teguise nur wenige Einheimische, dafür viele Touristen. Einen richtigen Stadtkern mit historischen Sehenswürdigkeiten sucht man hier vergebens. Das eigentliche Stadtzentrum besteht aus zahlreichen Souvenirläden sowie Restaurants, Kneipen, Biergärten oder Bars, die sich vor allem nachts in eine Partymeile mit viel Musik verwandeln.
Tagsüber locken gleich vier Sandstrände mit türkisblauem Wasser. Alle Strände sind natürlichen Ursprungs, werden aber durch regelmäßige Aufschüttungen tourismusgerecht angelegt und erhalten.
Puerto del Carmen, vom Fischerdorf zur Partymeile
Puerto del Carmen war ein früheres Fischerdorf und ist heute neben Costa Teguise einer der wichtigsten Touristenorte der Kanaren. Vom ehemaligen Fischerdorf zeugen noch einige ältere Gebäude, die sich am alten Hafen befinden. Rund um den Hafen haben sich viele moderne Hotels und Apartments angesiedelt, die trotz der hohen Besucherzahlen für einen ruhigen Urlaub sorgen.
Das Highlight der Gemeinde ist die ca. 8 km lange Uferpromenade, an der sich viele weitere Hotels, Geschäfte, Restaurants und Cafés befinden. Hier findet auch das Nachtleben statt, deren Bars und Diskotheken für aufregende Nächte sorgen. Unterhalb der Promenade liegt der kilometerlange Sandstrand, einer der längsten der Insel. Er ist in mehrere Abschnitte unterteilt, die mehr oder weniger touristisch erschlossen sind.
Am Ende des letzten Strandabschnitts verläuft ein wunderschöner, zerklüfteter Uferwanderweg, der fantastische Ausblicke auf das Meer bietet.
Um die Strände der Umgebung zu erkunden, sollte man sich unbedingt ein Fahrrad ausleihen. Für die weniger Sportlichen gibt es sogar E-Bikes. Ein wunderschöner Radweg führt unter anderem von Puerto del Carmen nach Costa Teguise. Dabei kommt man auch an Arrecife und seinem Flughafen vorbei. Die dort landenden und startenden Flugzeuge sind ein beliebtes Fotomotiv der Insel.
Haria, das Tal der 1000 Palmen
Haria ist eine der sieben Gemeinden Lanzarotes und liegt im Tal der 1000 Palmen. Den Beinamen erhielt die Gemeinde, weil es auf der Insel keinen anderen Ort gibt, an dem die kanarischen Dattelpalmen so zahlreich und dicht beieinanderstehen. Dieses Phänomen verdankt der Ort seiner Lage. Hier im Norden ist die Niederschlagsmenge höher als im Süden der Insel. Außerdem liegt Haria gut geschützt vor den Passatwinden, die hier immer über die Insel wehen.
Das Zentrum des Ortes bildet die langgestreckte, von chinesischen Feigen- und Eukalyptusbäumen gesäumte Calle León y Castillo. An dessen östlichen Ende steht eine moderne Pfarrkirche, die 1956 nach schweren Sturmschäden wieder aufgebaut werden musste. In ihrer Nähe befindet sich ein Kunsthandwerkszentrum, in dem nach alter Tradition Stickereien, Umhänge sowie Körbe aus Palmblättern hergestellt werden.
Auf dem Friedhof der Gemeinde ist der Künstler und Naturschützer César Manrique begraben. Der Künstler lebte hier seit 1988 in einem von ihm ausgebauten Bauernhaus und starb am 25.9.1992 im Alter von 73 Jahren bei einem tragischen Autounfall.
El Golfo, das idyllische Fischerdorf
El Golfo mit seinen rund 170 Einwohnern ist ein kleines idyllisches Fischerdorf an der Westküste Lanzarotes am Rande der Feuerberge des Nationalparks Timanfaya.
Der Ort ist vor allem für seine kulinarischen Spezialitäten und seine einzigartigen Sonnenuntergänge bekannt. Viele Touristen kommen nur in die Gemeinde, um fangfrischen Fisch, Meeresfrüchte oder leckere Tapas in den Restaurants zu genießen.
Etwas südlich des Dorfes befindet sich eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Insel, die Grüne Lagune. Dabei handelt es sich um einen teilweise im Meer versunkenen Krater, dessen Wasser seine grüne Farbe durch einzellige Algen erhalten hat, die sich an den hohen Salzgehalt des Sees angepasst haben. Von der Aussichtsplattform auf der Südseite des Dorfes ist die Lagune, die durch die starke Verdunstung des Wassers gesperrt ist, besonders gut zu sehen. Unterhalb der Lagune befindet sich eine zum Meer hin offene Bucht mit schwarzem Lavastrand, die zu einem erfrischenden Bad einlädt.